Anfängertraining

[Dragonspin]

Da gibt es ja bald als Mittelweg die Spinkonter-Methodik, die wird dann ja wohl beides miteinander kombinieren.... aber dazu weiß Ausmzoo mehr.

[fuxi]

Schau doch mal im VDTT Forum:

http://www.tt-news.de/vb/showthread.php?t=5115

[w_W_]

Hallo!

Zunächst: Hier schreibt ein untalentierter (Trainer) Überzeugungstäter

Ich habe gerade Montag 4 Kiddies zum ersten mal beim Training
begrüßen dürfen. Sie sind alle keine Überflieger; zwei sind aber
erstaunlich gut.

Aufgrund der Erfahrungen habe ich die ersten "Tests" ein wenig
umgestellt.... wenn die Kurzen das auf die Reihe kriegen, dann
übe ich mit ihnen nicht nur Konterschläge, sondern auch so
einen Ansatzweisen Topspin- und das so, daß die Neulinge
Spaß an der Sache haben.

Nie wieder werde ich den Kiddies aber immer wieder regelmäßig,
d.h. gleichmäßig immer mit dem selben Tempo auf die gleiche Stelle
anspielen. Statt dessen immer wieder in der Richtung ein wenig
streuen, damit gleich gelernt / begriffen wird, daß man sich zum
Ball stellen muß um richtig ( besser ) schlagen zu können.

Die vorgenannten Neulinge haben mir bewiesen, daß dieser
Schritt richtig / richtiger ist.

Meine Meinung:
Es gibt kein grundsätzlich richtiges Mittel.
Die richtige Mischung abhängig vom Können der Opfer ist der vermutlich richtige Weg.



Viel interessanter ist aber:

Wenn man einen guten Spieler soweit hat, daß er seine Stärken erkennt
und die Schwächen meidet: Wie stellt man die Schwächen gezielt ab?

Der Frust ist bei den Jungs und den Mädels identisch...
spielt man sie so an, daß es ihnen nicht liegt,
so kommt der Frust bei Übungen schnell.

[wjuergens]

Hallo erstmal,

hab mir hier das Für und Wider für das Konter- bzw. Top-Spin-Modell durchgelesen. Ich bin ein Verfechter des Top-Spin-Modells. Wie schon einige Vorschreiber sagten, ist der Top-Spin "der" Schlag im modernen TT. Dass der Top-Spin dieser Schlag wurde und ist, liegt an einer Tatsache : Den Top-Spin kann ich relativ sicher aus fast jeder Lager in fast jeder Situation spielen, ohne dem Gegner dabei allzuviele Möglichkeiten zu geben entscheidend zu punkten. Das gilt in der Kreisklasse genauso wie in der Bundesliga. Spieler mit Schuss/Konter/Schupf-Spiel gehen dagegen entweder ein zu hohes Risiko (Schuss) oder die Gefahr ein zu passiv zu sein.
Viele Trainer sind der Ansicht der Top-Spin als erster zu erlernender Schlag sei technisch zu schwierig. Zunächst einmal fängt man natürlich nicht gleich mit einem ultraspinnigen Schlag an, sondern mit einem Schlag der einen leichten Vorwärtsdrall hat. Das erreicht man durch eine leichte Aufwärtsbewegung (hinten/unten nach oben/vorn) des Schlägers, der dabei leicht nach vorne geschlossen ist. Das unterscheidet sich am Anfang nicht so gewaltig von einem "glatt" geschlagenen Konterball. Sicherlich ist das bei den ersten Schlägen etwas gewöhnungsbedürftig, weil die Richtung der Schlägerbewegung nicht identisch mit der Richtung des Balles ist, aber die meisten Kinder begreifen das relativ schnell.
Ich stelle immer wieder fest, dass Kinder am Anfang gerne einen Konter/Block direkt vor der Körperachse spielen (so ´ne Art Stoßschlag), weil sie so Auge und Hand besser koordinieren können. Niemand käme auf den Gedanken die Kinder in diesem Schlag zu bestärken, obwohl dieser Schlag am Anfang deutlich einfacher ist.
Dass man mit Kindern, die den Top-Spin nicht gebacken kriegen, evtl. zunächst andere Schläge trainiert, ist klar. Das sind aber nur wenige Kinder. Diese Kinder verlieren in der Regel aber unabhängig vom eingesetzten Schlagfolgenmodell schnell die Lust am TT, weil sie merken, dass sie nicht die Fortschritte haben wie andere. Das hat auch nichts mit WTTV und Spitzenspielern zu tun, auch ein guter Kreisligaspieler benötigt durchaus Talent.
Die gleiche Grund-Problematik haben wir übrigens beim Material. Früher war man der Meinung, Anfänger sollten ein langsames Holz mit langsamen, dünnen Belägen spielen. Heute werden deutlich flottere Schläger und Beläge vorgezogen. Und das mit Recht, denn mit schnellerem Material macht TT einfach mehr Spaß.

Wolfgang Jürgens

[w_W_]

Hallo Wolfgang.

Kurze Frage: Wo ziehst Du die Grenze zwischen Konter und Topspinmodell?

Die von Dir beschriebene Bewegung von hinten unten nach vorne oben
machen die Kurzen beim Block-/ Konterspiel doch auch, oder verstehe
ich Dich falsch?

[wjuergens]

Hallo w_W,

der Unterschied am Anfang ist das Ziel. Ich versuche meine Kidds in Richtung Rotation zu bringen. Die Konter/Schuss-Verfechter gehen mehr in Richtung "glatter" Bälle. Am Anfang unterscheiden sich beide Bewegungen auch noch nicht so sehr. Beim Kontern ist die Bewegung nicht so stark von unten nach oben und insgesamt etwas kürzer angelegt.
Wichtig ist aber vor allem der Balltreffpunkt. Beim Kontern gehe ich mehr "durch" den Ball, beim Top-Spin wird der Ball mehr oben getroffen. Am Anfang können die Kinder das aber natürlich noch nicht unterscheiden.
Ich versuche meine Kidds aber in Richtung Rotation zu "erziehen". Das klappt nach einer "Erprobungsphase" von ca. 3-10 Trainingseinheiten (abhängig vom Talent) bei den meisten auch schon ganz gut. Auch dann haben die Kinder natürlich noch nicht besonders viel Spin in ihren Bällen, sie haben aber das Grundprinzip begriffen.
Die Top-Spin Kidds haben am Anfang übrigens noch keine meßbaren Vorteile gegenüber den Konter/Schuss-Kindern. Im Gegenteil, die meisten Konter/Schuss-Kinder entwickeln das Schupfen früher als die T-S-K. In diesem Alter ist das Schupfen aber ein sehr effektiver Schlag, da die Kinder noch nicht so viel Kraft haben, um einen schnellen, spinreichen und damit gefährlichen Top-Spin auf Unterschnitt ziehen zu können. Die T-Spin-Schläge auf Unterschnitt sind in diesem Alter sind eher "hochgebaggerte" Schläge mit entsprechender Höhe, die die "Konter/Schuss/Schupfer" häufig abschießen können.
Erst mit zunehmendem Alter gewinnt der T-S an Geschwindigkeit und Spin und wird damit immer gefährlicher.
Das ist übrigens auch wohl der Grund dafür, dass im Mädchenbereich der Top-Spin nicht die zentrale Bedeutung hat, wie bei den Jungen. Bei den Mädchen wird wesentlich mehr gekontert, geblockt, geschupft und geschossen, weil aufgrund der häufig fehlenden Kraft und Beschleunigung der T-S nicht so gefährlich wird, wie bei den Jungen.
Ich habe dann immer beobachtet, wie die K/S/S-Kidds nachträglich versuchen ihre Defizite im Spin-Bereich auszugleichen. Manchen gelingt das, viele behalten aber die alte Grundtendenz bei und können nie wirklich gleichziehen.
Umgekehrt haben die Spin-Kinder häufig das Problem, dass sie lange Schwierigkeiten beim Schießen haben. Ein Extrembeispiel war der ehemalige Nationalspieler Richard Fritz (heute ca. 50 Jahre) der ein hervorragender Top-Spin-Spieler war, aber selbst hoheTürme nicht schießen konnte.
Meiner Beobachtung nach ist es aber leichter, später das Schießen technisch in den Griff zu bekommen als später den T-Spin auszubauen.

Wolfgang Jürgens

P.S. Die Argumente sind übrigens in einem neuen Anfängerprogramm "TT-Future-Star" des WTTV recht ausführlich beschrieben. Du findest das unter "www.tt-future-star.de" im Eingangs-Menü unter Trainingsmethoden. Bringt vielleicht auch sonst gute Anregungen.

[tt`ler]

hab vor kurzem den Titel "Tischtennis Anfängertraining: Richtig spielen von anfang an" bei amazon gefunden. wollte mir das buch evtl. kaufen, auf der seite stand aber nur eine bewertung, was heißt das das auch ein guter freund des autor´s geschrieben haben kann . wollt also mal horchen, ob ihr in der umsetzung des dort beschriebenen positive erfahrungen gemacht habt?
mfg