Freilassung der RAF-Terroristen

[Fozzi]

Zitat von Nosti49

Hast Du die Raubüberfälle (mit Todesfolgen ?!?) vergessen, die der RAF zur permanenten Geldbeschaffung dienten, die Autodiebstähle und die Unterschlupf-Wohnungen, die natürlich (!) eine permanente Bedrohung für die Nachbarn darstellten ?

Tja, und wenn eben der Fahrer noch mit drauf geht, oder ein Gefängniswärter unheilbare Verletzungen behält, ... - Kollateralschäden. Im Sinne des großen Zieles ....

[mithardemb]

Zitat von powerpaul

Fehlurteile ist immer das "Totschlagargument" der Befürworter der Resozialisierung. De facto liegt die Quote von Fehlurteilen im heutigen Deutschland in Bereichen von unter 0,2%.
Sofern Urteile nicht unumkehrbar sind (Stichwort: Revision), ist das kein stichhaltiges Argument, bei unanfechtbaren Urteilen widerrum tragisch.
Allerdings: 0% Fehlerquote ist nicht nur in diesem Bereich utopisch.

Das mit der Fehlerquote ist so eine Sache. Nach einem Artikel bei Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Todesstrafe) wird z.B. geschätzt, dass bis zu 100 Menschen unschuldig hingereichtet wurde. Gegen mehr als 150 Menschen wurde die bereits ausgesprochene Todesstrafe später widerrufen.

Aber es gibt ja auch noch ein paar andere schlagkräftige Argumente die weniger umstritten sind. Beispielsweise die Menschenrechte und das Grundgesetz sind da ziemlich eindeutig. Wenn man mal auf die Liste der Staate mit der Todesstrafe blickt, dann wird man feststellen, dass das nicht umbedingt die Staaten sind, in denen es sonderlich gewaltlos zugeht. Nicht ohne Grund hat man das in Europa schon lange abgeschafft.

[mithardemb]

Zitat von Jaskula

Das hat aber mit der RAF überhaupt nichts zu tun.
Hier hatte Otto-Normalbürger nicht das geringste zu befürchten. Denen ging es nur um ganz bestimmte Repräsentanten des Staates, die sie sich auch nicht zufällig ausgewählt hatten.
Aus diesem Grund ändert eine Freilassung das Sicherheitsgefühl nur bei denen, die als potentielle Opfer in Frage kommen und bei denen, die nichts kapieren und der Panikmache mancher Politiker und Medienvertreter aufsitzen.

- mir fällt im Moment kein Politiker ein, der von einer erneuten Terrorgefahr durch die RAF ausgeht. Hoffentlich setzt niemand unserem Innenminister diesen Floh ins Ohr.

- damals war die RAF nicht ganz so zimplerich bei ihren Aktionen. Zu den Opfern gehörten auch normale US Soldaten, Polizisten, Chauffeure, Personenschützer und zufällige Passanten.

[cloud 9]

Zitat von powerpaul

Fehlurteile ist immer das "Totschlagargument" der Befürworter der Resozialisierung. De facto liegt die Quote von Fehlurteilen im heutigen Deutschland in Bereichen von unter 0,2%.

In der Tat, diese Zahl finde ich auch ein Witz.
Das hört sich ja fast so an, als ob man eine bestimmte Zahl von Urteilen in den Computer werfen könnte und dieser spuckt die Anzahl der Fehlurteile aus.
Wenn es möglich wäre, den Anteil der Fehlurteile zu berechnen, müsste es eine Instanz oder eine Person oder mehrere geben, die absolut zuverlässig urteilen würden.
Das gibt es aber nicht, und Gott wird hier (wie in andern Bereichen auch) sich leider nicht einmischen. Wenn manche anderes behaupten, ist das Lüge.
Man kann mit Sicherheit sagen, dass viele Fehlurteile sogar nie entdeckt werden, viele Juristen, die das am ehesten noch einschätzen können, haben auch gar kein Interesse daran!!!

[mithardemb]

Zitat von powerpaul

Das heißt nun nicht, wie mir von anderer Seite unterstellt wurde, daß ich ein Befürwörter der Todesstrafe wäre. Ich bin lediglich der Auffassung, daß Mörder keine "zweite Chance" verdient haben und von daher im Idealfall lebenslänglich (nicht 15 oder 25 Jahre) unter Verschluß gehören.

Nun ja, es gibt auch bei den Mördern große Unterschiede. Evtl. sagt dir der Fall Marianne Bachmeier etwas: http://de.wikipedia.org/wiki/Marianne_Bachmeier

Die Dame hat den Mörder ihrer Tochter im Gereichtssaal erschossen. Die Anklage hat zwar den Mordvorwurf nicht aufrechterhalten - aber mal ganz nüchtern bewertet war es ein kaltblütig geplanter Mord aus niederen Beweggründen (Rache). Das ist natürlich ein Extremfall, aber es gibt bei jedem Mörder eine Vorgeschichte.

Das soll natürlich keine "zweite Chance zu Morden" sein.

[mithardemb]

Zitat von Nosti49

In solchen "Rückfällen" sollte sogar aus meiner Sicht eine Strafe für denjenigen drohen, der eine vorzeitige Freilassung befürwortet hat.
Da würden sich einige Damen und Herren ein wenig penibler verhalten und nicht "en gros" vorzeitigen Straferlass geben, weil es gerade "sozial" ist.

Tja das ist das allgemeine Problem bei Prognosen. Auch ein erfahrener Psychiater ist kein Hellseher und kann nur auf Grundlage seiner Erfahrung etwas prognostizieren. Üblicherweise gilt bei Fachleuten alles unterhalb von grober Fahrlässigkeit als Haftsausschluss. Wäre es in diesem Falle anders, würde könnte man sich das ganze Prozedere sparen. Niemand wird wohl den eigenen Hals in die Schlinge stecken wollen und man würde einfach jeden Fall ablehnen.