Dopingverdacht bei Dima Ovtcharov

[Tackiness]

Die DTTB-Methode macht Schule.
Aber wieso reden die Spanier von einem "deutschen Fall" - einen Dopingfall Ovtcharov hat es doch nie gegeben!

http://www.sueddeutsche.de/sport/dop...ruch-1.1060062

Alberto Contador vor dem Freispruch

Spaniens Radverband will den Tour-de-France-Sieger trotz positiven Dopingbefunds unter nationalem Druck freisprechen. Dabei orientiert sich der Verband offenbar an einem deutschen Fall.

...
Das Sportblatt Marca berichtete ergänzend, Spaniens Verband orientiere sich bei einem Urteil auch am Freispruch im Fall des deutschen Tischtennisspielers Dimitrij Ovtcharov.

[Tackiness]

Jetzt ist Dima jedenfalls auch in Spanien bekannt...

Ovtcharov marca distancias con Contador

http://www.lavozdegalicia.es/deporte...2G14P51993.htm

Los casos de Contador y de Ovtcharov no son comparables

http://www.diariodenavarra.es/201102...clismo&chnl=20

[Setz-It]

Zitat von Hobbypilot

die sache lief doch ganz anderes ab... ovtcharov wurde freigesprochen weil die ganze nationalmannschaft positiv getest worden ist (später in den urinproben nachgewiesen mit genauerer testmethode). und es kann einfach mal bezweifelt werden das alle das gleich zeug gleichzeitig nehmen...
---> ergo kam das clenbuterol unabsichtlich in den blutkreislauf. hätte man wahrscheinlich boll oder süß anstatt dima getestet wären sie positiv getesten worden.

hätte man bei den anderen spielern nix gefunden dann würde die sache ganz anderes aussehen.

Ja, das hätte man im geforderten Verfahren, das zu diesem Zeitpunkt schon längst hätte eingeleitet sein müssen, gerne als entlastendes Argument vorbringen können. Dem will ich mich ja gar nicht verschließen.

[Speedy-Spin]

@ hobbypilot

das ist einwenig ungenau, was du da schreibst. die menge an clenbuterol im blut
der anderen spieler war mit der gängigen kontrollmethode
unnachweisbar klein.
erst mit spezieller methode (so jedenfalls dttb) wurde den anderen auch clenbuterol nachgewiesen.
die frage ist dann doch: kann ovtcharov tatsächlich soviel mehr vom angeblich verseuchten fleisch gegessen haben als die anderen?
das ist für mich definitiv nicht nachvollziehbar.

man darf auch nicht vergessen, dass ovtcharov deutlich mehr clenbuterol
im blut hatte als der hier als doper abgestempelte contador.
ich persönlich kann nicht glauben, dass das nur vom "mehr-essen" kommen soll.

[Hobbypilot]

clenbuterol ist nicht wirklich lange nachweisbar, die anderen spieler wurden 2-3 tage später getestet. warum war dann wohl der gemessene wert dieser spieler niedriger?

[BlinderBarmer]

Zitat von Hobbypilot

clenbuterol ist nicht wirklich lange nachweisbar, die anderen spieler wurden 2-3 tage später getestet. warum war dann wohl der gemessene wert dieser spieler niedriger?

Waren das nicht B-Proben vom gleichen Tag die beim Ovcharov-Test negativ und beim feineren Test dann positiv waren?

[Boing Boing]

Laut Spiegel wurden Haaranalysen von anderen Delegationsteilnehmern (nicht nur Spieler) gemacht und auch dort im betroffenen Zeitraum Clenbuterol nachgewiesen. Das war meines Erachtens das wichtigste Indiz gegen das vorsätzliche Doping.

[Setz-It]

Äh, spricht das nicht erstmal nur für die mögliche Kontamination des Essens der gesamten Delegation? Kann man dadurch zwingend ausschließen, dass einzelne Personen mit besonders hohen Werten vielleicht noch zusätzliches Clenbuterol eingenommen haben, so dass der Standardtest positiv wird? Es ist unwahrscheinlich, das stimmt, das hätte in einem Verfahren aber nicht ausgereicht.

[Mighty]

Zitat von Setz-It

Äh, spricht das nicht erstmal nur für die mögliche Kontamination des Essens der gesamten Delegation? Kann man dadurch zwingend ausschließen, dass einzelne Personen mit besonders hohen Werten vielleicht noch zusätzliches Clenbuterol eingenommen haben, so dass der Standardtest positiv wird?

Es kann sein, dass ich mich irre, aber war nicht die Menge des Clenbuterol bei Ovcharov extrem gering? Und im Zusammenhang mit der Haaranalyse, war es nicht so, dass man Doping ausschließen konnte, weil solche geringen Mengen dem Sportler gar nichts bringen können?

[Setz-It]

Schon möglich. Der Sinn des Dopingtests ist aber nicht, die Wirksamkeit der Einnahme einer verbotenen Substanz zu überprüfen und zu bewerten
("Haha, zu niedrig dosiert. Wirst freigesprochen, versuchs nochmal."), sondern die bloße Anwesenheit festzustellen. So steht es auch explizit in den NADA-Richtlinien, wie bereits zitiert. (#628)

2.2.2K Der Erfolg oder der Misserfolg des Gebrauchs einer Verbotenen Substanz oder einer Verbotenen Methode ist nicht maßgeblich. Es ist ausreichend, dass die Verbotene Substanz oder die Verbotene Methode gebraucht oder ihr Gebrauch versucht wurde, um
einen Verstoß gegen Anti-Doping-Bestimmungen zu begehen.

Greift vielleicht in manchen Fällen zu kurz aber andernfalls würden die Regeln ungleich komplexer werden (sportartspezifische, trainingsphasenspezifische Grenzwerte usw.). Im konkreten Fall wüsste ich nicht, wie Urin- und Haarbefund einen kurzen, versuchten Gebrauch von einer versehentlichen Einnahme (Fleisch) unterscheiden können soll.

Bei der Haaranalyse dachte ich, dass diese eher der zeitlichen Zuordnung der Einnahme (ob, wann, ein- oder mehrmalig usw.) als der Extrapolation der damals aufgenommenen Dosis dient.