Tuning: ITTF testet neues Kontrollverfahren

[Zigeuner]

Dann soll man das Tunen halt nicht offziell in den Regeln freigeben, es nicht in Shops anbieten und nicht promoten. Aber auch nicht explizit verbieten.

Es soll einfach bestimmte Grenzwerte geben und bestimmte Stoffe, die in einem Belag vorkommen dürfen und andere, die nicht vorkommen dürfen.
Dann wäre bei den Profis Chancengleichheit gegeben und der Nachwuchs kommt auf keine dummen Ideen.

[Noppenzar]

Zitat von MaikS

Ne Dickenmessung, auch ne digitale, findet doch auch jetzt schon statt. Bei jeder Landesrangliste wird das so gemacht, sogar auf Bezirksmeisterschaften habe ich schon die digitale Messgedöns erlebt.
Und ja, ich finde schon man kann sich auf den Standtpunkt stellen: Jeder Profi ist für seine Kelle selbst verantwortlich. Die Frage ist ja: Wie kann mit der digitalen Messung ggf ein anderer Wert rauskommen wie bei einer Messung mit abgetrenntem Belag? Ich kenne da durchaus Wege, wie man das bewerkstelligen kann, aber wenn man dann so erwischt wird, ist man eben selber schuld.

Die "Sünder" und "Betrüger" schafft sich Tischtennis aber irgendwie selbst, in dem man Regeln aufstellt, die teilweise schwer nachzuvollziehen sind, wie eben die Dicke (für einen Timo Boll ziemlich einfach, für viele der eher "grade so über die Runden kommen" Profis schwieriger, zumindest bei Max Belägen) oder grade die Aufschlagregel.

Ich finde das ganze auf jeden Fall gut, es muss nur auch genauestens auf Tuner getestet werden. Lediglich die Dicke zu messen ist witzlos.

Und für nicht-Profis hat das doch so oder so keine Auswirkung. Selbst in der Regionalliga kommt ein Mini Rae doch auch jetzt quasi nicht zum Einsatz. Wenn ein RL Spieler frisch klebt, kommt er damit in 49 von 50 Spielen ohne Probleme durch. Dadrunter sind es dann 100 von 100 Spielen.

Die Testmethode zielt darauf ab, die Manipulation am Holz, genau an der Stelle, wo der bisherige Messpinöckel angesetzt wird, zu unterbinden.

Schmiere auf die freie Srelle am Griffansatz 20 Lagen Lack drauf, und du kommst auch mit 4,5mm durch.

Profis wissen das und dementsprechend sind wohl viele Hölzer "testoptimiert".

[Zigeuner]

Zitat von Noppenzar

Profis wissen das und dementsprechend sind wohl viele Hölzer "testoptimiert".

Wohl viele, mit der Betonung auf "wohl", weil nichts Genaues weiß man nicht.

Kann einer von hundert sein, 20%, jeder Zweite, fast alle, ...

[Noppenzar]

Ich habe den Tipp ja schon vor etwa 5 Jahren von einem Profi bekommen. Wie viele Profis diese Schwäche bei der Meßtechnik nutzen oder genutzt haben weiß ich nicht. Wird ja auch niemand offen zugeben und wenn es halbwegs geschickt gemacht ist, dann fällt das auch nicht auf.

Ein Tenergy hat ab Verpackung etwa 3,8xmm, ESN max haben 3,9xmm. Bei 2-3Scichten Maximizer Plus 1 dicken Öage Finezip geht es dann um etwa 0,1-0,3mm, sprich für das Auge oder selbst mit Belaglupe kaum wahrnehmbar.

Aber davon ab:

Auch die neue Methode kann man einfach umgehen. Die Topprofis bekommen dann vom Werk etwas dünnere Beläge mit 3,7 oder 3,6mm, die dann nach dem Tuning genau auf 3,9mm ausgemessen werden. Das geht ja mit einer Schieblehre, wie sie Werkzeugmacher benutzen bis in den Hundertstelmillimeter genau.

Vielleicht nimmt man dann wirklich 1% Tempo aus dem Spiel, weil keiner mehr mit 4,2 oder 4,3 an den Tisch tritt, aber das macht den Braten doch auch nicht fett.


Fazit:

Viel Show um nichts.

[AndiHL]

Zitat von Noppenzar

Auch die neue Methode kann man einfach umgehen. Die Topprofis bekommen dann vom Werk etwas dünnere Beläge mit 3,7 oder 3,6mm, die dann nach dem Tuning genau auf 3,9mm ausgemessen werden. Das geht ja mit einer Schieblehre, wie sie Werkzeugmacher benutzen bis in den Hundertstelmillimeter genau.

Deshalb bekommt man die chinesischen, nationalen H3-Gummis ja auch nur in 2.1 oder 2.15 mm. Da kann man sich aussuchen wie dünn er denn sein muss um mit der präferierten Booster-Menge klar zu kommen und trotzdem unter 4mm zu bleiben.

Zitat von Noppenzar

Fazit:

Viel Show um nichts.

Genau das.

[spintakki]

Beim Surfen hatten wir früher eine Wettkampfserie, bei der wir für einen Wettkampf nur 2 Boards und 5 Segel
einsetzen durften. Die wurden vorher von der Jury kontrolliert und gestempelt.

Dadurch brauchte es dann während des Wettkampfes keine großen Kontrollen mehr, da nur noch auf den Stempel geachtet werden musste.

Wenn TT-Profis vor einem Wettkampf meinetwegen bis zu 4 Beläge einreichen müssten, die während des Turniers zum Einsatz kommen dürften, sowie 2 Hölzer und das Ganze dann mit Einheitskleber verklebt werden würde > Sponsorkantenband drum + Siegel, damit man nicht mehr nacharbeiten kann,
dann wären alle Diskussionen (jedenfalls bei den Profis) vom Tisch.
Weil dann auch die Profis selber mit diesem Einheitskleber trainieren würden, wären auch alle gesundheitsbetreffenden Diskussionen vom Tisch.

Natürlich würden die Profis diese Regel niemals selber gutheißen, da sie ihre Beläge lieber selber kleben/kleben lassen, aber das wäre nur ein anfängliches Gebelle, so wie bei den Handys....

[Power-Seven]

Zitat von spintakki

Einheitskleber

Ein fatales Signal in einem diversifizierten Markt.

Aber ganz abgesehen davon ist es wirklich unzumutbar, einen Schläger von jemand anders kleben zu lassen. Es gibt genügend Rituale, und manche machen einen Unterschied.

Übrigens mit ein Grund, warum der eine oder andere Profi selbst boostert - dann weiss er, es wird richtig gemacht. Das kann die Urlaubsvertretung in der Fabrik so eventuell nicht leisten.

[Sansibar]

https://rp-online.de/sport/andere/ti...g_aid-20931259

Eine Frage hierzu, es werden in unterschiedlichen Berichten völlig abweichende Zahlen zu dem Messgerät gehandelt. In einem war von 10.000 € die Rede, in obigem gar von 100.000 €.

Hat hier jemand fundierte Infos, eigentlich kann doch nur das der Weg sein, ein Gerät was die chemischen Werte nachweist und so wirklich eine Hamdhabe gegen Teicksereien ist. Technik wird über viele Bandbreiten immer günstiger, dazu oft besser. Es muss doch möglich sein solche Geräte permanent ab einer zu definierenden Veranstaltungsebene einzusetzen, sie vom DTTB in anderen Stückzahlen zu bekommen. Die Methode Beläge vom Schläger abzureissen um messen zu können halte ich füe nicht zukunftsfähig.

[Noppenzar]

Das Problem ist doch, dass die FKE Beläge ja auch schon zum Teil ab Werk mit genau denselben Substanzen bearbeitet werden, auch bei "Stangenware", welche auch für ein nachträgliches Tuning genutzt werden. Es gibt genug Beläge, die genauso riechen wie der TRF Bio-Booster.

Die Beläge muss man ja auch erstmal auslüften lassen.

Und die genaue chemische Zusammensetzung der ITTF mitteilen?

Butterfly wird einen Teufel tun. Das Risiko, dass jemand aus der ITTF Materialkommission später mal einen Beraterposten bei ESN bekommen könnte oder umgekehrt, wäre viel zu groß

Das würde kein Jahr dauern bis irgendeine chinesische Firma diese Beläge 1:1 kopiert. Die haben da wenig Hemmungen.

Man sollte Tuner zulassen und freigeben. Die meisten Spieler würden sowieso die bekannten Produkte weiternutzen und man hätte Ruhe.

Im Hobbybereich könnten allerdings die Firmen etwas dagegen haben. Ein gut getunter Sriver spielt sich ja nicht schlechter als ein Tenergy von der Stange. Solange Tuning verboten bleibt kann man mit hochpreisigen Belägen richtig Geld machen.

Und dass der Boll sich dazu wieder mal sehr weit aus dem Fenster lehnt war ja klar.

Timo, Dein Schläger ist sicher keinen Deut schlechter als der der Chinesen! Wenn das verhindert, dass Du Weltmeister wirst, dann kündige doch Butterfly den Vertrag und wechsel zu DHS. Sag einfach gar nichts zu diesem Thema und es ist gut. Und nein, du tunst natürlich nicht. Das glaube ich Dir sogar. Dein Schläger ist auch sicher legal, weil alles, was in der Fabrik passiert ist ja "Produktion", selbst wenn der Azubi in Moers sich des Belages noch mal annehmen würde.

Aber ist das bei den Chinesen anders? Selbst wenn ein Mitarbeiter Zuhause bei Ma Long da 5 Schichten Tuner draufknallt, dann ist das auch noch "Produktion" und somit legal. Und wenn er seinen Tenergy auf der RH irgendwo kauft und selbst keine Hand anlegt, dann ist das auch nicht verboten.

Was soll also das Gejammer?

Die Jungs aus China sind 10-15 Jahre jünger und trainieren seit jeher viel viel mehr. Der "ominöse" Schläger spielt ja auch nicht von alleine.

Wenn du Zweifel hättest, ob in China in den Trainingslagern nicht auch klassisches Doping eingesetzt werden könnte, da könnte ich die Zweifel sogar teilen.

Aber die Schläger?

Mach dich bitte nicht lächerlich!

[Zigeuner]

Das war wirklich ein sehr guter Beitrag!

Einzig das Bild von einer Aushilfe die im Werk als Urlaubsvertretung für die Profis Beläge tunt erscheint mir ziemlich amateurhaft . Da überlässt man glaube ich nichts dem Zufall und ist schon in der Lage das Tuning besser genormt hinzubekommen.

Wie weiß ich allerdings auch nicht.