Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

[ttarc]

Zitat von Zigeuner

Und wie deutest du das nun?

Bei mir hats grad so gereicht, um die Rechnung halbwegs zu verstehen...

Dem Rest scheint ja alles klar zu sein, wenn man ihnen solche Links und Zahlenrätsel um die Ohren haut. Respekt .

Beim Deuten wird es schwieriger, da sich die Studie, die dies für die Schweiz und u.a. Deutschland gerechnet hat, nur auf Maßnahmen bezieht, die nur drei Monate dauern (etwa den ersten Lockdown 2020). Sachen wie Übergewicht, geschwächte Immunsysteme durch Sportverbote/-einschränkungen, Arbeitslosigkeit usw. sind da noch gar nicht mit drin. Weniger sind die Auswirkungen jedenfalls nicht geworden...

Zitat von alba

Was ist das für ne Rechnung? Die Zeit der Corona-Maßnahmen auf eine Stufe zu stellen mit der Zeit, die man auf dem Friedhof liegt, ist etwas seltsam. Auch wenn ich auf Stammkneipe, Kino, Tischtennis und einiges anderes verzichten muss, es gibt noch genug, womit ich meinen Tag sinnvoll und genussbringend gestalten kann.

Years-Life-Lost YLL oder DALY (disability-adjusted life years) sind übliche Metriken, um die Folgen von Erkrankungen/Tod (für eine Gesellschaft) bestimmen zu können.
Die Studie berechnet dies unter anderem Anhand von erwartbaren Zunahmen bei Depressionen, Alkoholmissbrauch, sozialer Isolation und häuslicher Gewalt. Die Zunahmen haben sich afaik auch so bestätigt.

[maninblack]

Zitat von tripplem

Diese Uhr tickt seit gut drei Jahrzehnten schneller.

Meines Erachtens ist das keine Entwicklung, die nur Krankenhäuser betrifft.
Wird der Fokus auf "Die Medizin" gelegt, was brauch man dann denn?

Mehr Zeit für den Patienten?
Mehr Personal?
Mehr Einrichtungen?

Mehr Zeit für den Patienten?

Ja, leider wird das Arztgespräch nicht annähernd honoriert (monetär) im Verhältnis zu anderen „Untersuchungen“ Blutdruckmessen usw. (z.B. Blutdruckmessen kann bereits vorab erfolgen).

Wenn der Hausarzt (Allgemeinmedizin oder Innere) nicht am Fließband „arbeiten“ so, muss die Diagnose vorher und nachher ausreichend besprochen werden.

Mehr Personal

Auch die Personalschlüssel in den Krankenhäusern müssten angepasste werden (nach oben), sowie die Organisation z.B. wie in Niederlanden (Eingangsuntersuchungen beinhalten immer großes Blutbild, sowie eine Checkliste die „abgearbeitet“ wird (hier werden Grunddaten erhoben, die sehr oft hilfreich sind).

Ich habe bei einigen Studien gesehen, dass die Taktung über Checklisten deutliches Einsparpotential (Zeit) bietet, was in einem Basiskrankenhaus so nicht erfolgen kann (Notfälle usw.).

Mehr Einrichtungen?

Nein, es braucht nicht mehr Einrichtungen - diese müssen jedoch anders strukturiert werden.

Es muss weiterhin eine Grundversorgung erfolgen (Basiskrankenhaus) max. 30 km Radius (Erreichbarkeit ca. 30 min).


Nur würde ich diese Basiskrankenhäuser an umliegenden Uni-Kliniken angliedern – Austausch von Personal (Ärzte z.B. 2 Jahre in ein Basiskrankenhaus) Rotation.


Es muss nicht jedes Krankenhais „planbare Operationen“ z.B. Knie- und Hüftoperationen durchführen, hier wären „Spezialkliniken“ Landesweit sinnvoll (müssen keine Uni-Kliniken sein).

Auch und das war und ist mein Thema Lunge/Herz – ist es erforderlich zu dem richtigen Spezialisten zu kommen (Termine in 3 - 5 Monaten sind Irrsinn aber real).

Dies kann kein Basiskrankenhaus leisten (ggf. durch Austausch Uni-Kliniken möglich – jedoch nicht die Patientenanzahl die „erforderlich wäre“) und viele ambulante Pulmologen/Kardiologen sind hier (regional unterschiedlich) nicht ausreichend vorhanden.

Die Struktur Land (Stadt) ist leider ein entscheidender Faktor.



Ein wichtiger Punkt ist auch die Nachsorge und hier ist der Patient bzw. die Angehörigen oft auf sich alleine gestellt im Kampf (meist ist es so) gegen die Krankenkassen (Genehmigungen u.a. Hilfsmittel / Verordnungen).
Ich kann nachvollziehen, dass die Hausärzte dies nicht zusätzlich leisten können, daher muss oft jeder neue „Fall“ (Patient) bei Null anfangen.

In unseren REHA-Gruppen werden die Neuzugänge durch Vorstandsmitglieder informiert (u.a. das Strom für Sauerstoffkonzentratoren (fest/mobil) bis 95% Sauerstoffgewinnung aus Raumluft) von der Krankenkasse bezahlt wird oder wann eine Option für flüssigen Sauerstoff (99% Reinheit) besteht.

Welche Kliniken (REHA) zu empfehlen sind, wo man Urlaub machen kann – (auch mit flüssigen Sauerstoff) – welche Vereine /Sporteinrichtungen oder Physiotherapeuten sich auf das Thema Herz/Lunge besonders verstehen usw.


Dies alles hat direkten Einfluss auf die „Behandlung (MEDIZIN) wird durch andere Betroffene übernommen und daher ist der REHA-Sport ein wichtiger Beitrag im Gesundheitswesen (letzte Perle der Kette) und oft unterschätzt (Netzwerke).

Die Kosten für eine REHA-Stunde Hessen HBRS sind max. im Herzsport [1 Std. bei 10,12 Euro (Anhebung um 10% wegen Hygienepauschale ab 01.07.2021 9,20 Euro) max. 20 TN + ÜL-B-Lizenz + Arzt], bei Lungensport [45min bei 6,24 Euro (ab 01.07.2021 ohne Hygienepauschale 5,67 Euro)max. 15 TN + ÜL-B-Lizenz ohne Arzt] im Verhältins zur Leistung günstig.

Kleine Info wir (unsere REHA-Verein) bieten 90min Herzsport und 60 min Lungensport an (kleiner Beitrag des Vorstandes, der ÜL und Ärzte - da wir der Auffassung sind das Kardiotraining mit 60min nicht ausreichend ist und die 15min im Lungensport sind auch „verkraftbar“ (Hallenkosten sind das geringte Problem - die Zeiten schon „schwieriger“.


PREISWERTER kann die Krankenkasse keine Gesundheitsvorsorge betreiben, da hier ein „Frühwarnsystem“ vorliegt.

Ich hoffe, das die Erkenntnisse der letzten Monate zu einem Nachdenken in der POLITIK und dem GESUNDHEITSWESEN (SYSTEM) führen und Anpassungen erfolgen, jedoch glaube ich, dass diese nicht in meine gewünschte Richtung führen werden (zu Kostenintensiv und da wären wir wieder bei der BETRIEBSWIRTSCHAT im GESUNDHEITSWESEN).

[Noppenzar]

Bist du wahnsinnig EIN Grundkrankenhaus in 30 KM als ausreichend zu bezeichnen?

Bei den Notfällen zählt jede Minute. Willst du da einen Hubschrauber anfordern? Der kommt hier nämlich wenn jemand schnell nach Dortmund in die Unfallklinik muss... Das sind mit Blaulicht sogar nur 25 Minuten...

Jeder Ort braucht ein KH und das war hier auch mal so. Aktuell sind es im 20 KM Radius noch 4. Bis vor 10 Jahren waren es noch 9. Es gibt auch nur noch eine Geburtsstation. Die anderen sind mangels Rentabilität geschlossen worden.

Und ja, wir sind hier in NRW im Vergleich zu den Flächenländern (noch) gut versorgt. Die Tendenz ist aber klar negativ.

Zum Hausarzt und den Abrechnungen: Gute Hausärzte die sich vernünftig strukturieren verdienen auch hier mindestens wie ein OA, eher mehr und kombinieren Kasse mit Privat und sinnvollen IGELleistungen so, dass es gut passt. Die Arbeitsbelastung ist sicher nicht höher als im KH. Sie ist sogar niedriger geworden, da die Notdienste schon vor Jahren auf die KH ausgelagert wurden.

Die großen Probleme im Gesundheitswesen sind die rein profitorientierten KH und MVZ. Alle Ärzte mit denen ich spreche sagen, dass "Gesundheit" im KH nicht profitabel vernünftig geht. Das ist wie bei der Bahn, die ohne ihre Tochterfirmen wie Schenker niemals profitabel arbeiten könnte. Und auch dort spart man auf Kosten der Leute. Buchhaltung nach Rumänien, schlechte Touren an Subs, die nur mit Gesetzesverstößen gegenüber ihren MA rentabel fahren können und den eigenen Leuten hat man über die Jahre alle Vorteile aus der Zeit wo man zu Stinnes gehörte weggekürzt. Alles für die Privatisierung der Schiene...

Und bei anderen Private Public Partnership Projekten ist es dasselbe. Kurzfristig sieht die Buchhaltung gut aus, langfristig muss und will der Investor ROI generieren.

Später ist das Geschrei groß, vorher bejubelt man sich für die "geniale" Idee ein Rathaus zu verkaufen und zurückzumieten.

Die Folgen sieht man überall. Im Gesundheitswesen halt besonders, weil es das eigene Wohlergehen betrifft.

[Gandalf446]

Zitat von Noppenzar

Wieso sollte man das Virus nicht mehr los werden? Wird weltweit eine bestimmte Impfquote erreicht, dann hat das Virus keinen Wirt mehr. Das hat man jahrelang bei Polio, Masern usw. geschafft. Erst mit der Osterweiterung der EU und der Asylschwemme gab es einen Reimport. Daher ist wichtig, dass auch Afrika, Indien etc. durchgeimpft werden. Das hat man bei den "Kinderkrankheiten" versäumt.

Und selbst wenn es nicht ganz auszurotten ist besteht eine gute Mögluchkeit, dass das Virus irgendwann zu einem harmlosen Schnupfen mutiert. Evolutionsbiologisch für das Virus durchaus sinnvoll für das Virus den Wirt am Leben zu lassen, da es sich ja sonst selbst vernichtet.

Aber wie bei jeder Infektion wird es für Immunsupprimierte oder Geschwächte möglicherweise ein Problem bleiben. Ist bei Grippe und bakteriellen Infektionen aber nicht anders.

Jährlich sterben in Deutschland 30-40k an multiresistenten Keimen, da es für die Pharmabranche wenig lukrativ ist neue Antibiotika zu entwickeln.

Alles normal und langfristig kein Grund zur Panik. Womöglich aber ein neues Feld für Biontech mittels MRNa das Immunsystem auf Bakterien zu programmieren oder auf Grippe. Geld für die Forschung haben sie ja jetzt im Überfluss.

Dass man das Virus nicht mehr vollständig los wird, war mal eine Prognose aus der Virologie. Wie du allerdings auch erwähnst in Kombination mit der Vermutung, dass die Krankheit zukünftig eher weniger schwerwiegend sein dürfte. Auf Grund einer vorliegenden Grundimmunisierung und/oder Mutationen in Richtung weniger schwerwiegender Krankheitsverläufe.

[Gandalf446]

Zitat von alba

Was ist das für ne Rechnung? Die Zeit der Corona-Maßnahmen auf eine Stufe zu stellen mit der Zeit, die man auf dem Friedhof liegt, ist etwas seltsam. Auch wenn ich auf Stammkneipe, Kino, Tischtennis und einiges anderes verzichten muss, es gibt noch genug, womit ich meinen Tag sinnvoll und genussbringend gestalten kann.

Es geht nicht um die Zeit der Maßnahmen, sondern der dadurch entstandene Verlust an Lebenszeit, den man sehr wohl gegenüberstellen kann. Wie auch immer das ermittelt wird. Es gibt eben genügend Menschen, deren Leben zur Zeit nicht nur eingeschränkt, sondern völlig auf den Kopf gestellt ist, da quasi sämtliche Freizeitbeschäftigungen, denen sie in normalen Zeiten nachgehen, aktuell nicht möglich sind.

[Abwehrtitan]

Ein Steinzeitmensch ging jeden Tag zu seiner Futterquelle durch den Wald, überquerte dann eine Schlucht, ging dabei über einen Baum der dort rübergefallen war. Dieser Baum war eines Tages in die Schlucht gestürzt. Der weg zu Futterquelle damit zerstört. Der Steinzeitmensch hat sich früher in solchen Fällen einfach an den Rand der Schlucht gelegt und ist gestorben.


Veränderungen des Lebens gehören zum Leben an sich. Und zwar ob es uns gefällt oder nicht, wir werden nicht gefragt. Weder von einem Virus, noch von unseren Führern. Fragt euch mal warum sie uns nicht fragen.

Wer sich die Frage nicht beantworten kann, lese bitte diesen Fred von Beitrag 1 bis hierher nochmal genau durch. Wer sich dann die Frage noch immer nicht beantworten kann, der lege sich bitte an den Rand der Schlucht.


Amen ...

[Gandalf446]

Zitat von Abwehrtitan

Ein Steinzeitmensch ging jeden Tag zu seiner Futterquelle durch den Wald, überquerte dann eine Schlucht, ging dabei über einen Baum der dort rübergefallen war. Dieser Baum war eines Tages in die Schlucht gestürzt. Der weg zu Futterquelle damit zerstört. Der Steinzeitmensch hat sich früher in solchen Fällen einfach an den Rand der Schlucht gelegt und ist gestorben.


Veränderungen des Lebens gehören zum Leben an sich. Und zwar ob es uns gefällt oder nicht, wir werden nicht gefragt. Weder von einem Virus, noch von unseren Führern. Fragt euch mal warum sie uns nicht fragen.

Wer sich die Frage nicht beantworten kann, lese bitte diesen Fred von Beitrag 1 bis hierher nochmal genau durch. Wer sich dann die Frage noch immer nicht beantworten kann, der lege sich bitte an den Rand der Schlucht.


Amen ...

Der Steinzeitmensch hatte sehr viele Nahrungsquellen. Ist eine temporär nicht verfügbar oder erreichbar, hat er sich den anderen verfügbaren Nahrungsquellen zugewandt, oder sich etwas ausgedacht, um die temporär nicht erreichbare Nahrungsquelle doch zu erreichen.
Beide Verhaltensweisen sind auch heute in der Pandemie zu beobachten. Eine der beiden ist nach der Corona-Verordnung legal, die andere (potentiell) illegal.

[Nullinger]

Wieso warnt eigentlich Prof. Streeck?
https://www.welt.de/politik/deutschl...ona-Welle.html
Das ist doch Prof. Drosten oder Lauterbach vorbehalten!

[User 59267]

Zitat von Nullinger

Wieso warnt eigentlich Prof. Streeck?

Nachdem sein Mann in Spahns Behörde gewechselt ist, muss er sich natürlich auch "auf Linie" äußern (LINK)

Wobei er inhaltlich ja völlig recht hat, da er das große Versäumnis des letzten Jahres anspricht, wo man den Sommer eben nicht genutzt hat, um sich auf den alleine schon saisonal bedingten Anstieg der Fallzahlen im Herbst/Winter vorzubereiten.

[Nullinger]

Zitat von Schnix

Nachdem sein Mann in Spahns Behörde gewechselt ist, muss er sich natürlich auch "auf Linie" äußern

Zitat von Schnix

Wobei er inhaltlich ja völlig recht hat, da er das große Versäumnis des letzten Jahres anspricht, wo man den Sommer eben nicht genutzt hat, um sich auf den alleine schon saisonal bedingten Anstieg der Fallzahlen im Herbst/Winter vorzubereiten.

Sehe ich auch so. Ich wundere mich eigentlich auch nicht darüber.
Aber Streeck war ja aus Sicht der Querdenker immer so eine Art Rebell, der alles gern lockerer hätte. Aber wenn man bei ihm genau zugehört hat, war da auch immer Vorsicht und ein Plädoyer für AHA-Regeln und Masken mit dabei. Da hier aber schon andere Vorreiter waren, musste er das nicht betonen.

Was die Vorbereitungen auf die und der Umgang mit der letzten Herbst-/Wintersaison anging, gibt es viel zu bemängeln und für kommenden Herbst/Winter viel zu verbessern. Insofern hat er auch m.E. völlig Recht.