Tischtennis - eine Materialsportart? - TT-NEWS Tischtennis Forum

Freddie · #1 19.04.2001, 22:40

Ein paar neue(?) Denkanstösse

Ich sehe Tischtennis als eine Sportart, bei der das Material eine immer wichtigere Rolle spielt. Kurze, lange Noppen, Noppen innen, frischklebt, welcher Kleber, schnelle, langsame Hölzer mit oder ohne Carbon, Kevlar, Arylate, ... Wie kann man noch feststellen, wer der beste Spieler ist? Hängt das nicht auch vom Material ab? Sind Sportarten, bei denen das Material Einfluß auf den Sieg hat, nicht uninteressant für den Zuschauer? Der weiß ja nicht einmal, welches gespielt wird.

Mein Vorschlag zur Diskussion: Die Schläger werden vor den Spielen bzw. Turnieren zugelost bzw. getauscht. Man kann also den eigenen bekommen oder den der Gegner. Oder als Alternative: So wie die Seiten getauscht werden, werden auch die Schläger getauscht.

Gewinnt dann nicht der wirklich Bessere?

Walker · #2 19.04.2001, 22:50

Ich gehe mal davon aus, dass dein Vorschlag nicht ganz ernstgemeint ist !?!
Denn die Unterschiede zwischen den verschiedenen Materialen (z.B. lange Noppe und Backside-Beläge) und den dazugehörigen Schlagtechniken sind dazu einfach zu gross.
Du hast aber recht, beim TT spielt das Material eine sehr wichtige (zu wichtige ?) Rolle.
Allerdings hat ja jeder das Recht, das für sich am besten geeignete Material zu finden.
Und das Material ist ja nunmal nicht soooo teuer, dass sich nur die reicheren Leute qualitativ hochwertiges Material leisten können.

Benjamin · #3 20.04.2001, 00:24

und in der Formel 1 ist das Material auch total wichtig.... da gibt es genügend Zuschauer und niemand bezweifelt dass Schumi zu den (vielleicht der) besten Fahrern der Welt gehört....

holger · #4 20.04.2001, 04:02

Zitat:

Original erstellt von Freddie
Ein paar neue(?) Denkanstösse

Ich sehe Tischtennis als eine Sportart, bei der das Material eine immer wichtigere Rolle spielt. Kurze, lange Noppen, Noppen innen, frischklebt, welcher Kleber, schnelle, langsame Hölzer mit oder ohne Carbon, Kevlar, Arylate, ... Wie kann man noch feststellen, wer der beste Spieler ist? Hängt das nicht auch vom Material ab? Sind Sportarten, bei denen das Material Einfluß auf den Sieg hat, nicht uninteressant für den Zuschauer? Der weiß ja nicht einmal, welches gespielt wird.

Mein Vorschlag zur Diskussion: Die Schläger werden vor den Spielen bzw. Turnieren zugelost bzw. getauscht. Man kann also den eigenen bekommen oder den der Gegner. Oder als Alternative: So wie die Seiten getauscht werden, werden auch die Schläger getauscht.

Gewinnt dann nicht der wirklich Bessere?

Benjamin, bist Du überarbeitet????? Ich denke, das kann nicht Sinn der Sache sein. Beim Ski werden auch verschiedene Wachse benutzt. Und die dürfen ihre Niederlage dann auch mal damit begründen, das sie sich verwachst haben. Soll man den Skifahrern doch auch mal verbieten zu wachsen, so wie im Tischtennis das Frischkleben. Dann wissen wir auch, wer da der Beste ist.

Freddie · #5 20.04.2001, 09:40

Mein Vorschlag hat durchaus einen ernsten Hintergrund.

Zur Formel 1: Schumi hat mit drei verschiedenen Fabrikaten den WM-Titel geholt. Deshalb ist er der Beste. Nicht weil er Ferrari fährt.

Übrigens: Beim Springreiten werden auch die Pferde bei der WM getauscht.

Probierts doch mal bei einem FUN-Turnier aus.

Benjamin · #6 20.04.2001, 10:22

Hmm, erst einmal Entschuldigung für meine doch etwas harsche und unreflektierte Äußerung. Meine Statement war also bitte nicht so ernst zu nehmen.
Jetzt aber mal etwas konkreter zu Deinem Vorschlag.
Solche Regeln/ Turniere sind sicherlich durchführbar. Aber ich sehe große Probleme bei der Gerechtigkeit der Entscheidung. Solange es die derzeitige Materialvielfalt auf dem Markt gibt (lange Noppen, kurze Noppen, AntiTop, noppen Innnen, China, OX, max, glatt, griffig usw.) –die ich auch absolut erhaltenswert finde- wird nicht der beste Spieler gewinnen. Ich nehme mal mich als Beispiel. Ich spiele lange Noppen, will jetzt aber auf kurze Umsteigen. Letze Runde habe ich mal drei Monate mit einem glatten Belag gespielt. Ich bin mir sicher, wenn ich auf einem Tunier spielen sollte, würde ich nach Deiner Regel gegen 80% der Spieler gewinnen. Denn ich hätte kaum Probleme mit dem Angriffsschläger von Spieler X zu spielen, der zweimal Sriver FX max spielt. Dieser aber hätte sicherlich starke Probleme mit meinem Schläger (lange Noppen) Rückhand. Somit wäre ich als Noppenspieler eindeutig im Vorteil. Klar, jetzt könnte man verlangen, dass jeder Spieler auch mit langen Noppen, mit Anti usw. trainiert, dann zwingt man aber damit sicherlich den ein oder anderen Spieler, ein Spielsystem (ein Material) zu trainieren, das ihm nicht liegt oder/und ihm überhaupt keine Freude bereitet.

Und da sehe ich den Unterschied zu dem Springreiten. Das dort die Pferde zugelost werde war mir neu, kann aber sein. Wenn dem so ist, ist die Umstellung sicherlich aber nicht so groß wie bei Tischtennis von Mendo Energy max frischgeklebt zu einem Tackines C 1,0.....
Und Michael Schumacher wurde ja nicht mit irgend einem x-beliebigen Auto Weltmeister, sondern immer mit Spitzenfahrzeugen.....

Insgesamt würde ich eine solche Regelung als zu starke Einschränung empfinden. die dem Sport nicht dienlich ist.... lieber eine Beschrenkung der Schwammstärke und ein Verbot des klebens......

Gruß
Benjamin

Felix Lingenau · #7 17.05.2001, 23:39

Ich finde es klasse, dass im TT viele verschiedene Spielertypen eine Chance haben gut zu werden. Diese Chance gibt das unterschiedliche Material das erhältlich ist.

Es gibt Leute die sind talentiert im Unterschnitt machen. Die unterstützen das mit Noppen und werden stark. Klasse! Und wenn einer besser überschnitt machen kann, dann nimmt er den FX und klebt

Super!

Und das diese beiden Spieler auch noch nach einheitlichen Regeln gegeneinander ausspielen können wer der bessere ist, das macht TT so einmalig!

Ich finde der beste Spieler im TT ist der der mit seinen auf ihn optimierten Material gegen alle anderen Spieler gewinnt, die ihrerseits das für sie optimale Material spielen.

Mit der Formel 1 ist das anders, denn dort fährst nicht jeder mit dem für ihn optimalen Autp sondern da fährt Schumi im besten Auto und Graupen wie Bernoldi oder Button fahren in Seifenkisten.

Daher ist eine Entscheidung wer der beste Fahrer ist einfach nicht möglich. Beim TT schon das habe ich oben ja versucht deutlich zu machen.

Fazit: TT ist eine Materialsportart im positiven Sinne und das soll auch so bleiben!

jr · #8 18.05.2001, 06:02

Zitat:

Original geschrieben von Freddie
Ein paar neue(?) Denkanstösse

Mein Vorschlag zur Diskussion: Die Schläger werden vor den Spielen bzw. Turnieren zugelost bzw. getauscht. Man kann also den eigenen bekommen oder den der Gegner. Oder als Alternative: So wie die Seiten getauscht werden, werden auch die Schläger getauscht.

Gewinnt dann nicht der wirklich Bessere?

Der Bessere gewinnt so oder so - egal mit welchem Schläger. Diese Frage stellt sich höchstens bei 2 gleichwertigen Spielern.

jr

Jens Makait · #9 18.05.2001, 07:10

Natürlich, ja, TT ist eine Materialsportart.
Sicher ist dieses Material auch nicht direkt billig. Im Allgemeinen kann sich aber doch jeder das Material leisten, dass für ihn optimal ist. (ganz im Gegensatz zu Formel 1)

Ich denke es macht für den Zuschauer und für den Spieler auch eine grossen Reiz aus, daß es so viele Begegnungen gibt, die bedingt durch das Material nach ganz unterschiedlichen taktischen Kriterien gespielt werden.

An anderer Stelle habe ich schon mal gesagt:
"Ich will die bunte Vielfalt an der anderen Seite der Platte."
(Auch wenn da vielleicht mal ein Belag auftaucht, mit dem ich Schwierigkeiten habe)

Jens
(seit ewigen Zeiten mit ganz normalen griffigen Noppeninnen-Belägen auf beiden Seiten)