Austrian Open 2007

[Rieslingrübe]

Zitat von henrypijames

Die elastische Eigenschaften des Holzes laesst sich mit Kunststoffen nachbilden - unter deutlicher Gewichtsabnahme, was immer erwuenscht ist.

Falsch. Gerade diese drastische Gewichtsreduzierung des Schlägers ist in Spitzenspieler-Kreisen in der Mehrheit eindeutig nicht erwünscht.

Zumindest unter Shakehandakteuren wird dort oftmals ein Gesamtgewicht zwischen 180 bis 200 Gramm als optimal angesehen - ganz unabhängig von Dicke u. Beschaffenheit der Furniere, Biegefestigkeit und Schnelligkeit des Holzes.
Es geht hier vor allem um die Masse, die gegen den Ball bewegt wird.

Unterhalte dich bitte mal mit einem wirklichen Experten, der ganz nah dran an dieser Thematik ist: Zum Beispiel dem guten Herrn Immamura - seines Zeichens Materialspezialist bei Tamasu Butterfly und u.a. für die Betreuung der Vertragsspieler, Neuentwicklungen und diverse Testreihen über die Jahre verantwortlich.


Dass das Gefühl beim Naturprodukt Holz im TT-Schläger seit jeher eine besondere Rolle spielt, sieht man ja u. a. daran, dass bis heute einige Profis bevorzugt auf Hölzer aus den sechziger und siebziger Jahren zurück greifen. Dieses Phänomen ist im Tennis etc. nicht zu beobachten - auch einige andere hier ins Feld geführte Vergleiche (Telefon, Tonfilm, Computer) hinken teilweise massiv...

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[Becker]

Wie war das doch gleich mit der Einführung der Gurtpflicht im Auto? Ich habe heute noch das Gefühl, dass diese Regelung gegen meine Persönlichkeitsrechte verstößt...

Das gleiche Gefühl scheinen hingegen aber auch viele heute bei dem Reformplan zu haben. Auch, wenn dieser die meisten nicht betrifft, wie heißt's doch so schön: Hauptsache, die Luft vibriert...

[mil]

Apropoo vibrierende Luft:

die DTTL ist das beste was einem Europäer passieren kann, wenn er besser werden will - wo sonst soll ein z.B. junger Portugiese /Apolonia als Tischtennisspieler wachsen? Ich China?

Es bleibt die zweibeste Liga der Welt: mit vielen der besten Europäern, Japanern, Honkongern, drei Abwehrern und tollen trainingsmöglichkeiten... Wo ist ein Boll oder Samsonov oder Mizutani zum Spitzenspieler geworden?

MfG, Mil

[Schindler2]

Zitat von henrypijames

Was He Zhi Wen vor allem beweist, ist das die besten Aufschlaege vor zwanzig Jahren auch heute genau so effektiv und gefaehrlich sind - und dass schnelle, lange Aufschlaege ein nahezu verlorener Kunst ist, der von Spitzenspieler unserer Zeit viel mehr Beachtung verdient.

Der einzige aktuelle Weltklassen-Spieler ausser He, der regelmaessig und systematisch schnelle, lange Aufschlaege einsetzt, ist Ovtcharov (mit der Rueckhand), und auch dieser macht viele Punkte damit.

In der chinesischen Fachkreisen wurde schon seit einigen Jahren verstaekt dazu aufgerufen, wieder mehr lange Aufschlaege zu trainieren, um diese in Matches taktisch gekonnt einzusetzen (vgl. den von mir uebersetzten Artikel "Die Strategie fuer Saetze bis 11" in "tischtennis", 2006-09, S. 14, Abs. "Aufschlag und Rueckschlag").

Wenn man die Spiele der chinesischen Nationalspieler heute analysiert, dann erkennt man, dass die Haeufigkeit der langen Aufschlaege bei den meisten Spielern seit zwei, drei Jahren deutlich gestiegen ist - von durchschnittlich weniger als zwei lange Aufschlaege pro Match auf nunmehr ein bis zwei lange Aufschlaege pro Satz.

Allerdings handelt es dabei meist um relativ einfache, schnitt-arme Kickaufschlaege. Die lange Aufschlaege von He Zhi Wen und Ovtcharov, die sehr starken Schnitt - vor allem Seitenschnitt - haben, sind von einer ganz anderen Qualitaet. Da besteht noch enormen Nachholbedarf, und ich wage zu prophezeien, dass wir in den naechsten drei, vier Jahren mehrere chinesischen Spitzenspieler sehen werden, die schnitt-reichen langen Aufschlaege systematisch einsetzen.

Mit anderen Worten, die verlorene Kunst der langen Aufschlaege wird mit Sicherheit einen Comeback feiern - genau so wie die der Stipp-Aufschlaege, die mehrere junge japanische und chinesische Spieler nun zu ihrem Stamm-Repertoires zaehlen.

Volkommen richtig! Meiner Ansicht nach haben die meisten ( vorallem europäische ) Spieler starken Nachholbedarf bei schnellen, langen Aufschlägen. Wenn ich mir das Aufschlagspiel eines z.B. Boll anschaue, kommen da zu 99% kurze Aufschläge, ok die sind natürlich gut, aber als Variation immer mal sog. "Kanonenaufschläge" einbringen ist meiner Meinung nach so gut wie nie verkehrt. Es reicht dabei nicht nur schnittreich und lang aufzuschlagen, sondern der Ball muss/sollte dabei noch ein sehr hohes Tempo haben um den Gegner so gut wie möglich unter Druck zu setzen. Wie oft ich schon He Zhi Wen damit punkten habe sehen Und das gegen Gegner wie Schlager, Boll, Kreanga, Chiang Peng-Lung usw.


MfG

Schindler

[TTKD]

ovtcharov ist auf platz 19 der weltrangliste und ist steger 29.!
Süß ist 44.

[Schindler2]

So ich hab mal das Spiel von B. Steger gegen He Zhi Wen in voller Länge angesehen und vorallem dabei das Aufschlagspiel von He analysiert:

He Zhi Wen hat in den 5 Sätzen gegen B. Steger:

28x lang aufgeschlagen ( !! )

14x davon waren direkte Service Winner ( )

5x konnte er durch nachspielen den Punkt erziehlen

6x hat B. Steger den Punkt gemacht

3x hat Steger den Aufschlag reingezogen


Da soll einer sagen langen Aufschlägen hat mein keine Chance


P.S. Der Link zum Video:

http://dodownload.filefront.com/8918...63a104f6b00e5d


MfG

Schindler