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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten.

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  #1  
Alt 30.07.2011, 15:08
Armin Armin ist offline
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Armin ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Jugendlichen "kämpfen lernen" beibringen

Hallo zusammen,

wir kann man Kinder und Jugendlichen das "Kämpfen" beibringen?

Problembeschreibung:
einige wenige Mädchen von ca. 12-13 Jahren, die auf Bezirksebene teilweise vorne mitspielen
- geben schnell auf wenn sie merken dass der Gegner stärker ist
- überlegen dann nicht mehr, wie sie gewinnen könnten, schalten ab
- spielen unmotiviert weiter, stehen da wie das berühmte "Falschgeld"
- Körpersprache schwach, keine Anspannung mehr.
- denken nur an das mögliche Endergebnis, aber nicht an den nächsten Punkt.

Ich versuche zu vermitteln:
- eine Chance gibt es immer, jeder hat ja seine Stärken die er einsetzen kann,
zeige die kämpferische Einstellung der anderen, lobe bei guten Schlägen,
versuche immer zu motivieren.

Wer hat ähnliches erlebt und Erfahrungen damit als Coach (oder Psychologe ??

Danke!
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  #2  
Alt 30.07.2011, 15:51
Benutzerbild von Klaus123
Klaus123 Klaus123 ist offline
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Klaus123 ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Jugendlichen "kämpfen lernen" beibringen

Ein Trainer, der die Einstellung ändert, ist dann zugleich auch Mentaltrainer. M. E. geht es nur wenn man Einfluß auf die Bereitschaft (daß die Kinder das auch wollen) hat. Ist das Kind bereit, sowas anzunehmen? Aber selbst wenn die Bereitschaft da ist: ja, ich lasse mir was sagen, und ja, ich will die Tipps umsetzen, die mir der Trainer gibt, selbst dann kann man das eigene Verhalten nicht immer durch eigene Erkenntnis ändern. Sogar Erwachsene, die sich selbst kaum oder gar nicht pushen, wissen oft selbst, daß pushen von Vorteil ist, könnens aber trotzdem nicht. Ist auch eine Charakterfrage, aus einem Schüchternen machst du mit Argumenten keinen Draufgänger.
__________________
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Geändert von Klaus123 (30.07.2011 um 17:09 Uhr)
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  #3  
Alt 30.07.2011, 15:57
Benutzerbild von Obachecka
Obachecka Obachecka ist offline
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Obachecka ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Jugendlichen "kämpfen lernen" beibringen

Dabei hilft es meines Erachtens, solche Wettkampfsituationen gezielt und häufig ins Training einzubauen. Beispiel: Spieler A startet mit einem 0:5 Rückstand.
Ganz interessant - und für die Kinder offenbar ungemein motivierend - war die Variante, bei der der "Verfolger" dann pro gewonnenem Ballwechsel nicht einen, sondern eineinhalb Punkte bekommen hat.
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  #4  
Alt 30.07.2011, 17:53
Perser Perser ist offline
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Perser ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Jugendlichen "kämpfen lernen" beibringen

Tolles Thema
Wettkampf und Training sind zwei unterschiedlliche paar Schuhe.
Die Grundfrage ist : Was kannst Du anders machen ?!
1. Überleg mal wie Du Dich selbst als Trainer nach solchen Situationen verhalten hast?Hast Du sofort nach dem Spiel den Finger in die Wunde gelegt?
Hast Du das so hingenommen? Hast Du das (mehrfach) im Training angesprochen ? Einzelgespräch oder vor der Gruppe?
Motivieren kann auch zu Übermotivation führen ,was wieder zu Verkrampfung führen kann! Wie trainieren die Mädchen ?Ist das Training locker ?Wie verhalten sich die Mädchen da? Wie verhalten die Mädchen sich untereinander?
Ist die Gruppe zufrieden, wenn sie nur zusammen sind oder wollen sie sich voreinander beweisen? Wie wichtig ist Sieg und Niederlage für Dich , Wie wichtig für die Kinder?
Alles nervige Fragen aber die können dich vielleicht weiterbringen.
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  #5  
Alt 30.07.2011, 23:39
Rheinprinz Rheinprinz ist offline
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Registriert seit: 20.10.2008
Ort: Von der schönsten Stadt am Rhein
Beiträge: 1.285
Rheinprinz ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Jugendlichen "kämpfen lernen" beibringen

Kann da Obachecka nur zustimmen. Sätze bei 0:5, 3:7 oder 6:10 spielen. Gerade bei Kindern kann das ganze leicht mit einem Wettkampfcharakter versehen werden, indem kleine Preise (Bonbons, Lutscher) ausgesetzt werden. Eine natürliche innere Einstellung immer nur den nächsten Punkt und nicht den Satz oder das Match zu sehen, unterscheidet einen Gewinner von einem Verlierer.
__________________
Achtung Satire
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  #6  
Alt 31.07.2011, 12:16
dennish dennish ist offline
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Alter: 43
Beiträge: 6
dennish ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Jugendlichen "kämpfen lernen" beibringen

Ich bin gerade auch dabei, mit meiner Trainingsgruppe ein wenig den mentalen Bereich zu trainieren. Aus meiner Sicht ist es zuerst einmal wichtig zu sehen, dass jeder Spieler unterschiedlich mit der Wettkampfsituation umgeht. Das sollte man im Hinterkopf haben, weil sich dann für jeden auch unterschiedliche Ziele und Techniken zur Stressbewältigung ergeben.

Ich versuche mal meine Gedanken und Methoden zum Training zu schildern:
der erste Teil, den ich mit der gesamten Gruppe gemacht habe, war eine kleine theoretische Einführung, warum es wichtig ist, auch mental auf der Höhe zu sein und dass es einen Zusammenhang gibt zwischen meinen Gefühlen und meinem Körper. Denke ich, ich habe keine Chance mehr zu gewinnen, dann ist meine Muskulatur schlaff. Will ich zu sehr gewinnen, kann es zu Überanspannung kommen. Einfach zehn Minuten klar machen, weshalb in Zukunft neben Techniktraining auch Mentaltraining auf dem Programm steht. Aber auch klar machen, dass das kein Patentrezept für Erfolg ist, dass auch in Zukunft knappe Spiele verloren werden können. Sonst ist die Motivation nach dem ersten knapp verlorenen Spiel im Eimer.

Dann die erste praktische Phase. Alle sollten ausprobieren, wie es sich mit total angespannter Muskulatur TT spielt und wie es aussieht, wenn man total schlaff spielt. Das war lehrreich und witzig zugleich! Zehn Säcke Reis spielen TT


Dann habe ich alle Spieler gebeten, sich selbst in eine von zwei Gruppen einzuteilen. Gruppe 1: Spieler, die von sich selbst sagen würden, dass sie eher dazu neigen, zu früh abzuschalten, schlaff zu werden, nicht mehr zu wollen. Gruppe 2: Spieler, die eher von sich denken, dass sie nervös werden, zu angespannt, aggressiv gegen sich selbst. Ich habe mich selbst auch in eine Gruppe eingeteilt und so sind wir zu den Techniken gekommen, die der jeweiligen Gruppe helfen können.

Für Gruppe 1 gabs zu Beginn die Techniken "Verbal Pushen" und "Muskelspannung aufbauen". Dann zwei Beispiele dazu: ich habe einen schönen Punkt gemacht, dann kann ich auch mal laut "Ja" rufen. Ich merke, ich gehe in Richtung "Sack Reis", dann baue ich "künstlich" Muskelspannung auf (indem ich die Fäuste balle, tänzle, beim Ball holen kurz sprinte etc.)

Für Gruppe zwei habe ich die Devise ausgegeben, Methoden zur Beruhigung und Spannungsabbau zu verwenden. Wenn Aggressionen aufkommen, sich nochmal wegdrehen, durchatmen, Muskeln lockern. Wert habe ich am Anfang darauf gelegt, dass sie nach Außen ruhig geblieben sind. Die innere Spannung zu kontollieren ist schwieriger, das sollte erst später kommen.

Das sollten dann alle in einem Wettkampf ausprobieren. Um den Wettkampfdruck ein wenig zu erhöhen, habe ich Schokolade zur Belohnung ausgeschrieben und mit auf den Weg gegeben, dass der Einsatz der neu gelernten mentalen Techniken das Ziel ist.

Das sind für den Anfang sehr einfache Methoden, die aber schon einen deutlichen Effekt haben können und erst mal motivieren sollten. An diesem Punkt bin ich derzeit. In den nächsten Einheiten zu diesem Thema plane ich dann langsam einige weitergehende Techniken zur Zustandsregulation einzuführen. In wie weit das klappt, weiss ich noch nicht. Es ist halt ein sensibles Thema, gerade wenn man mit Kindern und Jugendlichen arbeitet. Ich habe mir vorgenommen zu beobachten, wie weit sich jeder Einzelne darauf einlassen möchte und dann individuell daran zu arbeiten.

Bemerkung zum Schluss: ich bin kein Psychologe, sondern nur ein einfacher Jugendtrainer. Daher sind alle Methoden einfach aus meinen Überlegungen heraus entstanden, wie man mit Kindern und Jugendlichen auf diesem Gebiet einfache Erfolge erzielen kann. Den fachlichen Teil habe ich aus "Psychologie im TT" aus der DTTB Lehrplanreihe entnommen. Ich bin gespannt, wie weit sich da was erreichen lässt. Es scheint mir aber allemal den Aufwand wert zu sein, auch diesen Aspekt zu trainieren.
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