Schiedsrichterskandal in der TTBL!?

[Pfeifenraucher]

Moin!

Zitat von Matousek

Alles andere wäre unprofessionel.

Du weißt aber schon, wie die 'professionelle' Bezahlung aussieht? Da kostet das Einfliegen der Spieler an einem Wochenende mehr, als die gesamte anwesende SR-Schar der Saison.

Ich lerne deutlich mehr, wenn ich mir im Nachgang einer Partie meine Spiele anschaue und mit dem Bauchgefühl während einer Partie vergleiche.
Ich muss einem Spieler unvoreingenommen entgegentreten - ansonsten kann ich ihm keine Lernfähigkeit unterstellen. Anhand von Bewegungsmustern kannst Du auch von der Seite recht schnell erkennen, wohin die Lutzie geht.

Dass es Kollegen gibt, die nahezu kaum reagieren, und auf der anderen Seite jene, die nach Spielstart mit Let und Fehler auffallen, zeigt doch die weite Auslegbarkeit der Regel. An der Stelle lässt sich sicherlich seitens der Regelhüter noch etwas feilen.
Sprüchen, die die Beurteilbarkeit oder Unschuld vom Lande behandeln, kannst Du als SR nur weglächeln.
Wenn ein Spieler die Hand beim Hochwurf nachführt, läuft er halt Gefahr, die Höhe über dem Handteller nicht einzuhalten und Mecker zu kassieren. Nahezu senkrecht ist ein Halbkreis halt auch nicht, der Wurf sollte schon eher einer Parabel ähneln; vom Verdecken halt mal ganz abgesehen.
Der Aufschlag muss vom SR hinsichtlich etwas mehr als dreissig Parameter geprüft werden - und dass halt innerhalb von Zehntelsekunden. Da ist es doch kein Wunder, dass jeder SR seine eigenen Spezialitäten entwickelt und sagen wir mal nur zehn davon abarbeitet. Du kannst nun mal schlecht sagen, STOPP, ich muss mir den Aufschlag noch malig durch den Kopf gehen lassen.

Das Thema können wir rauf und runter diskutieren - selbst die gleiche Person entscheidet aufgrund der Tagesform heute mal so und morgen ggfs anders.

VG

[Hillegosser]

@Pfeifenraucher:

Zitat von Matousek

Sowas kann man bei der Auf/Rückschlagwahl elegant unterbringen.

Und dann kann der Spieler, der dadurch womöglich zurecht irritiert ist, verbreiten, dass der Schiri ihn schon vor dem Spiel auf dem Kieker hatte.

Dafür gibt es in meinen Augen die Möglichkeit, erst ein "let" auszusprechen, wenn es wirklich zu einem Verstoß kommt.

[Schmidt]

Zitat von Pfeifenraucher

Das Thema können wir rauf und runter diskutieren - selbst die gleiche Person entscheidet aufgrund der Tagesform heute mal so und morgen ggfs anders.

Wie von mir vorausgesehen. Ihr kommt mit dem Problem nicht weiter/zurecht.
Unlösbar - für euch.

[appelgrenfan]

Wieso wird hier zig Seiten über die Aufschlagsregel diskutiert? Die ist doch nur ein Nebenaspekt.

Das entscheidende Faktum(?) ist doch:
Ein SR erbittet ein Geschenk.

Die Diskussion sollte sich also darum drehen, ob das wirklich so war wie vom Verein dargestellt. Und falls ja, welche Regularien hier einschlägig wären. Und sollte es dazu keine Vorschriften geben, dass diese schleunigst eingeführt werden müssen.

[crycorner]

Zitat von appelgrenfan

Wieso wird hier zig Seiten über die Aufschlagsregel diskutiert? Die ist doch nur ein Nebenaspekt.

Das entscheidende Faktum(?) ist doch:
Ein SR erbittet ein Geschenk.

So ist es!

[Armendariz]

Ich habe gehört, dass es bei internationalen Turnieren gängige Praxis ist, vorher eventuelle Problemfälle im Schiri-Team zu besprechen und dann eine bestimmte Linie zu fahren.

Was spräche dagegen, dass man im Rahmen einer professionellen Zusammenarbeit zwischen Spielern und Schiri-Team mit diesen (im Idealfall) eine kurze Videoanalyse macht, wo ihnen gezeigt wird, welche ihrer Aufschläge potentiell gefährdet sind? Genauso wird ja vor dem Spiel der Schläger auf Legalität geprüft.

Hier wurde doch bereits mehrfach angesprochen, dass das Hauptproblem die Unsicherheit bei den Spielern ist. Wann fällt es einem Schiri mal ein, von den immer ähnlich grenzwertigen Aufschlägen einen abzuzählen?

Manche (wenige) machen das gleich beim ersten.
Andere scheinen sich das ein paar Ballwechsel lang zu überlegen, und fangen dann so ab Ende 1., Anfang 2. Satz mit dem Abzählen an.
Teilweise ist es natürlich auch so, dass Spieler zum Satzende oder in wichtigen Situationen härter an die Grenze gehen.

Bei jeder Klausur oder Regel und jedem Gesetz ist Transparenz zentral.
In der Schule will ich als Schüler natürlich wissen, auf welche Fehler mein Lehrer in der Prüfung besonders allergisch reagiert.

Wenn das "Aufklärungsgespräch" ein paar Mal durchgeführt wurde, hätten die Schiris auch weniger Hemmungen, grenzwertige Aufschläge abzuzählen. Der Spieler wurde ja vorgewarnt. Und die Spieler hätten endlich ein ausführlicheres Feedback zu ihren Aufschlägen, von unparteiischer Seite. Da gehts nicht darum, jemanden auf dem Kieker zu haben, sondern bestimmte Regelüberschreitungen besser erkennen zu können.

[Zigeuner]

Zitat von Armendariz

Als Buli-Schiedsrichter kann ich mir ja die Spieler vorher auf Youtube anschauen und mir kritische Aufschläge merken. Und im Fall des Verdeckens durch welches Körperteil auch immer den Spieler vor dem Spiel zur Seite nehmen und ihm klarmachen, wo ich Probleme sehe, und dass ich da im Fall der Fälle abzählen werde.

Da hast du einfach mal ein wenig in die Kacke gegriffen mit der Aussage. Passiert.

Geht so natürlich gar nicht.

Den Grundgedanken verstehe ich, muss man aber anders verpacken. D.h. der Schiedsrichter kann sich ruhig vorher Spiele angucken, ganz inoffiziell als Privatperson ohne Funktion als Schiedsrichter, und kann dann vor dem Punktspiel den Spielern seine persönliche Linie mitteilen, was auch tatsächlich öfter getan wird.

Vielleicht legt der Schiedstrichter ja besonders wert auf ein rechtzeitiges Wegziehen des freien Arms, was zufälligerweise bei einem der Spieler als höchst grenzwertig betrachtet werden könnte...

[Matousek]

Zitat von Hillegosser

Und dann kann der Spieler, der dadurch womöglich zurecht irritiert ist, verbreiten, dass der Schiri ihn schon vor dem Spiel auf dem Kieker hatte.

Das Gespräch kann man schon sehr allgemein führen, so dass sich beide Spieler angesprochen fühlen. Quasi, "ich habe mir im Vorfeld Eure Aufschläge angesehen, bitte Euch deshalb auf regelgerechte Aufschläge zu achten. Ich achte mit Sicherheit drauf".

[Zweier]

Wo bleibt denn jetzt das Geschenk? Gibt es eindeutige Gesten für den Versuch, eines vom Geber zu erhalten. Zählt nur das gesprochene Wort, die eindeutige Bitte um eine gute Gabe?

[Armendariz]

Jetzt: Günther Walraff ermittelt im Milieu der TTBL-Schiedsrichter.

Und im Anschluss: Monitor - Schiedsrichter am Abgrund. Selbst für ein eigenes Handtuch reicht das Geld oft nicht.
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