Coronavirus - Situation in Bayern

[schneller]

Zitat von Frei statt Bayern

Sag mal, bist du fähig zu lesen? Ich denke jede weitere Diskussion erkläre ich mit dir als sinnlose Zeitverschwendung.

So einen Kommentar möchte ich an Dich nicht schreiben, auch deshalb, weil ich Deine sonstigen Beiträge immer sehr geschätzt habe.

[Berndlemo]

Hallo miteinander!

Ich möchte doch nochmal aus der Perspektive eines Lehrers und Sportlers begründen, warum ich es für unverantwortlich halte, dass dieses aber auch bereits letztes Wochenende noch Mannschaftswettbewerbe in sämtlichen Sportarten und damit natürlich auch im Tischtennissport stattfinden durften.
Die Situation an den Schulen ist so, dass bei einer 7-Tage-Inzidenz über 50 in den Schulen die sog. Stufe 3 gilt. Das bedeutet generelle Maskenpflicht an der Schule und ständiges Einhalten des Mindestabstandes von 1,5 m auch im Klassenzimmer. Dies bedeutet aber aufgrund der Klassenzimmergröße in fast allen Schulen automatisch Teilung der Klassen. Die Hälfte aller Schüler befinden sich also täglich während der Schulzeit zu Hause. Die andere Hälfte besucht die Schule. Da die Schüler an der Schule von den Lehrkräften "ganz normal" also mit voller Stundenzahl unterrichtt werden, bleibt logischerweise für die Schüler, die sich gerade zu Hause befinden nicht mehr die notwendige Zeit, um diese online ebenfalls noch vollumfänglich zu beschulen. Sollte dieser Zustand über eventuell mehrere Monate andauern ist dies nach meiner Einschätzung für die Bildung unserer Kinder zusammen mit dem Lockdown im letzten Jahr, bei dem sich bereits Defizite angesammelt haben eine absolut schlechte Entwicklung. Eine gute Bildung unseres Nachwuchses ist aber für die Zukunft unserer Landes und unserer Gesellschaft für die nächsten Jahrzehnte von größter Bedeutung. Als man nun vor etwa 14 Tagen merkte, dass in einigen Landkreisen eine Dynamik in der 7-Tage-Inzidenz Richtung 50 entsteht, hätte man auch deshalb (neben vielleicht noch anderen Gründen) alle Anstrengungen unternehmen müssen, den 50er-Wert so spät wie möglich zu reißen, um die Schüler noch möglichst lange im Präsenzunetrricht zu halten. Und dazu hätte meines Erachtens auch die Einstellung aller Wettkämpfe in sämtlichen Sportarten gehört. Jedes Wochenende finden in sämtlichen Sportarten vermutlich tausende Wettbewerbe statt. Dies bedeutet automatisch eine Vielzahl von zusätzliche Begegnungen beim Ausüben des Sports, bei der gemeinsamen An- und Abreise usw., was die die Infektionsgeschehen weiter vorantreiben könnte. Daher wäre es meiner Meinung nach von Seiten der Verbände aller Sportarten dringend notwendig gewesen durch eine Unterbrechung sämtlicher Wettkämpfe ihren (vielleicht auch nur geringen) Teil dazu beizutragen, den regulären Betrieb der Schulen noch für eine Weile aufrechtzuerhalten. Schaue ich mir heute die aktuelle Situation in Bayern an, befürchtete ich, dass in vielen Landkreisen über Monate kein Regelunterricht mehr möglich sein wird. Aus heutiger Sicht glaube ich auch nicht, dass ein Aussetzen des Wettkampfbetriebes diese Situation hätte vermeiden können, aber vor 2 bis 3 Wochen ohne das Wissen von heute, hätte beim Einsetzen dieser Entwicklung bereits eingeschritten werden müssen (auch wenn es vielleicht so gut wie nichts gebracht hätte). Nun ist man in manchen Landkreisen schon fast in einer Situation, wo es aus Sicht des Schulbetriebes schon fast wieder egal ist, ob der Wettbewerbssport weiter stattfindet oder nicht. Eine Rückkehr in den Regelbetrieb wird es dort ohnehin so schnell nicht mehr geben. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass in Kürze auch im Sport die Reißlleine gezogen wird und beispielweise die Tischtennissaison sowieso nicht zu Ende gespielt werden kann. In vielen Ligen gibt es Mannschaften, die bis heute 3 oder weniger Spiele gespielt haben. Ich wage vorauszusagen, dass es selbst bis April schwierig werden könnte auch nur die Vorrunde für eine Ligenwertung zu Ende zu bringen, schon allein deshalb, weil viele Schulturnhallen gesperrt werden und als Klassenzimmer eingesetzt werden. Ich spiele auch Mannschaftstennis und habe die Tennisregelung einer sogenannten Übergangssaison ohne Auf- und Abstieg als sehr vernünftige Lösung in dieser schwierigen Zeit empfunden. Man macht trotzdem seinen Sport, hat die gewünschten sozialen Kontakte, muss aber nicht auf Gedeih und Verderb eine Saison durchbringen. Dasselbe hätte man meiner Meinung nach auch im Tischtennis und vielleicht noch in vielen anderen Sportarten anstreben können. Dann würde man nicht den Zwang von Seiten des Verbandes verspühren unbedingt zumindest eine Halbsaison durchbringen zu wollen, um die saison werten zu können. Zu meiner Person: Auch ich habe die ganze Zeit regelmäßig Tischtennis trainiert und sehe mich auch durchaus persönlich in der Lage mich und andere durch mein Verhalten in der Halle bestmöglich zu schützen. Das ist aber nicht mein Thema. Für die Jugend unseres Landes und deren Bildung und damit für unsere Zukunft, bin ich aber gerne bereit auf mein Hobby (wenn auch schweren Herzens) zu verzichten. Ja ich sehe es gerade zu als unsere Pflicht an, dass wir aus u.a. diesem Grund auf unser Hobby rechtzeitig hätten verzichten müssen. Diese hätte aber nur über den Verband durch eine rechtzeitige Unterbrechung geregelt werden können. Und genau das werfe ich den Sportverbänden, denen die Jugend ebenfalls am Herzen liegen sollte, vor. Und noch was zum Abschluss: Es halte es schon für widersprüchlich, wenn man an öffentlichen Plätzen im Freien Maske tragen muss, wenn Kinder trotz Maske, und offenen Klassenzimmerfenstern nicht in die Schule dürfen, man sich im öffentlichen Raum in vielen Landkreisen nur noch zu fünft treffen darf, aber in den Turnhallen der Sport einfach ohne weitere Einschränkungen stattfindet bzw. nicht ausgesetzt wird.


Mit sportlichen Grüßen

[Gumpelzheimer]

So sehe ich das auch. Ich bin selbst im Bildungsbereich täglich und erlebe die psychischen Einschränkungen durch das permanente Maskentragen usw., aber auch die Angst, durch einen weiteren Lockdown den Arbeitsplatz zu verlieren. Da können die 80jährigen freilich leicht weiter trainieren.
Für mich ist nicht die Entscheidung des Einzelnen relevant, ob er spielt oder nicht, sondern die Haltung des Verbandes. Es geht um gesellschaftliche Solidarität und Vernunft. Und da gebe ich Bernd Recht, dass es die Situation eher einem Solange-es-irgendwie-geht gleicht, als um einen sinnvollen sportlichen Wettbewerb.

[Matousek]

Zitat von Berndlemo

Hallo miteinander!


Mit sportlichen Grüßen

Interessanter Text. leichter zu lesen wäre er, wenn er mit mehr Absätzen versehen wäre.

[zool]

Danke für die Worte. Sehe das genau so, ich weiß jetzt nicht ob es in diesem oder einem anderen Thread war, aber da hat ein Mitschreibling gemeint, dass der Verband eine Verpflichtung gegenüber seinen Mitgliedern hätte. Nur unsere Ansichten was für Verpflichtungen er hat gehen wohl stark auseinander (er war der Meinung, dass das wichtigste der Spielbetrieb ist. Es wäre schön wenn alle so weitsichtig wie du denken würden.

[Shadowman]

Bin auch Lehrer und Sportler.

Jedoch erhalte ich aktuell ein anderes Bild der Schulrealität. Ich weiß von einigen Schulen, die nicht in den Wechsel von Distanz- und Präsenzunterricht gwechselt sind, obwohl ein Inzidenzwert >50 erreicht wurde. Hier wird weiter Präsenzunterricht, jedoch mit Maske, für die gesamte Klasse abgehalten.

So viel ich mitbekommen habe, wurde die Kompetenz den Gesundheitsämtern entzogen und Schulleiter dürfen nun individuell entscheiden, wie vor Ort damit umgegangen wird.

Der Sport wurde bisher anscheinend noch nicht als Pandemietreiber ausgemacht.
Bei uns im Tischtennissport ist weitgehend der Abstand gewahrt. Wird auf gemeinsamens Duschen und Benutzen der Kabinen verzichtet, so glaube ich, dass vom Tischtennissport keine große Infektionsgefahr ausgeht.

Problematisch sehe ich da nur das gemeinsame Reisen in einem Auto. Aber auch da könnten Infektionsketten schnell unterbrochen werden.

[Frei statt Bayern]

Zitat von schneller

So einen Kommentar möchte ich an Dich nicht schreiben, auch deshalb, weil ich Deine sonstigen Beiträge immer sehr geschätzt habe.

Dann lies bitte einfach die kompletten Zusammenhänge meiner Beiträge und nicht nur Sätze aus dem Ganzen. Dann müsstest du manches nicht schreiben, wie du es getan hast.

[Frei statt Bayern]

Zitat von Shadowman

Bin auch Lehrer und Sportler.

Jedoch erhalte ich aktuell ein anderes Bild der Schulrealität. Ich weiß von einigen Schulen, die nicht in den Wechsel von Distanz- und Präsenzunterricht gwechselt sind, obwohl ein Inzidenzwert >50 erreicht wurde. Hier wird weiter Präsenzunterricht, jedoch mit Maske, für die gesamte Klasse abgehalten.

Den Hammer erlebte vor 10 Tagen meine Frau. Kennst du ja. Komplette Schultestung am Donnerstag, am Freitag Unterricht (sorry hier muss ich einfach ein hahahahahaha noch setzen), am Montag kein Unterricht und von der Schulleitung die Überlegung, wie es weiter geht mit Abwägung der Testergebnisse, 2 Lehrer (nach eigen organisierter Nach - Schnelltestung danach Negativ) und 2 Schüler bei über 1000 Tests positiv, am Dienstag weiter normaler Schulbetrieb natürlich mit Quarantäne der vier vorgenannten. Auch mit Schwimmunterricht .... Wir sprechen von ü100 in SW, schon fast 2 Wochen lang........

Gut, viele Fragen bleiben auch von der anderen Seite offen:
- wie viele Positive sind eigentlich Negativ (siehe Würzburger Kickers, Hoffenheim .....)
- was hat das Maskentragen bisher gebracht? Jeder trägt sie, wo es gefordert wird (oder fast, verzeihe schneller, ich habe deine Erfahrung auch noch nicht gemach, obwohl oft beim Training und als Mentaltrainer :-) bei unserer Zweiten dabei ), die Zahlen steigen und steigen und steigen

Berlin hat heute übrigens seinen ganzen Regional TT Sport eingestampft. Dort wird wohl 2020 nicht mehr gespielt. Für mich ein vermutlicher Vorreiter, der Prinz aus Ba.ern wird bald eh eins seiner nicht kontrollierbaren Machtwörter sprechen!

[Frei statt Bayern]

Zitat von Berndlemo

Und noch was zum Abschluss: Es halte es schon für widersprüchlich, wenn man an öffentlichen Plätzen im Freien Maske tragen muss, wenn Kinder trotz Maske, und offenen Klassenzimmerfenstern nicht in die Schule dürfen, man sich im öffentlichen Raum in vielen Landkreisen nur noch zu fünft treffen darf, aber in den Turnhallen der Sport einfach ohne weitere Einschränkungen stattfindet bzw. nicht ausgesetzt wird.

Nachvollziehbare Gedanken. Du wirst sehen, das "Aussetzen" geht jetzt dennoch ganz schnell. Vieles wird sich selbst regeln, denn viele Sporthallen werden einfach von den Gemeinden geschlossen. Ist ja jetzt schon teilweise der Fall. Selbst der Spessart soll ja nun schon "gelb" sein.

Das hat jetzt aber nichts damit zu tun, was ich selbst darüber denke. Ist aber halt ein laufender Prozess.

So lange aber Union Berlin in der Hauptstadt noch tausende von Zuschauern in ein Zwergenstadion lassen wird, habe ich eh keine Angst, kann alles nicht so schlimm sein

[eisenbahn]

Das Theme ist echt zäh und schwierig und spaltet. Wie auch immer man zu Corona stehen mag, die Tischtennissaison wird in Kürze abgebrochen werden (müssen) - das ist meine Einschätzung.

In unserem Landkreis wurden schon sämtliche Turnhallen gesperrt. Der Verband meint, dann spielt halt auswärts. Und wenn dort auch gesperrt ist? Sollen wir dann in Berlin antreten oder in Bundesländern, wo noch gespielt werden kann?