Richtiger Handgelenkeinsatz

[deejay]

Zitat von mithardemb

Zumindestens Wang Liqin setzt sein Handgelenk stark ein.

Also Wang Liqin setzt bei der Rückhand sein Handgelenk nur minimal ein, mal abgesehen von seinem schönen Rückhandflip. Und gerade das macht sein eigentlich ja unscheinbares Rückhandspiel so effekiv! Sein gesamtes Rückhandspiel macht er mit "nahezu" identischen Bewegungen: beim Block geht er leicht über den Ball, beim Konter schon etwas mehr, und beim Topspin halt noch mehr, aber alles aus einer stets gleichen Grundbewegung heraus, und zwar mit einem relativ "steifen Handgelenk". Dies ist von immensen Vorteil, da er so bei den verschiedensten Bällen immer mit der gleichen Schlagtechnik antworten kann und so seine Fehlerquote auf der Rückhand erstaunlich gering ist. Für mich ist dies neben seinem unglaublichen Vorhandspin auch der Hauptgrund, wieso er die Nr.1 im Welttischtennis ist...

deejay

P.S.: was die Vorhandtopspin-Technik angeht sollte man sich einfach einprägen, beim Zurückschwingen des Armes das Handgelenk ebenfalls nach hinten zu schwingen(oder schwingen zu lassen), der Rest ergibt sich dann bei der Vorwärtsbewegung durch die Fliehkräfte mehr oder weniger automatisch...

[Thomas Keinath]

Zitat von lupo2001

Wie wird das Handgelenk beim VH-TS richtig eingesetzt?

Wichtig wäre auch noch, dass Du beim Gegentopspin eher weniger Handgelenkeinsatz machst. (bei der Spineröffnung auf Unterschnitt eher mehr)

[Klaus123]

Wie schon gesagt wurde, gibt es keine "Norm"-Technik. De facto gibt es schlagtechnisch ziemlich viele verschiedene Möglichkeiten. Standard ist beim RH-Top wohl eine Bewegung aus dem Unterarm mit etwas Handgelenkeinsatz, wobei das Schlägerblatt geschlossen von unten-hinten nach oben-vorne pendelt. Möglich sind aber auch andere Bewegungen.

Man denke an den Roßkopf-RH-Top, bei dem der Schläger explosiv von unter der Platte über der Platte auftaucht. Diese Technik würde ich spontan als "fehleranfällig" und "grobschlächtig" bezeichnen, Roßkopf aber meistert sie und trifft damit ganz gut.

Eine weitere exotische RH-Top-Bewegung ist die, bei der das Handgelenk sich um die eigene Achse dreht. Man stelle sich dabei den ausgestreckten Zeigefinger und Unterarm als eine Achse vor, um die sich das Schlägerblatt dreht. Man geht also unter den Ball als ob man ihn schupfen wollte, und kurz bevor der Ball dann auf der Kelle landet, dreht man den Schläger um diese Achse, macht ihn also blitzschnell von "ganz offen" auf "ganz zu".

Es gibt da noch mehr. Leider kann ich nicht sagen, welche Schlagtechnik sicherer, effektiver, spinreicher, kurz gesagt "besser" ist, als die andere. Und ich habe jetzt nur mal vom RH-Top gesprochen, der VH-Top ist noch mal eine ganz eigene Geschichte ...