Frust - wie das eigene Spiel finden?

[Kellox]

Zitat von Dominikk85

Liegt halt auch daran das ein gutes pferd oft nur so hoch springt wie es muss, es gibt natürlich Spieler die supper fokussiert sind und den satz 11-3 gewinnen, aber manchmal verliert man gegen einen schwächeren auch mal für ein paar Punkte den fokus oder experimentiert mal ein wenig, aber wenn es dann 8-8 steht reißt man sich zusammen und konzentriert sich wieder und holt den satz.

Ja, das ist definitiv so und sehe ich selbst bei mir auch.
Habe neulich gegen einen aus der 4. den ersten Satz abgegeben, weil ich viele neue Angaben probiert und entsprechend Fehler gemacht habe. Danach wars dann eine klare Sache.

Habe auf nem Race einmal den 2. Satz gegen einen 1700er geholt. Er hat sich dann lautstark auferlegt nicht so rumzudaddeln und die beiden letzten Sätze gingen dann ganz schnell an ihn.
So ist es wohl u d der Weg bos dahin ist noch weit- wenn ich überhaupt jemals dahin komme.
Die Punkte sind mir letztlich fast egal, sind halt einfach nützlich um sich zu orientieren. Mir würde es reichen ein flüssiges Spiel hinzubekommen und von der Spielklasse ein wenig aus dem Gekrökel rauszukommen. Ich denke Kreisliga oben oder Bezirksklasse unten würde mir schon reichen, man muss ja Ziele haben^^ Wird, wenn überhaupt, noch ein paar Jahre dauern, das ist mir auch klar...
Und wenn die Ziele zu hoch gesteckt sind, werde ich es leider auch irgendwann merken...

[Schwabenblocker]

Zitat von appelgrenfan

Der schwächere Spieler kann vielleicht punktemäßig im Match mithalten, hat aber in Wirklichkeit keine echte Chance. Denn wenn’s knapp wird, setzt sich die größere Spielstärke einfach durch. Insbesondere heißt das, nur weil ich mit 1400 Punkten viele knappe Matches gegen 1600er schaffe, komme ich mit meiner Spielstärke noch lange nicht an die 1600 Punkte ran.

Oder anders formuliert: Deine Spielstärke zeigt nicht in den knappen Niederlagen gegen stärkere, sondern vor allem darin, wie sicher du schwächer eingestufte Gegner schlagen kannst.

Besser kann man es nicht schreiben und der TTR-Wert beruht ja eben auf dieser Aussage und bestätigt diese. Niederlagen gegen vermeintliche Schwächere zählen mehr als Ausreissersiege gegen Stärkere.

[User 597698]

Zitat von Schwabenblocker

Besser kann man es nicht schreiben und der TTR-Wert beruht ja eben auf dieser Aussage und bestätigt diese. Niederlagen gegen vermeintliche Schwächere zählen mehr als Ausreissersiege gegen Stärkere.

Wenn das so ist, verstehe ich es nicht...

Ich dachte immer, dass System funktioniert so, dass bei zwei gleichstarken Gegnern (Sonderfälle mal außen vor) der Sieger 8 Punkte bekommt und der Verlierer 8 Punkte verliert.

Sind die Spieler ungleich stark, bedeutet es bspw. dass der Stärkere im Falle eines Sieges weniger als 8 Punkte bekommt und der Verlierer ebenso auch weniger Punkte verliert.
Gewinnt dagegen der Schwächere, gewinnt er mehr als 8 Punkte und der Stärkere verliert auch mehr als 8 Punkte.

Ich muss wohl nochmal nachlesen, wie es funktioniert...

[Frawie]

Zitat von Kellox

Habe neulich gegen einen aus der 4. den ersten Satz abgegeben, weil ich viele neue Angaben probiert und entsprechend Fehler gemacht habe. Danach wars dann eine klare Sache.

Es war also ein Trainingsspiel. Im Training verliere ich auch öfters (teilweise auch glatt) gegen Vereinskollegen mit einem deutlich geringerem TTR.
Ich sehe da folgende Einflüsse:
- Ich teste im Training mehr aus, zu gewinnen ist mir nicht so wichtig wie gute Schläge.
- Ich habe ein Problem, vom freien Spiel auf den Spielmodus umzuschalten.
- zuviel Störung durch den ganzen Trubel um einen herum.
- die Trainingsspiele bekommen teilweise als "Generalprobe" für das Punktspiel eine falsche mentale Ebene.

Dagegen gelingt es mir vergleichsweise gut, im Punktspiel in einen fokussierten Spielmodus zu kommen, das Wort "Tunnel" wäre mir etwas hoch gegriffen.

Wichtig ist im Spiel gegen vermeintlich stärkere Gegner der Glaube, das Spiel zu gewinnen (nicht: gewinnen zu können). M.E. ein ganz entscheidender mentaler Punkt und nicht einfach, wenn man gegen Gegner vorher bereits dauernd verloren hat.

[Dominikk85]

Im Training hat man als stärkerer Spieler ja auch mehr davon wenn man den schwächeren gegner stark macht.

Trainingseffekt habe ich ja in matches vor allem wenn ich schläge mit Qualität vom Gegner bekomme, also ist es gegen einen schwächeren gegner eine gute Strategie diesen zum Beispiel mit absichtlich lascheren auf oder Rückschlägen zuerst agieren zu lassen und zum Beispiel auch in der rally mehr über seine Starke Seite zu gehen.

Da hat man dann mehr von als wenn man seine Schwäche auseinandernimmt und das Spiel hässlich macht auch wenn das manchmal effektiver ist

[appelgrenfan]

Zitat von TPZ

Ich dachte immer, dass System funktioniert so, dass bei zwei gleichstarken Gegnern (Sonderfälle mal außen vor) der Sieger 8 Punkte bekommt und der Verlierer 8 Punkte verliert.

Sind die Spieler ungleich stark, bedeutet es bspw. dass der Stärkere im Falle eines Sieges weniger als 8 Punkte bekommt und der Verlierer ebenso auch weniger Punkte verliert.
Gewinnt dagegen der Schwächere, gewinnt er mehr als 8 Punkte und der Stärkere verliert auch mehr als 8 Punkte.

Das hast du schon korrekt verstanden. Aber eine (womöglich sehr) knappe Niederlage gegen einen stärkeren Gegner bringt dir keinerlei Punkte, dafür kostet dich die Niederlage gegen einen Schwächeren sehr viele.

Deshalb ist es meiner Erfahrung nach aussagekräftiger, bei der Selbsteinschätzung seiner Spielstärke darauf zu achten, wie sicher man gegen „Underdogs“ gewinnt. Zuverlässige Siege gegen schwächere Spieler sind für mich auch das beste Anzeichen dafür, wie stimmig und komplett mein Spielsystem ist.

[User 597698]

Zitat von appelgrenfan

Das hast du schon korrekt verstanden. Aber eine (womöglich sehr) knappe Niederlage gegen einen stärkeren Gegner bringt dir keinerlei Punkte, dafür kostet dich die Niederlage gegen einen Schwächeren sehr viele.

Deshalb ist es meiner Erfahrung nach aussagekräftiger, bei der Selbsteinschätzung seiner Spielstärke darauf zu achten, wie sicher man gegen „Underdogs“ gewinnt. Zuverlässige Siege gegen schwächere Spieler sind für mich auch das beste Anzeichen dafür, wie stimmig und komplett mein Spielsystem ist.

Das wiederum hatte ich verstanden.

Bei einer Niederlage verliert man normalerweise Punkte (wenige oder ein paar mehr), für einen Sieg gewinnt man normalerweise Punkte (wenige oder ein paar mehr).
Niederlagen sind also so oder so negativ für die Punkte, aber umso mehr, wenn man gegen (deutlich) Schwächere verlieren würde.
Spiele ich gegen 2 Leute, einer jeweils exakt 100 Punkte mehr und der Andere exakt 100 Punkte weniger, dann verliere bzw. gewinne ich, je nach Ausgang aber immer dieselbe Anzahl Punkte in dem Vergleich.

[Fastest115]

Tpz hat es verstanden
Appelgrenfan hat natürlich recht aber sieht es einseitig.
Man könnte ja auch umgekehrt sagen.
Ein 11 zu 9 im 5. Gegen einen stärkeren bringt dir viele punktet aber 3 mal 11 zu 0 gegen einen schwächeren bringt dir garnichts.
Sprich die Höhe des Sieges bzw die Knappheit ist völlig egal.
Du spielst in einer Liga gegen lauter Leute die 200 weniger haben 30 zu 0 und bekommst nichts dazu. Spielst aber in einer Liga wo alle 200 mehr haben 3 zu 27 dann machst 48 plus.
Da kommt es ja auch oft drauf an ob da Gegner sind die einem liegen oder evtl zu hoch oder zu niedrig bewertet sind aus diversen Gründen.
Beispiel materialspieler . Da kann einer gegen sowas nixhtvgut und der hat nen guten Tag dann verliert man gegen 200 weniger . Umgekehrt macht einem das nichts aus dann schlägt man auch einen matrialspieler der mit 200 mehr kommt.

[Schwabenblocker]

Zitat von appelgrenfan

Das hast du schon korrekt verstanden. Aber eine (womöglich sehr) knappe Niederlage gegen einen stärkeren Gegner bringt dir keinerlei Punkte, dafür kostet dich die Niederlage gegen einen Schwächeren sehr viele.

Deshalb ist es meiner Erfahrung nach aussagekräftiger, bei der Selbsteinschätzung seiner Spielstärke darauf zu achten, wie sicher man gegen „Underdogs“ gewinnt. Zuverlässige Siege gegen schwächere Spieler sind für mich auch das beste Anzeichen dafür, wie stimmig und komplett mein Spielsystem ist.

So war das von meiner Seite auch gemeint, wobei der TTR-Wert schon seine Schwächen hat, eben z.B. die erwähnte Höhe des Sieges oder der Niederlage, die nicht berücksichtigt wird. Wobei, in welchem Wertungssystem wird sie das?
Daher sagt dieser Wert längst nicht alles über eine Spielstärke aus, aber das ist ein anderes Thema.

[appelgrenfan]

@Fastest: Die Ausgangssituation war, dass es um die Selbsteinschätzung der Spielstärke von Kellox ging, der gegen stärkere Spieler gut mithalten kann, aber gegen schwächere auch recht häufig verliert. Deshalb war nur diese eine Seite relevant, das sollte keine umfassende Analyse des TTR-Systems werden.

Und um Kellox' Thread nicht zu sehr abgleiten zu lassen, sollten wir auch wieder zum Thema *Das eigene Spiel finden* zurückkehren. Und ja, ich bekenne mich schuldig, am Abgleiten intensiv mitgewirkt zu haben.

Deshalb eine aktuelle Erfahrung von mir zu diesem eigentlichen Thema. Ich habe seit dem Frühjahr nur wenig trainieren können, was mich doppelt getroffen hat, weil ich gerade dabei war auf LN umzustellen. Jedenfalls bin ich mit katastrophaler Bilanz in diese Runde gestartet und hatte den Kollegen sogar angeboten, einen Spieler aus der Zweiten, der gut drauf ist, für mich spielen zu lassen. Sie lehnten ab und meinten, ich brauche die Spielpraxis. Und sie hatten recht. Es hagelte zwar noch ein paar schmerzhafte Niederlagen, aber jetzt geht's wieder bergauf und ich kann inzwischen auch wieder enge Spiele gewinnen. Es geht wirklich nichts über Spielpraxis.