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Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-) |
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#101
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AW: Erziehung, Schulbildung, Ausbildung, Studium
Werden denn Lehrer-Leistungen nicht jetzt schon gemessen? Das würde Einiges erklären. Und du hältst es tatsächlich für die beste Lösung, einen Raum nicht mehr zur Verfügung zu stellen, nur weil EINER randaliert hat? Insgesamt finde ich, dass du zum Vorwurf der Kollektivstrafe eher wenig zu sagen hast. Aber anstatt den Schuldigen zu finden ist es ja auch viel einfacher, alle bluten zu lassen. Wie *billig*, um in Deinem Jargon zu bleiben.
Wie auch immer, Du kennst hier die Sachverhalte nicht, insofern ist es wahrscheinlich auch nicht sinnvoll, sich mit Dir darüber detaillierter zu unterhalten. Und mach Dir wegen meiner Kinder mal keine Sorgen: Die sind alle auf einem guten Weg. Geändert von Bits&Bobs (06.05.2023 um 06:07 Uhr) |
#102
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AW: Erziehung, Schulbildung, Ausbildung, Studium
Zitat:
Als Lehrer sehe ich es als Erfolg an, wenn die Kinder am Ende des Schuljahres wesentlich mehr können und wissen als zu Beginn. Nur: Wie das standardisiert messen? Schon bundesweit durchgeführte Vergleichstests in Klasse 8 (genannt VERA) liefern nur wenig zufriedenstellende Ergebnisse. Für mich persönlich sehe ich als Leistungsmessung Abiturergebnisse an, die in BaWü von einem Zweit- und Drittkorrektor unabhängig voneinander mit ermittelt werden müssen. Die Leute aus meinem Kurs müssen hier besser als der Landesdurchschnitt abschneiden und auch im schulinternen Vergleich möchte ich besser dastehen als die neben mir unterrichten Kolleg*innen. Aber ist diese Leistung alles? Was ist mit den Pädagog*innen, die eine 8. Klasse übernehmen, in denen sich Gewalt ritualisiert hat? Denen es aber dann gelingt, das Klassenklima zu verbessern, die Gewalt unter den Schüler*innen über pädagogische, aber auch Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen in den Griff zu bekommen, wozu sehr viele außerunterrichtliche Einzelgespräche und weitere Maßnahmen gehören (zusammen mit den Schüler*innen, Eltern, der Schulsozialarbeit, im Kollegium). Es gibt aber manchmal Situationen und Charaktere, die bekommst du nie vollends in Griff. Was dann? Ist der Lehrer gescheitert, dem es nicht gelingt, Kinder zu erziehen, die gravierende soziale Defizite von daheim aus in die Schule mitbringen? Dass ich als Beamter privilegiert bin, weiß ich. Das System habe aber nicht ich erfunden. Kurzfristig wirst du es nicht abschaffen - und ob langfristig ein Systemwechsel zu Besserungen an deutschen Schulen führen würde, glaube ich nicht. Zitat:
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"Hier vorne geht sie unter / Und kehrt von hinten zurück." (Heinrich Heine) Geändert von Danielson (06.05.2023 um 07:30 Uhr) |
#103
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AW: Erziehung, Schulbildung, Ausbildung, Studium
Die Annahme, nicht verbeamtete Lehrer arbeiteten besser, ist unsinnig. Montessori und Waldorfschulen haben ebenfalls gute und weniger gute Lehrer und dort gibt es keine Beamten. Meiner Meinung nach ist die Persönlichkeit des Lehrers entscheidend: Hat er/sie eine natürliche Autorität, dann ist die Chance gut, dass er/sie den Job gerne macht. Damit wird er/sie in der Konsequenz auch seltener wegen Erschöpfung krank werden. Und nicht wegen eines Schnupfens zu Hause bleiben. Wir waren alle mal Schüler und haben solche und solche Lehrer erlebt.
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Stopp dem Windelmüll! |
#104
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AW: Erziehung, Schulbildung, Ausbildung, Studium
Wir hatten noch Lehrer mit Rohrstock und „ab in die Ecke stellen“, hat nichts geschadet, bin auch groß geworden.
Guter Beitrag Alba!
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Nur noch so zu ertragen! |
#105
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AW: Erziehung, Schulbildung, Ausbildung, Studium
Jetzt kann ich deine rebellische Ader nachvollziehen.
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#106
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AW: Erziehung, Schulbildung, Ausbildung, Studium
Markdbräddd, Dorfschul!! Do ging*s noch ab!!
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Nur noch so zu ertragen! |
#107
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AW: Erziehung, Schulbildung, Ausbildung, Studium
Zitat:
Die anderen dürfen den Mist, den die verzapfen nämlich ausbaden. @Danielson: Zu den Problemklassen. MMn. trägt hier der Staat eine Mitschuld. Das Problem fängt damit an, dass die Wohngegenden sich immer stärker separieren, was bis in die 00er Jahre anders war. "Normale" Familien sind weggezogen, weil, ich zitiere einen türkischen Freund "meine Kinder mit DENEN garantiert nicht in die Grunschule gehen". Was ist also passiert?! Die Problemfamilien und deren Kinder wohnen alle "auf einem Haufen", dann hast du, durch die Zuordnung nach Wohnort, in einer Grundschule 25 Kinder aus gutem Hause in der Klasse und vielleicht 2 aus prekärem. Letztere müssen sich anpassen und haben gute Chancen. Andersherum hast du dann das, was mal im WDR über Essen-Katernbetg lief und wo die Lehrerin und die Mütter der wenigen Kinder aus normalem Haus so lospolterten, dass sich die Politik eingeschaltet hatte und das Ganze als Unfug abtat. Was nicht sein durfte, sollte nicht sein... Was passiert dann beim Wechsel auf die weiterführenden Schulen!? Aus den "guten" Vororten gehen fast alle Kinder zum Gymnasium, man steckt sie in der 5. Klasse dann wieder regional motiviert, man will sie nicht auseinanderreißen, in eine Klasse Grundschule A und B bilden dann die 5a, C und D die 5b usw. Bei den Schülern aus den schlechteren Vierteln passiert genau dasselbe, nur umgekehrt. Da es keine Hauptschule mehr gibt, steckt man sie gesammelt in die Gesamtschule. Hier hat man das Lernniveau derart runtergefahren, dass man zumindest ein paar davon später als Abiturienten präsentieren kann. Da reißen sich einige engagierte Lehrer den Hintern auf, um die irgendwie durchzubekommen. Runter fallen dann wieder die Problemkinder, so dass man sich letztendlich nur auf ein paar wenige "Lieblinge" konzentrieren kann. Für mehr reicht die Zeit nicht. Als Ergebnis kommt dann halt das raus, was Studien zeigen, dass in kaum einem anderen Land der Lebensweg derart stark von Wohnort und Elternhaus abhängt wie in Deutschland. Hochinteressant wäre mal zu erfahren, wie sich die Schüler langfristig an einer Schule wie der Grundschule "kleine Kielstraße" in Dortmund, die ja durch Knut Reinhardt in den Medien omnipräsent war, nach dieser Zeit entwickelt haben. Er und andere haben ja enormes Engagement gezeigt und durch seine Bekanntheit hat er da sehr viel Medienaufmerksamkeit und wohl auch Flrdermittel reingeholt. Hat es etwas gebracht? Machen da viele Abitur? Eine Patentlösung habe ich auch nicht, gerade weil die gebildeten Familien Sturm laufen, wenn auch nur ein Kind aus den schlimmen Vierteln mit ihrem "'Thorben" oder "Lisa-Marie" in die Klasse gehen würde. Da ist es mit Toleranz, Weltoffenheit und Wokeness ganz schnell vorbei, wenn der "Achmed", dessen Vater schon 5 Jahre gesessen hat und dessen "importierte" Mutter nach 10 Jahren immer noch kein Deutsch kann, auf einmal per Schulbus in den Rotweingürtel gefahren wird und mit ihren Kindern die Schulbank teilen soll. Ebenso unerwünscht sind übrigens "Kevin" und "Chantal" aus deutscher Hartz-Familie in dritter Generation, wo die alleinerziehende Mutter mit 4 Kindern von 3 Vätern den Tag mit RTL2 gucken verbringt. Diese Kinder haben im Grunde keine Chance, kein Lehrer der Welt, sei er noch so engagiert, kann sich um 30 von denen auf einem Haufen entsprechend kümmern. Also sucht man sich dann die zwei oder drei intelligenten, die man fördert oder wo das Elternhaus auch möchte, aber nicht weiss wie. Ich kann dir da sogar ein Positivbeispiel aus dem Bekanntenkreis nennen, ein türkischer Arzt mit 4 Geschwistern, auch alle Ärzte, aufgewachsen in der Nordstadt in Dortmund mit Eltern, die kaum Deutsch konnten, sich aber in die Schule begeben haben und darauf bestanden haben, dass aus ihren Kindern was wird. Der Witz ist, dass alle 5 weggezogen sind, einer wohnt halt hier in der Mittelstadt, alle in guten Vierteln und alle bestehen darauf, dass ihre Kinder garantiert NICHT mit denen in die Schule gehen, die jetzt eine ähnliche Geschichte haben wie sie als Kind hatten. Das Problem ist strukturell, man müsste viel Geld und Mühe in die Hand nehmen und soziale Widerstände, gerade in den gut betuchten Vierteln aufbrechen, um es zu lösen. Das hieße nämlich zwangsweise Durchmischung. Dann hättest du eine Struktur, die FSB ja als "Dorfschule" beschrieb, wo alles in einem Raum sitzt. In Klein- und Mittelstädten war das mal so und da war die Durchlässigkeit auch deutlich höher. Aktuell wird es aber eher schlimmer, gerade durch die zunehmende Ghettoisierung bestimmter Stadtteile. Wer kann zieht weg, Zuzug faktisch nur aus problematischen Verhältnissen und die wenigen, die es schaffen sind spätestens dann auch weg. Geändert von Noppenzar (06.05.2023 um 22:00 Uhr) |
#108
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AW: Erziehung, Schulbildung, Ausbildung, Studium
Naja, das Erreichen des Abiturs - eigentlich *Zeugnis der Reife* - bedeutet in meinen Augen genau das nicht mehr. Es ist nur noch ein Blatt Papier, das bestätigt, dass man sich irgendwie 12 oder 13 Jahre schulisch über Wasser gehalten hat. Zum Thema Gymnasium und gehobene Schichten: Unser Training ist seit 50 Jahren in der Turnhalle eines Gynasiums, das unter den hiesigen Gymnasien das elitärste sein möchte. Man rühmt sich gern mit einigen berühmten Absolventen vergangener Zeiten.
In den 50 Jahren ist der Vandalismus in unserer Halle und Sanitärräumen immer weiter gewachsen. Neue Türen offenbar durch Fußtritte beschädigt, Glasscherben in der Umkleide. Vor kurzem sah sich die Schulleitung sogar veranlasst, an den Toiletten Schilder aufzuhängen mit der Bitte, die Spülung zu betätigen und weiteren Verhaltensmaßregeln.
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Stopp dem Windelmüll! |
#109
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AW: Erziehung, Schulbildung, Ausbildung, Studium
@Alba
auch hier scheint das Grundübel am "Zuhause" zu liegen. |
#110
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AW: Erziehung, Schulbildung, Ausbildung, Studium
Was es braucht ist Disziplin! Viele Erwachsene sind heute unerzogen und können dann auch ihre Kinder nicht erziehen. Und das betrifft auch Lehrer(innen), die im Elternhaus nicht erzogen wurden und daher auch in der Schule nicht für Ordnung sorgen können und dann sich die Kinder besp. wechselseitig die Augen aushacken. Folglich mangelt es dann auch an Disziplin bei den Lehrer(innen) bei der Weitergabe und Vermittlung von Wissen, nämlich so dass es Kinder verstehen und die Bedeutung von Bildung erkennen können, sowie bei der Disziplin von Schüler(innen) sich das Vermittelte auch aneigenen zu wollen.
Die zentrale Frage ist, wie wird Disziplin erreicht? Geändert von Kämpfer17 (07.05.2023 um 11:16 Uhr) |
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