Beim Aufwärmen Sprints mit 90%

[Cheftrainer]

Zitat von Brainbug

...
Das Problem ist eben, dass dies nur im Spitzenbereich möglich ist, wo man jeden Tag, oder ab und zu auch mehrmals am Tag trainiert...

Ich sprach ja nicht von Profis. Bei den von mir erwähnten "Hausaufgaben" sollcder Trainer ja nicht dabei sein. Man muss dem Spieler die Übungen halt so erklären, dass er sie selbstständig daheim durchführen kann. Das geht auch mit Spielern die erst kurz TT spielen. Es dürfte eher eine Motivationsfrage sein.

[chr.flader]

Zitat von Brainbug

Ich wollte einfach nur die Bedeutung des Dehnens für fast jede Sportart herausstellen, und da Du ja auch Beweglichkeit trainierst bzw. trainieren lässt scheinen wir uns in dieser Hinsicht ja relativ einig zu sein.

Dehnen macht aber die Muskeln nicht unbedingt länger oder beweglicher!
Für unsere Sportart brauchen wir keine lockere Muskulatur, ganz im Gegenteil.

Aber wie gesagt, wenn man dran glaub, dass dieses Dehnen was bringt, dann soll man es machen. Allerdings bitte nicht bei Kindern unter 16 Jahre, weil die brauchen es nicht unbedingt.

Desweiteren müsstest du insgesamt 30 Minuten für dein Aufwärmprogramm einplanen. Bei eine durchschnittlichen Trainingszeit von 1,5 Stunden halte ich dies für unsinnig verschwendete Zeit.

[Dragonspin]

Kinder unter 16 Jahre haben also keine Bewegungseinschränkungen? Interessant...

Und selbstverständlich braucht man beim TT eine lockere Muskulatur. Dynamik ist ein ständiges Wechselspiel von Agonist und Antagonist, wenn der Gegenspieler nicht nachlassen kann, dann kann der Agonist nicht mit maximaler Geschwindigkeit und höchst möglicher Bewegungsamplitude arbeiten. Und Beweglichkeit brauchen wir obendrein auch beim TT an. Man sehe sich mal die Spitzenspieler an, wie sehr sie sich teilweise "verbiegen" um einen extremen Ball zu spielen...

Wichtig aber: Beweglichkeit ohne Stabilität ist nichts.
Und an alle: Schon mal über aktives Dehnen nachgedacht? Während der Antagonist gedehnt wird, wird der Agonist gekräftigt und das Nervensystem darauf vorbereitet im Bereich maximaler Bewegungsausmaße aktiv zu sein.

[Die Rückhandklatsche]

Mal abgesehen davon, dass es eigentlich um die Frage Sprints mit 90% beim Aufwärmen ging, scheint sich das ganze ja in Richtung des Dehnens verlagert zu haben.

Grundsätzlich sehe ich das auch so, dass es wissenschaftlich (und das nicht nur von einem Herrn aus Wuppertal) nachgewiesen ist, dass Dehnen vor einer Übung Leistungseinbußen verursacht. Das gilt übrigens für alle denkbaren Varianten (nur Dehnen dann Übung, Aufwärmen & Dehnen, Dehnen & Aufwärmen). (Rosenbaum&Henning, Cornwall et al.)

Dann war hier das Thema statisches oder dynamisches, aktiv-statisches, Anspannungs-Enstapnnungs... oder was weiß ich für Methoden besser sind. Dazu sei gesagt, dass ebenfalls wissenschaftlich fundiert ist, dass es KEINE signifikanten Unterschiede der Methoden in ihrer Wirkung nachweisbar sind.
(Hoster; Wydra)

Ich bin mir nicht ganz sicher ob gemeint war, mit Beweglichkeitstraining, Bewegungseinschränkungen durch eventuelle Muskelverkürzungen zu begegnen. Wenn ja, wäre es wohl viel viel sinnvoller Kräftigungsübungen der Muskeln bzw. der Antagonisten durchzuführen.

Nichtsdestotrotz ist der Beweglichkeitsaspekt natürlich nicht falsch. Beweglichkeit ist im TT sicher gefordert. Streiten kann man aber wieder darüber, ob das durch isolierte Dehnprogramme erzielt werden muss oder nicht auch auf anderem Wege. Grundsätzlich ist aber schon eine Verbesserung der Beweglichkeit durch Dehnen zu erreichen, dass muss aber langfristig angelegt sein und sollte aus oben aufgeführten Gründen am Ende oder nach dem Training/Wettkampf erfolgen.

[Dragonspin]

Zitat von Die Rückhandklatsche

Dann war hier das Thema statisches oder dynamisches, aktiv-statisches, Anspannungs-Enstapnnungs... oder was weiß ich für Methoden besser sind. Dazu sei gesagt, dass ebenfalls wissenschaftlich fundiert ist, dass es KEINE signifikanten Unterschiede der Methoden in ihrer Wirkung nachweisbar sind.
(Hoster; Wydra)

Einfaches Beispiel.
Ich dehne meine ischiocrurale Muskulatur indem ich mich auf den Rücken lege und nun mein gestrecktes Bein (Fuß zum Schienbein gezogen) langsam in der Hüfte anbeuge. So weit, bis es nicht mehr geht. Mein anderes Bein bleibt liegen, ich drücke es vielleicht runter, damit es eine aktive Widerlagerung gibt (damit das Becken nicht mitdreht).

In diesem Beispiel dehne ich nicht nur meine ischiocrurale Muskulatur, ich kräftige auch den Quadriceps und den Iliopsoas.

Ich könnte das ganze auch machen indem ein anderer mein Bein nimmt und es für mich hochzieht, hält und in den Bereich drückt, wo ich ein Dehngefühl spüre. Das ist aber rein passiv und trainiere nicht gleichzeitig andere Muskeln.

Zumindest zwischen passiven und aktiven Dehnen besteht ein signifikanter Unterschied.

[Die Rückhandklatsche]

Zitat von Dragonspin

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Zumindest zwischen passiven und aktiven Dehnen besteht ein signifikanter Unterschied.

Im Bezug des Dehnungseffektes nicht!

Worauf du, auch mit deinem Beispiel, hinaus willst (glaube ich) ist, dass es beim dynamischen Dehnen oder beim Anspannungs-Entspannungs-Dehnen zu einer Kräftigung anderer Muskeln kommt. (Wobei diese Kräftigung sich eher im Rahmen hält (ist zudem "nur" isometrisch), rehabilitativ und präventiv aber ok)

Wenn du jetzt die Kräftigung etwas in den Vordergrund schiebst, brauchst du aber kein Dehnprogramm dafür. Wie ich bereits schrieb ist ein Kräftigungsprogramm dann viel besser geeignet.

[Dragonspin]

Du hast mein Beispiel verstanden. Ich wollte auf die Kräftigung hinaus, allerdings nicht nur auf diese. Schließlich ist der Dehneffekt nie unabhängig von der Kräftigung des Gegenspielers zu sehen, denn der muss ja bei der sportlichen Betätigung bei maximaler Bewegungsamplitude konzentrisch arbeiten.

Was mich zu der Frage bringt, warum Du meinst, dass ein solches Kräftigungsprogramm nur isometrisch durchführbar sei? Du kannst es auch konzentrisch-exzentrisch machen, von mir aus mit Isometrie kombinieren. Beim konkreten Beispiel führst Du Dein Bein hoch, dehnst wenige Sekunden und lässt es dann wieder ab...

Abgesehen davon unterscheidet sich der Effekt weiter im Zusammenspiel mit Bewegungsmustern. Bei jedem Bewegungsmuster sind Agonisten, Antagonisten und Synergisten aktiv. Diese spielen (natürlich) auch eng zusammen mit dem ZNS.
Wenn ich nun ein Bewegungsmuster mit maximalem Ausmaß durchführe, dann lernt mein ZNS quasi, dass es in diesem Bereich aktiv sein kann und wie es die entsprechenden Muskeln zu aktivieren hat bei dieser Bewegung. Wenn ich die Übung immer nur passiv durchführe, ist das nicht der Fall. Und wenn ich gar nie dehne oder am Rande des Bewegungsausmaßes arbeite, dann wird mein ZNS auch keine Bewegungen am Rande des Bewegungsausmaßes vornehmen.

[Die Rückhandklatsche]

Die isometrische Kräftigung bezog ich auf in deinem Beispiel das Bein welches am Boden bleibt. Natürlich hat das andere Bein bzw. die beteiligten Muskeln dann einen kon.-ex. (oder andersrum) Weg, aber die Kräftigung hält sich da wohl trotzdem arg in Grenzen, da du beim Dehnen die Wiederholung sehr gering hälst (wenn nicht jede Übung nur einmal).

Was mir jetzt noch nicht klar ist, mit welcher Intention machst du denn jetzt deine Dehnprogramme? Beweglichkeit oder Kräftigung? Wie gesagt, Dehnprogramm mit der Intention zur Kräftigung halte ich für eine Zweckentfremdung. Die Kräftigung (ungeachtet des Ausmaßes) ist ja ganz klar nur eine Nebenwirkung.

Wenn ich mir übrigens deine Übung nochmal so angucke, ist es fast schon fraglich ob sie in den absoluten dynamischen Bereich zu packen wäre. Dynamisch ist ja eher definiert als federnde, wippende oder schwingende Bewegungen. Deine Übungsbeschreibung entspricht ja einem langsamen Einnehmen der Gelenkendstellung und einem kurzen halten.

Ich stimme mit dir ja überein, dass Beweglichkeit durch (langfristiges) Dehnen verbessert werden kann, aber was spricht dagegen, wenn man dieses ans Ende eines Trainings stellt um die nachgewiesenen Nachteile nicht in Kauf zu nehmen?

[Dragonspin]

Ach, es geht nur um den Zeitpunkt? Klar, kannst es auch nach dem Training machen. Oder zuhause vor dem Fernseher... wenn Du danach kein Schnelligkeitstraining machen willst (Bier holen aus dem Keller in Werbepause).

[Die Rückhandklatsche]

Hab ich am Anfang ja schon geschrieben, dass ich zustimme, dass man mit langfristig angelegten Dehnprogrammen die Beweglichkeit verbessern kann. Also es ging hier zumindest zu großen Teilen um den Zeitpunkt, weil der Autor schrieb ob er nach dem er das Aufwärmprogramm gemacht hat, dann Gymnastik (im Kontext Dehnen) machen soll oder nicht.

Boah welchen Sender guckst du, dass die Werbepausen so kurz sind das es Schnelligkeitstraining ist, wenn du in den Keller gehst
Oder du wohnst in einem Palast... Geht auch