Schach (allgemein)

[Jolien]

Zitat von Ex-Leichtathlet

@Jolien: Vielen Dank für die Übermittlung der Züge!

Ich habe die Partie mal bei chess.com eingelesen und mit Stockfish analysieren lassen.
Im Grunde genommen hast Du die Partie verloren, weil Du den weißen Angriff am Königsflügel unterschätzt hast.

Deine Eröffnungsbehandlung war schon ganz gut; bis zum 11-ten Zug von Weiß ist die Partie vollkommen ausgeglichen. Dann spielst 11. ... Sxd5 anstatt exd5. Das ist insofern problematisch, weil Dein Springer mit dem Bauernzug 12. e4 angegriffen werden kann und der Springer selber keine Figur bedroht. Ok, Weiß spielt dann erst im 13-ten Zug e4. Und im 14-ten greift dann Weiß mit 15. e5 den Läufer an. Aber auch hier ist die Partie noch ausgeglichen.

Grundsätzlich hast Du meines Erachtens eigentlich ganz gut gespielt; ich wüßte auch nicht, ob in dieser Partie viel besser "ausgesehen" hätte.

Hi @ex-Leichtathlet,

aha, du benutzt also Chess.com, ich habe zwar auch einen Account dort, aber mache dort gar nichts.

Ja, ich hätte 11. exd5 spielen sollen, sagte auch unser Übungsleiter. Also die Partie kippt mit 20. Ta-d8. Unser Übungsleiter bemerkte, ich hätte den zentralen Bauern in der Mitte des Feldes, der mehrmals angegriffen und verteidigt war, im Stile eines umfangreichen Abtausches abtauschen sollen, dann hätte sich meine Defensivstellung aufgelöst und meine inaktiven Figuren hätten endlich mitspielen können. Das zu tun, hatte ich mich aber nicht getraut, weil ich nicht den Vorteil dieses Abtausches erkannt hatte.

Ja, ich hatte den weißen Angriffsfiguren auf meinem Königsflügel zu wenig entgegenzusetzten. Meine beiden Turmzüge gegen Ende der Partie waren schlecht, weil sie meinem König auch den Fluchtweg nach rechts versperrten. Der letzte Zug mit h6?? war natürlich ein Blunder. Mein L und mein S waren die ganze Zeit von meinen eigenen Bauern eingesperrt. Ich kam gar nicht in den Angriff und mein Gegner konnte unbehelligt seinen Plan, mich auf dem Königsflügel anzugreifen, durchziehen. (Nach der Partie hatte er mir gesagt, dass er diesen Plan entwickelt hatte).

Ganz herzlichen Dank für deine Analyse!

Sicherlich auch für @Neuanfang sehr lesenswert!

Jolien

[Ex-Leichtathlet]

Eine Anmerkung noch zu Joliens Partie:

Der Zug 17. ... g6 hat die Königsstellung geschwächt, weil dadurch das Feld f6 frei für einen weißen Springer wird. Meistens macht man g6 wegen der Drohung 18. Lh6, in diesem Fall kann aber 18. Sxh6 folgen.
Anstatt 17. ... g6 wäre laut Stockfish cxd4 besser gewesen (mit vollem Ausgleich)

[Neuanfang]

@Jolien /@ Ex-Leichtathlet,

die Königsstellung war ohnehin kaum gesichert... Oh ja, in der Mitte war mindestens noch ein Abtausch offen,
dann steht Weiß auch nicht mehr so gut...


(Die brüderliche Aufgabe der Johners sieht auf den ersten Blick fast zu einfach aus, wenn man den König fast nur von Weiß umgeben weiß...Mal sehen, ob ich zwischen all meinen Zügen hier unterwegs Muße finde, die Schlüsselzüge auf den Brett zu finden...)

[Jolien]

Inzwischen sitze ich jeden Tag gemütlich im Backwerk, trinke meinen Latte Macchiato und esse Spinat Börek (eine türkisches Teilchen mit Blätterteig).

Gestern hatte ich 9 Aufgaben nach der Methode Paul Gaffron mit "Vorteil in 1" geübt, heute war 9 Aufgaben "Matt in 2" dran. Beide Aufgabenblätter aus der Zeitschrift "Jugendschach Nr. 2 / 2019".

Es kamen z.B. vor 1 Grundlinienmatt, 1 ersticktes Matt und 1 Matt Dovetail. Spezifische Matts erkenne ich von meinen täglichen Taktikübungen auf der Webseite "Chesstempo.com".

Viele Taktiken üben, dass unterscheidet z.B. Vereinsspieler von Gelegenheitsspielern. Jedoch als ich in den 1990-er Jahren schon im Schachclub spielte, hatte ich solche Übungen gar nicht gemacht.

Jolien

[Neuanfang]

@Jolien,
Italienisch & Türkisch im Backwerk, das ist ein spannendes Tandem.

Vorteils und insbesondere Mattübungen sind gute Trainingseinheiten für Euch im Verein Spielende.

"Matt" dominiert ja viele Rätsel, gibt es denn ein spezielles Patt(Verhinderungs) Training?
Oder wäre das zu destruktiv gedacht?

[Jolien]

Hi @Neuanfang,

die Paul Gaffron - Methode (soweit ich sie bisher kenne) hat keine Patt-Verhinderungsaufgaben. In den Übungsheften der Stappenmethode jedoch gibt es solche Aufgaben. Bestimmt NICHT auf Stufe 1. Auf Stufe 2 und 3 wohl schon. Suchst du ein Übungsheft dazu? Wenn ja, dann würde ich genauer nachschauen.

Der "Chess Tutor" Stufe 2 bietet 7 umfangreiche Übungen zum Thema "Patt" und wie man es vermeiden kann. Man muss sich eine Lizenz davon kaufen, und kann ihn dann auf dem Desktop installieren.

Jolien

[Neuanfang]

@Jolien,
danke für Deine Idee, ich spiele ja nur gelegentlich,
so oft gibt es kein Rätsel-Patt.

Schonmal schönen Freitag-Ausklang!

[Ex-Leichtathlet]

Zitat von Neuanfang

......
"Mit welcher herrlichen (Opfer) Kombination setzte Hans als Weißer am Zug, um eine ganze Dame ärmer, den "Wanderkönig" von Bruder Paul in einer "Jugendpartie" von 1905 in drei Zügen matt?

r2qr3/pb5p/1p3b1R/5Pp1/2pp2k1/3B4/PP1B2PP/5RK1

Ich hab's leider nicht rausgefunden (ok, 20-30 Min. war ich an der Aufgabe dran) und habe dann entnervt die Maschine angeschmissen. Den ersten Zug hatte ich schon analysiert, der Kasus Knacktus ist eigentlich der zweite Zug.

[Neuanfang]

Bruderkampf:

Auf die Schnelle besehen habe ich eine Idee, kann das aber erst spätabends durchspielen. Obwohl der König da recht schutzlos steht, muss Weiß wohl sehr genau und geschickt spielen.

[Jolien]

Zitat von Neuanfang

@Jolien,
danke für Deine Idee, ich spiele ja nur gelegentlich,
so oft gibt es kein Rätsel-Patt.

Schonmal schönen Freitag-Ausklang!

Hi @Neuanfang,

das denke ich mir auch, dass Pattvermeidung / bez. sich absichtlich ins Patt flüchten mit deutlichem Figurennachteil selten in Schachrätseln verlangt wird.

Mein Café - Schachpartner hatte mir gerade die Endstellung seiner vorherigen Partie gegen einen anderen Café - Schachspieler aufgebaut: Dort hatte sein Gegner 7 oder 8 Figuren und er nur noch den König und mit dem flüchtete er sich ins Patt (mitten im Zentrum sogar!!!). Tolle Leistung, finde ich, das muss man schon erstmal können.

Jolien