RH Block mit chinesischer Penhold-Technik

[Windläufer]

Bin dabei auf Penholder umzustellen und habe Fragen zur Rückhandblock. Es ist so, ich spiele das Butterfly Senkoh 5 mit kurzer Noppe Friendship 802.
Es ist ein J-Pen Holz aber ich spiele es in C-Pen Haltung.
Mein Spiel ist Konter, Block, Schuss.
Ich spiele nur auf einer Schlägerseite (Rückseite ist lackiert).

Nun das Problem:
Vorhand ist ein absolutes Blockmonster, dadurch, dass ich keinen Wechselpunkt mehr hab blocke ich auch vor dem Bauch genial.
Aber ich habe den Eindruck man kann mit Penhold auf der Rückhandseite nicht so gut blocken, weil ich den Schläger nicht so weit schließen kann.
Liegen die Blockprobleme an meiner Umstellung von Shakehand auf Penhold (hatte auf der Vorhand anfangs auch massivste Probleme, nun wirds immer besser!).
Oder ist es einfach so, dass ein Konter / Block-Spielsystem mit einer Penhold Schlägerhaltung nicht so gut spielbar ist, weil die Rückhand eine Block- und Konterschwachstelle ist?
Ich dachte eigentlich, dass GERADE Penhold ideal für aggressives Block und Konterspiel direkt am Tisch ist?! (Wurde inspiriert von Videos von He Zhi Wen).

Muss ich einfach mehr trainieren oder ist es nicht das richtige Spielsystem für Penhold?
Gibt es vielleicht eine spezielle Block und Kontertechnik für die Rückhandseite?

[mil]

Man schließt den Schläger bei Penhold durch 'Daumen hoch', also der Daumen preßt gegen den Griff und liegt quasi in der Luft.

http://www.youtube.com/watch?v=iUK7-z7Zv3Y

MfG, mil

[Windläufer]

Danke, das hilft schon sehr! Muss das mal im Training ausprobieren!
Und Penhold ist schon vom System her für Konter / Block geeignet oder?

[siriussynchron]

Hallo Windläufer,

sehr beachtlich, dass du auf Penholder umstellst bzw. umstellen willst ....wünsche dir viel Erfolg damit. Wie lange übst du jetzt schon Penholder?

Penholder ist grundsätzlich schon sehr geeignet für das Block und Konterspiel am Tisch, weil eben der Wechselpunkt fehlt bzw. sich leicht abdecken lässt. Beim Rückhandblock solltest du den Schläger schön locker halten, mit dem Zeigefinger etwas gegen das Holz drücken, den Daumen nach vorne über den Griff strecken und das Holz damit etwas nach vorne drücken. Zusätzlich kann es hilfreich sein, den Mittelfinger auf der Schlägerrückseite zu strecken und auch damit noch ein bisschen gegen das Holz zu drücken. Das alles sieht man ja auch in dem Video im Beitrag von mil.

Beim RH-Kontern ist es sehr wichtig, den Schlag nicht zu hoch anzusetzen - ausserdem sollte der Ball eher im oberen Drittel getroffen werden, dabei leicht über den Ball gehen (auch mit Kurznoppe) - also nicht ganz so frontal und geradlinig wie beim Shakehand-Kontern, zumindest am Anfang. Natürlich kann man mit der PH-Rückhand auch ganz fiese und geradlinige Blocks und Konter spielen, die dann zum Teil sogar Unterschnitt haben. Den Dreh wirst du dann mit der Zeit von ganz alleine herausbekommen, aber der "normale" Konter sollte erstmal stehen - das sind meine Erfahrungswerte.

Zu Beginn kommst du ums Systemtraining natürlich nicht herum; vor allem den Wechsel von VH zu RH und umgekehrt trainieren.

http://www.youtube.com/watch?v=r7aqDsK8EtQ

[Effect]

Gegebenen falls musst du auch die schulter nach vorne-unten drücken um das Blatt weiter zu schließen falls du "spontan" blocken musst auf einen schnellen Topspinn.
Sieht man Bei Ryu Seung Min auch sehr oft. Obwohl er daraus sogar noch nen druckblock bastelt
LG

[masterbj]

Vielleicht tust du dir mit einem C-Pen-Holz leichter, die Drehung des Schlägers ist ja mMn durch den vorstehenden Griff etwas eingeschränkt...
Gibt auch einige Videos vom oben schon genannten Ryu, der steht manchmal auch drei Meter hinterm Tisch und spielt quasi einen Gegentopspin mit der RH...

[Ludwig]

Ich habe beim Rückhandblock die Finger auf der Rückseite gebogen, nicht grade aufliegen, Ringfinger und kleiner Finger auf dem Mittelfinger. Meiner Meinung nach ist der Block mit gestreckten Fingern deutlich schwieriger, ich strecke die Finger nur bei Vorhandschlägen mit maximalem Kraftaufwand (Schmetterbälle).
Die Neigung des Schlägerblatts geschieht durch Zug mit dem Zeigerfinger und Druck mit dem Daumen ("Fingerspiel"), so wie zusätzlich durch eine Schulterneigung und Hüftneigung. Beim aktiven Block / Konter macht man dann eine Art Stossbewegung nach vorn.
Je grösser man ist, desto leichter fällt der Rückhandblock, da man dann mit Hüft- und Schulterneigung arbeiten kann, was bei kleineren Leuten den Schläger leicht unter Tischniveau bringt. Die Technik der Schläge mit der Rückseite (Beispiel Wang Hao) wurde hauptsächlich entwickelt, damit auch die kleineren Nachwuchsspieler die Möglichkeit zu beidseitigem Spiel haben.
Die besten Penholder-Blockspezialisten waren jeweils relativ gross, alle kleineren versuchen, möglichst jeden Schlag mit der Vorhand zu spielen und müssen entsprechend schneller auf den Beinen sein.

[Andy007]

Hallo, tut mir leid wenn das jetzt gar nichts zu deinem Problem beiträgt.
Ich würde gerne wissen wie man auf die Idee kommt auf Penholder umzustellen.

[Ludwig]

Penholder ist Jahrzehnten in der Weltspitze vorne mitvertreten, man kann also damit gut und erfolgreich spielen. Was dem Einzelnen mehr Spass macht und für ihn günstiger ist, muss er oder sein Trainer entscheiden. Generell scheint es so zu sein, das die Ausbildung zum Penholderspieler etwas länger dauert und die europäischen Trainer bedauerlicherweise davon wenig Ahnung haben.
Für mich persönlich war die Entscheidung, vor ca 20 Jahren von Shakehand zu Penholder, darauf begründet, das ich mich zwingen wollte, mich mehr zu bewegen. Im Prinzip bewege ich mich immer noch zu wenig und blocke zu viel mit der Rückhand, aber immer noch deutlich mehr als vor dem Wechsel, wo ich doch stark zum Standtischtennins neigte.

[Andy007]

Danke, schönen Sonntag