Zitat von Magico7
So, nach einigen Tagen Bedenkzeit sowie Beschäftigung mit wichtigeren Dingen des Lebens möchte ich zu den Geschehnissen am vergangenen Wochenende sowie einigen diesbezüglichen Kommentaren in diversen Foren und Gästebüchern Stellung nehmen. Dazu sei angemerkt, dass mir Anfeindungen und Kritiken – auch wenn Sie oft am Realen vorbeizielen - von bekannten Usern deutlich angenehmer sind als solche, die sich als „Spielverderber“ oder „interessierter“ hinter ihrer Anonymität verbergen. Ich hoffe nicht, dass sich bei diesen Heckenschützen bewahrheitet, dass es teilweise sogar Spieler sind, die durchaus hochklassig ihren Schläger schwingen, über die Vorgänge im Internet bestens informiert sind, aber nicht den Schneid, nicht den Charakter aufweisen, auch offiziell zu ihrer Meinung zu stehen und diese auch ansprechend zu begründen. Ich hoffe es wahrlich nicht.
Des weiteren möchte ich vorausschicken, dass ich mich in der Vergangenheit sowohl als 2. Vorsitzender der TTSG Wennigsen als auch als Mannschaftsführer der 1. Herren stets vor meine Mannschaft gestellt habe, um möglichst dafür zu sorgen, dass Differenzen, die es sicher in jedem Team gibt, nicht nach außen dringen. Natürlich ist es erstrebenswert, dass „6 Freunde“ in einer Mannschaft spielen und zusammen neben dem größtmöglichen sportlichen Erfolg auch auf menschlicher Basis super zusammenpassen. Dass dieses Vorhaben umso schwieriger wird, je höher die Spielklasse ist, steht fest. Dennoch halte ich es für richtig, dies zumindest anzustreben und seinen Teil zum Gelingen beizutragen.
Rückblickend auf die Oberliga-Saison 2005/2006 kann ich trotz des vergangenen – und da sind wir uns sicher alle einig - desaströsen Wochenendes behaupten, dass es zwar eine aufregende und gerade für mich als Mannschafsführer anstrengende, aber eben auch absolut begeisternde Saison war. Auch wenn der Aufstieg nicht geklappt hat, war das Erreichen des Relegationsplatzes nach vielen spannenden und hochklassigen Begegnungen, die von unseren zahlreichen Zuschauern dankbar angenommen wurden, der größte sportliche Erfolg der Vereinsgeschichte. Insofern lassen wir uns die Freude an der Saison nicht vom vergangenen Wochenende zerstören.
Dennoch ist klar, dass die Vorgänge einiger Erklärungen bedürfen. Da unser Auftreten nicht auf Fehler des Vereins, sondern eindeutig auf Fehler diverser Spieler zurückzuführen ist, werde ich an dieser Stelle auch klipp und klar offen legen, wie sich die unterschiedlichen Verhaltensmuster dargestellt haben.
Beginnen werde ich mit Gernot Metzenbauer:
Große private Probleme haben zu Beginn der Saison dazu geführt, dass er unterirdisch agierte. Dies hat sich im Laufe der Saison nur wenig bis gar nicht zum Positiven verändert. Null Trainingsbeteiligung sowie absolut fehlende Motivation (Zitat Gernot: „Ich gehöre in die Mannschaft nicht mehr rein“) in einem Team, das um die vorderen Plätze kämpft, waren dann weder der Mannschaft noch den Zuschauern zuzumuten. Aus diesem Grund erfolgte der vorzeitige Ausschluss. Folgerichtig wird Gernot den Verein zur kommenden Saison verlassen. Sicher ist er in der BOL mit dem Aufwand, den er für TT noch betreibt, deutlich besser aufgehoben.
Zu Justas Galatiltis:
Justas war uns in der vergangenen Saison, als er noch in Lenglern spielte, positiv aufgefallen. Er spielte gut, sprach deutsch und war einfach nett. Dieser Eindruck hatte sich auch im Verlaufe der vergangenen Saison stets bestätigt. Wenn ich mir im Gegensatz zu Justas die anderen litauischen Kollegen anschaue, die regelmäßig in alkoholisiertem Zustand von und nach Litauen gefahren sind, hatten wir schon einen guten Griff gemacht. Natürlich war uns bewusst, dass Justas allein wegen des Geldes in Wennigsen spielte, was selbstverständlich nicht ausschließt, dass man sich darum bemüht, ihn ins Team zu integrieren und ihm die Zeit in Deutschland so angenehm wie möglich zu machen.
Zu seiner Vergütung: Vor der Saison einigten wir uns auf eine Summe X incl. Fahrtkosten, die er für die gesamte Saison erhalten sollte. Seinen Wunsch, wie in Lenglern noch zusätzlich Prämien für gewonnene Spiele zu erhalten, lehnten wir allerdings ab. Dennoch war Justas mit der von uns offerierten Summe einverstanden. Abwicklungstechnisch einigten wir uns, wie im Übrigen mit Martin Bouska seit der Saison 2004/2005 auch, darauf, diese Summe in Raten pro Spiel, die jeweils 1/22 der Gesamtsumme entsprachen, auszuzahlen, da bei einer 12er-Staffel jeweils 11 Spiele pro Halbserie zu bestreiten sind. An einem Doppelspieltag bekam Justas dementsprechend 2/22 der Gesamtsumme. Nach dem letzten Punktspiel gegen Niedermark hatte Justas also die vor der Saison vereinbarte Summe komplett erhalten. Dennoch ist klar, dass in diesem Fall die Relegationsspiele ebenfalls zur einer kompletten Saison dazugehören. Rein kontraktmäßig hätte Justas also keinen Anspruch auf eine weitere „Entlohnung“ gehabt, jedoch selbstverständlich die Verpflichtung zur Teilnahme an der Relegation. Innerhalb des Vereins einigten wir uns aber darauf, sowohl für Justas also auch für Martin, der nach dem Niedermark-Spiel ebenfalls den letzten Teil der Gesamtsumme erhalten hatte, noch zusätzlich jeweils 1/22 der Gesamtsumme für den entstehenden Aufwand draufzulegen, also ein Bonus von unserer Seite, auf den beide im Grunde keinen Anspruch gehabt hätten. Von Nichteinhaltung einer Vereinbarung kann also hier keine Rede sein, im Gegenteil!
Justas allerdings wollte unser Entgegenkommen nicht anerkennen, sondern forderte sogar für alle drei Relegationsspiele insgesamt 3/22 noch oben drauf. Aufgrund der Tatsache, dass a) Justas recht ordentlich deutsch spricht und sich nicht darauf berufen kann, unsere Regelung nicht verstanden zu haben und b) Gespräche mit Martin Bouska, mit dem er bei unserem „Macher“ Horst Baller anlässlich unserer Punktspielwochenenden wohnte und der ihm ebenfalls die Situation, die ja mit seiner 100%ig vergleichbar war, klarmachen wollte, erfolglos blieben, ist Justas’ Verhalten, die Mannschaft schon nach dem ersten Spiel gegen Schwarzenbek mit der Information zu konfrontieren, allein aus o.g. Grund gleich nach Hause fahren zu wollen, nicht entschuldbar. Dass er dann doch noch zum zweiten Spiel gegen die Füchse dablieb, ist nur der vehementen Einflussnahme der vor Ort anwesenden Wennigser zu verdanken, änderte aber nichts daran, dass er dann doch nach Hause fuhr, die Mannschaft am Sonntag im Stich ließ und nebenbei trotz gegenteiliger Aufforderung Trikots und Trainingsanzug mitnahm.
Zu Peter Skulski:
Wir hatten Peter vor dieser Saison nach Wennigsen geholt, verbunden mit der Aussicht, ihm Adressen von Unternehmen, bei denen er sich bewerben könne, zu organisieren. Eine definitive Jobzusage war natürlich a) aufgrund der aktuellen Arbeitsplatzsituation und b) aufgrund Peters Lebenslaufes nicht möglich. Er stellte in diesem Fall in Aussicht, in Richtung Hannover ziehen zu wollen, um auch regelmäßig am Training teilnehmen zu können. Die von uns vorgeschlagenen und durch uns vorher persönlich kontaktierten Unternehmen hatten dann allerdings an Peters Arbeitskraft kein Interesse. Eigeninitiative, sich bei weiteren Unternehmen in der Nähe von Hannover zu bewerben, entwickelte er nach unserer Kenntnis nicht, so dass fraglich bleibt, ob sein Wunsch auch wirklich ernst gemeint war.
Im Februar hatte Peter fest für die kommende Saison zugesagt. Er fühlte sich wohl und erarbeitete sich mit seinem attraktiven Spielsystem viele Sympathien unserer Zuschauer wie auch der Mannschaftskollegen. Beim letzten Punktspiel gegen Niedermark zeigte er sich sogar darüber besorgt, dass plötzlich Gerüchte über einen anstehenden Wechsel von mir in der TT-Szene kolportiert wurden, da er gerne in der nächsten Saison wieder mit der gleichen oder sogar einer verstärkten Mannschaft angreifen wolle.
Über gewisse Unzulänglichkeiten von Peter (am Tag vor dem so wichtigen Borsum-Spiel in der Hinserie gesoffen, Trikot beim Spiel in Hagenburg vergessen = 50 Euro Strafe für den Verein, Schläger gegen Niedermark zerstört = 100 Euro für den Verein, wer hat den Ersatz überhaupt veranlasst…?) war von unserer Seite ob seiner alles in allem prima Leistungen hinweggesehen worden. Darüber stand stets das Vertrauen, sich auf Peters Zusage für die kommende Saison verlassen zu können, was uns verständlicherweise nicht dazu veranlasste, für einen etwaigen gleichstarken Ersatz zu sorgen. Umso überraschender dann plötzlich die Information an unseren Macher Horst Baller, dass er mit Celle in Verhandlungen stehe. Auch ein potentieller Wechsel nach Niedermark wurde von vielen Seiten angedeutet.
Das Auftreten während der Relegationsspiele – ein eigenes Bild konnte ich mir leider (?) aus bekannten Gründen nicht machen – war nach Aussage von Mannschaftskollegen, Zuschauern und gegnerischen Spielern absolut indiskutabel. Die Krönung war dann seine Nachricht am Sonntagmorgen, die er uns doch tatsächlich per SMS (!) zukommen ließ, dass er aus gesundheitlichen Gründen nicht spielen könne. Sonntagabend erfolgte dann die Information seinerseits, dass er nächstes Jahr in Celle aufschlagen werde.
Resümee:
Insgesamt ist die Saison prima gelaufen, wir lassen uns die tollen Erinnerungen auch nicht nehmen. Eigentlich sorgte nur das Auftreten Gernots für Unzufriedenheit innerhalb von Mannschaft und Zuschauern. Insofern mag ich es mir nur ungern vorwerfen lassen, dass wir in der Personalpolitik großartige Fehler gemacht hätten, denn bis auf die Relegationsspiele war es, wie oben bereits geschildert, tatsächlich OK. Auch die Tatsache, dass Justas uns dann eröffnete, dass er wechseln werde, wenn wir nicht auf die in der aktuellen Saison gezahlte Summe X noch etwas drauflegen, was aus unserer Sicht aber nicht in Frage kam, war aus meiner Sicht i.O. Letztlich sind wir nicht so blauäugig zu glauben, dass man mit einem guten Umfeld und rührigen Vereinskollegen, die Stunden ihrer Zeit dafür verwendeten, mit Justas in aller Regelmäßigkeit von einem Autohändler zum nächsten zu fahren, damit er sich Autos kaufen und in Litauen mit Gewinn weiterverkaufen konnte, dafür sorgen kann, dass er sich bei einem besseren Angebot nicht auch für dieses entscheidet und sich so 36 Stunden Fahrtaufwand noch mehr lohnen. Als feststand, dass er wechselt, hatte ich ihm auch gesagt, dass er jederzeit willkommen sei und ihm sein Wechsel von meiner Seite aus nicht übel genommen werde. Mittlerweile glaube ich allerdings zu wissen, dass er zu dieser Zeit bereits bei einem anderen Verein mündlich fest zugesagt hatte, ehe er sich dann wieder von seiner Zusage distanzierte und sich doch für Lenglern entschied, was leider, gerade auch in Hinblick auf sein Verhalten während der Relegation, eindeutig für seinen fehlenden Charakter spricht.
Auch wenn Peter mir im Februar gesagt hätte, dass es noch nicht feststeht, wo er nächstes Jahr spielt, wäre das OK gewesen. So hätten wir viel Zeit gehabt, für eine mögliche Alternative zu sorgen. Sein in den letzten Tagen gezeigtes Verhalten bestätigt leider wieder die mit ihm bereits über Jahre hinweg gesammelten Erfahrungen; Warnungen, die wir aus Spieler- und Funktionärskreisen vor der letzten Saison erhalten hatten, haben sich im letzten Teil der Saison erfüllt; auch er hat seine Charakterschwäche erneut eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Nochmal: Ich bin keinem böse, der wechselt. Wenn allerdings Zusagen, völlig egal, ob mündlich oder schriftlich – denn welcher Verein in unserer Spielklasse zieht mit einem schriftlichen Kontrakt in der Hand im letzten Schritt vor Gericht? - nicht eingehalten werden, ist das von meiner Seite aus nicht entschuldbar und in keinster Weise zu akzeptieren.
Auflösungserscheinungen gibt es im Übrigen nicht. Lars Petersen spielt bei uns, mit Nils Lohmann und Gernot Gardinowski stünden uns im Zweifel adäquate Spieler für OL hinten zur Verfügung, sollten wir kurzfristig keine Neuzugänge mehr verpflichten können.
Damit schließt sich der Kreis zu all den charakterlosen anonymen Postern, die sich polemisch in diversen Internetmedien äußern - Charakterlosigkeit wird rein formell nicht geahndet – leider. Intensive Arbeit wird plötzlich mit einem Schlag in Frage gestellt oder sogar lächerlich gemacht. Diejenige, die sich angesprochen fühlen, sollten mal in einer stillen Stunde darüber nachdenken.
So long.
Holger
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