[QUOTE=Dragonspin;2573643]
Wenn die Auswirkungen entscheidend wären - wobei nicht alles was auf der Dopingliste steht, schlimmer als Nikotin ist - wer gibt jemanden das Recht zu entscheiden, welche Auswirkungen ein Mensch bereit ist auf sich zu nehmen?
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Komische Frage. Ein Rechtsstaat nimmt sich das Recht die Spielregeln festzulegen. Es gibt viele Stoffe die komplett verboten und zumindest verschreibungspflichtig sind. Ich möchte auch nicht in einer Welt Leben in der Drogen komplett freigeben sind.
Du hast natürlich Recht, dass vieles was auf der Dopingliste steht für den Normalverbraucher frei zugänglich ist. Man geht eben davon aus, dass jemand üblicherweise ein Medikament mit dem Ziel einnimmt eine Krankheit zu überwinden und nicht sein Leistungslimit abzurufen.
Zitat:
Zitat von Dragonspin
Ich habe bei Spiegel TV den Bericht über einen Mann gesehen, der sich operieren lässt, bis er aussieht wie Ken, der Freund von Barbie. Das hat zweifellos extreme gesundheitliche Auswirkungen und birgt, allein schon durch die Zahl der Operationen, erhebliche Risiken. Trotzdem darf er es machen. Obwohl ich es unheimlich finde. Obwohl es wohl die meisten Menschen grotesk finden, ihn warnen und davon abraten würden. Weil es sein Körper ist.
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Ohne jetzt den Beitrag gesehen zu haben, aber ein Arzt darf in Deutschland keinen operativen Eingriff mit wissentlichen gesundheitlichen Nachteilen für den Patienten durchführen. Das gilt auch dann, wenn ihn der Patient explizit darum bittet.
Zitat:
Zitat von Dragonspin
Grotesk wird es natürlich auch, weil Doping längst in unserem (beruflichen? privaten?) Alltag angekommen ist. Das geht bei den Kleinsten mit Ritalin los. Dann später vor den wichtigen Abschlussprüfungen gibt es "Lernhelfer". Und so geht es dann im Beruf weiter.
Wenn wir dann zu aufgedreht sind und nicht schlafen können, werfen wir uns Pillen ein, damit wir ein Auge zu kriegen...
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Es ist nicht gerade so, dass die ganze Arbeitswelt ihre Leistung nur unter Drogen erbringt und ich kenne auch persönlich niemanden der für Abi / Studium / Dissertation diese Helfer benötigt hätte. Allerdings bin ich mir auch bewusst, dass es diese Fälle gibt.
Klar trinke ich auch mal abends einen Kaffee um die Müdigkeit zu unterdrücken, aber das ist schon eine andere Kategorie als z.B. Anabolika einzunehmen.
Zitat:
Zitat von Dragonspin
Mit dem letzten Absatz will ich auch deutlich machen, dass ich nicht zu denen gehöre, die Doping gut heißen oder die es als ungefährlich betrachten. Aber ich glaube, dass der Weg über Verbote nicht der richtige Weg ist. Den mündigen Menschen, den mündigen Sportler, das wünsche ich mir.
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Unser Leben ist durchsetzt mit Verboten und Regulierungen, weil die wenigsten Menschen so vernünftig sind.
Zitat:
Zitat von Dragonspin
(Die DDR_Doping_Opfer wurden völlig zurecht entschädigt, weil sie durch das totalitäre System dort unter Druck gesetzt wurden, sie wurden nicht über Risiken informiert bzw. angelogen und teilweise haben sie es unwissentlich erhalten - "Vitaminpräparate". Das widerspricht genauso meinen Vorstellungen.)
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Das Leistungssportprinzip basiert auf Druck. Nicht umbedingt durch den Staat sondern durch die Finanzierung. Bei der Freigabe von Doping wäre genau dieser Druck auf dem Athleten.