Zurück   TT-NEWS Tischtennis Forum > Fachforen > Material - Diskussionen, Fragen, Beratung & Testberichte > Hölzer > Forum für TT-Holz Eigenbau-Hersteller und kleine Holz-Manufakturen > Infos über private Holzbauer oder kleine Gewerbetreibende im Bereich Eigenbau und Testberichte
Registrieren Hilfe Kalender

Infos über private Holzbauer oder kleine Gewerbetreibende im Bereich Eigenbau und Testberichte Hier gibt es Infos über die verschiedenen Holzbauer und zu deren hergestellten Hölzern Testberichte von im Forum registrierten Usern. ACHTUNG an die Hersteller selber: Das ist keine Vertriebsveranstaltung, wer Interesse hat kann sich über Werbepreise informieren.

Umfrageergebnis anzeigen: Wie könnte der Name eines neuen Labels heißen?
Gaserholz 0 0%
Custom Blade 10 58,82%
etwas anderes 7 41,18%
Teilnehmer: 17. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen

Antwort
 
Themen-Optionen
  #221  
Alt 15.09.2017, 14:26
Hansi Blocker Hansi Blocker ist offline
registrierter Besucher
Foren-Urgestein - Master of discussion ****
 
Registriert seit: 24.01.2004
Beiträge: 12.750
Hansi Blocker ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)Hansi Blocker ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)Hansi Blocker ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)Hansi Blocker ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)Hansi Blocker ist ein sehr geschätzer Mensch dessen Wort hier Gewicht hat (Renommeepunkte mindestens +250)
AW: Customblade

Was dem Holz allerdings fehlt ist der zweite Belag. Wäre die zweite Seite belegt, würde sich das Gewicht anders verteilen. Wer weiß, ob sich der Belag dann noch so spielen lässt ...
__________________
Stop making sense. - Denn es ergibt keinen Sinn.
Zu unserer Schulzeit wusste man noch, dass Gramm mit "g" abgekürzt wurde wie auch Millimeter mit "mm".
3-facher Seniorendoppelweltmeisterbezwinger

andro Hexer Powergrip SFX 1,9 mm - DONIC Appelgren All+ World Champion 89 (84 g) - andro Hexer Powersponge 1,7 mm
Mit Zitat antworten
  #222  
Alt 15.09.2017, 14:49
Benutzerbild von das_gesäß
das_gesäß das_gesäß ist offline
registrierter Besucher
Foren-Stammgast 1000
 
Registriert seit: 21.04.2009
Beiträge: 1.202
das_gesäß kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Customblade

Ich weiß das.
Ja, er lässt sich noch so spielen.
Keine Wunderkerzen?
Ich habe mir nun einen Digicamcorder gekauft und habe etwas mehr mit den Settings meiner EOS 70D gespielt. Beim nächsten mal ziehe ich Sportschuhe an und es wird dann auch beidseitig ein Belag auf den Schläger vorhanden sein um jeglicher Kritik vorzubeugen!

Allerdings könnte es noch eine Weile dauern bis ich mich in die Videoeditfunktion durchgemogelt habe. Schließlich muss ich ja nebenbei noch arbeiten.

Geändert von das_gesäß (15.09.2017 um 14:58 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #223  
Alt 18.09.2017, 06:36
Benutzerbild von das_gesäß
das_gesäß das_gesäß ist offline
registrierter Besucher
Foren-Stammgast 1000
 
Registriert seit: 21.04.2009
Beiträge: 1.202
das_gesäß kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Customblade

Anbei ein weiterer Erfahrungsbericht des Backspin Spezial Def

Zitat:
Hallo Marc,
sorry, aber ich schreibe grundsätzlich nicht in TT-Foren. Ich gebe Dir aber gerne meine persönliche Einschätzung, die Du auch an andere Kunden weitersenden kannst.

Allgemein: Die Verarbeitungsqualität ist über jeden Zweifel erhaben und braucht sich vor den Modellen der Markenhersteller nicht zu verstecken.
Die RH dämpft gut ein, spielt sich aber tatsächlich nicht balsatypisch. Größter Vorteil ist wohl, dass man sich auch an etwas anspruchsvollere LN "trauen" kann, z. B. Talent, Dornenglanz D-Tecs. Das Holz scheint den Störeffekt zu erhöhen. Hinhalte- und Hackblock sicher und gefährlich, lange Abwehr nicht so gut, aber dafür ist das Holz wohl auch nicht gedacht.
Die VH ist nicht zu langsam, ideal zum blocken, kontern und schiessen.

Mit dem P-Ball sind aber 2 Dinge zu beachten:
RH: LN unbedingt in OX, Glanti mit dem dünnsten Schwamm spielen, sonst wirkt sich das negativ auf den Störeffekt aus.
VH: Blos keinen Klassiker spielen, sonst wird man vom Tisch "gefegt". Man sollte einen Belag mit leichtem bis mittleren Katapult verwenden, damit überraschende VH-Attacken auch erfolgreich abgeschlossen werden.
für Block. Konter und Schuss passen sehr gut Ando Plaxon 450, Tibhar Aurus Select und für höherklassige Spieler BTY Tenergy T25.
Insgesamt ein tolles Holz für das eher passiv ausgelegte Störspiel am Tisch mit gelegentlichen VH-Attacken.

Soweit meine subjektive Einschätzung.
Spielklasse: Bezirksklasse, Pos. 2
QTTR: 1650
Mit Zitat antworten
  #224  
Alt 18.09.2017, 07:08
Benutzerbild von das_gesäß
das_gesäß das_gesäß ist offline
registrierter Besucher
Foren-Stammgast 1000
 
Registriert seit: 21.04.2009
Beiträge: 1.202
das_gesäß kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Customblade

Hallo,
heute gibt es wieder eine neue Holzserie und weitere Infos zu Entwicklungen.

Aktuell wird gerade an folgenden Hölzern gearbeitet:
- 3-schichtiges, weiches Topspinholz - Monsterspin
- Weiterentwicklung des Backspin Spezial mit mehr Dämpfung auf der Rückhand und mehr Katapult und Spin auf der Vorhand. Backspin Supreme
- Stark dämpfendes Holz auf der Rückhand mit Spezialdämpfungsschicht
- Weiches 3+2 spinorientiertes Topspinholz - Megaspin Soft

Kommen wir zunächst mal zum Custom Blade Ultraspin, das auf dem Ultraspin Soft basiert, allerdings etwas härter ausgelegt ist. Es ist ein mittelhartes Topspinholz mit etwas erhöhtem Ballballabsprung. Für etwas mehr Druck liegen noch 2 Softcarbonfasern auf dem Kernfurnier. Das Ultraspin Off ist etwa vergleichbar mit dem Viscaria. Der Ballabsprung des Ultraspins ist leicht höher und der Anschlag vergleichbar. Das Holz gibt es in 3 Tempoklassen.

Alle Hölzer liegen für kostenlose Tests bereit. Anfrage bitte ich per PN zu richten.

Ultra Spin ALL
Tempo: All
Grifform: frei wählbar
Blattgröße: 155 x 156 mm oder 156 x 151
Blattstärke: 5,4 mm
Frequenz: 1285 Hz
Ballabsprung: hoch
Gewicht: ca. 86 g
Anschlag: medium-soft
Kernfurnier: Abachi
Deckfurnier: Limba
Carbonfaser: ja
Balance: ausgewogen - grifflastig
Aufbau: 5+2

Ultra Spin ALL+
Tempo: All+
Grifform: frei wählbar
Blattgröße: 155 x 156 mm oder 156 x 151
Blattstärke: 5,9 mm
Frequenz: 1380 Hz
Ballabsprung: hoch
Gewicht: ca. 89 g
Anschlag: medium
Kernfurnier: Abachi
Deckfurnier: Limba
Carbonfaser: ja
Balance: ausgewogen - grifflastig
Aufbau: 5+2

Ultra Spin Off
Tempo: Off
Grifform: frei wählbar
Blattgröße: 155 x 156 mm oder 156 x 151
Blattstärke: 6,5 mm
Frequenz: 1510 Hz
Ballabsprung: hoch
Gewicht: ca. 94 g
Anschlag: medium
Kernfurnier: Abachi
Deckfurnier: Limba
Carbonfaser: ja
Balance: ausgewogen - grifflastig
Aufbau: 5+2


Geändert von das_gesäß (18.09.2017 um 07:13 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #225  
Alt 28.09.2017, 11:38
Benutzerbild von das_gesäß
das_gesäß das_gesäß ist offline
registrierter Besucher
Foren-Stammgast 1000
 
Registriert seit: 21.04.2009
Beiträge: 1.202
das_gesäß kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
Entmythosfizierung - Fasern und die Wahl des richtigen Holzes

Guten Tag,

jeder, der so seine Probleme hat, das richtige Holz zu finden, dem könnte diese Zusammenfassung aus ca. 250 Testreihen helfen. Es gesellen sich ca. 50 Hölzer aus der konventionellen Hölzerfertigung à la Andro, Donic, Stiga, Butterfly & Co. sowie ca. 200 Eigenbaumodelle zusammen. Ich habe eine Vielzahl an Furnieren und Fasern getestet und beschränke mich im Wesentlichen auf Carbonfaser, Balsa-, Kiefer-, Abachi-, Limba- und Ebenholzfurniere. Da die Geschichte sehr komplex ist, muss man entsprechend weit ausholen. Wobei nicht so weit ausgeholt wurde, wie man es zunächst denken könnte. Das ist gar nicht nötig. Die Wahl der richtigen Furniere wurde auf ein Minimum begrenzt.

Kern:
Balsa = leicht
Abachi = medium

Decksperrfurniere:
Balsa = sehr leicht
Kiefer = leicht
Limba = medium
Ebenholz = hart

Man könnte, wenn man will, was aber nicht nötig ist, Koto, Hinoki und Co. dazu gesellen, die sich jedoch alle im Bereich Medium wiederfinden würden.
Oder aber auch Weide, Abachi und Co. unter weich mit hinzufügen sowie weitere tropische Harthölzer den Ebenholz ergänzen lassen, damit man im Bereich hart Alternativen hat. Vorteil? 0. Nachteil: große Lagerhaltung.

Ich habe hier 6 "baugleiche" Hölzer zu liegen, deren Toleranz sich im Bereich Blattstärke um +-0,05 mm bewegt und deren Blattstärke je nach Faser von 5,95 bis 6,25 mm beschränkt ist. Die Hölzer haben als Deckfurnier Limba und als Kernfurnier Abachi. Die Faser liegt direkt auf dem Kernfurnier. Die Hölzer sind sehr weich ausgelegt und liegen im Bereich All+ bis Off.
Als Faser wurde Glasfaser, Flachs, Aramid, Softcarbon, Carbon und keine Faser verwendet. Das Ballabsprungverhalten von allen Hölzern ist mit leicht erhöhtem Absprung gleich. Es gilt hier herauszufinden, die Fasern realistisch zu beurteilen. 2 Hauptkriterien kann man dafür ausmachen: Tempo und Härte. Der Härtebereich liegt bei Tischtennishölzern überwiegend bei 1000-2000 Hz.

Anfragen zum Testkoffer über info@liquidextasy.de

Meine Eindrücke:
Ohne Faser (1135 Hz), Flachsfaser (1175 Hz) und Glasfaser (1155 Hz). Alle diese 3 Hölzer sind vom Anschlag im Wesentlichen gleich. Die Unterschiede sind marginal und so gut wie nicht spürbar.
Das Holz mit Flachfaser ist minimal schneller. Nicht wegen der Faser selbst, sondern wegen der um 0,3 mm dickeren Blattstärke, die durch die Faser resultiert. Ein baugleiches Holz mit etwas dickerem Deckfurnier und anstatt einer Faser, welches dieselbe Blattstärke erreicht, spielt sich genauso wie das Flachfaserholz.

Im Umkehrschluss lässt sich festhalten, dass dieses Flachsfaserholz mit der selben Blattstärke wie das Holz ohne Faser sich im Wesentlich nicht unterscheidet außer vom Gewicht. In Erinnerung müssen wir uns rufen, dass sich diese Hölzer im Wesentlichen gleich spielen (durch ähnliche Frequenz und gleiche Aufbau). Dramatische Unterschiede gibt es nur im Gewicht. Flachs liegt mit 89 g mit 9 g über dem Glasfaserholz. Alle 3 Hölzer liegen tempotechnisch im Bereich All+ bis Off-.

Kommen wir zu den Hölzern mit Softcarbon (1250 Hz) und Aramid (1270 Hz): Diese Hölzer liegen im Tempobereich Off- und sind marginal härter und marginal schneller. Das Softcarbonholz ist mit 82 g minimal schwerer als das Holz ohne Faser (79 g). Das Aramidholz liegt mit 83 g auch noch relativ gut im Rennen. Die Härte ist nahezu gleich, ebenso das Tempo. Details gibt's weiter unten.

Die größte Veränderung gibt es bei dem Carbonholz (1390 Hz), welches sich vom Spielverhalten deutlich von allen anderen Hölzern unterscheidet. Es liegt im Tempobereich Off- bis Off und ist spürbar härter und spürbar schneller als die Hölzer mit Glasfaser, Flachs bzw. ohne Faser. Das Gewicht mit 83 g bleibt dabei noch moderat.

Warum ist das so?
Serienstreuungen bei den Herstellern von +- 30 Hz sind vollkommen normal.
Auf die Anschlaghärte übertragen liegen wir im Bereich 1135 Hz - 1195 Hz, welches man als gleiches Holz bezeichnen darf. Im Klartext bedeutet das, dass das Holz ohne Faser, insbesondere das Holz mit Flachsfaser und Glasfaser, ein und dieselbe Anschlaghärte und Tempoklasse bietet.
Übertragen müssen wir die Faserdichte. Die Faserdichte von Aramid ist mit 160 g/m² relativ dick gewählt.

Warum? Weil es für uns Otto Normalverbraucher nichts Leichteres zu kaufen gibt. Würde man diese Faser mit einer Dichte von 60-80 g/m² verbauen, würde das Aramidholz nahezu dieselben Eigenschaften haben wie das Flachs- oder Glasfaserholz. Mit 1270 hz liegt es etwas über den anderen Hölzer (ohne Faser, Glasfaser, Flachs). Mit der geringen Dichte (60-80 g/m³) einer Flachsfaser oder Glasfaser (63 g/m³) würde man mit 60 g/m² Aramidfaser am oberen Ende der Skala liegen (1195 Hz). Also nahe am Grenzwert.

Ergänzend sei erwähnt, dass die Softcarbonfaser eine Dichte von 60 g/m³ hat, also sehr dünn und darf damit als Softcarbon betitelt werden. Mit einer Frequenz von 1250 Hz liegt es leicht oberhalb der üblichen Fertigungstoleranzen und ist konstruktionsbedingt einen Tick schneller und härter als die anderen Fasern.

Das Carbonholz (160 g/m³) möchte ich mal etwas außen vor lassen, da sich dieses Holz doch stark von den üblichen Hölzern abhebt und ein Einbau, um gewisse Spieleigenschaften zu ermöglichen, den größten Sinn ergibt.

Es wird anspruchsvoller:
Die Tischtennishölzer liegen überwiegend im Bereich von 1000 Hz bis 2000 Hz. Es gibt eine Handvoll darüber und darunter. Unterteilt man diesen Frequenzbereich in 3 Teile (soft, medium, hart), so liegen die Grenzen für soft im Bereich 1000-1333 Hz für medium 1334-1666 Hz und hart im Bereich 1667-2000 Hz.
Zur besseren Verständlichkeit liste ich meine Hölzer mal nach Frequenz auf.

Ohne Faser: 1135 Hz
Glasfaser 63 g/m³: 1155 Hz
Flachsfaser: 1175 Hz
Softcarbon 60 g/m³: 1250 Hz
Aramid 160 g/m³: 1270 Hz
Carbon 160 g/m³: 1390 Hz

Dann erkennt man, dass bis auf das Carbonholz alle im Bereich Soft liegen, und zwar alle mehr oder weniger deutlich nah beieinander. Einzig das Carbonholz wird aus der Softregion in die Mediumregion gehoben und ist auch wirklich dramatisch schneller. Wer noch durchblicktm, der möge mir folgen und einen Blick auf eine andere Furnierkombination werfen.

Ein baugleiches Holz ohne Faser, aber mit einem 0,5 mm dickeren Kern und naturgemäß einer 0,5 mm höheren Blattstärke, erreicht eine Frequenz von gut 1210 Hz und wird damit auch einen Tick schneller. Es erreicht dieselben Eigenschaften wie das Holz mit der Softcarbonfaser, ist allerdings 2-3 g leichter. Eine Carbonfaser ist also nicht immer nötig, um eine bestimmte Spieleigenschaft zu erreichen. Nichtcarbonhölzer (30-60 €) sind in der Regel auch etwas günstiger als Carbonhölzer (55-90 € [Butterfly und Stigapreise lasse ich wegen der Apothekerpreise mal außen vor]).

So gesehen kann man jonglieren wie man will. Es gibt Mittel und Wege, die gleichen Spieleigenschaften mit und ohne Faser hervorzubringen. Eine Pauschalisierung, dass Carbon für einen nichts sei, kann ich somit nicht teilen.

Als Fazit kann man ziehen, dass es "egal" ist, ob Glasfaser, Flachs, Aramidfaser oder ohne Faser gearbeitet wird. Die Unterschiede sind marginal und entscheidend ist der Gesamtaufbau. Spannend wird es nur, wenn unterschiedlich starke Fasern eingesetzt werden.

Beobachten konnte ich, dass bei Glasfaser in der Regel sehr dünne Fasern eingesetzt werden. Was das auf die Härte und das Tempo für einen Einfluss hat, habe ich fast zu Anfang beschrieben. Man kann sagen, Hölzer mit gleichen Aufbau, ohne Faser, spielen sich identisch. Die Faser ergibt einen Sinn, um Gewicht ins Holz zu bringen. Mit 2-3 g mehr ist das aber auch nicht entscheidend. Mit der Flachsfaser ist es genau dasselbe Spiel. Wobei die Hersteller dünnere Fasern verwenden als ich und damit dasselbe Fazit wie für Glasfaser gilt.

Aramid ist eine interessante Faser, da sehr billig mit der Eigenschaft das Holz noch am ehesten als Verstärkungsfaser zu betiteln. Beobachtet habe ich, dass sich Fasern im mittleren Dichtebereich anfinden. Die von mir verwendeten 160 g/m² sind authentisch. Mit dieser Faser kann man die Frequenz von 1135 Hz auf 1270 Hz erhöhen und vom All+ ins Off- kommen. Allerdings macht eine deutlich teurere Softcarbonfaser (60 g/m²) genau dasselbe, aber lässt sich besser verarbeiten.
Guckt man sich aber die Härteskala an (1000-2000 Hz), dann stellt man fest, dass es noch jede Menge Luft gibt! Wer also deutlich spürbare Unterschiede in Hölzern erfahren will, muss sich etwas mehr leisten als ein Update vom Offensiv Classic (1200 Hz) auf Offensivclassic Carbon (1330 Hz). Oder ein Update von Aramid auf Softcarbon, was faktisch dasselbe ist. Lohnenswerte Feinjustierungen würde ich im Bereich +-100 Hz definieren. Eine Neuausrichtung ist das Upate von Off Classic zu Off Classic Carbon also nicht. Das ist eher Feinjustierung.

Um heraus zu finden, was man denn eigentlich will, sollte man sich Hölzer im Bereich 1200 Hz (soft), 1500 Hz (medium) und 1800 Hz (hart) anschauen und testen. Erst dann kann man sinnvoll einschätzen, ob man es härter oder weicher mag. Hat man sich für eine Richtung entschieden, kann man noch immer evaluieren ob man 1100, 1200 oder 1300 Hz bevorzugt.

Es mag ja eine Menge Leute geben, die meinen, dass Carbonhölzer nichts für sie wären, weil diese Hölzer viel zu hart für sie seien. Bleiben wir mal im Bereich All+ bis Off-, wo es 2 herausragende Hölzer gibt.

Donic Waldner Senso Ultra Carbon mit 1180 Hz und das Custom Blade Ultraspin Soft mit All+ 1300 Hz. Das ist jeweils eines der weichsten All+/Off- Hölzer mit Carbon am Markt und bietet wirklich viel Ballrückmeldung und ist außerordentlich weich. Tempo, je nach Toleranz All+ bis Off-.

Hat man erst einmal den für sich optimalen Härtegrad gefunden, kommen weitere Aufgaben auf einen zu. Darauf gehe ich folgend ein, ist aber eher nicht Sinn und Zweck der Aktion hier.

Wer möchte, kann sich bei mir unter info@liquidextasy.de melden und sich alle 6 Hölzer für 2-3 Wochen kostenfrei für einen Test ausleihen. Um reproduzierbare Ergebnisse zu bekommen, sollten jeweils dieselben Beläge im selben Zustand verwendet werden. Der Tester muss hier sein Fazit abgeben, ob die verschiedenen Fasern sich überwiegend unterschiedlich anfühlen oder eben doch überwiegend gleich sind.

Weitere Faktoren von Tischtennishölzern sind:
Balance/Gewicht:
Die Balance gibt an, ob das Holz eher grifflastig oder eher kopflastig ist. Auffällig ist das speziell Butterflyhölzer eher grifflastig sind und trotz eines hohen Gewichts von 90 bis 95 g sich noch angenehm spielen lassen. Ein schweres gut ausgewogenes Holz spielt sich angenehmer als ein leichtes unausgewogenes Holz. Butterfly sticht dabei positiv hervor. Viele Andro, Stiga und Donichölzer, die ich kenne, sind mit schweren Belägen ungünstig spielbar, weil der Schläger zu kopflastig ist.

Ich selbst spiele ein grifflastiges 90 g Holz mit Vega Pro (relativ schwer) in 1,8 mm. Optimal ausgewogen und mit 1,8 mm noch immer genügend Power! Speziell bei Spielern mit OX-Material darf das Holz auch ohne weiteres kopflastig sein, da wenig Gewicht am Schlägerkopf mangels Schwamm der OX-Noppe vorzufinden ist. Seit Jahrzehnten gibt es zusätzliche Features wie WRB, um den Schläger noch kopflastiger zu machen. Ist eine sinnvolle Ergänzung und wird gelegentlich auch gespielt. Viel halten tue ich davon nicht.

Tempo/Ballabsprungverhalten:
Am einfachsten ist es wohl zu bestimmen, welches Tempo das Holz haben soll. Die meisten Spieler gehen wohl in die Richtung All+, da diese Hölzer überwiegend die beste Flexibilität bieten. Ein Angriffsspieler muss aber nicht zwingend Off Hölzer spielen. Im Nachwuchsbereich hat man hervorragende Erfolge erzielt, den Nachwuchs mit langsamem Material spielen zu lassen. Defhölzer sind deutlich fehlerverzeihender als Offhölzer. Mit Defhölzer muss man eine lange saubere Armbewegung haben, um einen guten Topspin spielen zu können, und man benötigt mangels Druck im Holz einen ordentlichen Armzug. Einige vertrauen darauf, den Nachwuchs bis Verbandsliga mit langsamem Material spielen zu lassen. Ich halte das für ein bisschen zu übertrieben. Der Ansatz ist aber keinesfalls falsch.

Aber nicht nur das Tempo muss man betrachten, wenn der Ball zu oft ins Netz oder zu oft hinten raus fliegt. Auch der Ballabsprung ist wichtig. Man muss testen, ob der Ball flach (in Richtung Netz) oder hoch (in Richtung "der Ball fliegt hinter den Tisch") oder eben nach vorne abspringen soll. OX-Spieler bevorzugen in der Regel einen flachen Ballabsprung, da der Ball dann in Richtung Netz gesteuert wird. Man stellt weniger Türme und der Ball springt auf der gegnerischen Hälfte weniger stark auf und rutscht eher über den Tisch.

Für Topspins ist ein hoher Ballabsprung von Vorteil, da man Technik bedingt mehr nach vorne ziehen muss. Das bringt mehr Tempo und Spin in den Ball, was deutliche Vorteile mit sich bringt. Jeder muss also herausfinden, ob der Arm und das Handgelenk unterbewusst zu macht oder unterbewusst den Schläger eher automatisch öffnet. Ich bin ein Zumacher und brauche ein Holz mit hohem Ballabsprung. Würde mein Schläger einen flachen Ballabsprung haben, würde ich fast alles in Netz spielen oder müsste im Spiel mich nicht auf den Gegner konzentrieren, sondern nur auf meinen Arm, um ihn dazu zu zwingen, auf zu machen. Beim letzteren kann man nicht erfolgreich Tischtennis spielen. Also muss der Schläger das machen, was der Arm will.

Furnieraufbau:
Ob 3+2 oder 3+0, 5+2 oder 5+0 oder aber auch 3+4 oder 5+4 oder meinetwegen auch 7 oder 9+X oder ob Carbon, Glasfaser oder Aramid ist mehr oder weniger egal. Grundsätzlich kann man sagen, dass eine Faser das Holz steifer und schneller macht. Wie wenig oder viel das im Wesentlichen ausmacht, habe ich im ersten Teil angerissen. Sehr dünne Fasern sind "unnütz"mit Ausnahme Carbon.

Je dicker die Faser, desto ausgeprägter sind deren Spieleigenschaften = schneller, härter, flacherer Ballabsprung. Wirklich dicke Fasern gibt es aber eher weniger. Man beschränkt sich auf dünne "Softcarbonfasern", die im beschriebenen Umfang einen Sinn ergeben, dünne Glasfaser und Flachsfasern, die nahezu 0 ausmachen sowie mitteldichte Aramid, Zylon und Arylate, die im Wesentlichen dasselbe machen wie Softcarbon. Butterfly hat seit Jahrzehnten noch die Tamca 5000 Faser, die sich deutlich von allen anderen Fasern abhebt. Damit können sehr harte und schnelle Hölzer gebaut werden. Die Faser hat allerdings auch entsprechend Gewicht! Ausnahmen bestätigen die Regel. Ich habe weiche mittelschnelle Hölzer mit einer Tamca 5000 Faser gebaut, die einen äußerst hohen Ballabsprung haben. Soweit ich weiß, ist das die einzige Holzserie am Markt in dieser Ausführung.

Ergänzen kann man ferner, dass je mehr Schichten ein Holz hat, desto größer ist die Tendenz, dass das Holz schwerer und steifer wird. Warum? Wegen mehr Kleber. Der Kleber ist härter als das Holz selbst und die Furniere saugen sich mit Kleber voll. Der Unterschied zwischen konventionellem Weißleim (der in der Industrie wohl eher keine Anwendung findet [da ansonsten die Griffschalen und sich die Furniere durch Handschweiß lösen würden]) und Epoxy oder PU-Leimen sind überwiegend nicht vorhanden. Das habe ich in einigen Studien ermitteln können.

Festhalten kann man auch, dass das Deckfurnier die Elastizität des Holzes leicht im positiven oder negativen Sinne beeinflussen kann. Ausgeprägter ist es umso dicker die Blattstärke wird. Die Unterschiede von sehr weichen (Kiefer) und sehr harten Deckfurnieren (Ebenholz) ist wie bei den Kunstfasern eher unterschwellig wahrnehmbar. Diese Aussage beschränkt sich auf Hölzer mit normaler Blattstärke bis etwa 6,6 mm Blattstärke. Das müssten gut 80% aller am Markt befindlichen Hölzer sein.

Ich werde ergänzend ein weiteres Muster zu den 5 Modellen bereitstellen damit jeder, der will, den Unterschied zwischen mittelhartem Limba und doppelt so hartem Ebenholz feststellen kann. Schlussfolgern kann man mit den Erfahrungen, dass Wunschfurniere für den Kopf zwar wichtig sein können, für das reale Spiel und dessen gewünschten Eigenschaften aber keinen wirklich starken Einfluss haben. Begründet wird das damit, dass egal, ob ein hartes oder weiches Furnier sich mit härterem Kleber vollsaugt und die weichste Kiefer mit vollgesaugtem Kleber ohnehin "hart" wird. Um es klarer zu sagen. Ob weiche oder harte Furniere, der Kleber egalisiert das etwas. Nicht extrem viel, aber auch nicht extrem wenig!

Ausgenommen sind Deckfurniere über 1 mm Furnierstärke. Diese Hölzer sind aber relativ selten anzutreffen. Der Kleber saugt sich nicht immer vollständig durch 1 mm oder dickere Furniere bis zur Oberfläche durch. Will man also näher ein Spielgefühl einer weichen Kiefer haben, muss man Minimum eine Deckfurnierstärke von 1,5 mm verwenden. Eher atypisch und überwiegend bei 3+2 Hölzern zu finden.

Katapult/Dämpfung:
Im Grunde reduziert sich alles auf weiches dämpfendes Balsa als Kern oder auch Sperrfurnier, das bevorzugt von Noppenspielern verwendet wird, weil die dämpfenden Eigenschaften herausragend sind und Abachi/Kiri/Weide und alle anderen (relativ leichten) Hölzer, die in die Kategorie katapultige Hölzer fallen. Die Topspinhölzer haben überwiegend alle Abachi- und Kirikerne, die eigentlich optimal sind. Katapultig bei hohem Tempo und moderatem Gewicht. Erschreckende Unterschiede von Abachi zu Kiri gibt es keine. Kiri ist noch ein Tick leichter und ergibt in Grenzzonen einen Sinn. Beispielsweise bei sehr steifen und schnellen Hölzern mit ca. 95 g. Die Alternative wäre bei Abachi zu bleiben, allerdings wäre das Holz mit ca. 100 g dann fast unspielbar.

Es gibt auch sogenannte Hybride wie das Custom Blade Backspin Supreme (wird in 4-8 Wochen vorgestellt), das sich auf der Rückhand leicht balsatypisch spielt (hohe Dämpfung) und auf der Vorhand durch den Einsatz von Kiefer und Abachi relativ katapultig wirkt. Solche Hölzer sind aber sehr rar. Es sollen einige Holzbauer solche Hölzer im Sortiment haben. Erfassen konnte ich das mangels ordentlicher Präsentation allerdings nicht. Die altbewährten Hersteller (Neubauer, Andro, Donic, Butterfly) haben eine solch grundlegende Asymmetrie in ihren Hölzern nicht. Einen dramatischen Unterschied von Vorhand zu Rückhand gibt es folgerichtig nicht. Mit dem Backspin Spezial habe ich da schon ein Holz im Sortiment. Der Nachfolger, das Supreme, hat noch etwas ausgeprägtere Unterschiede.

Eignung/Kontrolle:
Grundlegend kann man sagen, dass man mit jedem Holz alles machen kann. Mit einer bestimmten Art von Hölzern geht aber einiges besser und einiges schlechter. Kontrolle ist ein rein subjektives Wort. 2 artgleiche Hölzer haben naturgemäß dieselbe Kontrolle. Egal ob dort Donic, Butterfly oder Custom Blade drauf steht. Dass ein Ball nach Kiel und ein Ball nach München bei ein und denselbem Schlag fliegt ist absolut unwahrscheinlich. Wie soll man das auch erklären können?!

Das Einzige, was man hinsichtlich Kontrolle ableiten kann ist jener, dass ein langsameres Holz weniger weit verspringt als ein schnelles Holz. Damit fängt die Definition von Kontrolle an und hört sie auch schon auf. Das Ballgefühl ist eher eine Definition des Ballabsprungs und Verbindung mit der Elastizität des Holzes, das einem Wohlbefinden und somit Kontrolle suggeriert. Die in den Katalogen angegebenen Kontrollwerte müssten daher umdefiniert werden.

Entweder in Richtung als Angabe wie viel Fehler das Holz verzeiht. Dann müsste das mit der Tempoangabe einhergehen oder mit der Ballrückmeldung in Verbindung mit dem Ballabsprung. Letzteres kann man aber vergessen, da sich das jeder für sich selbst definiert. Somit gibt es bei mir keine Werte bzgl. Kontrolle. Man reduziert dieses Wort auf das Minimum. Langsam = viel Kontrolle und schnell = wenig Kontrolle.

Wobei das unterm Strich auch nur die halbe Wahrheit ist, da es aktive Spieler gibt, die immer gegen den Ball gehen und daher ein etwas langsameres Holz bevorzugen, und Leute, die eher passiv arbeiten und die Energie des Balles effizienter ausnutzen und den Katapult eines schnelleren Holzes nutzen, um den Ball sicher/kontrolliert über die Schnur zu spielen. Aus der Summe aller Thesen kann man naturgemäß keine einheitliche Aussage treffen, ob ein Holz viel oder wenig Kontrolle hat.

Eine Ergänzung will ich noch loswerden:
Mein Backspin Light def (Def) ist mit 1270 Hz im Vergleich sehr langsam und hart, wenn man es dem Donic Waldner Senso Ultra Carbon (All+ bis Off-) mit 1180 Hz gegenüber stellt. Man muss festhalten, dass hart nicht schnell sein muss und weich nicht langsam sein muss.

Diese beiden genannten Hölzer stellen wohl die Extreme am Markt da. Sollte es ein weicheres und schnelleres Holz geben oder langsameres und härteres Holz am Markt geben, den bitte ich darum, es hier zu posten. Das Donic Off- Holz ist deutlich weicher als viele Def und All Hölzer und das Custom Blade Def Holz ist deutlich langsamer und härter als viele Off/All Hölzer.

Anbei noch eine Datei zum Abgleich der Frequenzbestimmung, damit jeder einen Überblick hat, welche Frequenzen welche Hölzer haben. Die Datei ist schon einige Jahre alt. Die Tabelle stammt nicht alleine von mir.
https://www.liquidextasy.de/files/Frequenzen.xls

Für Fragen und Anregungen könnt ihr diesen Thread verwenden. Ich bedanke mich bei allen, die die Lust und Energie aufgebracht haben, sich alles durchzulesen.

Ich bedanke mich im Voraus und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Marc Gaser

Anbei noch ein Bild von den 6 Mustern, die ich euch kostenfrei zur Verfügung stelle.

Geändert von Hansi Blocker (30.09.2017 um 09:21 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #226  
Alt 28.09.2017, 13:32
schnittfix schnittfix ist offline
registrierter Besucher
Foren-Stammgast 500
 
Registriert seit: 20.10.2013
Beiträge: 549
schnittfix ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Endmythosfizierung - Fasern und die Wahl des richtigen Holzes

Zitat:
Für Fragen und Anregungen könnt ihr diesen Thread verwenden. Ich bedanke mich bei allen, die die Lust und Energie aufgebracht haben, sich alles durchzulesen.
Im Gegenteil, Danke für deine Lust und Energie, Erfahrung und Einsichten mit uns zu teilen.

Danke!

Spielst du den Vega Pro in 1.8 beidseitig?
Wenn ja, hast du mit der RH Probleme, weil du die VH sehr geschlossen spielst, die RH sollte dann auf Grund deiner Gelenkhaltung recht offen gedreht sein?

Ich frage, weil dein Holz und Belag hoch abspringen (spiele ebenfalls beidseitig Vega Pro in 1.8mm).

Gefallen hat mir eine andere Aussage, dass weiche, langsame Hölzer nicht zwingend nur in den Anfänger-/Schüler-/Jugendbereich gehören. Ich kenne einen Oberligaspieler/-Trainer (TTR 2100) der sich tatsächlich bei mir erkundigt hat welches Holz ich spiele und wo man dieses denn noch erwerben könne. Er selber bevorzugt weiche, langsame Hölzer (mit Tenergy 05/25).

Wenn Härte über die Frequenz gemessen (1200hz/Soft, 1500hz/Medium, 1800hz/hart) und Tempo durch die Blattstärke beeinflusst wird – wie gehe ich dann mit dem Begriff Flexibilität/Steifheit um und an welchem Messwert mache ich diesen fest?

Finde ich denn Hölzer die da einzuordnen wären, Geschwindigkeit im ALL-Bereich?:
  • soft - flexibel
  • soft - steif
  • medium - flexibel
  • medium - steif
  • hart - flexibel
  • hart - steif
Mit Zitat antworten
  #227  
Alt 28.09.2017, 14:50
Benutzerbild von das_gesäß
das_gesäß das_gesäß ist offline
registrierter Besucher
Foren-Stammgast 1000
 
Registriert seit: 21.04.2009
Beiträge: 1.202
das_gesäß kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Endmythosfizierung - Fasern und die Wahl des richtigen Holzes

Flexibilität/Biegesteifheit ist die gemessene Frequenz

Ich selbst bin überwiegend auf der Vorhand Zumacher und muss Beläge und Hölzer mit hohen Ballabsprung spielen. Rückhand würde mir auch Medium reichen. Ich spiele Vorhand wie Rückhand 1.8mm. Niveau: Bezirksliga oben bis Landesliga mitte bei sehr wenig bis gar kein Training. TTR schwankt zwischen 1740 und 1770.

Ergänzen möchte ich noch das man dieses oben aufgeführte Carbonholz mit 1390hz auch ohne Faser bauen könnte. Man muss nur die Ausrichtung der Holzfaser verändern.

Vergessen habe ich allerdings noch eine wichtige Eigenschaft zu Hölzern.

Katapult/Dämpfung:
Im Grunde reduziert sich alles auf weiches dämpfendes Balsa als Kern oder auch Sperrfurnier welches bevorzugt von Noppenspielern verwendet wird weil die dämpfenden Eigenschaften herausragend sind
und Abachi/Kiri/Weide und alle anderen (relativ leichten) Hölzer die in die Kategorie katapultige Hölzerfallen. Die Topspinhölzer haben überwiegend alle Abachi und Kirikerne welche eigentlich optimal sind. Katapultig bei hohen Tempo und moderaten Gewicht. Erschreckende Unterschiede von Abachi zu Kiri gibt es keine. Kiri ist noch ein Tuck leichter und macht in Grenzzonen Sinn. Beispielsweise bei sehr steifen und schnellen Hölzer mit ca. 95gr. Die Alternative wäre bei Abachi zu bleiben, allerdings wäre das Holz mit ca. 100gr dann fast unspielbar.

Es gibt auch sogenannte Hybride wie das Custom Blade Backspin Supreme (wird in 4-8 Wochen vorgestellt) welches sich auf der Rückhand leicht Balsatypisch spielt (hohe Dämpfung) und auf der Vorhand durch den Einsatz von Kiefer und Abachi relativ Katapultig wirkt. Solche Hölzer sind aber sehr rar. Es sollen einige Holzbauer solche Hölzer im Sortiment haben. Erfassen konnte ich das mangels ordentlicher Präsentation allerdings nicht. Die altbewährten Hersteller (Neubauer, Andro, Donic Butterfly) haben eine solch grundlegende Asymetrie in Ihren Hölzern nicht. Ein dramatischen Unterschied von Vorhand zu Rückhand gibt es folgerichtig nicht. Mit den Backspin Spezial habe ich da schon ein Holz im Sortiment. Der Nachfolger, das Supreme hat noch etwas ausgeprägtere Unterschiede.
Mit Zitat antworten
  #228  
Alt 28.09.2017, 15:20
schnittfix schnittfix ist offline
registrierter Besucher
Foren-Stammgast 500
 
Registriert seit: 20.10.2013
Beiträge: 549
schnittfix ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Endmythosfizierung - Fasern und die Wahl des richtigen Holzes

Zitat:
Zitat von das_gesäß Beitrag anzeigen
Flexibilität/Biegesteifheit ist die gemessene Frequenz.
Demnach gibt es also keine biegesteifen Hölzer mit 1100hz oder 1300hz?

Sind Flexibilität/Biegesteifheit und Weichheit/Härte ein und dasselbe?

Zitat:
soft - flexibel
soft - steif
medium - flexibel
medium - steif
hart - flexibel
hart - steif
Habe ich Aussicht auf so einen Test oder liegt das außerhalb physikalischer Möglichkeiten?

Neulich wurde im Forum eine Datenbank genannt (tabletennisdb, Bewertungssystem subjektiv User basierend), welche unter anderem die Holzeigenschaften Weichheit/Härte und Flexibilität/Biegesteifheit differenziert.

Auch wenn ich von "weichem" oder "hartem" Anschlag lese denke ich, dass das mit Flexibilität bzw Biegesteifheit erst einmal nichts gemeinsam hat.

Wo liegt hier mein Verständnisfehler?
Mit Zitat antworten
  #229  
Alt 28.09.2017, 16:29
Benutzerbild von das_gesäß
das_gesäß das_gesäß ist offline
registrierter Besucher
Foren-Stammgast 1000
 
Registriert seit: 21.04.2009
Beiträge: 1.202
das_gesäß kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Endmythosfizierung - Fasern und die Wahl des richtigen Holzes

Ob Biegesteif oder nicht muss jeder für sich selbst entscheiden.... Der eine meint 1400hz ist hart und eher wenig Beigesteif. Dem anderen ist das noch zu weich und elastisch...
Eine Einteilung in Hart, Medium und Soft scheint aus meiner Sicht sinnvoller als mit Biegesteif zu argumentieren. Bei Soft, Medium und hart spürt man auch deutliche Unterschiede.

Es gibt noch etwas anderes wie Touch (Anschlag). Hartes VS weiches Deckfurnier. Einige berichten von deutlichen Unterschieden. Ich konnte keine dramatischen Unterschiede feststellen. Der Unterschied eines weichen Kiefer Furniers zu einen harten Ebenholz Deckfurnier ist marginal. Warum das so ist habe ich schon ausgeführt.

Der Kleber.

Das Furnier saugt sich mit Kleber voll was die ganze Geschichte "hartes Deckfurnier/weiches Deckfurnier" egalisiert. Nicht vollsten, aber so viel das die Unterschiede von weichen zu harten Deckfurnier sehr gering sind. Zumindest in Begrenzung von Deckfurniere mit 1mm Furnierstärke oder kleiner.

Ich werde in 1-2 Wochen ein Baugleiches Holz bauen und in den "Testkoffer" dazu legen damit jeder Limba mit Ebenholz vergleichen kann. Man wird feststellen das sich hinsichtlich Touch nichts dramatisch verändert.

Kurz Flexibilität und härte sind nicht das selbe.
Allerdings ist die Flexibilität (Elastizität) deutlich variabler als der Touch.

Den Testkoffer gibt es nur komplett. Man sollte mal alles durchtesten damit man weiß was welche Faser macht und mal gucken ob ein teures Ebenholzdeckfurniere bei Topspins erhebliche Vorteile bringt oder.
Im wesentlichen sollte man feststellen, das man nicht so Geil auf ein bestimmtes Material sein soll. Man soll sich eher auf das Gesamtkonzept konzentrieren anstatt ein gewisses Furnier oder einer gewissen Faser nachzujagen.

Mit den Worten meiner Oma
"auch andere Mütter haben schöne Töchter"
Oder Worte meines Metzgers
" nicht nur Argentinier machen gute Kühe"

Es gibt Tendenzen die zwingend erforderlich sein sollten wenn man auf die letzten paar Prozent hinaus will. Ebenholz bei maximaler Schnittumkehr, sowie weiche Materialien als Deckfurnier für maximalen Spin. Sprichwörtlich bietet Balsa unter Umständen wirklich eine Optimale Spinunterstützung.

Den Hype um Hinoki oder anderen Materialien kann ich demnach nicht nachvollziehen.

Es gibt noch tolle ERgänzungen wie CR und tempern.
Aber aus einen Limba CR Furnier kann man kein Ebenholzfurnier machen. Das härten der Furniere durch CR ist zwar da, aber es macht keinen dramatischen Unterschied am Touch/Anschlag aus.
Tempern ist das backen des Klebers. Durch Temperatur und Zeit X im Ofen wird da gesamte Konstrukt härter/Biegesteifer. Auch hier ist es nicht extrem, allerdings doch spürbar.

Geändert von das_gesäß (28.09.2017 um 17:02 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #230  
Alt 28.09.2017, 18:06
schnittfix schnittfix ist offline
registrierter Besucher
Foren-Stammgast 500
 
Registriert seit: 20.10.2013
Beiträge: 549
schnittfix ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Endmythosfizierung - Fasern und die Wahl des richtigen Holzes

Ich möchte aufpassen, nicht an dir vorbei zu denken. Das fällt mir ein wenig schwer, da ich beeinflusst bzw vorbelastet bin durch diverse Bezeichnungen der diverser Hersteller und dem Marketing der entsprechenden Kataloge.

Ich versuche anhand deines Vokabulars mir ein theoretisches Bild zu machen. Erfahrung sammeln muss ich letztendlich später live:
Zitat:
Es wird Anspruchsvoller:
Die Tischtennishölzer liegen überwiegend im Bereich von 1000hz - 2000hz. Es gibt eine Hand voll darüber und darunter. Unterteilt man diesen Frequenzbereich in 3 Teile (Soft, Medium, Hart) so liegen die Grenzen für Soft im Bereich 1000-1333hz für Medium 1334 - 1666 und hart im Bereich 1667-2000hz.
Zur besseren Verständlichkeit liste ich meine Hölzer mal nach Frequenz auf.
Zitat:
Um heraus zu finden, was man denn eigentlich will, sollte man sich Hölzer im Bereich 1200 Hz (soft), 1500 Hz (medium) und 1800 Hz (hart) anschauen und testen.
Ich möchte nur verstehen, dass du "weich" gleichstellst mit "flexibel" und "hart" gleichstellst mit "biegesteif". Mir geht es nicht darum herauszufinden, ob irgendwer subjektiv 1300hz schon für zu hart oder 1800hz für noch zu weich hält.

Nebenbei: Hast du – deinem eigenen Anspruch gerechte – Hölzer mit 1500/1800hz bauen können? Für mich wäre diese Reise zunächst interessant, bevor ich mich 6 1200hz Hölzern zuwende.

Oder anders gefragt: Kannst du mir Hölzer nennen, welche aktuell erhältlich sind und bei 1500hz und 1800hz im Bereich ALL+/OFF- liegen?

Denn Tip zum Donic Senso Waldner Ultra Carbon finde ich gut. Ist das ein Modell das Waldner selber gespielt hatte?
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen

« Vorheriges Thema | Nächstes Thema »

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 20:19 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©1999 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
www.TT-NEWS.de - ein Angebot der Firma ML SPORTING - Ust-IdNr. DE 190 59 22 77