Religion und Tischtennis

[Fozzi]

Zitat von Jaskula

...
Wenn Du also von dem ersten Schritt, dem Börsengang, absiehst, ...

Selbst dieser Schritt ist nicht unproblematisch - im Prinzip kannst Du nämlich auch dort eine Luftnummer verkaufen. Beispiel: http://de.wikipedia.org/wiki/Cargolifter_AG

[crycorner]

Zitat von Fozzi

Aber da kann ich nur zustimmen. Das unterstützt nämlich ein gesundes Wachstum. Gewisse Sicherheiten sind ja wohl nur richtig und Zinsen in Form von Rendite wollen die Aktionäre auch.

Denkst Du, das Banken Kredite dafür gegeben hätten, dass Schäffler Conti kauft - oder Daimler Chrysler? Ich nicht und ich weiß auch warum!

Recht gebe ich Dir allerdings, dass es sich Zeit bräuchte, das Rad zurückzudrehen. Aber Aktienhandel aussetzen bzw. gesund bis auf Null reduzieren wäre schon mal ein Weg.

Jeder, der Geld investiert, will dafür Sicherheiten, logisch. Mir persönlich waren Börsengeschäfte immer zu unsicher. Aber es gibt genug Leute, die dazu bereit sind. Marktwirtschaft. Angebot und Nachfrage. Ich wäre nicht dafür, die Börse abzuschaffen. Ich glaube auch nicht, dass das möglich wäre, immerhin leben wir in Deutschland nicht auf einer einsamen Insel. Gibt ja noch andere Länder und deren Börsen. Aber es muss ein schärferes Risikomanagement betrieben werden, ohne dass der Staat allerdings zu sehr eingreift.

[crycorner]

Zitat von Jaskula

Du hast lediglich das herausgelesen, was Du dachtest und deshalb nicht verstanden, was ich gemeint hatte. Ich hatte nämlich von der Börse gesprochen, die ja nur das Parkett der ganzen problematischen Geschichten ist.

Das hattest Du geschrieben:

Zitat von Jaskula

Das Größte Übel unserer heutigen Gesellschaft sind die Börsen. Der Handel mit Unternehmensbeteiligungen und erst recht mit Derivaten dient niemandem außer denen, die dabei abkassieren.

und weiter:

Zitat von Jaskula

Du hast mir dann die Kapitalbeschaffung der Unternehmen erklärt, was zwar über die Börse passiert, aber wofür diese nicht zwingend benötigt wird und schon gar nicht mit den sonstigen Machenschaften die dort ablaufen.
Wenn Du also von dem ersten Schritt, dem Börsengang, absiehst, wem nützt der ganze Zinnober an der Börse dann und wem schadet er ?

Unternehmen brauchen das Geld, um zu arbeiten. Natürlich mit der Gewinnabsicht. Aber die ausgegebenen Aktien schaffen die Liquidität, die das Unternehmen braucht, um Bestand zu haben. Und die Börse ist nichts weiter als der Markt, an dem sich Geldanbieter und Geldnachfrager treffen. Der sog. transparente Markt. Und da ist grundsätzlich erstmal nix böses dran. Stattdessen ist das sogar im Grundsatz die Reinstform unserer Marktwirtschaft. Mit Missbrauchsmöglichkeiten, ja. Aber die gab es auch in der Planwirtschaft beispielsweise.

[crycorner]

so, muss den Rechner jetzt aus machen.

War schön mit Euch

Viel Spaß noch.

[Fozzi]

Zitat von crycorner

Jeder, der Geld investiert, will dafür Sicherheiten, logisch. Mir persönlich waren Börsengeschäfte immer zu unsicher. Aber es gibt genug Leute, die dazu bereit sind. Marktwirtschaft. Angebot und Nachfrage. Ich wäre nicht dafür, die Börse abzuschaffen. Ich glaube auch nicht, dass das möglich wäre, immerhin leben wir in Deutschland nicht auf einer einsamen Insel. Gibt ja noch andere Länder und deren Börsen. Aber es muss ein schärferes Risikomanagement betrieben werden, ohne dass der Staat allerdings zu sehr eingreift.

Du hast natürlich bedenken, was die Realisierbarkeit angeht - ich auch. Und natürlich ist es ein globales Problem - kein deutsches.

Ich verstehe eben nur nicht, warum Aktienhandel notwendig sein soll. Und mit einem Risikomanagement bekämpfst Du auch nicht alle Probleme, eher Symptome. Und schon gar nicht begründet mMn das immense Risiko (Stichwort Spirale) die wenigen Vorteile. Du hast zB vorhin als Vorteil genannt, dass ein Unternehmer die unternehmerische Verantwortung bzw dessen finanzielles Risiko auf viele Schultern verteilen kann. Ich halte das eher für einen Nachteil denn für einen Vorteil.

[Jaskula]

Zitat von crycorner

Unternehmen brauchen das Geld, um zu arbeiten. Natürlich mit der Gewinnabsicht. Aber die ausgegebenen Aktien schaffen die Liquidität, die das Unternehmen braucht, um Bestand zu haben. Und die Börse ist nichts weiter als der Markt, an dem sich Geldanbieter und Geldnachfrager treffen. Der sog. transparente Markt. Und da ist grundsätzlich erstmal nix böses dran. Stattdessen ist das sogar im Grundsatz die Reinstform unserer Marktwirtschaft. Mit Missbrauchsmöglichkeiten, ja. Aber die gab es auch in der Planwirtschaft beispielsweise.

Du hast es immer noch nicht verstanden.

Meine Meinung

Kapitalbeschaffung für Unternehmen => Ja (Von mir aus nenn es trotzdem Börse)
Handel mit diesen Beteiligungen => Nein
Warentermingeschäfte etc. => Nein
Wetten auf Börsenkurse => Nein

Das würde m.E. dazu führen, dass

1. Nur solche Kapitalgeber investieren, die dem Unternehmen einen Erfolg zutrauen, keine Zocker, die schnelles Geld machen wollen, indem sie solche Beteiligungen kaufen und mit Gewinn weiterverkaufen. Zumal ein Weiterverkauf von Aktien keineswegs weitere Liquidität für das Unternehmen bedeutet, sondern nur für den Aktienbesitzer.

2. Die ständige Ausrichtung auf Aktionärsinteressen aufhören würde, die unternehmen könnten sich wieder auf ihr eigentliches Geschäft konzentrieren und müssten nicht um den Börsenkurs aufzuhübschen Mitarbeiter entlassen.

3. Langfristiges strategisches Handeln im Sinne des Unternehmens und damit aller dort Tätigen hätte wieder Vorrang vor Dividenden.

4. Ohne Angst vor feindlicher Übernahme kann wieder so agiert werden wie es der Markt, die Kunden, die Mitarbeiter und die GL benötigt.

Vielleicht erkennst Du mal an, dass dahinter sehr wohl Überlegungen stecken wie man etwas verbessern bzw. Fehlentwicklungen korrigieren kann.

Was dann immer der Hinweis auf Planwirtschaft soll, entzieht sich meiner Auffassungsgabe. Zwischen Raubtier-Kapitalismus und Kommunismus ist sooo viel Platz, da kann man schon einiges diskutieren, meine ich.

[Waterhouse]

Zitat von Jaskula

Und an der Stelle gebe ich Dir nicht nur Recht, sondern habe auch nie etwas anderes behauptet. Ich habe immer nur zu bedenken gegeben, dass hier über Summen als "normal" geredet wird, die so manchem fleißigen Arbeitnehmer in den Ohren klingeln würden.

bin fick und fertig...darf man jetzt vor lauter Rücksichtnahme auf den hart arbeitenden kleinen Mann nicht mehr sagen, dass Frau Käßmann mit 120 Mille im Jahr nicht überbezahlt ist? Wen ich mit solchen Aussagen in seinen Gefühlen verletze, dem entsage ich auch gern im Geiste meine Solidarität...

[Waterhouse]

oder anders ausgedrückt...wem die Ohren zu arg klingeln, dem würde ich zurufen: "Willste 120 Mille, dann lupf' Deinen Hintern und werd' Bischof. Willste 5 Mio dann streng' dich an und werd' Fussballnationalspieler. Willste 50 Mio dann lern' Autofahren und werd' Formel1-Weltmeister."

Dein kleiner Mann bejubelt nämlich auch den Schumi und den Poldi...dann soll er auch der Käßmann ihr Gehalt gönnen!

[Peter Igel]

Zitat von Oliver_Stabrey

..., aber ich persönlich kann hier gerade mal 'ne handvoll (oder knapp drüber) user ernst nehmen

In diesem Thread (im Lichte der heutigen Entwicklung) absolut korrekt!
Ich nenn' sie mal namentlich (ohne "Reihenfolge" und Anspruch auf Vollzähligkeit):
Waterhouse, Kroppeno, Crycorner, Fozzi....

Wohingegen ich bei anderen leider nen durchgebrannten Draht vermuten muss...

PS: mich selber nehm' ich auch nicht ernst...braucht Ihr ebenso wenig zu tun...

[Nacki]

Ohne jetzt die letzten Seiten schon gelesen zu haben.

Zitat von Peter Igel

.

Einige Aussagen hier sind absolut desaströs.

Außerdem reden hier Blinde von der Farbe.

Also Peter, jetzt mal Du Margarine bei die Delphine und Boss und Bieter usw...

Zitat von crycorner

Aber das würde jetzt hier echt zu weit führen, das erklären zu wollen...

Aber ich bitte darum. Mir nämlich nicht. Du darfst nur nicht vergessen, uns mitzunehmen.