Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

[Abwehrtitan]

Zitat von Schrottkopf

Aktuell würden solche Geräte sogar über Überbrückungshilfe III vom Bund gefördert (für Unternehmen wie Gaststätten, die über 70% Umsatzausfall haben sogar zu 100%) - aber da es keinerlei Auswirkung hat, ob ein Betrieb sich so ausstattet, oder nicht, unterbleibt es halt meist...

Weisst du wie (und ob) die staatliche Unterstützung für Bauherren im Privatbereich aussieht, bzw. für Renovierung/Modernisierung im Privatbereich.
Hat man den privaten Sektor bei Fördermitteln "übersehen"?
Ich modernisiere derzeit (Mietwohungen), die KfW stellt u.a. Fördermittel bereit für barierrefreies, ebenso für energetisches renovieren. Für Maßnahmen die das Leben/Gesundheit schützen kann ich nichts entdecken.
Oder kommt das erst 11 Jahre nach der Pandemie? Neu wärs ja grad nicht das der Staat was nicht so schnell auf die Reihe bringt.
Und warum sich nicht selbst so ein Teil einbauen, die nächste Familienfeier kommt bestimmt, grad ist die Hälfte der Verwandschaft schon in Quarantäne.

[Schrottkopf]

Zitat von Gandalf446

In wieweit Luftentkeimungsgeräte in den Mengen verfügbar sind, weiß ich nicht, bezweifle aber, dass sie in den Mengen da sind, um die Zahlen wirklich signifikant zu drücken.

Das ist ein typisches Henne-Ei-Problem...
Ich kann zwar nur für uns sprechen, kenne das aber auch von anderen Herstellern: Wir hatten zuerst alle benötigten Geräte für den Eigenbedarf gebaut und danach für den Verkauf produziert.

Da die Verkaufszahlen aber in den letzten Wochen deutlich rückläufig waren (Peak war im Prinzip im Dezember), haben wir die Produktion deutlich gedrosselt und machen aktuell halt vorwiegend andere Dinge, solange die Regale voll sind...

Zitat von Gandalf446

Aus meiner Sicht wäre es besser, jetzt richtig zuzumachen, die Infektionszahlen zu drücken, Konzepte für eine großflächige Öffnung auszuarbeiten, gleichzeitig so schnell es geht zu impfen und dann (hoffentlich) im Mai/Juni wieder vieles zu ermöglichen.

Im Prinzip ist das aber doch genau das, was seit einem Jahr versucht wird - hängt halt davon ab, was man unter 'richtig' zuzumachen versteht.

Zur Ausarbeitung der Konzepte gehört halt meiner Meinung nach auch, die Motivation für sinnvolles Verhalten zu erhöhen, in dem man nicht generell alles über einen Kamm schert!

Bestes Beispiel ist für mich ein Kosmetikstudio, dass sich Ende letzten Jahres perfekt mit Luftentkeimungsgeräten ausgestattet hatte und zwei Tage später zugesperrt wurde... Die Aussagen der Inhaberin darf ich aus Gründen des Jugendschutzes hier nicht zitieren

[mithardemb]

Zitat von Gandalf446

Die Frage die sich da aus wirtschaftlicher Sicht stellt ist für mich folgende:
Womit ist der Gesamtwirtschaftliche Schaden am geringsten? Aktuell sieht es für mich danach aus, als hätten wir die Wahl zwischen einem "kurzen" aber harten Lockdown, in dem alles, was nicht wirklich systemrelevant ist, auch geschlossen ist, oder, wenn man Frau Brinkmann glaubt, (Virologin, das Folgende hat sie bei Lanz mal so prophezeit) potentiell einen Lockdown nach bisheriger Ausprägung über das gesamte laufende Jahr oder zumindest noch mehrere zusätzliche Monate.

Frau Brinkmann gehört zur No-Covid Fraktion. Es ist nicht unbedingt etwas wo sich "die Wissenschaft" komplett einig ist. Gegen den Lockdown für den Rest des Jahres spricht, dass man sich vom Impfen erwartet, dass es genau diesen Lockdown beendet.

Das Problem mit dem "kurzen aber harten Lockdown" ist auch, dass wir dann auch die Außengrenzen dicht machen müssten. Also keine Berufspendler, keine Transporteure etc. China, Australien, Neuseeland, usw. machen das vor. Wer rein will muss vorher in Quarantäne. Auch der Begriff "kurz" wurde heute vom Kanzleramt schon ein wenig weiter gefasst.

Zitat von Gandalf446

In wieweit Luftentkeimungsgeräte in den Mengen verfügbar sind, weiß ich nicht, bezweifle aber, dass sie in den Mengen da sind, um die Zahlen wirklich signifikant zu drücken.

Komisch. Die Hersteller fahren die Produktion nicht hoch, wenn niemand bestellt. Immer diese böse böse Marktwirtschaft. Schon beim der zögerlichen Bestellung des Impfstoffs kam die uns in die Quere.

[Schrottkopf]

Zitat von Abwehrtitan

Weisst du wie (und ob) die staatliche Unterstützung für Bauherren im Privatbereich aussieht, bzw. für Renovierung/Modernisierung im Privatbereich.

Die ÜHIII steht im Prinzip jedem gewerblich Tätigen offen, der coronabedingt Umsatzeinbußen von mehr als 30% in einem Monat verglichen mit 2019 erleidet. Bei 30% Einbruch bekommst du 40% deiner Fixkosten und Kosten für Hygienemaßnahmen, bei 50% dann 60%, ab 70% dann 100% (100% gilt erst seit letzter Woche, davor waren es 90%)

Als Vermieter hast du ja vermutlich weder den gewerblichen Maßstab noch coronabedingte Umsatzeinbußen, insofern wirst du nicht unter dieses Programm fallen.

Zitat von Abwehrtitan

Hat man den privaten Sektor bei Fördermitteln "übersehen"?

Ich denke, im privaten Bereich verlässt man sich auf die Kontaktbeschränkungen - auch wenn ich gerade erst am Wochenende an einem Haus vorbeigelaufen bin, in dem der Lautstärke nach zu urteilen mindestens 50 leute gefeiert haben...

Zitat von Abwehrtitan

Und warum sich nicht selbst so ein Teil einbauen, die nächste Familienfeier kommt bestimmt, grad ist die Hälfte der Verwandschaft schon in Quarantäne.

Tu dir keinen Zwang an
Allerdings hat eine gute Freundin unsere Module zuhause und sie hat sich tatsächlich schon von Besuch deswegen blöd anreden lassen müssen, warum sie privat ihre Gäste mit so etwas belästigen müsste...

[yxcv]

Hallo Gandalf 446,
die Fans vom No-Covid ignorierten leider mehrere Dinge, u.a:

1. letzten Sommer hatten wir bereits über Monate hinweg eine Inzidenz von 2
2. die Inzidenz ist innerhalb eines Monats von 15 auf 130 gesprungen (Okt)
3. welche Maßnahmen außer Lockdowns, sollen langfristig ergriffen werden?
4. die aktuellen Impfstoffe helfen nur gegen die italienische und britische Variante
5. die aktuellen Impfstoffe versagen gegen Varianten aus Brasilien und Südafrika. Viele Weitere folgen noch, momentan gibt es > 5.000.
6. No-Covid funktioniert nur auf Inseln bzw. Diktatur
7. die Sterblichkeit ist extrem gesunken und auf dem Niveau einer Grippe. Anfangs 1:100, jetzt 1:2.000. 5-10x weniger wenn auch die Dunkelziffer berücksichtigt wird.
8. genauso wie die Infektionszahlen exponentiell steigen, dauer es ebenfalls exponentiell länger, bereits geringe Inzidenzwerte noch weiter zu drücken
9. Jeder Lockdown schadet in Summe mehr als es nützt, es ist nur nicht so direkt messbar wie ein PCR-Test
10. Millionen Menschen befinden sich die Fakto seit Monaten im Lockdown (Berufsverbot, Sportverbot,...) . Offensichtlich trifft es die falschen.
11. Lockdowns sind das letzte Mittel um sich im absoluten Notfall etwas Zeit für weitere Maßnahmen zu erschaffen, aber nicht um die Infektionszahlen kurzfristig zu drücken!

Wäre gut, wenn du dir bei einer Antwort nicht nur eine Punkt, sondern in Summe darauf eingehen würdest

Was wäre dein weiterer Plan, wenn dir jetzt alles 6 Wochen schließen und eine Inzidenz von 30 erreichen? Was dann?

[Gandalf446]

Zitat von mithardemb

Frau Brinkmann gehört zur No-Covid Fraktion. Es ist nicht unbedingt etwas wo sich "die Wissenschaft" komplett einig ist. Gegen den Lockdown für den Rest des Jahres spricht, dass man sich vom Impfen erwartet, dass es genau diesen Lockdown beendet.

Das Problem mit dem "kurzen aber harten Lockdown" ist auch, dass wir dann auch die Außengrenzen dicht machen müssten. Also keine Berufspendler, keine Transporteure etc. China, Australien, Neuseeland, usw. machen das vor. Wer rein will muss vorher in Quarantäne. Auch der Begriff "kurz" wurde heute vom Kanzleramt schon ein wenig weiter gefasst.



Komisch. Die Hersteller fahren die Produktion nicht hoch, wenn niemand bestellt. Immer diese böse böse Marktwirtschaft. Schon beim der zögerlichen Bestellung des Impfstoffs kam die uns in die Quere.

Das Thema Produktion hat Schrottkopf ja schon als Henne-Ei-Problem bezeichnet, was wohl ganz gut trifft.

Wir hatten letzten Sommer durchweg recht gute Inzidenzwerte, obwohl die Grenzen "offen" und Transit- und Pendlerverkehr da waren. No-Covid wie in AUS oder NZL halte ich hier für aktuell unrealistisch, eben wegen den von dir schon genannten Situation an den Grenzen.

Je höher die initiale Inzidenz, desto länger dauert es natürlich, um sie wieder in eine "kontrollierbare" Region zu drücken. Wie lange dauert es, bis die Impfungen so einen Effekt auf die Inzidenzen haben, dass wir vernünftig und nachhaltig wieder öffnen können? Israel hat glaube ich gut die Hälfte der Bevölkerung geimpft und hat wieder vieles offen - für geimpfte. Würde bei uns bedeuten, dass wir noch eine ganze Weile in dem aktuellen Zustand hindümpeln. Bei hohen Fallzahlen und gleichzeitiger Impfkampagne erhöht sich zudem die Gefahr, dass sich Escape-Mutationen durchsetzen, die den Impfschutz umgehen können. Dann stünden wir wieder quasi bei 0.
Nur dauert es eben umso länger die Inzidenz wieder tief zu bekommen, je höher sie initial steigt.

[Gandalf446]

Zitat von yxcv

Hallo Gandalf 446,
die Fans vom No-Covid ignorierten leider mehrere Dinge, u.a:

1. letzten Sommer hatten wir bereits über Monate hinweg eine Inzidenz von 2
2. die Inzidenz ist innerhalb eines Monats von 15 auf 130 gesprungen (Okt)
3. welche Maßnahmen außer Lockdowns, sollen langfristig ergriffen werden?
4. die aktuellen Impfstoffe helfen nur gegen die italienische und britische Variante
5. die aktuellen Impfstoffe versagen gegen Varianten aus Brasilien und Südafrika. Viele Weitere folgen noch, momentan gibt es > 5.000.
6. No-Covid funktioniert nur auf Inseln bzw. Diktatur
7. die Sterblichkeit ist extrem gesunken und auf dem Niveau einer Grippe. Anfangs 1:100, jetzt 1:2.000. 5-10x weniger wenn auch die Dunkelziffer berücksichtigt wird.
8. genauso wie die Infektionszahlen exponentiell steigen, dauer es ebenfalls exponentiell länger, bereits geringe Inzidenzwerte noch weiter zu drücken
9. Jeder Lockdown schadet in Summe mehr als es nützt, es ist nur nicht so direkt messbar wie ein PCR-Test
10. Millionen Menschen befinden sich die Fakto seit Monaten im Lockdown (Berufsverbot, Sportverbot,...) . Offensichtlich trifft es die falschen.
11. Lockdowns sind das letzte Mittel um sich im absoluten Notfall etwas Zeit für weitere Maßnahmen zu erschaffen, aber nicht um die Infektionszahlen kurzfristig zu drücken!

Wäre gut, wenn du dir bei einer Antwort nicht nur eine Punkt, sondern in Summe darauf eingehen würdest

Was wäre dein weiterer Plan, wenn dir jetzt alles 6 Wochen schließen und eine Inzidenz von 30 erreichen? Was dann?

Ich gehöre nicht zur "No-Covid-Fraktion"!

Vorneweg: Ich habe keinen Masterplan. Hätte ich den und hätte ich entstprechende Nachweise dafür, dass er funktioniert, hätte ich mich damit schon längst an die Politik gewand. Das Bundesverdienstkreuz für so einen Plan würde ich mir sicher nicht entgehen lassen.

Bei einer Inzidenz <30 könnte man wieder effektiver Fälle verfolgen und wieder lokaler agieren. Außerdem ist in 6 Wochen die Impfkampagne weiter fortgeschritten und wir profitieren dann doppelt von niedrigen Inzidenzen, auch weil die Gefahr, dass sich Escape-Mutationen die den Impfschutz umgehen bilden, geringer ist. Die Max-Planck-Gesellschaft hat dazu und auch zur Wiederaufnahme des Gesellschaftlichen Lebens etwas geschrieben (https://www.mpg.de/16648630/corona-i...tbeschraenkung)

Wie viel Schaden verursacht die aktuelle Situation? Vor allem dann, wenn der hypothetische Fall, dass tatsächlich eine Mutation entsteht, die unempfindlich gegenüber den vorhandenen Impfungen ist, eintreten sollte? Wie lange müssen wir die aktuellen Einschränkungen noch beibehalten, bis sich die Impfungen in relevantem Umfang auf das Infektionsgeschehen auswirken?
No-Covid - das habe ich auch in der Antwort auf mithardemb geschrieben - halte ich in Deutschland aktuell für unrealistisch. Wenn mal 85+% geimpft sind, könnte es realistisch sein.

Mag sein, dass die Sterblichkeit auf Grippeniveau gesunken ist. Dennoch laufen gerade wieder die Intensivstationen voll - wenn nicht bald auf die Bremse getreten wird, laufen sie über. Dann steigt die Sterblichkeit wohl auch wieder an.
Mittelfristig werden wir die Maskenpflicht in Supermärkten und Geschäften wohl nicht loswerden, denke ich.

[mithardemb]

Zitat von Gandalf446

Nur dauert es eben umso länger die Inzidenz wieder tief zu bekommen, je höher sie initial steigt.

Das ist korrekt, aber man ist dadurch, dass die Inzidenzen niedrig sind wir nicht am Ziel. Man muss sie auch noch niedrig halten. Da war der Plan von No-Covid wenn ich mich recht entsinne Reisebeschränkungen zwischen den Kreisen zu etablieren sobald einer über der Grenze ist. Falls ein Nachbarland darüber ist, müsste man das dann konsequenterweise auch komplett sperren.

Wenn das Haupttransitland der EU sich so verhält wird das sicher lustig werden. Außerdem haben wir Berufseinpendler im Pflegebereich die wir dann leider auch aussperren.

Unterm Strich bleibt uns nur die Immunisierung oder die Hoffnung, dass Corona sich anderweitig tot läuft. Alles was wir vorher unternehmen bleiben Zwischenschritte.

[Gandalf446]

Zitat von mithardemb

Das ist korrekt, aber man ist dadurch, dass die Inzidenzen niedrig sind wir nicht am Ziel. Man muss sie auch noch niedrig halten. Da war der Plan von No-Covid wenn ich mich recht entsinne Reisebeschränkungen zwischen den Kreisen zu etablieren sobald einer über der Grenze ist. Falls ein Nachbarland darüber ist, müsste man das dann konsequenterweise auch komplett sperren.

Wenn das Haupttransitland der EU sich so verhält wird das sicher lustig werden. Außerdem haben wir Berufseinpendler im Pflegebereich die wir dann leider auch aussperren.

Unterm Strich bleibt uns nur die Immunisierung oder die Hoffnung, dass Corona sich anderweitig tot läuft. Alles was wir vorher unternehmen bleiben Zwischenschritte.

Wir brauchen beides. Sowohl niedrige Inzidenzen, als auch eine Immunisierung, möglichst der gesamten Bevölkerung. Vergangenen Sommer ist es ja auch gelungen, die Inzidenz niedrig zu halten, sogar ohne Impfung.

[mithardemb]

Zitat von Gandalf446

Vergangenen Sommer ist es ja auch gelungen, die Inzidenz niedrig zu halten, sogar ohne Impfung.

... und das bei deutlich geringeren Maßnahmen. Die Umstände haben sich leider verändert. Das Virus ist ansteckender geworden und hat sich weiter verbreitet.