Damen 1. Bundesliga, Saison 2024/2025

[Netz-Spieler]

Zitat von Harry Stiegler

Ein Wort noch zum Artikel auf tischtennis.de:

Ich bin generell kein grosser Fan der Artikel von Herrn Roscher, (...)

Warum ?

Er berichtet doch immer recht lebhaft und positiv über das Damen-TT.

[HansWurst123]

Lebhaftigkeit und Kompetenz können Hand in Hand gehen, müssen aber nicht.

[Lilienpower98]

Faszinierend finde ich immer, dass man seinen Berichten nicht anmerkt, ob er wirklich selbst in der Halle war.

Von daher: es gibt nur ein Doktor Roscher, ein Doktor Roscher ... es gibt nur ein Doktor Roscher

P.S: Würde mir wünschen, dass die TT-Familie ihn dort wo er auftritt, immer so begrüßt

[Netz-Spieler]

Zitat von Harry Stiegler

Ein Wort noch zum Artikel auf tischtennis.de:

Ich bin generell kein grosser Fan der Artikel von Herrn Roscher, aber ein Satz ist mir diesmal besonders sauer aufgestossen:

"Die letztlich nicht erwartete 1:3-Niederlage von Paranang gegen Weils Spitzenspielerin Anna Hursey beim Stand von 3:3 - im Hinspiel hatte Langstadts Asiatin gegen die 18-jährige Waliserin noch in vier Durchgängen gewonnen - war sicher der Schlüssel zur Niederlage der TSV-Asse."

Okay.

Die Bilanzen der Langstädter Spielerinnen in den beiden Partien lauteten:

Paranang: 3:1
Mantz, Lupulesku und Klee in Summe: 2:9

Ein klarer Fall also: Paranang war Schuld.

Ich lese den Artikel anders....

Zunächst muss man unabhängig vom Sieg im direkten Duell am Freitagabend auch aus statistischer Perspektive natürlich sagen, dass der Doktor Recht hat. Denn nach TTR war Orawan Paranang mit einer Gwkt. von 0,587 die leichte Favoritin in dem Match. Und der TTR lügt ja bekanntlich nicht.

Ob dieses Match tatsächlich der "sichere Schlüssel zur Niederlage der TSV-Asse war", können vlt. nur die beteiligten Spielerinnen selbst sagen.

Außerdem erklärt der Autor seine Aussage im folgenden Satz aus seiner Sicht:
"Dass die Weltklassespielerin den Punkt nicht holen konnte, schien das Selbstvertrauen ihrer Teamkolleginnen in den Keller zu ziehen."

Für mich ist das journalistisch "lebhaft" formuliert.

Orawan Paranang kann per se nichts dafür, wenn das Selbstvertrauen der anderen durch ihre Einzelniederlage in den Keller geht. Für mich liest sich das auch nicht so, dass der Autor Paranang dafür zwingend die Schuld gibt.

In den folgenden Sätzen, die vlt. etwas zu scharf formuliert sind, konkretisiert er das noch weiter:
"Doch es ist eben ein Mannschaftssport und es genügt nicht, sich auf eine Akteurin blind zu verlassen. Von den Mitspielerinnen kam einfach zu wenig."

So viel steht fest:
Paranang ist für den Autor daher sicher nicht die Schuldige.

[HansWurst123]

Du darfst nicht auf den reinen TTR Wert schauen, sondern musst schauen, dass bei einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 58% die Wahrscheinlichkeit zwei Einzel gegen den gleichen Gegner hintereinander zu gewinnen dann anders berechnet wird

Wir nehmen aus vereinfachungsgründen an, es handele sich bei den Einzeln um unabhängige Ereignisse (was sie in der Realität natürlich nicht sind, da z.B. Lerneffekt, Angst nach einer Niederlage gegen den gleichen Gegner zu spielen, usw.)

Dann gilt: P(A*B) = P(A) * P(B) = 0.58^2 = 0.3364 -> 33.64 Prozent dass sie beide Einzel gewinnt

[Harry Stiegler]

Upps... da habe ich gestern anscheinend in ein Wespennest gestochen, wenn ich mir die Antworten so durchlese. Es war nicht meine Absicht, jemanden zu provozieren.

Zitat von Oldkid

Naja...nur ein Absatz drunter steht:

...

Also kein klarer Fall von "Paranang ist schuld".

Ich hatte den Absatz darunter natürlich gelesen, und es ist richtig, dass darin die von mir zitierte Aussage relativiert wird. Was aber nicht heisst, dass man die Aussage davor unbedingt so formulieren muss. Vielleicht bin ich hier zu dünnhäutig, aber ich lese da eben einen Mangel an Respekt gegenüber Anna Hursey heraus. Diese junge Dame ist auf dem besten Weg, in die absolute europäische Spitze vorzudringen, und ich glaube nicht, dass es in der Damen-Bundesliga eine Spielerin gibt, für die eine Partie gegen Anna Hursey eine "gemähte Wiese" ist.

Was meine Aussage "Ein klarer Fall also: Paranang war Schuld." betrifft: das war bewusst überspitzt formuliert, weil ich mich einfach geärgert hatte.

[Harry Stiegler]

Zitat von masl83

Ich glaube eher dass es so gemeint war, das im Rückspiel die Niederlage von Paranang der Kipppunkt war, davor war das Spiel, wie im Hinspiel in den Einzeln, ausgeglichen.

Hier geht es nicht um eine Schuldfrage sondern um eine Darstellung des Spielverlaufs.

Genauso war im Hinspiel der Kipppunkt der sieg von Sozoniuk gegen Mantz. Die Stimmung in der Halle hat sich während diese Spiels deutlich verändert, und ich kann mir vorstellen (beim Rückspiel war ich nicht mit dabei), dass es hier so ähnlich war.

Das kann man aber nicht vergleichen. Ich vermute, dass sich Weil im Hinspiel in der Aussenseiterrolle gesehen hat. Es stand dann auch 2:5, und Sozoniuk gegen Mantz war wohl ca. eine 40-60 Partie. Wenn so ein Spiel dann gewonnen wird, kann schon mal ein Ruck durch die Mannschaft und die Zuschauer gehen.

Im Rückspiel stand es nach der Niederlage von Paranang 3:4. Es folgten Mantz-Sozoniuk, Lupulesku-Lachenmayer und Klee-Riliskyte. Alle drei Langstädter Damen waren TTR-Favorit, und es war ein Heimspiel. Zwei Siege aus diesen drei Einzeln hätten genügt, um zumindest in's Golden Match zu kommen. Ich persönlich sehe da keinen Grund, warum die Stimmung hätte kippen sollen. Selbst ein 6:4-Sieg war zu diesem Zeitpunkt nicht unrealistisch.

Gerade in der Damen-Bundesliga hat es doch in den letzten Jahren verrückte Spielverläufe gegeben - 5:5 nach 0:5 und dergleichen. Warum hätten die Langstädterinnen bei 3:4 den Kopf in den Sand stecken sollen?

[Harry Stiegler]

Zitat von Netz-Spieler

Warum ?

Er berichtet doch immer recht lebhaft und positiv über das Damen-TT.

Es ist natürlich sein Job, positiv zu berichten, schließlich erscheinen die Artikel ja auf tischtennis.de. Mir persönlich wäre halt eine "umfassende" Berichterstattung lieber. Der Vorfall zwischen Kaufmann und Hain wurde beispielsweise geflissentlich verschwiegen. Auch in der Vergangenheit wurden regelmäßig negative Aspekte weggelassen oder weichgespült. Aber gut, das sollte ich womöglich wirklich nicht kritisieren, denn wenn es mein Job wäre, für tischtennis.de zu schreiben, würde ich es vermutlich nicht anders machen.

Zitat von Lilienpower98

Faszinierend finde ich immer, dass man seinen Berichten nicht anmerkt, ob er wirklich selbst in der Halle war.

Von daher: es gibt nur ein Doktor Roscher, ein Doktor Roscher ... es gibt nur ein Doktor Roscher

P.S: Würde mir wünschen, dass die TT-Familie ihn dort wo er auftritt, immer so begrüßt

Dass man seinen Berichten nicht anmerkt, ob er in der Halle war oder nicht, ist richtig. Ob ich das gut finden soll, weiss ich nicht. Was den Artikel zu den Viertelfinal-Rückspielen angeht: ich lehne mich mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, er war vermutlich nicht in beiden Hallen gleichzeitig.

Und was "Ein Doktor Roscher, es gibt nur ein..." angeht, fällt mir eine lustige Geschichte ein. Der Sprechchor stammt ja ursprünglich aus englischen Fussballstadien. "One Steven Gerrard, there's only one Steven Gerrard..." etc. Bei Manchester United gab es mal einen Ersatztorwart namens Andy Goram, der als komischer Vogel galt. Irgendwann schickte ihn der Verein zu einem Psychologen, der dann eine milde Form der Schizophrenie diagnostizierte, was publik wurde. Als sich beim nächsten Heimspiel Andy Goram warmmachte, sangen die United-Fans: "Two Andy Gorams, there's only two Andy Gorams..."

[Harry Stiegler]

Zitat von Netz-Spieler

Ich lese den Artikel anders....

Zunächst muss man unabhängig vom Sieg im direkten Duell am Freitagabend auch aus statistischer Perspektive natürlich sagen, dass der Doktor Recht hat. Denn nach TTR war Orawan Paranang mit einer Gwkt. von 0,587 die leichte Favoritin in dem Match. Und der TTR lügt ja bekanntlich nicht.

Ob dieses Match tatsächlich der "sichere Schlüssel zur Niederlage der TSV-Asse war", können vlt. nur die beteiligten Spielerinnen selbst sagen.

...

Für mich ist das journalistisch "lebhaft" formuliert.

Orawan Paranang kann per se nichts dafür, wenn das Selbstvertrauen der anderen durch ihre Einzelniederlage in den Keller geht. Für mich liest sich das auch nicht so, dass der Autor Paranang dafür zwingend die Schuld gibt.

...

Wenn der TTR nicht lügt (ich muss hier auch einen einfügen), sollte man auch festhalten dürfen, dass die Langstädterinnen in 7 von 8 möglichen Einzeln Favoritin waren.

Dass Herr Roscher bisweilen "journalistisch lebhaft" formuliert, steht ausser Frage. Ob man das mag oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Mein Fall ist es halt nicht, aber das darf gerne jeder anders sehen.

Und wie schon weiter oben gesagt, die Niederlage von Paranang hätte aus meiner Sicht nur wirklich nicht den Team-K.O. bedeuten müssen.

Was ich allerdings schon gelten lasse, und das wurde von Herrn Roscher auch angesprochen: der Druck, gewinnen zu müssen, war auf Langstädter Seite sicherlich wesentlich höher. Als Aussenseiterin, noch dazu auswärts, spielt es sich schon wesentlich leichter. Weil hatte absolut nichts zu verlieren, Langstadt sehr viel.

[HansWurst123]

Es ist ja auch gar nicht seine Aufgabe in der Halle zu sein, sondern aus dem Spielbericht einen seichten Text für MyTischtennis zu produzieren, um Marketing für die Seite - aka Traffic zu erzeugen - und die dort eingepflegten, kostenpflichtigen Dienstleistungen zu machen.

Man muss dem ganzen ja irgendeinen Spin geben, damit man unter "Story Telling" Gesichtspunkten eine interessante Geschichte hat, um das ganze emotionaler zu machen. Ein reiner Sachstandsbericht ist für die breite Masse sicher uninteressant und die Meisten können das unter sportlichen Aspekten eh nicht einschätzen, ob das was geschrieben ist so stimmt oder nicht.