Die sogenannten Trainingsweltmeister

[Kim-94]

Zitat von DerUrknall2405

Hallöchen,


Ich bin zwar auf dem Gebiet Tischtennis nicht der erfahrenste, da ich selber eher im Anfänger-Bereich angesiedelt bin, dennoch schein dein Problem eher Mental bzw Psychologischer Herkunft zusein.

Mentalen Stress kann man natürlich auf trainieren wie die Vorhand und die Rückhand auch!

Wenn das Problem wie du sagst nicht nur beim TT sonder auch früher beim Fussball auftritt, denke ich, das du von dir einfach selbst zuviel auferlegst und dich dein eigner Erwartungsdruck erdrückt!Ähnlich wie bei Kindern/Schülern die unter Prüfungsangst leiden!

Man will es eben jetz allen Beweisen und nichts darf oder soll schief gehen, oder hat Angst seine Vereinskameraden zuenttäuschen etc.

Trifft wohl absolut auf mich zu! Wobei das ganze nur um Sportlichen Bereich auftritt, bei Dingen wie der Schule oder anderem hab ich das Problem nicht.

Zitat von DerUrknall2405

Dafür kann es 10000 Gründe geben, warum du dir überhaupt diesen extremen Druck machst, wirklich klären kann das ( auch wenn es dir vieleicht überzogen vorkommen mag) nur ein Psychologe in einem Gespräch!

Nun ich denk mal es könnte daran liegen das eben auch viel von mir erwartet wird
Vielleicht auch weil ich weiß was / wie gut ich spielen kann und das nicht im Spiel umsetzen kann..

Zitat von DerUrknall2405

Ich weiss, nun nich wie oft und wie lange du schon Turniere gespielt hast, bei vielen legt sich das mit der Zeit ( Routine ), kenn ich selber wenn ich gegen einen starken Gegner spiele, und dann kurz vor einem Sieg stehe, ist man schon recht nervös und angespannd dann vieleicht noch ein Netzkanten wischer und man ist voll daneben!In diesem Fall nur Geduld!

Also dieses Jahr ist meine 3 Saison, sprich seit ca. 3 Jahren spiele ich Turniere, wie schon gesagt es hat sich gebessert, wenn ich anfangs vllt 60 % meiner Trainingsleistung gespielt habe sinds nun vielleicht 70 % .. aber von meiner Trainingsleistung bin ich doch noch Welten entfernt..

Zitat von DerUrknall2405

Zum anderen kannst du natürlich auch Mentalen Stress provozieren um ihn zu trainieren, dabei solltest du aber dir immer kleine Etapen nehmen um dich nicht zuübernehmen! ( Lieber 5 kleine Erfolge als ein Großer und 4 Rückschläge)

Ein Beispiel wäre, Mit dem Fahrrad immer die gleiche Strecke fahren und dabei die Zeit stoppen und von mal zu mal versuchen die Zeit zuverbessern!

Kurz gesagt mit dir selbst kleine Wettbewerbe führen, vom Kirschkernweitspuken bis zum Anbauwand-Auf-und-Abbau-Marathon, da kannst du deiner kreativität freien Lauf lassen! Wenn du allgemein nur solche Blockaden hast,wenn andere Menschen dabei sind.. könnte ich dir vieleicht noch empfehlen im Freundeskreis gezielt kleine Wettbewerbe zuführen ( Wo alle gleich gut oder schlecht sind, damit auch druck entstehen kann)

Gut sind da vieleicht.. Darten, Billard spielen oder Kegeln bzw Bowlen!

Prinzip verstanden was ich meine?

Probiers mal aus,gerade im Tischtennis ist ein kühler Kopf die halbe Miete..

Und wenn du im Training sehr gute Leistung abrufen kannst dann solltest du auch mit geschwellter stolzer Brust im Turnier deinen Gegner entgegen treten

Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen!

Mfg

Nun das mit dem Fahrrad fahren könnte ich mal probieren, bei allen anderen Dingen (Konkurrenz Wettbewerbe mit Freunden) entsteht bei mir dieser Druck komischer Weise nicht..

Wenn ich jedoch gegen Leute aus unserer Jugend spiele ensteht dieser Druck manchmal (verlieren gegen (in diesem fall "deutlich") schwächere Spieler)..
Ich gewinne diese Spiele zu 95 % trotzdem recht deutlich, weil doch ein Recht großer Niveau Unterschied zwischen mir und den restlichen Jugendspielern besteht.
In letzter Zeit hat sich dieser Druck jedoch verringert, weil ich mich zur Zeit stark verbessere und dadurch der Leistungsunterschied immer größer wird (spiele in unserer 1 Jugendmannschaft an 1).
Also kann ich das mit denen auch schwer trainieren (mit dem Druck klar kommen...)

Ich hatte erst letztens ein Spiel gegen unsere Nr. 3, sein Spiel liegt mir eig. nicht sehr, auch wenn ich so gut wie nie gegen ihn verlier.. im Training hab ich dann mal ein Spielchen gegen ihn gemacht, den ersten Satz zu 8 gewonnen (leichter Druck) und die restlichen zu 2 und 3 gewonnen.
Also dieser Druck im Verein ist schon so gut wie weg, im Punktspiel ist er dann wieder da..

Trotzdem vielen Dank

Lg Kim

[Svenbanane2]

Hallo Leute,

schon ne recht interressante Diskussion hier

Bei mir ist es genau umgekehrt. Ich spiele im Training generell ziemlich schlecht gegen gleichaltrige (nicht beim Training mit meinem Trainer) und verliere immer haushoch,egal ob Kreisklasse oder Bezirk.

Im Spiel mach ich dann Sachen die ich im Training noch nie gemacht hab,weil bestimmte Schläge einfach sitzen im Gegensatz zum Training (z.B. RH Topspin..). Ich spiele viel konsequenter,greife viel mehr an und kann dem Gegner sofort mein Spiel aufzwingen. Gegen Gegner wo ich von vornerein weiß das ich nicht gewinnen kann spiele ich eigentlich immer sehr gut (gewinne nicht immer,aber ab und an).

Beispiel: Im Training verliere ich gegen unsere Nr.1 (ich bin 4) 0:3 . Bei der Vereinsmeisterschaft (is bei uns ein richtiges Turnier mit etlichen Zuschauern...) gewinne ich gegen die selbe Person 3:0 obwohl er nicht schlechter als sonst gespielt hat. Ich habe bis jetzt nur einmal gegen eine nominell schächere Person verloren.

Wie kann das sein?An der Motivation kanns eigentlich nicht liegen weil ich ja fürn Wettkampf übe da geb ich alles.....

Ich bereite mich bei Turnieren in der Regel gut vor und gucke mir die Bilanzen von gleichguten Spielern an um einzuschätzen wie man gegen sie gewinnnen kann,weil ich fast alle Spieler hier im Kreis kenne.Ist nicht so das ich beim spielen denke ,,du musst so spielen dann gewinnst du" ,aber es hilft ungemein das im Hinterkopf zu haben.

Ich rege mich manchmal bei Punkten für mich auf um den Gegner zu verunsichern,das hilft besonders bei nominell schwächeren.

[Obachecka]

Zitat von Svenbanane2

Bei mir ist es genau umgekehrt. Ich spiele im Training generell ziemlich schlecht gegen gleichaltrige (nicht beim Training mit meinem Trainer) und verliere immer haushoch,egal ob Kreisklasse oder Bezirk.

Im Spiel mach ich dann Sachen die ich im Training noch nie gemacht hab.

Da hast du die Begründung doch schon.
Und so soll das ja eigentlich auch sein: Im Training neue Schläge/Techniken einzuüben, die dann irgendwann mal verinnerlicht werden.

[Kim-94]

Zitat von Svenbanane2

Hallo Leute,

schon ne recht interressante Diskussion hier

Bei mir ist es genau umgekehrt. Ich spiele im Training generell ziemlich schlecht gegen gleichaltrige (nicht beim Training mit meinem Trainer) und verliere immer haushoch,egal ob Kreisklasse oder Bezirk.

Im Spiel mach ich dann Sachen die ich im Training noch nie gemacht hab,weil bestimmte Schläge einfach sitzen im Gegensatz zum Training (z.B. RH Topspin..). Ich spiele viel konsequenter,greife viel mehr an und kann dem Gegner sofort mein Spiel aufzwingen. Gegen Gegner wo ich von vornerein weiß das ich nicht gewinnen kann spiele ich eigentlich immer sehr gut (gewinne nicht immer,aber ab und an).

Beispiel: Im Training verliere ich gegen unsere Nr.1 (ich bin 4) 0:3 . Bei der Vereinsmeisterschaft (is bei uns ein richtiges Turnier mit etlichen Zuschauern...) gewinne ich gegen die selbe Person 3:0 obwohl er nicht schlechter als sonst gespielt hat. Ich habe bis jetzt nur einmal gegen eine nominell schächere Person verloren.

Wie kann das sein?An der Motivation kanns eigentlich nicht liegen weil ich ja fürn Wettkampf übe da geb ich alles.....

Ich bereite mich bei Turnieren in der Regel gut vor und gucke mir die Bilanzen von gleichguten Spielern an um einzuschätzen wie man gegen sie gewinnnen kann,weil ich fast alle Spieler hier im Kreis kenne.Ist nicht so das ich beim spielen denke ,,du musst so spielen dann gewinnst du" ,aber es hilft ungemein das im Hinterkopf zu haben.

Ich rege mich manchmal bei Punkten für mich auf um den Gegner zu verunsichern,das hilft besonders bei nominell schwächeren.

Nun bei dir würde ich das ganze nicht mal als "Problem" sehen.
Im Grunde ist es ja nicht wichtig im Training die Spiele zu gewinnen, du gewinnst halt dann wen´s drauf an kommt (=bei Punktspielen)

[Phil12]

Ich würde mich zu den Trainingsweltmeistern dazu zählen. Ich gewinne im Training relativ viel, bzw. ich kann von mir sagen, dass ich gut gespielt habe. Ich spiel locker auf und hab einfach Spaß am Tischtennis. Das Gleiche gilt für Turniere, da kann ich auch relativ locker aufspielen, keine Ahnung warum, aber wenn ich dann beim Meisterschaftsspiel an der Platte steh geht fast nie was.
Ich kriege kalte Hände, die dazu führen dass mein Ballgefühl flöten geht und ich mache pro Spiel 2-3 Fehlaufschläge was mir sonst nie passiert. Im Doppel ist es komischerweise wieder andersrum, da fühle ich mich immer gut beim spielen.
Habt ihr das Tipps wie ich das loswerden kann?

[Andy007]

Spielen Spielen Spielen und nicht so viel nachdenken

[Asmo]

Denken ist wirklich das Stichwort.
Ich hab das selbe Problem. Im Training haut ich die meisten weg und im Spiel, grad gegen vermeintlich schwächere bin ich unkonzentriert und mache viele leichte Fehler.
Man muss einfach locker sein und sich nicht soviele Gedanken machen was alles schief gehen könnte. Dann funktioniert das auch mit den Punktspielen.
Einfach ist das allerdings nicht...

[Bow]

Ja, zur Gruppe der Trainingsweltmeister muss ich mich tendenziell auch zählen.
In den letzten Jahren hat sich das aber gebessert, wahrscheinlich einfach mit dem Alter.
Ausschlaggebend ist auf jeden Fall Erwartungsdruck, ob jetzt von außen oder innen.
Sensationell finde ich ja, welchen Druck z.B. Kim-94 da aufgebaut bekommt, wenn seitens seines Vereins die Erwartung formuliert wird, er soll die Saison maximal ein Spiel verlieren. In so einem Fall sollte er selber in die Offensive gehen und über sein Problem sprechen, dass ihn nämlich solcher Druck nicht anspornt (wie viele glauben), sondern dass er unter solchem Druck nur verlieren kann (denn die Siege sind ja selbstverständlich, Verluste dagegen eine Enttäuschung). D.h. er kann sich nicht einmal über die gewonnenen Spiele freuen, weil sie ja vorausgesetzt werden.

Ich erinnere mich an einen Fall, da machte ich mir gar nicht so große Sorgen, da wollte ich mich vor dem Spiel nur etwas coachen lassen, bekam aber nur die Ansage: "Gegen den kannste gar nicht verlieren". Ging dann aber schon. Das Spiel war nämlich nicht so einfach und der Erwartungsdruck gab mir den Rest.
Komischerweise habe ich den Gedanken heute bei manchen Gegnern, wo ich merke, dass sie mir technisch nicht gewachsen sind. Da sage ich mir auch nach verlorenem Satz, dass ich das Spiel eigentlich nicht verlieren kann. Bis jetzt habe ich gegen keinen dieser Gegner mehr verloren.

Grundsätzlich hat das bei mir aber in dem Maße nachgelassen, wie TT mir für mein Leben wichtig war. D.h. in Zeiten, wo TT sehr wichtig für mein Selbstvertrauen war, war es am Schlimmsten. Sobald es als schönes Hobby gesehen wurde, trotz Leistungsambitionen, wurde es schlagartig besser.

[Obachecka]

Zitat von Bow

Sobald es als schönes Hobby gesehen wurde, trotz Leistungsambitionen, wurde es schlagartig besser.

Glaube, das ist ohnehin das größte Problem:
Zu viel Ehrgeiz mündet in Verbissenheit und ist letztlich nur schädlich für die Abgeklärtheit am Tisch.

[Vollblutprofi]

War bei mir ähnlich. Ich musste auch erst mal lernen, dass zu viel Ehrgeiz nur schlechte Leistungen bringt.
Inzwischen ist es längst umgekehrt - ich bin nun im Mannschaftswettkampf besser als im Training.