WTT United States Smash (03.07. - 13.07.2025, Las Vegas, USA)

[cdmz]

Zitat von Wolf11

Das chinesische Herren-Team wird in Malmö nur mit einer verstärkten Junioren-Auswahl antreten, nämlich mit den jungen Lin ShiDong, Xiang Peng, Chen YuanYu und Wen RuiBo.....Verstärkt wird das Team noch von Liang JingKun und Lin GaoYuan.

Das war als Scherz gemeint, oder?
Denn das sind ja (abgesehen von WCQ, der ja wie auch FZD wohl noch nachgemeldet werden kann) genau die 6 in der WRL höchstplatzierten Chinesen.

[markx]

WCQ spielt ja auch und hat sich in der 1. Runde gegen Chirita durchgesetzt.

[cdmz]

Zitat von markx

WCQ spielt ja auch und hat sich in der 1. Runde gegen Chirita durchgesetzt.

In dem Zitat ging es um Malmö.

[markx]

Ok, tatsächlich nicht genau genug hingeschaut.

[Wolf11]

Zitat von cdmz

Das war als Scherz gemeint, oder?
Denn das sind ja (abgesehen von WCQ, der ja wie auch FZD wohl noch nachgemeldet werden kann) genau die 6 in der WRL höchstplatzierten Chinesen.

Nein, das war durchaus nicht als Scherz gedacht, auch wenn es sicher leicht überspitzt formuliert ist.

Der Erfolg dieser Spieler ändert ja nichts daran, dass alle 4 entweder noch im Jugendbereich spielen oder diesem vor nicht allzulanger Zeit entwachsen sind und dass es sich bei dieser chinesischen Herren-Mannschaft um das jüngste Team handelt, dass jemals bei einem Smash aufgeschlagen hat.

Wen RuiBo wurde gerade asiatischer Jugend-Meister, Lin ShiDong und Chen YuanYu sind gerade mal 19 bzw. 20 Jahre alt und spielten vor anderthalb Jahren ebenfalls noch Jugend-WM, und Xiang Peng ist ja auch nur geringfügig älter.

Zitat von Topspin2017

Hier würde ich gerne später mal Wolf11 seine Stellungnahme zu hören, beschäftige mich ja mehr mit den Männern,aber was die zur Zeit abliefern außer die Nr.1und 2 geht gar nicht!Die Jungen muß man natürlich noch in Schutz nehmen,da sind Schwankungen üblich,aber Lin und Jingkun und Zhou müssen besser performen! Trotzdem tippe ich das Wang gewinnt!

Es ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen, dass sich die chinesische Herren-Mannschaft in einem derzeitigen Umbruch befindet und diese Problemstellung ist auch gerade im Herrenbereich definiert und auch an Wang Hao adressiert.

Dieser Umbruch ist aber gerade im Herrenbereich etwas völlig Normales und immer Wiederkehrendes und war schon Anfang der 80er-Jahre, dann Anfang der 90er-Jahre und auch Anfang der 00-er-Jahre immer ein Thema, wobei er sich gerade in den 80er- und 90er-Jahren als wesentlich schwieriger darstellte, da es damals größere Probleme im Nachwuchsbereich gab.

Diese momentan vorhandene *leichte Delle* wird nur in unseren TT-Breitengraden als viel dramatischer wahrgenommen, weil wir das hier nicht mehr gewohnt sind, da die letzte Umbruchphase der chinesischen Herren in den 10er-Jahren völlig geräuschlos vonstatten ging, da man hier eine außergewöhnlich hohe Anzahl von absoluten Weltklassespielern besaß.

Nun hat man mit Lin ShiDong einen noch ganz jungen Spieler, der vor wenigen Wochen gerade mal 20 Jahre alt wurde und der schon monatelang die Nummer 1 der Welt ist. Seine Entwicklung verlief deutlich schneller, als man das erhofft hatte. Das Leistungslevel, dass er jetzt schon hat, war eigentlich erst für 2027 angestrebt.

In seinem Schatten hat sich auch Chen YuanYu weiterentwickelt, der auf einem sehr guten Weg ist, aber sicherlich noch Zeit braucht.

Das Gleiche gilt für den amtierenden U19-Weltmeister Huang YouZheng und für Wen RuiBo, den neuen U19-Asien-Meister, der nun in Malmö seinen ersten ausländischen Smash spielen darf,

Noch jünger sind U-15-Weltmeister Li HeChen und Zhou GuanHong und Yu HaiYang, die gerade das Finale der Asien-Meisterschaft bestritten haben

Und es gibt dahinter sehr viele weitere hoffnungsvolle Talente. Es kommt hier eine neue, starke Generation nach, aber diese braucht zweifellos noch ihre Zeit.

Gleichzeitig schwächeln viele ältere Spieler des erweiterten A-Kaders bzw. B-Kaders wie Zhou QiHao, Xue Fei, Zhou Kai oder Xu YingBin, weswegen dieser Umbruch eben momentan wieder sichtbarer wird, als das vor gut 10 Jahren der Fall war.

Ich sehe persönlich auch das Szenario, dass man Fan ZhenDong noch einmal überreden wird, sich nochmals temporär in den aktuellen A-Kader einzubringen, aus dem Grund, um einen gewissen Druck von den ganz jungen Spielern zu nehmen und um diese etwas ruhiger weiterentwickeln zu können. Hier wird zumindest darüber gesprochen.

Für viele arrivierte, ältere Spieler aber wird es schwer werden. An der Spitze steht hier sicherlich Lin GaoYuan, der seinen Platz beim nächsten Champions-Turnier schon an einen der jungen abgeben musste. Bei ihm ist das besonders tragisch, denn er ist rein spielerisch einer der talentiertesten Spieler und in diesem Kontext auf einer Stufe mit den Besten, aber eben mit Schwierigkeiten in anderen Bereichen. Er ist trotzdem weiterhin vollwertiges Mitglied des A-Kaders, muss sich aber einer jungen Konkurrenz nun stellen.

Liang JingKun bewegt sich in seinem Soll. Er war zuletzt im Halbfinale der WM und kann an einem guten Tag weiterhin jeden Spieler der Welt schlagen. Er ist, vom Spielertyp allerdings genau das Gegenteil von Lin GaoYuan, eher ein *Bruder Leichtfuss*, was ich jetzt aber nicht negativ meine, ein Spieler, der im Gegensatz zu LGY eher den Stress und den Druck braucht, um optimal zu performen.

Wang ChuQin ist 25 Jahre alt und er wird im laufenden Olympia-Zyklus der dominierende Spieler bleiben, wenn er von Verletzungen verschot wird.

Für viele Spieler dahinter, Mitte 20, wird die Luft aber dünn. Es gibt auch eine Reihe von Spielern, die hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind, sei es durch Leistungseinbrüche oder durch Verletzungen etc. .Hier ist vor allem Xu HaiDong genannt, der als großes Talent galt, dies aber im Erwachsenenbereich nie abrufen konnte. Einen kompletten Einbruch erlitt Niu GuanKai. Viel hat man auch von Xue Fei erwartet. Er ist noch nicht am Ende und er wird noch Möglichkeiten bekommen, aber auch er konnte bisher die hochgesteckten Erwartungen nicht wirklich erfüllen. Schliesslich sind da Spieler wie Zhou QiHao, die sehr viele Chancen hatten, diese aber nicht wirklich nutzen konnten. Auch Yuan LiCen hat zuletzt stagniert. Ebenso Xu YingBin. Ich könnte das jetzt noch wesentlich detaillierter ausführen, aber das würde hier jetzt zu weit führen.

Der Umbruch jedenfalls wird erfolgen und eine neue und starke Generation wird nachfolgen und sich im Schatten der Top-Spieler wie WCQ und LSD weiter entwickeln.

Und dies ist eben eine völlig normale Entwicklung, die man wie gesagt auch identifiziert und adressiert hat und der man Rechnung trägt, genauso wie in früheren Fällen. Sie ist aber bei weitem nicht so dramatisch, wie sie es etwa Anfang der 90er-Jahre war

[TT-Fan1303]

Was die chinesischen Herren mittlerweile abliefern, ist auf gut Deutsch gesagt absoluter Müll.
Wang Chuqin mit einem knappen 3:1 gegen einen aber auch wirklich starken Chirita. Für mich sind Chirita und Coton die kommenden Männer Europas bei den U19, gefolgt von Bertelsmeier.
Lin Shidong mit einem knappen 3:2 gegen Poret. Er hatte im vierten Satz bereits 9:6 geführt, hätte also auch nach vier Sätzen zuende sein können. Egal, Pflicht erfüllt, ohne geglänzt zu haben.
Der dicke Liang JK mal wieder unterirdisch unterwegs, Note 6.
von Lin Gaoyuan erwarte ich eh nichts mehr, das ist ein Nervenwrack der übelsten Sorte. Den würde ich gar nicht mehr nominieren. China ihn wohl auch nicht, wenn es nicht so schlimm um den Nachwuchs stehen würde.
Zhou Qihao ist für mich eigentlich nur noch eine Lachnummer. Erst verliert er letzte Woche gegen Bertelsmeier, davor in Düsseldorf schon gegen Stumper, und geht nun in 3 Sätzen gegen Aruna unter. Der Mann hat allerhöchstens noch europäisches Top 25 Niveau. Besser ist er nicht mehr.
Chen Yuanyu ist noch sehr unkonstant, da kann nach oben und nach unten alles passieren.
Xiang Peng ebenfalls, wenn nicht ganz so schlimm wie bei Yuanyu.
Huang Youzheng und Yuan Licen sind nix weiter als normale Top 50 Spieler.

Fazit: China ist ohne Fan Zhendong und ohne Ma Long nicht mehr unanstastbar und das weiß man auch. Man sieht, wie nervös Wang Hao immer in der Ecke sitzt.

[SVB1904]

Puh, wahnsinnig viel Text vom Wolf und doch so wenig Inhalt. Dass neue Spieler nachkommen bei der Masse an TT-Spielern und dem System in China, ist wirklich die Information, die mich in den letzten Jahren gerade am wenigsten überrascht hat. Um das zu wissen, muss man sich noch nicht einmal mit Tischtennis beschäftigen.

[HansWurst123]

Zitat von SVB1904

Puh, wahnsinnig viel Text vom Wolf und doch so wenig Inhalt. Dass neue Spieler nachkommen bei der Masse an TT-Spielern und dem System in China, ist wirklich die Information, die mich in den letzten Jahren gerade am wenigsten überrascht hat. Um das zu wissen, muss man sich noch nicht einmal mit Tischtennis beschäftigen.

Schreibe doch bitte eine eigene Analyse, wenn du mehr Informationen hast. Wir warten gespannt

[Peter Igel]

Danke, Wolf, für diese ebenso qualifizierten wie differenzierten Erklärungen zur vermeintlichen Misere des chinesischen Herren-TT's.

Fakt ist: Man ist immer noch die bei weitem stärkste Nation. Kleine Täler sind völlig normal.

Wohingegen Deutschland ein ECHTES Problem hat, perspektivisch.

Man glaubt doch nicht ernsthaft, dass ein Bertelsmeier in die Fußstapfen von Boll oder auch nur Ovtcharov treten kann?
Der ist drei Klassen schlechter.

[SVB1904]

Zitat von HansWurst123

Schreibe doch bitte eine eigene Analyse, wenn du mehr Informationen hast. Wir warten gespannt

Ach Wurst, was soll man denn da analysieren? Es wurde doch z.b. von TT- Fan gerade u.a. darauf eingegangen, wie es aktuell bei den Herren aussieht (für den TT-Sport sicherlich erfreulich sogar). Dass man Dinge nicht klar benennen kann, ist doch nicht überraschend. Aber ich sehe keinen Mehrwert in Floskeln wie China wird eine neue Generation hervorbringen. China wird die nächsten 300 Jahre noch gute TT-Spieler haben. Um das zu wissen, muss man weder intelligent sein, noch sich in irgendeiner Form mit Tischtennis beschäftigen.

In China spielen alleine ca. 300 Millionen Menschen Tischtennis. Das sind fast 50% der Einwohner in ganz Europa. Das ist ein recht interessantes Verhältnis. Über Trainings- und Staatsmethoden müssen wir uns sicherlich nicht unterhalten.