Fängt hier der Wucher an?

[CHE-MAN]

Wenn man wirklich knapp an Geld ist, muss man aber nicht 30-40 Euro ausgeben, Verpflegung kann man ja auch von zu hause mitnehmen. Ausserdem wird das Startgeld nach Vorlage der Quittung doch vom Verein erstattet, oder ist das nur bei mir so ?

Unser Verein übernimmt nur Startgelder für offizielle Turnier (Stadtmeisterschaften, Vereinsmeisterschaften,...) und für Turniere, wo Mannschaften unseres Vereins antreten (Fußballturniere für TT, 4er/6er Mannschaftsturniere)

[klugscheisser]

"Ausserdem wird das Startgeld nach Vorlage der Quittung doch vom Verein erstattet, oder ist das nur bei mir so ?"

Da fällt mir ein Vergleich ein, im Fernsehn gehört:
"Ist doch egal was die Medizin kostet, bezahlt doch die Krankenkasse"

[ThomasNierste]

Zitat von klugscheisser

"Ausserdem wird das Startgeld nach Vorlage der Quittung doch vom Verein erstattet, oder ist das nur bei mir so ?"

Da fällt mir ein Vergleich ein, im Fernsehn gehört:
"Ist doch egal was die Medizin kostet, bezahlt doch die Krankenkasse"

Na dann lerne mal jetzt weiter dazu.
Bei uns wurde Startgeld in den letzten Jahren vom Verein nur im Jugendbereich erstattet.
Aber das geht auch nicht immer so weiter. Die Kasse ist nun langsam mal lehr.
Die Leute (außer Politiker) haben kein Geld mehr.
Früher war es so, wer einmal im Verein war, der blieb auch im Verein das ganze Leben.
Heute haben die Vereine immer höhere Kosten, und immer weniger passive Mitglieder. Wo soll das Geld also alles herkommen bei 32 Euro Jahresbeitrag ?

Ich würde es mal so formulieren.

Die Firma, ist immer nur so gut wie Ihre Mitarbeiter.
Das heißt, packen viele im Verein an, kann man auch durch Turniere,Sonderaktionen, und Sponsoring Geld erwirtschaften was dann
der Jugend zugute kommen kann.
Ein Verein oder eine Firma, die aus wenigen Einzelkämpfern besteht wird
aber nie so gut werden können.

Heute sind es immer weniger die im Verein was mit helfen wollen.
Lieber Firma (Verein) wechseln anstatt sich einzusetzen.
Alle wollen für möglichst wenig Einsatz, und möglichst viel (dafür geboten) kriegen.

Und , wie war das mit der Medizin ?
Wozu noch Krankenkasse ? bezahlen wir doch sowieso schon fast alles selber.
Oder, lebst Du nicht in Abzocker Deutschland 2004 ?
Früher habe ich das Geld in Kneipen gelassen, heute bringe ich es in díe Apotheke.

Mfg Thomas Nierste

[klugscheisser]

Ich stimme dir zu und sehe keinen Widerspruch zu meiner leicht sarkastischen Bemerkung. Bei uns ist es so, dass mittlerweile die jungen Leute (15-22) die meiste Arbeit im Verein machen. Alles meine Ex-Schüler. Darauf bin ich mindestens genauso stolz, wie auf die Meistertitel ....

Bei uns war die Übernahme der Startgeldkosten früher auch kein Problem, jetzt schon. Ein Grund: Rückgang der Mitgliederzahl von ehemals 1400 auf jetzt ca. 1100. Die TT-Abteilung hat dabei ihren Mitgliederstand behalten. Aber: wir als TT-Abteilung kosten weit mehr, als wir an Beiträgen einspielen. Also müssen wir mit zusätzlichen Forderungen sehr leise sein. Wir sind froh, dass der Verein uns immer noch sehr gut mit lizensierten Trainern (auch alles meine "Aufzucht" ) ausstattet.

Also: es muss überall gespart werden, daran kommen wir nicht vorbei. Die Eltern müssen ihr Teil dazu beitragen, sind aber auch nicht grenzenlos belastbar, Man muss sehen, dass man für seine Euros möglichst viel Gegenwert erhält.

Haste ma ne Mark?

[ThomasNierste]

Zitat von klugscheisser

Ich stimme dir zu und sehe keinen Widerspruch zu meiner leicht sarkastischen Bemerkung. Bei uns ist es so, dass mittlerweile die jungen Leute (15-22) die meiste Arbeit im Verein machen. Alles meine Ex-Schüler. Darauf bin ich mindestens genauso stolz, wie auf die Meistertitel ....

Bei uns war die Übernahme der Startgeldkosten früher auch kein Problem, jetzt schon. Ein Grund: Rückgang der Mitgliederzahl von ehemals 1400 auf jetzt ca. 1100. Die TT-Abteilung hat dabei ihren Mitgliederstand behalten. Aber: wir als TT-Abteilung kosten weit mehr, als wir an Beiträgen einspielen. Also müssen wir mit zusätzlichen Forderungen sehr leise sein. Wir sind froh, dass der Verein uns immer noch sehr gut mit lizensierten Trainern (auch alles meine "Aufzucht" ) ausstattet.

Also: es muss überall gespart werden, daran kommen wir nicht vorbei. Die Eltern müssen ihr Teil dazu beitragen, sind aber auch nicht grenzenlos belastbar, Man muss sehen, dass man für seine Euros möglichst viel Gegenwert erhält.

Haste ma ne Mark?

Hallo Klugscheisser,

ich wollte Dich mit meinem letzten Beitrag auch nicht angreifen.
Im Gegenteil, du trifftst auch mit deinen Aüßerungen bei mir auch oft auf Zustimmung.
Wer macht denn bei Euch so alles Training ?
Wieviele Trainer habt ihr denn, und wer trainiert bei Euch die
ergeizigen Spieler ?
Habt Ihr jemand extra für das Schüler /Anfängertraining ?
Machen bei euch die Auswärts Fahrten die Eltern ?

Das würde mich mal interessieren.

Sind bei Euch im Verein auch die Topp Jugendspieler mit dfem Training zufrieden ?

Mfg Thomas

[klugscheisser]

Zitat von ThomasNierste

Hallo Klugscheisser,

ich wollte Dich mit meinem letzten Beitrag auch nicht angreifen.

Habe ich auch nicht so empfunden. Evtl. Missvertändnisse kann man klarstellen.

Zitat von ThomasNierste

Wer macht denn bei Euch so alles Training ?
Wieviele Trainer habt ihr denn, und wer trainiert bei Euch die
ergeizigen Spieler ?
Habt Ihr jemand extra für das Schüler /Anfängertraining ?

Wir sind im Moment 3 C- und zwei B-Trainer, davon ist einer zur Zeit in der Ausbildung zum A-Trainer. Dazu kommt im Moment ein Traingshelfer (16), der in der Vorbereitung zum C-Trainer steckt; sowie neuerdings auch noch ein Bundestrainer, der zwar kein Nachwuchstraining bei uns macht (die Zeit fehlt), der aber ein so netter Kerl ist, dass er uns anderen Trainern beratend zu Seite steht.

Da wir schon eine ziemlich lange Tradition im leistungsbezogenen Training haben, sind bei uns eigentlich fast alle Spieler ehrgeizig. Das ergibt sich so mit der Zeit. Jede Trainingsgruppe hat zwar einen festen Stamm-Trainer, das überschneidet sich aber, weil wir an jedem Tag der Woche Training anbieten und auch versuchen, jedes Training mit 2 Trainern zu leiten. Deswegen sind eigentlich fast alle Trainer sowohl im Anfänger- als auch im Leistungsbereich tätig. Die ganz starken Spieler trainieren ausserden im Landes- bzw Bundeskader, 4 mal in der Woche, einer, der das Kadertraining nicht so mochte, stattdessen bei seinem Papa (der war mal Mannschafts-WM und Trainer bei der chin. Mannschaft). Zur Zeit haben wir 3 Hessenliga- Mannschaften (mJ, wJ + Schüler) sowie 4 weitere m/w Schülermannschaften, dazu kommt im Dezember noch eine Anfängermannschaft. Mehr ist logistisch nicht zu schaffen, weil wir eigentlich nur den Samstag als Spieltag haben und unsere sieben (2 w) Erwachsenen-Mannschaften (OL bis Kreisliga) ja auch dann spielen müssen. Die beiden Damenmannschaften (VL un BL) spielen allerdings freitags Abend.

Daraus ergibt sich auch die Antort zu

Machen bei euch die Auswärts Fahrten die Eltern ?

Die Hessenliga-Mannschaften werden nach Möglichkeit von "ihrem" Trainer gefahren, das geht aber nicht immer, weil 5 der 6 Leute noch selbst aktiv spielen (natürlich auch samstags). Also müssen dann die Eltern ran, das klappt eigentlich gut. Die restlichen Mannschaften werden grundsätzlich von Eltern gefahren.

Unsere stärksten Nachwuchsspieler (mj + 1 A-Schüler = OL, 1 B-Schüler=BOL, 1mJ + 2 A-Schüler BK sowie 1 mj KL) spielen bei den Herren. Ich hoffe, bei der Aufzählung jetzt keinen Fehler gemacht zu haben.

Sind bei Euch im Verein auch die Topp Jugendspieler mit dfem Training zufrieden ?

Ich denke schon. Sie bekommen bei uns auch viel Service (Heimfahrt vom Kadertraining, ca 70 km pro Runde usw) . Auch die Perspektive für den Herrenbereich ist vorhanden, siehe oben.

Wir müssen aber aufpassen, dass uns vor lauter Top-Leuten die Breitenarbeit nicht zu kurz kommt.
Deswegen war es ganz praktisch, dass ich seit kurzem "aktiver Rentner" bin und für manche Sachen (z .B. Kooperation mit Schulen) einfach mehr Zeit habe.

Dass ich (B-Lizenz) im Anfänger- Breiten und Leistungsbereich gleichsam (zu unterschiedlichen Trainings-Zeiten) tätig bin, vereinfacht die Sache erheblich, denn dadurch kann ich schon bei der Anfänger-Schulung das Auge auf das ferne Ziel (bestmögliche individuelle Leistung) richten und es gibt keinen Bruch in der Technik-Vorstellung.. Das trifft -mit unterschiedlichen Schwerpunkten- eigentlich auf all unsere Trainer zu. Ich halte das auch für besser, als einen Trainer nur für den Anfängerbereich zu haben. Dadurch wird auch der Wechsel in eine stärkere Trainingsgruppe viel leichter, weil es weder beim Spieler noch beim Trainer einen "Trennungsschmerz" gibt.

Ich mache ausserdem noch einmal in der Woche die "Sportstrolche", das sind Kinder im Alter von etwa 2-6 Jahren. Kein Tischtennis, aber viel Koordinationsspiele. Aus dieser Gruppe stammt ein erheblicher Anteil unseres TT-Nachwuchses.

Noch eine Besonderheit bei uns: alle Trainer sind nicht nur bei uns, sondern auch bei befreundeten Vereinen bzw. im KLZ und dem LLZ tätig, was den Horizont erheblich erweitert und die Zusammenarbeit der Vereine stärkt.

So, das war ein sehr langer und möglicherweise überheblich klingender Beitrag, aber du hattest nach Fakten gefragt ...

mfg Peter

[ThomasNierste]

Zitat von klugscheisser

Habe ich auch nicht so empfunden. Evtl. Missvertändnisse kann man klarstellen.



Wir sind im Moment 3 C- und zwei B-Trainer, davon ist einer zur Zeit in der Ausbildung zum A-Trainer. Dazu kommt im Moment ein Traingshelfer (16), der in der Vorbereitung zum C-Trainer steckt; sowie neuerdings auch noch ein Bundestrainer, der zwar kein Nachwuchstraining bei uns macht (die Zeit fehlt), der aber ein so netter Kerl ist, dass er uns anderen Trainern beratend zu Seite steht.

Da wir schon eine ziemlich lange Tradition im leistungsbezogenen Training haben, sind bei uns eigentlich fast alle Spieler ehrgeizig. Das ergibt sich so mit der Zeit. Jede Trainingsgruppe hat zwar einen festen Stamm-Trainer, das überschneidet sich aber, weil wir an jedem Tag der Woche Training anbieten und auch versuchen, jedes Training mit 2 Trainern zu leiten. Deswegen sind eigentlich fast alle Trainer sowohl im Anfänger- als auch im Leistungsbereich tätig. Die ganz starken Spieler trainieren ausserden im Landes- bzw Bundeskader, 4 mal in der Woche, einer, der das Kadertraining nicht so mochte, stattdessen bei seinem Papa (der war mal Mannschafts-WM und Trainer bei der chin. Mannschaft). Zur Zeit haben wir 3 Hessenliga- Mannschaften (mJ, wJ + Schüler) sowie 4 weitere m/w Schülermannschaften, dazu kommt im Dezember noch eine Anfängermannschaft. Mehr ist logistisch nicht zu schaffen, weil wir eigentlich nur den Samstag als Spieltag haben und unsere sieben (2 w) Erwachsenen-Mannschaften (OL bis Kreisliga) ja auch dann spielen müssen. Die beiden Damenmannschaften (VL un BL) spielen allerdings freitags Abend.

Daraus ergibt sich auch die Antort zu



Die Hessenliga-Mannschaften werden nach Möglichkeit von "ihrem" Trainer gefahren, das geht aber nicht immer, weil 5 der 6 Leute noch selbst aktiv spielen (natürlich auch samstags). Also müssen dann die Eltern ran, das klappt eigentlich gut. Die restlichen Mannschaften werden grundsätzlich von Eltern gefahren.

Unsere stärksten Nachwuchsspieler (mj + 1 A-Schüler = OL, 1 B-Schüler=BOL, 1mJ + 2 A-Schüler BK sowie 1 mj KL) spielen bei den Herren. Ich hoffe, bei der Aufzählung jetzt keinen Fehler gemacht zu haben.



Ich denke schon. Sie bekommen bei uns auch viel Service (Heimfahrt vom Kadertraining, ca 70 km pro Runde usw) . Auch die Perspektive für den Herrenbereich ist vorhanden, siehe oben.

Wir müssen aber aufpassen, dass uns vor lauter Top-Leuten die Breitenarbeit nicht zu kurz kommt.
Deswegen war es ganz praktisch, dass ich seit kurzem "aktiver Rentner" bin und für manche Sachen (z .B. Kooperation mit Schulen) einfach mehr Zeit habe.

Dass ich (B-Lizenz) im Anfänger- Breiten und Leistungsbereich gleichsam (zu unterschiedlichen Trainings-Zeiten) tätig bin, vereinfacht die Sache erheblich, denn dadurch kann ich schon bei der Anfänger-Schulung das Auge auf das ferne Ziel (bestmögliche individuelle Leistung) richten und es gibt keinen Bruch in der Technik-Vorstellung.. Das trifft -mit unterschiedlichen Schwerpunkten- eigentlich auf all unsere Trainer zu. Ich halte das auch für besser, als einen Trainer nur für den Anfängerbereich zu haben. Dadurch wird auch der Wechsel in eine stärkere Trainingsgruppe viel leichter, weil es weder beim Spieler noch beim Trainer einen "Trennungsschmerz" gibt.

Ich mache ausserdem noch einmal in der Woche die "Sportstrolche", das sind Kinder im Alter von etwa 2-6 Jahren. Kein Tischtennis, aber viel Koordinationsspiele. Aus dieser Gruppe stammt ein erheblicher Anteil unseres TT-Nachwuchses.

Noch eine Besonderheit bei uns: alle Trainer sind nicht nur bei uns, sondern auch bei befreundeten Vereinen bzw. im KLZ und dem LLZ tätig, was den Horizont erheblich erweitert und die Zusammenarbeit der Vereine stärkt.

So, das war ein sehr langer und möglicherweise überheblich klingender Beitrag, aber du hattest nach Fakten gefragt ...

mfg Peter

Hallo Peter,

Dann klappt ja alles in deinem Verein.
Eine solche Fülle von Trainern habe ich da nicht zur Verfügung.
Das scheitert bei uns auch am zur Verfügung stehenden Geld.

Ich frage mich da, wie entsteht so ein Verein dieser Größenordnung.
Seit Ihr ein reiner TT-Verein ?
Kommen eure Trainer aus dem heimischen Ort
Ich kann mir sonst nur vorstellen, das Ihr viele TT-verrückte habt, die Geld
sponsern, bzw es für dem Verein mit großen Sonderaktionen verdienen.

Unser Verein hat ca. 1000 Mitglieder (Fußball, Handball, Turnen Karate, Faustball, Wandern. )
Starke Konkurrenz eben.
Wenn ich dann sehe : Übungsleiter Entschädigung im Fußball 30000 Euro im Jahr. Tischtennis : 2500 Euro im Jahr....
Wir haben 6 Herren Teams, 3 Jugend und 1 Schüler gemeldet.
Euch muß da wohl ein höherer Betrag zur Verfügung stehen. Oder ?

Ich bin nur noch in unserem Verein aktiv, weil ich mit Ihm groß geworden bin.
Jugendarbeit macht mir Spaß, jedoch bin ich noch nicht in Rente, und
kann da nicht alles machen.
Unsere Abteilung hat einen hohen Altersdurchnitt.
Und für gute Spieler fehlt da die Perspektive (1.Herren in der Kreisliga)
und zum anderen das Geld um gutes Jugendtraining zu ermöglichen.
Es gibt im Verein zuviele, die nur noch Spielen wollen....

Natürlich könnte ich auch zum nächsten großen Verein wechseln.
Aber, bringt es für den heimischen Sport ansich nicht mehr, wenn man sich
für den Verein einsetzt, wo man das Spielen gelernt hat?

Einfach wechseln, dahin wo es gerade gut läuft....
Das ist heute in.. Aber es schadet meiner Meinung nach der Breite.
Ich könnte mir vorstellen, das in naher Zukumft unser Verein keine
Jugendarbeit mehr hat, wenn ich wechsel.

Was würdest Du denn da empfehlen ?

Zur Zeit sind wir im Jugendbereich wieder mal Topp.
Doch wann der erste JUgendspieler geht, der mehr will ist nur noch eine Frage der Zeit.
Größere Verein schlucken diese Leute.
Kleinere Vereine haben die Leute aufgebaut und viel Geld investiert.
Hast Du da einen Vorschlag , wie sich da der kleine Verein verhalten soll ?
Mfg Thomas Nierste

[klugscheisser]

Zitat von ThomasNierste

Hallo Peter,

Dann klappt ja alles in deinem Verein.

naja. nicht alles, aber wir geben uns Mühe

Eine solche Fülle von Trainern habe ich da nicht zur Verfügung.
Das scheitert bei uns auch am zur Verfügung stehenden Geld.

Ich frage mich da, wie entsteht so ein Verein dieser Größenordnung.
Seit Ihr ein reiner TT-Verein ?

nein, wir sind nur eine Abteilung. Aber zum Glück Gibt es viele Abteilungen (z. B. Sportabzeichengruppe, Jedermann-Turner usw.), die ganz wenig Ausgaben haben. Unsere TT-Abteilung wäre allein von ihren Mitgliedsbeiträgen nicht überlebensfähig. Das klappt auch, solange der Gesamtverein keine roten Zahlen schreibt. Im letzten Jahr war das aber der Fall, deswegen müssen auch wir jetzt verdammt scharf kalkulieren

Kommen eure Trainer aus dem heimischen Ort
Ich kann mir sonst nur vorstellen, das Ihr viele TT-verrückte habt, die Geld
sponsern, bzw es für dem Verein mit großen Sonderaktionen verdienen.

Die Trainer kommen nicht nur aus unserem Ort, sondern aus unserem eigenen Nachwuchs. Alle Trainer, die jetzt in der Nachwuchsarbeit tätig sind, haben mal bei mir als C-Schüler angefangen. TT-verrückt sind wir natürlich alle.
Es ist auch nicht so, dass wir an jedem Tag mit 6 Trainern im Einsatz sind. Ich selbst z.B. mache in diesem Verein nur noch 3 mal/Woche Training und habe damit Zeit und Geld freigemacht für die nachgerückten Trainer. Aber auch die verzichten auf manches bzw. machen zusätzliches Training in anderen Vereinen.

Unser Verein hat ca. 1000 Mitglieder (Fußball, Handball, Turnen Karate, Faustball, Wandern. )
Starke Konkurrenz eben.
Wenn ich dann sehe : Übungsleiter Entschädigung im Fußball 30000 Euro im Jahr. Tischtennis : 2500 Euro im Jahr....
Wir haben 6 Herren Teams, 3 Jugend und 1 Schüler gemeldet.
Euch muß da wohl ein höherer Betrag zur Verfügung stehen. Oder ?

Ja, schon etwas. Wir tun aber auch sehr viel, damit Geld in die Kasse kommt, das nicht vom Hauptverein stammt. Unser größter "Sponsor" ist der Förderverein, in dem alle Trainer und die meisten Eltern der besonders geförderten Kinder Mitglied sind, sowie einige Gönner, die einfach so eingetreten sind. Der Förderverein hat eigene Mitgliedsbeiträge, die uns in voller Höhe zukommen, Ausserdem macht der Förderverein die Bewirtung bei Turnieren usw. Auch bei der Ausrichtung von Veranstaltungen sind wir sehr fleissig, user jährliches Turnier (übrigens 4.- € Startgeld, keine Nachmeldegebühr) sowie alle möglichen Meisterschaften, Ranglisten usw. Macht Arbeit, bringt aber Geld. Unser Jugendwart (auch ein Trainer) macht ein jährliches Abteilungsheft und klappert mögliche Inserenten ab. Macht viel Mühe, bringt aber auch was.

Ich bin nur noch in unserem Verein aktiv, weil ich mit Ihm groß geworden bin.
Jugendarbeit macht mir Spaß, jedoch bin ich noch nicht in Rente, und
kann da nicht alles machen.

Das ist das beste Motiv!

Unsere Abteilung hat einen hohen Altersdurchnitt.
Und für gute Spieler fehlt da die Perspektive (1.Herren in der Kreisliga)
und zum anderen das Geld um gutes Jugendtraining zu ermöglichen.
Es gibt im Verein zuviele, die nur noch Spielen wollen....

Wir haben bei uns in den Herrenmannschaften einen Altersdurchschnitt von 23 oder 26, weiss nicht genau, und sind damit der mit Abstand jüngste Verein im Kreis (Durchschnitt liegt bei ungefähr 45)

Natürlich könnte ich auch zum nächsten großen Verein wechseln.
Aber, bringt es für den heimischen Sport ansich nicht mehr, wenn man sich
für den Verein einsetzt, wo man das Spielen gelernt hat?

Einfach wechseln, dahin wo es gerade gut läuft....
Das ist heute in.. Aber es schadet meiner Meinung nach der Breite.
Ich könnte mir vorstellen, das in naher Zukumft unser Verein keine
Jugendarbeit mehr hat, wenn ich wechsel.

Was würdest Du denn da empfehlen ?

Wenn du es dir leisten kannst, bleibe bei deinem Verein. Bis es bei uns so lief wie jetzt, hat es auch etliche Jahre gedauert. Dabei hatte ich noch den großen Vorteil, dass meine Vorgänger schon eine sehr gute Jugendarbeit gemacht haben, so dass ich nicht bei Null anfangen musste.

Zur Zeit sind wir im Jugendbereich wieder mal Topp.
Doch wann der erste JUgendspieler geht, der mehr will ist nur noch eine Frage der Zeit.
Größere Verein schlucken diese Leute.
Kleinere Vereine haben die Leute aufgebaut und viel Geld investiert.
Hast Du da einen Vorschlag , wie sich da der kleine Verein verhalten soll ?
Mfg Thomas Nierste

Ginb es in euerm verband Ablöseummen (Ausbildungsentschädigungen) wie bei uns in Hessen? Da gibt es beim Wechsel von Spielern, die Bezirks-Endrangliste oder höher gespielt haben, schon etwas Geld.

Du brauchst Zeit. Das Blatt wird sich wenden, wenn mal die ersten Jugendspieler eine echte Verstärkung für eure Herrenmannschaft sind. Unsere frührere 1. Vorsitzende hat mir auch mal vorgeworfen, dass wir so viel Geld für Training ausgeben und nichts für die erste Herrenmannschaft rauskommt. Ich habe ihr dann ganz vorsichtig erklärt, dass es ungefähr 10 jahre dauert, bis ein 8jähriger 18 wird. Das hat sie dann verstanden.

In solchen Zeiträumen musst du aber denken. Wenn du gute Arbeit machst, werden auch Spieler herauskommen, die für höhere Klassen als eure 1. Mannschaft geeignet sind. Bremse sie nicht, wenn sie die Möglichkeit haben. in einem anderen Verein deutlich höher zu spielen, lasse ihn mit deinen guten Wünschen gehen. Wenn du willst, dass ein entflogener Vogel zurückkommt, musst du die Käfigtür weit offen lassen. Das erste Mal tut´s noch weh und die "Senioren" werden sich das Maul zerreissen. Am besten bereitest du sie schon frühzeitig darauf vor, dann isr der Schock nicht so groß.

Was dann bleibt, sind vielleicht nicht die absoluten Top-Spieler, aber gut ausgebildete Spieler, die euern Verein weiterbringen. Und wenn ihr dann mal aufgestiegen seid, sieht die Welt wieder ganz anders aus.

Das Ganze funktioniert natürlich nur, wenn euer Verein das Konzept wirklich mitträgt und auch bereit ist, junge Spieler aufzunehmen.

mfg Peter