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  #1  
Alt 20.03.2004, 16:24
ExAbwehrspieler ExAbwehrspieler ist offline
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Kevlar, Karbon, Hohlräume=Blödsinn oder klasse?

Hallo!

Sind die Unterschiede zwischen den "klassischen" Hölzern und den neuen so krass?

Bringen die Karbon- oder Kevlarfurniere oder Hohlräume wirklich mehr Gefühl? Oder ist alles nur ein Verkaufsankurbelungsmittel der TT-Industrie?

Grüße
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  #2  
Alt 20.03.2004, 17:33
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Weltklasse Weltklasse ist offline
TT-Hölzer nach Maß
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Re: Kevlar, Karbon, Hohlräume=Blödsinn oder klasse?

Moinsen,

also Kevlar oder Carbonfurniere gibt es schon mal gar nicht. Von Furnieren spricht man nur wenn es sich um Holz handelt.

Mehr Gefühl bringt Kevlar, Texalium, Dyneema, Carbon, Titanium schon mal gar nicht. Hierbei handelt es sich um sehr steife Materialien die für eine größeren Sweetspot sorgen bei niedrigem Gewicht. Das Holz wird dadurch Druckvoller und kontrollierter im Sinne von gleichmäßigeren Ballabsprung auf einer größeren Fläche des Holzes als ohne Verstärkungsfasern.

Hohlräume dargegen verstärken den Impuls beim Auftreffen des Balles auf dem Holz. Das dieser Impuls allerdings das Ballgefühl positiv beeinflusst wage ich zu bezweifeln.

Meiner Meinung nach müssen die Hersteller einfach immer was neues Erfinden damit sie ihre Produkte besser verkaufen können. Ob die Schläger dann wirklich besser sind bezweifel ich ebenfalls. Sicherlich ist es heute möglich schneller Hölzer aufgrund der neuen Materialien zu bauen als vor 20 Jahren. Aber ein besseres Ballgefühl vermitteln sie bestimmt nicht.

In der Tischtennisindustrie hat sich in den letzten Jahren bei den Hölzern nicht viel verbessert. Liegt u.a sicherlich auch an den Regularien. Vergleicht man die Materialentwicklung bei Schlägern mit der Tennis oder Skiindustrie dann ist Zeit in der Tischtennisindustrie praktisch stehen geblieben.

Am gefragtesten sind nach wie vor die guten alten Hölzer von Stiga (Hans Alser), Butterfly (Primorac) Donic (Appelgren Allplay) Banda usw. um nur einige zu nennen.

Geändert von Hansi Blocker (11.05.2013 um 11:50 Uhr)
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  #3  
Alt 20.03.2004, 20:34
brummer brummer ist offline
hauptsache vorhand feste!
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Re: Kevlar, Karbon, Hohlräume=Blödsinn oder klasse?

hi!
ich habe ein carbon holz und das ist richtig geil!
habe zwischendurch auch hölzer ohne carboneinlagen gespielt aba das hat nie richtig damit geklappt....
deswegen bin ich wieder zu meinem carbonholz zurückgekehrt.
mit den carbonhölzern (zumindest mit meinem) geht es richtig ab!
ich kann sowas von rumrohren....
alles geht viel kontrolierter wegen dem riesigen sweetspot!
ihc werde mich auf jeden fall nicht von meinem hälzchen trennen(holz streichel)*gg*.
naja.
bye!
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  #4  
Alt 20.03.2004, 20:51
juppelhuber juppelhuber ist offline
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juppelhuber ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Re: Kevlar, Karbon, Hohlräume=Blödsinn oder klasse?

Also ich kann aus eigner Erfahrung folgendes sagen:

Ein "reiner" Hohlraum im Griff ist nix für mich. Habe mal ein AR Classic WRB angetestet, und fand, daß es durch den hohlraum einfach zu kopflastig wird.
Allerdings kann ich nix über das Senso-System von Donic sagen, weil ich es noch nicht kenne (das ist ja etwas anders als das WRB-System).

Ganz gut fand ich dagegen das Super Core System von andro, bei dem der Hohlraum im Griff ausgeschäumt ist.
Das Ballgefühl ist zwar etwas dumpfer als bei einem "normalen" Holz, aber trotzdem noch sehr gut. Und da das Holz dadurch noch etwas leichter wird, habe ich es mir letztlich gekauft.
Allerdings fand ich lediglich das geringere gewicht vorteilhaft, auf die vibrationsreduzierung hätte ich verzichten können.

Was Carbon angeht, habe ich mal ein Grubba Carbon angetestet. Spielte sich ähnlich wie das Timo Boll ALL+, fand ich. Wahrscheinlich nicht repräsentativ, da ein recht gefühlvolles carbonholz.
Keine Nachteile gegenüber einem "normalen" Holz, aber auch keine vorteile.

Was Kevlar betrifft, habe ich mir mal das "JZ Kevlar Ultra Topspin" geholt, weil es ziemlich leicht ist. Es besteht praktisch nur aus einen relativ dicken Balsa-Mittelschicht, zwei dünnen außenfirnieren, und zwei kevlar-schichten, die das ganze stabilisieren sollen.
Ich empfinde es als ziemlich dumpf, spiele aber zur zeit trotzdem damit, weil es sehr leicht ist.

Bei leichten Hölzern ist es wohl wegen der stabilität unverzichtbar, so eine Kunstfaser einzubauen, aber sonstige vorteile (größerer sweetspot) erkenne ich persönlich nicht.
__________________
"Eure Mittelmäßigkeit spornt mich zu neuen Mindestleistungen an."
(Jochen Lindenau)
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  #5  
Alt 20.03.2004, 21:40
hackerneo hackerneo ist offline
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hackerneo ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Re: Kevlar, Karbon, Hohlräume=Blödsinn oder klasse?

Ich würde schon sagen, das Carbon für mehr Kontrolle und somit vielleicht auch für mehr Gefühl verantwortlich ist
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  #6  
Alt 22.03.2004, 15:24
wolfgang10 wolfgang10 ist offline
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wolfgang10 ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Post Re: Kevlar, Karbon, Hohlräume=Blödsinn oder klasse?

Hallo ExAbwehrspieler,

seit 25 Jahren spiele ich Tischtennis und ich konnte die ersten Carbon-Hölzer der 80er Jahre mal antesten. Das waren damals unglaublich schnelle Hölzer, die ich als Jugendlicher gar nicht verwenden konnte. Es gab aber schon damals auch sehr schnelle Nicht-Carbon-Hölzer, zum Beispiel das einschichtige Tamaropa von Tamasu/Butterfly mit geradem Griff. Das war der Hammer!
Von 1989 bis Ende der 90er setzte ich berufsbedingt aus und begann dann wieder, so langsam systematisch zu trainieren und stellte eine unglaubliche Vielzahl an Hölzern fest. Mittlerweile waren auch Materialien wie Kevlar, Glasfiber, Aramid, Texalium, Titanium und so weiter in manche Hölzer eingebaut worden.
Ich war noch immer skeptisch, was Carbon-Hölzer anging. Während eines Besuches bei einem Sportkamerad schenkte dieser mir ein Carbon-Holz, das er mal gekauft und für viel zu schnell befunden hatte. Ich lagerte es fast ein Jahr lang ein, dann beklebte ich es aus Spaß mit zwei Belägen und hatte schon bei den ersten 10 bis 20 Konterbällen ein erhebendes Gefühl: so etwas hatte ich zuvor noch nie erlebt. Hätte ich im Alter von 20+x Jahren solches Material gehabt, dann wäre so mancher Ball eingeschlagen wie eine Granate. Schade!
Da ich über keinen sehr gut ausgeprägten "Sweetspot" verfüge (die Beläge auf beiden Seiten nutzen sich nicht nur in der Mitte der Schlägerfläche ab, sondern auch in den äußeren Bereichen), treffe ich den Ball häufig nicht optimal. Bei den meisten Hölzern spüre ich das dann mehr oder weniger deutlich, eben einfach in Abhängigkeit davon, wie weit der Balltreffpunkt von der Schlägerblattmitte weg und zum Schlägerrand hin verschoben ist.
Beim Spielen mit besagtem Carbon-Holz treten solche für mich seltsamen und unangenehmen Rückmeldungen gar nicht mehr auf. Das bedeutet keineswegs, daß ich jetzt alle Bälle sauber im Sweetspot treffe. Eher denke ich, daß die Fehler-Rückmeldung über das Schwingungsverhalten des Schlägerblattes zum Griff weitaus schwächer ist. Und das kommt mir sehr gelegen!
Ich habe den Eindruck, das Carbon-Holz ist "bretthart". Logisch, es handelt sich ja um ein Brett. Aber ich will damit sagen, daß der Schläger sehr sehr steif ist. Verstärkt wird diese Eigenschaft dadurch, daß ich beide Schlagflächen versiegelt habe. Die Lackschicht schränkt das Schwingungsverhalten des Schlägerblattes zusätzlich ein.
Immer wieder spiele ich mit den Schlägern meiner Sportkameraden, um das nötige Gefühl für das eigene Material zu sensibilisieren und um - hoffentlich - eine noch bessere Materialkombination Holz-Belag zu fnden. Wenn der Sportkamerad zum Beispiel mit einem Donic Persson PowerPlay Offensiv-Holz spielt, komme ich mit dessen Schläger überhaupt nicht klar. Mir scheint sein Holz viel schneller bzw. unkontrollierbarer zu sein als mein eigenes. Er selbst sagt aber über mein Holz, daß dieses unglaublich schnell sei und er damit nicht spielen könne.
Das zeigt, daß hier oft persönliche Vorlieben und das viel beschworene aber kaum zu definierende Wort "Ballgefühl" mit eine Rolle spielt.
Wie dem auch sei, ich rate Dir dringend, mal mit ganz unterschiedlichen Schlägern zu spielen. Suche einen defensiv orientierten Spieler, der möglichst ein echtes Abwehrholz spielt, zum Beispiel ein gutes altes Joola Whitespot oder ein ähnliches Pappel-Holz. Wenn Du damit konterst, kannst Du vielleicht die Schwingungen des Holzes spüren. Wenn Du dann direkt (innerhalb von Sekunden) auf ein Offensivholz umsteigst (am besten eines der Hölzer, die Du in Deiner Anfrage genannt hast), dann wirst Du den Unterschied ganz genau bemerken.
Mein Tipp: Wenn Du Dich für solche Hölzer interessierst, dann suche Leute, die das Holz haben und frage mal, ob Du damit spielen darfst. Wenn Du das konsequent machst (nicht heute dieses Holz und nächste Woche ein anderes, sondern jetzt dieses Holz und Sekunden später den gleichen Schlag mit einem anderen Holz üben), dann wirst Du schnell ein Gefühl für die Unterschiede entwickeln.
Zu beachten sind natürlich die ganz unterschiedlichen Beläge, die einen direkten Vergleich von Hölzern erschweren. Aber wie gesagt - wenn Du viel wechselst, dann kannst Du ein Gespür dafür entwickeln. Wer niemals Wein trinkt, kann nicht sagen, um was für eine Sorte und so weiter (trocken, lieblich,...) es sich handelt. Der professionelle Weinkenner hat den Geschmack so drauf, daß er die Unterschiede ganz genau erkennen kann. Und das kannst Du für TT-Hölzer auch lernen.
Mit hohlen Griffen habe ich gar keine Erfahrung. Ich legte mir mal aus Interesse ein Joola K5 zu, das im Griff einen Hohlraum hat, der mit einer wabenartigen Struktur gefüllt ist. Das soll die Übertragung der Schwingungen des Schlägerblattes über den Griff auf die Nerven der Handinnenfläche verbessern. Zudem gibt es das R-A-G = roundabout-grip, wobei der Griff nicht wie bei herkömmlichen Hölzern aus zwei aufgeklebten Schalen besteht, sondern um das Schlägerblatt herum geht. Soll auch Vorteile bringen. Es gab mal ein Holz (oder eine Serie von Hölzern?), bei denen man im Griff eine Schraube hatte, mit der man den Schwerpunkt des Schlägers durch Heraus- bzw. Hineindrehen der Schraube verändern kann. Da hilft es auch, am Schlägerkopf (an der dem Griff gegenüber liegenden Kante des Schlägerblattes) eine oder auch mehrere Lagen Kantenband aufzukleben. Dadurch kann man ebenfalls den Schwerpunkt des Schlägers verändern.
Habe mit der Verlagerung des Schwerpunktes noch nicht experimentiert. Gibt es da irgendwelche Erfahrungen? Man könnte ja mal einen thread dazu aufmachen!
wolfgang10
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  #7  
Alt 22.03.2004, 15:53
Benutzerbild von Uli-Noppe
Uli-Noppe Uli-Noppe ist offline
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Uli-Noppe ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Re: Kevlar, Karbon, Hohlräume=Blödsinn oder klasse?

Hi,

erstmal Aramid ist Kevlar

Einen Tread zur Veränderung des Schwerpunktes bei tt Schlägern gab es schon, also Suchfunktion nutzen!

Das man eine Syntetik Faser benutzen muß wiederlegen die Rendler Hölzer (Re-Impact), die halten auch ohne Faser!
Die JZ Hölzer benötigen diese Faser, da nur eine Kernschicht und 2 Außenfurniere verwendet werden. Daher benötigen die etwas zusätzliches zum stabilisieren.
Ein anderer Weg ist den Kern aus mehreren Schichten herzustellen (und die Faserrichtung zu versetzen) und oder mehr als je 1 Ausenfurnier zu verwenden!
Hohlräume im Schlägerblatt sind nicht erlaubt! Im Griff ist es Geschmackssache!

Kevlar wirkt etwas dämpfender als Carbon (ist schneller), daher wurden diese Materalien für Kombi Hölzer verwendet (Donic Carbokev).

Ich baue auch Hölzer selbst und muß sagen das man auch als Hobby Bastler Hölzer unter 70g aufbauen kann, ohne Chemie Fasern!

Als Blödsinn würde ich das nicht bezeichnen, eher als Geschmacksache! Der einzige Weg ist es jedenfalls nicht!

Uli
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