Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

[Glücksball]

Wo man Patrizia Schlesinger einordnen muss, sagt doch schon der Name...

https://de.wikipedia.org/wiki/Patrizier

Also, Obacht bei der Namensgebung.

[User 597698]

Zitat von JanMove

Auf globalem Massstab kann man das vielleicht so sehen, aber auf ein Land bezogen, das sich wie Deutschland als wohlhabend und fortschrittlich versteht, gehe ich da überhaupt nicht mit. Das, was da beschrieben wird, definiert für mich grade mal so etwas wie ein Minimum für den unteren Teil der Mittelschicht. Für den Durchschnitt oder den oberen Teil der Mittelschicht sollte da schon deutlich mehr drin liegen. Mit dieser Definition gesteht man der Mittelschicht noch nicht mal zu, sich ein Auto leisten zu können oder eine Wohnung bzw. Häuschen auf Pump kaufen zu können. Dazu muss man dann schon zur Oberschicht gehören.
Und nochmals nachgefragt. Ist das Äquivalenzeinkommen für Dich eher hoch oder eher niedrig? Und ist jemand, der sagen wir mal da mit 50-100 k oberhalb liegt für Dich reich und der Oberschicht angehörend? Damit wären für Dich beispielsweise alle etwas besser verdienenden Akademiker nicht mehr Mittelschicht. Für mich erweckt das eher den Eindruck, die Mehrheit der Bevölkerung reicher zu rechnen als sie es tatsächlich ist.

Nachdem du den Beitrag nochmal nachträglich (nach meiner Antwort) editiert hast...

Bsp.:
DIW sagt der Bereich von 70-150% vom Median des Nettoäquivalenzeinkommens zählt in dem Sinne zu Mittelschicht. (Hohes Einkommen: 150% - 200%; Einkommensreich: >200%; Unterschicht <70%; armutsgefährdet: <60%). In Zahlen also zwischen EUR 16.422 und 35.190 netto.
Nun bringst du mit dem Schichtmodell irgendwo eine Wertung rein. Und dazu noch gewisse Vorstellungen, was finanziell leistbar sein sollte, wenn man zu dieser oder jener Schicht gehört bzw. diese oder jene Nettosumme zur Verfügung hat.
Vollkommen o. k. Aber deswegen ist es schwer da sinnvoll zu diskutieren. (Zumindest fällt es mir da schwer. Und klar... Modelle und Definitionen haben auch immer gewisse Kritikpunkte, die dagegen sprechen.) Und natürlich kann sich auch in Deutschland nicht jeder eine eigene Wohnung oder ein eigenes Haus leisten... Nicht umsonst gab es ja bspw. immer mal wieder Förderungen, wie die Eigenheimzulage o. ä.

Und ja... Normalerweise würde ich annehmen, dass ein Arzt oder Filialleiter ein hohes Einkommen erzielt.

[JanMove]

Klar bringe ich da eine gewisse Wertung und auch Erwartungshaltung ins Spiel, denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass da eine gewisse Verzerrung der Realität stattfindet. Natürlich kann man die Diskussion auch auf die Zahlen beschränken. Mit 16-35 k kannst Du gerade mal so die Grundbedürfnisse plus vielleicht noch ein kleines bisschen mehr befriedigen. Damit bist Du Mittelschicht. Es wird also suggeriert einem relativ grossen Teil der Bevölkerung geht's doch ziemlich gut, ist ja schliesslich Mittelschicht. (Und egal wie hoch oder niedrig das Äquivalenzeinkommen in absoluten Zahlen tatsächlich ist, wirst Du immer einen relativ grossen Anteil an Mittelschicht haben.) Das sehe ich anders, da diesem Teil der Bevölkerung Einkommen vorenthalten wird, welches ihm eigentlich zustehen sollte aufgrund der geleisteten Arbeit.
Das Einkommen des Arztes ist vielleicht hoch im Vergleich zu anderen Einkommen. Ist es das aber absolut betrachtet wirklich? Ich würde sagen nein und halte dies grob gesprochen für angemessen. Beim Profifussballer oder CEO einer grösseren Firma ist das aber anders. Da halte ich das Einkommen für unverschämt hoch und keineswegs mehr für angemessen. Beim angestellten Ingenieur mag das Gehalt akzeptabel erscheinen, halte ich aber wiederum im Vergleich zum CEO der Firma, wo er arbeitet, für unangemessen niedrig. Und über die normalen Angestellten wie Krankenschwestern, Friseure oder Verkäufer brauchen wir gar nicht zu reden. Da ist das Gehalt unverschämt niedrig.
Das auseinanderdriften der Gehälter hat über die letzten Jahre und Jahrzehnte insbesondere in Deutschland immer stärker stattgefunden, wie Du ja richtigerweise angemerkt hast. Ich glaube aber kaum, dass man dies anhand der Entwicklung des Äquivalenzeinkommens sichtbar machen kann.
Übrigens ist die Lohnschere auch in der Schweiz über die letzten 10 Jahre konstant bzw. die letzten Jahre rückläufig gewesen.

[radeberger]

https://www.bz-berlin.de/berlin/koka...riminalisieren

„Recht auf Rausch“
Kokain und Co. – Berliner Grüne wollen harte Drogen entkriminalisieren

Jetzt gehts los

[Max]

Scholz wird das Ende des Ukrainekrieges nicht als Kanzler erleben, er wird wahrscheinlich nicht einmal Weihnachten noch Kanzler sein.

[radeberger]

Zitat von Max

Scholz wird das Ende des Ukrainekrieges nicht als Kanzler erleben, er wird wahrscheinlich nicht einmal Weihnachten noch Kanzler sein.

Hab ich schon vor 2 Monaten gesagt, der spielt bei den Waffenlieferungen nicht mit ... es kommt Jamaika mit dem Friederich, dem argen Wüterich ... war vorhersehbar. Der Friederich spendet dann mit der Anna und der Agnes den Leo 2 und Putin spendet darauf dann
Und der Schupfkönig kauft bei mir dann die kleine Büchse Hundefutter für 100 Euro das Stück.

[Noppenzar]

Zitat von JanMove

Ich würde die Grenzen ja auch tiefer ansetzen als Noppenzar es tut, aber dennoch deutlich höher als den Range, der durch das Äquivalenzeinkommen festgelegt wird. Darüber hinaus sehe ich die soziokulturelle Komponente durchaus auch als wichtig an, die man neben den ganzen finanziellen Aspekten nicht ausser Betracht lassen sollte.

Mir geht es nahezu ausschließlich um den soziokulturellen Effekt. Wie der aussieht, wenn die breite Mitte wegbricht sieht man in Paris in den Banlieues, in Nordengland, und allen "Bananenrepubliken" und auch in den USA.

Auf der einen Seite gibt es in diesen Ländern Leute, die beruflich hier zur unteren Mitte gezählt würden, die sich kaum ein Brot leisten können und dann welche, die, trotz Haushaltseinkommen von 200k Dollar und mehr, eine oder mehr Stunden pendeln müssen, weil das Leben in NYC, City of London oder Palo Alto unbezahlbar geworden ist.

Auch haben diese Gruppen in diesen Staaten nahezu keine Berührungspunkte mehr. Bildung, Freizeitgestaltung und vor allem die Neubesetzung hoher Positionen kommt nur noch aus einem ganz kleinen Zirkel.

In Deutschland war und ist es (noch) viel viel heterogener. Daher habe ich den Begriff "Mitte" auch eher weiträumig definiert.

In der Politik wird das immer flapsig als "soziale Teulhabe" beschrieben. Ich bezeichne es eher als "sozialen Sprengstoff".

Und nochmal zu den 12k netto im Monat, was ja etwa 250k Brutto StKl.3 entspricht:

Wenn, und das wird passieren, die Zinsen auf 4,5 oder 6% steigen, die Löhne in einer Stagflation aber nicht wachsen (die eigentliche Gefahr), dann werden aus den 30k für den Baukredit für 1 Mio mal schnell 70 oder 80k bei Verlängerung. Und 1 Mio für den Hauskauf ist in der Großstadt, freistehend, jetzt nicht außergewöhnlich.

Von den anderen stark steigenden Kosten will ich gar nicht erst anfangen.

Ab und an empfiehlt sich bei solchem Diskussionen einfach mal der Blick über den Tellerrand ins Ausland, wo es ähnliche Entwicklungen wie aktuell hierzulande schon gab.

[jimih1981]

Zitat von Max

Scholz wird das Ende des Ukrainekrieges nicht als Kanzler erleben, er wird wahrscheinlich nicht einmal Weihnachten noch Kanzler sein.

Woher nimmst Du die Zuversicht?
Nur viel besser wird es mit Schwarz-Grün sicherlich nicht...

[radeberger]

Vorher lassen Sie Lauterbach noch sein letztes Ei legen, was nach seiner Ablösung dann schlüpfen kann, ohne das Friederich dran Schuld ist.

[radeberger]

https://www.bild.de/bild-plus/politi...4910.bild.html

Not-OP bei Friedrich Merz

Noch mal gut gegangen für ihn, da kann er ja nun Kanzler werden.