Wären wir jetzt politisch BLAU, wohin würde die Reise gehen?

[mithardemb]

Wohneigentum ist Vermögen. Diese sind natürlich beim Erwerb in der Regel durch Hypotheken belastet, allerdings werden sie dann üblicherweise im Laufe der Zeit auch abbezahlt.

Aber ja. Italiener haben neben dem Bargeld auch eine wesentlich höhere Eigenheimsquote. Vermutlich sind unsere Bauvorschriften sehr viel höher, so dass die eigenen vier Wände heute in Deutschland sehr teuer sind. Aus diesem Grund ist der Vergleich von Nettogehalt oder gespartem Geld auch sehr schwer.

[Frei statt Bayern]

Zitat von JanMove

Da macht es dann auch wenig Sinn, Armut in einem Industrieland wie Deutschland mit derjenigen in Indien oder Afrika zu vergleichen

Mir ist klar von was du schreibst.
Vorgenannter, oft angebrachter Vergleich ist genauso unsinnig, wie 1933/2025. Einfach für die Klobrille zum Runterspülen. Kein Bestandteil einer wirklich nötigen Diskussion.

[Frei statt Bayern]

Zitat von Peter Igel

Und - wie so oft - trifft FsB den Nagel auf den Kopf, wenn er anmerkt, dass die eigene Sicht der Dinge nicht auf Andere übertragen werden darf. Menschen sind nun mal unterschiedlich

"Diese Anwendung" ist eben auch nichts anderes, als die oft angeklagte Neidkultur! Kann man ja machen, führt aber zu nichts, und wird auch den Einzelnen kein bisschen verändern.

[JanMove]

Zitat von mithardemb

Wohneigentum ist Vermögen. Diese sind natürlich beim Erwerb in der Regel durch Hypotheken belastet, allerdings werden sie dann üblicherweise im Laufe der Zeit auch abbezahlt.
...

Das ist ein wesentlicher Unterschied zur Schweiz. Die meisten wollen ihr Wohneigentum aus steuerlichen Gründen gar nicht abbezahlen. Dies führt zu der paradoxen Situation, dass in einem der reichsten Länder der Erde die Pro-Kopf-Privatverschuldung weltweit die höchste ist.

[Noppenzar]

Zitat von mithardemb

100% richtig und man muss noch ergänzen, dass unser Wohlstand sehr stark auf dem Konsum in anderen Ländern beruht. Deshalb sind wir bei Handelskriegen extrem anfällig. Auch die Vorstellung, dass wir unsere Fertigungsindustrie durch CO2 Zölle gegenüber China schützen könnten ist ziemlich naiv.

Das ist nur zum Teil korrekt. Klassischer deutscher Export funktionierte nie über den Preis, er richtete sich in Ländern wie China/Indien, aber auch in den USA meist über "Made in Germany" und Höchstqualität preisunabhängig an die dort lebende Oberschicht. Von "Ritter Sport" über "Miele" bishin zu Mercedes und Porsche war es nie entscheidend ob die Produkte 20% billiger oder teurer angeboten wurden. Selbst der Maschinenbau/Kraftwerksbau etc. hat nie über den Preis verkauft. Auch zu DM-Zeiten mit ständiger Aufwertung war die alte BRD immer "Exportweltmeister". Aktuelles Beispiel, da beim Wintersport in Dauerwerbung gesichtet, ist La Vita. Glaubt denn jemand, die exportieren eine Flasche mehr, egal ob die nun umgerechnet 45, 55 oder 65 Euro kostet? Glaubt jemand, dass es irgendeinen Scheich juckt, wie der Wechselkurs ist, wenn er sich ein Bad von Dornbracht machen lässt oder die neueste Novitec/Brabus/Mansory Edition zulegt? Oder die Jacht hier bauen lässt.

Was allerdings eine Rolle spielt ist, wenn man auch diesen Teil der Welt mit Produkten (E-Autos usw.) beglücken möchte, die die da gar nicht wollen.

In der Realität machen das die deutschen Unternehmen dort auch nicht, treten ganz anders auf als in der Heimat. Dort treten auch maximal zyklische Effekte auf, wo eine Zeit lang einfach mal weniger gekauft wird, weil auch diese Länder konjunkturellen Phasen unterworfen sind.

Das eigentliche Problem Deutschlands ist seit Jahren die Binnenkonjunktur/-kaufkraft bzw. Nachfrage, weil die Leute ihr Säckel zusammenhalten. Ganz simpel wird die Renovierung nach hinten geschoben, das Auto länger gefahren usw.. Volkswirtschaftlich kannst du das seit Jahren bei den sog. "kann" Produkten und deren Anbietern sehen. Das reicht von der Gastro, der die Laufkundschaft wegbricht, über den "Städtetrip" bis zum Shoppingtag in der City.

Hier spielt auch die Erwartung der Konsumenten eine Rolle. Wer vor 10 Jahren zu 1% gebaut hat, nun aber 4% Zinsen zahlen muss, wer nicht weiss, ob der Sprit bald 2,50 Euro kostet oder wer unsicher ist, ob die Sanierung des 40 Jahre alten Eigenheims 100k+ kostet, der konsumiert tendenziell weniger.

Insofern hat A. Lange recht. Die Gesellschaft lebt vom Konsum und der ist psychologisch nunmal stark von Erwartungen abhängig. Sicher kann der Staat da viel statistisch kaschieren, bestes Beispiel ist das Bürgergeld für Asylbewerber, ein Konjunkturprogramm für Aldi, Lidl etc. a la Carte. Oder durch massiven Ankauf von E-Autos durch die öffentliche Hand. Ebenso Wohnraumanmietung durch die Städte zu horrenden Preisen.

Zu deinem Beitrag "Vermögen" in anderen Ländern:

Diese Länder haben oft ganz andere Traditionen, tiefes Mißtrauen in die eigene Währung und daher besitzt man dort traditionell fast nur Sachwerte. Du hast Gold/Schmuck dort in deiner Aufzählung vergessen. Egal ob Südeuropa, Arabien oder Asien ist dies dort Tradition. Oft auch Fremdwährungen, wie Dollar.

Im Angelsächsischen gibt es eine lange Aktientradition.

[hallmackenreuter]

Zitat von alba

Doch, genau darum geht es. Wer seine Grundbedürfnisse ohne große finanzielle Sorgen befriedigen kann, hat es schon besser als die Hälfte der Weltbevölkerung.
...
Wer sich ärgert, weil die Yacht nebenan im Hafen größer als die eigene ist, ist dagegen eine arme Sau.

Zitat von Abwehrtitan

Ja ich weiß, das ist einfach(er), wenn man Geld hat, aber ich strebe nicht nach mehr, mir ist Gier unbekannt.

Also kümmert euch um euer Glück, euere Zufriedenheit und geht dem Mammon aus dem Weg. Achtet auf euere Familien, und helft denen auf die gestrauchelt sind, oder am Boden liegen.

Gier scheint mir sowieso ein übler Antreiber der Menschen zu sein, der vieles zerstört
Es gab so einen Rechner, bei dem man sehen konnte, wie gut es uns hier in Deutschland im weltweiten Vergleich geht. Zugang zu fließend Wasser, Dach überm Kopf usw. In dem Vergleich sind wir hier in Deutschland mit einem Durchschnittseinkommen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, bei über 90%, denen es besser geht als denen, die nicht einmal die Grundbedürfnisse bedienen können.

[mithardemb]

Zitat von Noppenzar

Das ist nur zum Teil korrekt. Klassischer deutscher Export funktionierte nie über den Preis, er richtete sich in Ländern wie China/Indien, aber auch in den USA meist über "Made in Germany" und Höchstqualität preisunabhängig an die dort lebende Oberschicht.
Von "" über "Miele" bishin zu Mercedes und Porsche war es nie entscheidend ob die Produkte 20% billiger oder teurer angeboten wurden.
.....

Glaubt jemand, dass es irgendeinen Scheich juckt, wie der Wechselkurs ist, wenn er sich ein Bad von Dornbracht machen lässt oder die neueste Novitec/Brabus/Mansory Edition zulegt? Oder die Jacht hier bauen lässt.

Dann wäre unsere Sorge über die 25% Zölle die Trump einführen will komplett unbegründet. Leider ist das nicht der Fall.

Zum einen sind nicht nur komplette Automobile, sondern auch Komponenten betroffen. Viele dieser Komponenten sind dem Käufer des Autos kaum bekannt. Für den Einkauf der dortigen Automobilindustrie ist der Preis sehr relevant.

Zum anderen ist der größte Exporteur in die USA nicht Mercedes, Porsche oder BMW, sondern Volkswagen.

Ritter Sport ist im Moment aufgrund des hohen Kakaopreises unter starkem Kostendruck, denn sie können diesen eben nicht komplett an den Kunden weitergeben.

Ja, einen Ölmilliardär wird ein Preisaufschlag kaum jucken. Die hatte auch kein Problem Nettolöhne an Fußballstars in Frankreich zu zahlen, als dort die Steuer stark erhört wurde. Aber wieviel Prozent unserer Exports landen wohl bei Milliardären. Ich fürchte das ist nicht gerade die typische Kundschaft.

Bei Mercedes gab es früher den 200D der durchaus auch von Normalverdienern gekauft wurde. Als die Fahrzeuge immer teurer wurden, kam man auf die Idee der A-Klasse. Jetzt will man nur noch ins höhere Preissegment und wird damit die Belegschaft deutlich verkleinern.

[Glücksball]

Ich halte es beim Wohlstandsvergleich z. B. mit dieser Liste:

https://de.wikipedia.org/wiki/Index_...0%93_Rangliste

Man sollte vermutlich noch den Gini-Koeffizienten hinzu ziehen, damit die Ungleichverteilung beim Bruttonationalprodukt/Kopf nicht vernachlässigt wird, aber da ist Deutschland kein Ausreißer nach oben in der Gruppe der Top-Länder der Liste.

Und klar, es gibt eine Unmenge an weiteren Faktoren. Der Vergleich ist immer schwierig. Trotzdem nervt dieser einseitige Abgesang auf D oder gleich die ganze EU. Woanders geht es zu 99% schlechter zu.

[Claus]

Zitat von HansWurst123

Es gibt nicht in allen Bundesländern so viele 1-Zimmer Wohnungen mit WBS Schein und auf dem Land vermietet man nicht mehr gerne die Einliegerwohnung, wenn man finanziell ausgesorgt hat - man möchte im Alter ja auch seine Ruhe vor dem Mieter haben.

Selbst in der Pampa im sozialen Wohnungsbau kostet die barrierefreie Rentnerbude mal 700-800 aufwärts kalt..

Wer nicht viel Geld hat muss eben Abstriche machen, das ist die Realität gehts demjenigen dann schlecht ? NEIN. Hier mal auf die schnelle rausgesucht 2 Wohnungen Barierefrei 600 Warm.

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Meine Suche mit 600 Warmmiete mind. 60 qm Barrierefrei ergab in Deutschland 30 Treffer. Es gibt es also ......

[Claus]

Zitat von Peter Igel

ja, die Beiträge sind recht brauchbar zugegebenermaßen.

Allerdings redet man aneinander vorbei.

JanMove argumentiert auf rationaler Ebene und nimmt die Politik in die Pflicht.

Die "Gegenbeiträge" sind eher philosophisch-emotional angehaucht; haben was von "Stuhlkreis".

Und - wie so oft - trifft FsB den Nagel auf den Kopf, wenn er anmerkt, dass die eigene Sicht der Dinge nicht auf Andere übertragen werden darf.
Menschen sind nun mal unterschiedlich.

Aber Recht habt Ihr alle irgendwie

Schönen sonnigen Freitag, ich hol' jetzt noch ein paar (Spitzen)steuern rein

Ne JanMove behauptet der Mehrheit der deutschen geht es schlecht und das ist falsch und einfach nur Hetze. Schlecht geht es einem Inder der Straßenrand elendig verreckt weil ihm keiner hilft.

Aber die überwiegende Zahl an Deutschen haben ein Dach über den Kopft und können sich essen leisten und sicher ist auch der eine oder andere Urlaub drin. Naja klar würden die lieber Ferrari fahren eine 10 monatige Kreuzfahrt auf einem Luxusdampfer machen, das neueste Iphone besitzten ...... aber wenn sie das nicht haben, ist das nicht gleichbedeutend das es ihnen schlecht geht.

Und wer das alles möchte muss eben hart dafür arbeiten, gerade in der heutigen Zeit ist sehr einfach durch harte und viel Arbeit sich einen Wohlstand aufzubauen. Mit bisschen Ideen ausdauer etc kein Problem.

Nur durch jammern und neid auf andere warum hat er es so einfach etc. klappt es eben nicht.