Olympia-Boykott in der Folge von Menschenrechtsverletzungen in Tibet

[henrypijames]

Zitat von philoktet

2. China würde Journalisten zulassen, wenn man sich sicher wäre, dass nichts Fragwürdiges passiert.

Das ist aber eine extrem fragwuerdige Praemisse. Erstens ist die chinesische Regierung pathologisch verschlossen, sie muss also keinen besonderen Grund haben, um sich abzuschotten. Zweitens hat die westliche Medien eine lange Tradition von sowohl unabsichtlicher Befangenheit als auch vorsaetzlicher Feindschaft gegenueber China, sodass auch aus "nichts Fragwuerdiges" irgendetwas falsch interpretiert bzw. schlicht erfunden werden kann.

Zweifelsfrei hat die internationale Presse keinen Grund, die chinesische Regierung zu vertrauen. Anders herum ist es aber genau so richtig, dass die chinesische Regierung keinen Grund hat, die westlichen Medien zu vertrauen. Das gegenseitige Misstrauen fuehren zu Konflikte, die wiederum das Misstrauen vergroessert - ein Teufelskreis.

Der richtige Weg fuer die chinesische Regierung waere, sich einfach zaehnenkrischend zu oeffnen und die gegenwaertige Befangenheit bzw. Feindschaft der westlichen Medien durchzustehen. Mit der Zeit wuerde es naemlich dann zu einer beidseitigen Annaeherung kommen. Von der westlichen Medien kann man solchen ersten Schritt nicht erwarten, denn im Gegensatz zu einer Regierung arbeiten die Medien nicht unter einer organisierten Strategie.

[Siegmund Freud]

Zitat von philoktet

1. Wenn China Journalisten aus dem Ausland zulassen würde, könnte man sich auf die Berichte weitgehend verlassen. Dann wäre die Presse nicht auf Hörensagen angewiesen.

Es waren ja am Anfang Journalisten aus dem Westen zugelassen. Diese haben auch objektiv berichtet. Sie haben beide Seiten kritisiert. Aber wenn sie etwas gesagt haben, was im Gegensatz zur Berichterstattung im Westen steht, dann wird ihnen in den verschiedenen Foren und Medien vorgeworfen, dass sie befangen seien und deshalb nicht die Wahrheit sagen würden.

[mithardemb]

Zitat von Siegmund Freud

Es waren ja am Anfang Journalisten aus dem Westen zugelassen. Diese haben auch objektiv berichtet. Sie haben beide Seiten kritisiert. Aber wenn sie etwas gesagt haben, was im Gegensatz zur Berichterstattung im Westen steht, dann wird ihnen in den verschiedenen Foren und Medien vorgeworfen, dass sie befangen seien und deshalb nicht die Wahrheit sagen würden.

Das sieht man erst was eine freihe Presse Wert ist. Wenn ein Mediumversehentlich oder gar bewußt etwas falsches berichtet, dann werden andere das aufgreifen (z.B.: http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/295/164827/).

[stefan.s]

Zitat von mithardemb

Das sieht man erst was eine freihe Presse Wert ist. Wenn ein Mediumversehentlich oder gar bewußt etwas falsches berichtet, dann werden andere das aufgreifen (z.B.: http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/295/164827/).

Guckst du nebenbei TT ? Trotzdem noch mal drüberlesen, was sollen denn die Kinder denken?

[cloud 9]

Zitat von Siegmund Freud

Es waren ja am Anfang Journalisten aus dem Westen zugelassen. Diese haben auch objektiv berichtet. Sie haben beide Seiten kritisiert. Aber wenn sie etwas gesagt haben, was im Gegensatz zur Berichterstattung im Westen steht, dann wird ihnen in den verschiedenen Foren und Medien vorgeworfen, dass sie befangen seien und deshalb nicht die Wahrheit sagen würden.

In "westliche" Gefängnisse (viele würden in der Welt liebend gern tauschen!) gesteckt werden sie deshalb wohl aber nicht...

[Siegmund Freud]

Wer weiss? Vielleicht werden sie schon vom BND observiert, weil sie nicht chinakritisch schreiben!

[cloud 9]

Zitat von Siegmund Freud

Wer weiss? Vielleicht werden sie schon vom BND observiert, weil sie nicht chinakritisch schreiben!

Nix genaues weiß man nicht, beim BND... (siehe aktuell die Libyien-Verbindungen)
Vielleicht werden auch die beobachtet, die chinakritisch schreiben, wer weiß

Vielleicht können wir uns aber immerhin darauf einigen, BND hin oder her, dass man bei uns für systemkritische Äußerungen vielleicht beobachtet, aber nicht gefoltert und auch nicht ins Gefängnis gesperrt wird, oder?
(Wie man bei manchen hier manchmal so den Eindruck haben könnte, als ob das nicht gravierendste Unterschiede wären?)

[Siegmund Freud]

Woher weisst du eigentlich so genau, dass beim BND nicht gefoltert wird und in China gefoltert wird?
Alles beruht nur auf irgendwelchen Aussagen von irgendwem. Und auch die Infos über Libyen sind nur aus x-ter Hand. Meinst du wirklich wir erfahren die ganzen Wahrheiten? Was wäre ein Geheimdienst wert, wenn seine Taten öffentlich und nicht geheim wären. Dann wäre es ja ein Öffentlichdienst.

Und auch die Medien berichten nur, was ihnen Quote bringt. Ich warte immer noch auf den Artikel:

Französische und Britische Polizisten gehen mit Gewalt gegen friedlich demonstrierende Pro-Tibet-Demonstranten vor. Viele Opfer in Gefängnissen verschwunden.

[Polarbaer]

Zitat von Siegmund Freud

Woher weisst du eigentlich so genau, dass beim BND nicht gefoltert wird

Super Idee, lass uns auf Grundlage dessen diskutieren, was wir nicht wissen.

Zitat von Siegmund Freud

Alles beruht nur auf irgendwelchen Aussagen von irgendwem.

Stimmt! Aber OHNE "irgendwelchen Aussagen von irgendwem" ist Kommunikation und Informationsfluss ganz schwierig. Man muss halt immer mit den Infos arbeiten, die man hat. Natürlich sollte man Informationen kritisch hinterfragen, aber der Ansatz "ich war nicht persönlich dabei und darf mir deshalb keine meinung bilden" ist völlig daneben!

[vogtländer]

Zitat von Polarbaer

Natürlich sollte man Informationen kritisch hinterfragen, aber der Ansatz "ich war nicht persönlich dabei und darf mir deshalb keine meinung bilden" ist völlig daneben!

Würde ich so nicht sagen.
Die Medien haben inzwischen so viel Macht, das man nichts glauben sollte und alles kritisch hinterfragen sollte!