Zerstören noch mehr Regeländerungen den TT-Sport?

[w_W_]

Zitat von Udo

Aha, Änderungen also nur, damit wir Weltsportart Nr. 1 werden! Dann sollten wir schnell unsere Seele verkaufen, dafür ist TT viel zu kompliziert. Einen (Fuß)Ball treten kann jeder, aber einen (TT)Ball mit einem TT-Schläger gezielt über ein Netz auf eine Plattenhälfte bei weitem nicht jeder - und darauf sollten wir stolz sein!

LUdo ergo sum

Wenn dem so ist und "Sharara" wirklich so denkt ist er
leider nicht der Richtige für diesen Posten.

Umso mehr ist es schade, daß er gerade wieder gewählt wurde.

[Doppelnull]

@Jaskula

In der Hauptsache gebe ich Dir Recht. Aber ich denke auch, das einige Regeländerungen der letzten Zeit ihr Ziel nicht verfehlt haben. Die kürzeren Sätze, das Time-Out und, mit einigen Abstrichen, auch der größere Ball haben m.M.n. dem TT-Sport eher genützt als geschadet.

Allerdings fallen mir auch einige Regeln ein, die man durchaus weglassen oder vereinfachen könnte um damit mehr Offenheit und auch Individualismus zu erzielen, z.B.:
- Die sehr eng und haarklein formulierten Vorschriften bezgl. Schlägerbelägen, deren Farbe, Noppenform etc.
- Die Regelungen zu Art, Farbe, Form und Einheitlichkeit der Sportbekleidung
- Das Beratungsverbot
- Die Aufschlagregel (müsste vereinfacht werden).

Ich glaube auch nicht, das ein Weglassen oder Vereinfachen von Regeln unweigerlich zu Streit führt. Das Gegenteil wäre der Fall, denn je komplizierter eine Regel ist, desto eher entstehen doch Unstimmigkeiten darüber, ob die Regel eingehalten wurde oder nicht.

Insbesondere die Aufschlagregel führt doch ständig zu Streitereien. Jedes weitere Reglementieren würde daran nichts verbessern, sondern es nur verschlimmern. Besonders, wenn so eine Regeländerung nur deshalb eingeführt wird, um den Schiedsrichtern die Arbeit zu erleichtern (siehe weiter oben). Das ist doch reiner Selbstzweck.

[Ricardo Schimassek]

Die 11er war cool.
Die Medizinbälle haben garnichts verändert.
Die Aufschlagregeln fangen an zu nerven, selbst das verdecken hatte man nicht verboten dürfen.

[Hammerhand]

Ich sehe einfach teilweise den Sinn in einigen Regeländerungen nicht.

1) Die Elfer-Sätze: Ok, kein Problem, das macht den Sport evtl. spannender. Sollte das eine Motivation für eine Regeländerung sein? Möglicherweise gerechtfertigt, da dadurch der Sport nach außen hin attraktiver wird, was ja durchaus förderlich ist.

2) Die 40mm Bälle: Den Sinn davon habe ich bis heute nicht verstanden. Könnte sein, das die Verlangsamung des Sports auch die Attraktivität für außenstehende Zuschauer hebt. Das häufigste Argument gegen TT das ich höre ist "DAs geht mir alles viel zu schnell"...

3) Das Verbot verdeckter Aufschläge: Selbst wenn's zu viel Diskussionen führt für mich doch positiv zu bewerten, da die Pros die Kontras hier imo übersteigen.

4) Regelung über Ballwurfhöhe: Was für ein unglaublicher Schwachsinn. Bitte wo liegt für mich als Rückschläger der Nachteil, wenn der Gegner die Murmel nicht hoch genug wirft??? Hat man übrigens darüber nachgedacht, dass eine Regelung über noch höhere Ballwürfe zu technischen Problemen bei vielen Spielern führen könnte? Ich sehe darin absolut keine Notwendigkeit, da es zig negative, aber keinen positiven Aspekt einer solchen Festlegung gäbe.

5) Frischklebeverbot: Auch dafür finde ich kein Pro-Argument...


Generell finde ich sollte man sich vor Erlassen einer neuen Regel erst einmal vernünftig und ausreichend mit den Pros und Kontras aus Sicht der Spieler auseinandersetzen und den Sport nicht mit überflüssigen, schadenden und sinnlosen Maßnamen im Regelbereich kaputtschießen.

[Rudi Endres]

Zitat von Hammerhand

Ich sehe einfach teilweise den Sinn in einigen Regeländerungen nicht.
Generell finde ich sollte man sich vor Erlassen einer neuen Regel erst einmal vernünftig und ausreichend mit den Pros und Kontras aus Sicht der Spieler auseinandersetzen und den Sport nicht mit überflüssigen, schadenden und sinnlosen Maßnamen im Regelbereich kaputtschießen.

Wenn es denn so einfach wäre.
Nicht zuletzt das Thema Frischkleben zeigt: Was für den Einen sinnlos und überflüssig ist, ist für den andern vernünftig und sinnvoll. Es kommt nicht nur auf die Sicht der Spieler an.

[Barna Centauri]

Bewertungen:

Noppenverkürzung:
Teils, teils. Die neuen Noppen sind theoretisch schon deutlich ungefährlicher, aber es gibt schon wieder neue Wege, gefährliche Beläge zu produzieren. Ich bin weiterhin zufrieden mit meinem Schläger...

Ballvergrößerung:
Kein Vorteil für die Zuschauer, aber bessere Umsätze. Brennt länger...

Satzverkürzung:
In Ordnung - das Spiel ist dadurch spannender geworden, auch für mich als Spieler.

Aufschlagänderung 1 "kein Verdecken des Balles":
Gut, war aber eigentlich vorher schon so Regel. Viele halten sich gar nicht daran, aber deutlich mehr als vorher.

Aufschlagänderung 2 "Ball über Kopf werfen":
Wird ziemlich sicher kommen und wird im Hobbybereich und unteren Klassen bestimmt einiges an Ärger verursachen. Schlecht für mich als Aufschlagtrickser.

Insgesamt helfen die Änderungen kaum. Die Sender werden weiterhin vom DTTB bezahlt werden müssen. Nur eine totale Kommerzialisierung und Professionalisierung ala Fußball würde Zuschauer holen. Aber werden TT-SpielerInnen jeweils HeldInnen sein? Da müsste es FAnzines geben, Sammelalben von Panini, lebensgroße Poster mit den persönlichen HeldInnen, Computerspiele etc. Selbst letzteres gab es zu C-64er-Zeiten eher als heute. Wen interessiert das schwarz-weiße Verbandsmagazin aus dem Butterbrotpapier? Bunt muss es sein und zwischen den Spielen gehen Boll und Konsorten doch auch mal an den Strand etc. So ein richtiger Skandal würde dem deutschen Tischtennissport auch mal gut tun. Und wenn man unbedingt brav bleiben will, muss man wenigstens den Papst für sich gewinnen.

[Dominik2k4]

Meine Meinung zu den ganzen Regeländerungen sieht folgendermaßen aus. Ich finde es sehr positiv, dass man die Aufschläge nicht mehr verdecken darf, da es vorher Spieler gab, die allein durch ihre Aufschläge 70% ihrer Punkte gemacht haben. Die Attraktivität des Sport mag durch die 11er Sätze ja zugenommen haben, dass ist unstrittig.
Die 40mm Bälle sind geschmackssache.
Das Frischklebeverbot kann ich nicht verstehen, da es meiner Meinung nach im ermessen des Spielers liegt, ob er klebt, oder nicht.
Was dem Sport, aber meiner Meinung nach am meisten schaden würde wäre, wenn der Aufschlag wirklich irgendwann 50cm hoch geworfen werden müsste.
Damit würden viele wahrscheinlich schon von der Motorik nicht mit zurecht kommen, ich selbst zum Beispiel.
Von darher ist mein Fazit, dass sich im Tischtennis in den letzten Jahren schon soviel geändert hat, dass es erstmal reicht.