BV Borussia 09 e.V. Dortmund

[User 17544]

Zitat von Fozzi

hab ich doch schon bei der Verpflichtung angekündigt.

Du kennst dich halt aus, mir ist der Typ nur nicht geheuer

Apropos auskennen...

Als ich den Ramos hab gestern auf dem Platz rumirren sehen, musste ich an deine Frage letztens denken. Hab mich umentschieden

Ob der Typ da ist oder nicht, spielt keine Rolle. Warum der Tuchel an dem festgehalten hat und Leute wie den Kevin und den Kuba hat ziehen lassen, kann ich mir nur so erklären, dass ^^^^^^ ach 'ne ich behalt's lieber für mich

[crycorner]

Kevin sollte wohl schon zu Klopps Zeiten abserviert werden. Man sagt, er war zu schwierig im Umgang. Kuba passte einfach nicht in Tuchels Spielsystem.

Ich mag Tuchel. Ich finde auch, dass er lockerer geworden ist. Und ich finde ihn durchaus authentisch. Darüber hinaus ist er mMn einer der intelligentesten Trainer in Deutschland. Dem traue ich auch durchaus zu, dass er ordentlich feiern kann, wenn er den Druck los ist. Aber er passt von seiner Menthalität eigentlich nicht in so einen Emotionsverein wie Dortmund. Kann mir schon vorstellen, dass die Fans so ihre Schwerigkeiten mit ihm haben.

[Abwehrtitan]

Ein Mensch stirbt, 80.000 die ihn gar nicht kennen trauern ?
Jeder Tag sterben Menschen, wir haben das nur tabuisiert, im Grunde müssten wir dauertrauern.
Trauern für, Fremde ist eine anerzogene Geste, ich zumindest verstehe nicht wozu. Betroffenheitsszenen sind mittlerweile sehr beliebt. Versucht man damit etwas zu kompensieren was offensichtlich abhanden gekommen ist, nämlich das wir uns im Alltag um unseren Nächsten kümmern, EHE ER GESTORBEN ist ? Das Angehörige, Freunde, Mensche die den Verstorbenen kannten in unterschiedlichem Umfange traueren ist verständlich, aber Wildfremde ? Nee, ich kanns nicht nachvollziehen. Wir verschließen die Augen jeden Tag vor dem unsäglichen Leid weltweit, wir gefährden durch unser Verhalten täglich die Gesundheit und das Leben Anderer, und dann trauern wir wenn ein 80 - jähriger Mensch verstirbt weil es in einem Fußballstadion passiert ? Trauern, gezwungen durch die Gruppe, ich weiß nicht ....

Der Reporter von sky mit seinem ständigen Versuchen das "nahezubringen" war für mich unerträglich, einfach die Klappe halten, die letzten 30 min. einfach nur das Spiel kommentieren und gut wäre es gewesen.

Eine für mich merkwürdige Welt erschliesst sich mir zunehmend weniger da brauche ich nicht mal die Wahlschocks dazu ....

[Wiesinger]

Volle Zustimmung.

Von diesen SKY-Affen wird doch nur so ein Geschiss darum gemacht wegen der Quote.
Und die depperten Berufsbetroffenen im Stadion hätten sich doch einen Dreck für den Mann interessiert, wäre er 200 Meter weiter vorm Aldi zusammengesackt.

[Matousek]

Zitat von Wiesinger

Volle Zustimmung.

Von diesen SKY-Affen wird doch nur so ein Geschiss darum gemacht wegen der Quote.
Und die depperten Berufsbetroffenen im Stadion hätten sich doch einen Dreck für den Mann interessiert, wäre er 200 Meter weiter vorm Aldi zusammengesackt.

Falsch verstandener Ethos. "BVB Familie". Ein Teil dieser Fans, schreckt aber in anderen Situationen nicht vor Gewalt zurück. Da wird ein möglicher Tod wohl dann nicht so betrauert.

[crycorner]

Ich weiß nicht, was es da schlecht zu reden gibt. Da stirbt ein Fan inmitten der Südkurve. Inmitten von Fans und evtl. Fanclubs. Ein weiterer wird im Todeskampf abtransportiert. Zumindest in unmittelbarer Nähe dieser zwei Menschen wird das Betroffenheit ausgelöst haben. Man müsste schon eine ziemlich coole Sau sein, wenn man dann weiter singt, jubelt, pöbelt. Innerhalb der Fangemeinschaft spricht sich das dann auch ganz schnell rum und die Reaktion finde ich beeindruckend, gerade in unserer heutigen Gesellschaft. In dieser Situation sind die Menschen miteinander durch den Sport verbunden. Darüber hinaus gab es dann wohl eine Stadionansage dazu.

Wenn 200 Meter weg beim Aldi jemand umkippt, bekommt man es zum Einen nicht mit und zum Anderen ist man von dieser Person vollkommen entkoppelt.

Wenn der Sky- Reporter das dann thematisiert (habe es nicht gesehen), dann auch weil das zu einem bestimmenden Ereignis im Stadion wurde. Muss er ja dann thematisieren. Und irgendwas brauchen die Kommentatoren ja auch immer zum Labern. Bietet sich dann an, dass man zu dem Thema im Zweifel zu viel labert.

Ich persönlich gestehe, dass ich bei derart kollektiven Solidaritätsbekundungen Gänsehaut bekomme. Nicht umsonst sind "Der Club der toten Dichter" oder "Brubaker" zwei meiner Lieblingsfilme.

[Fozzi]

Zitat von crycorner

...
Ich persönlich gestehe, dass ich bei derart kollektiven Solidaritätsbekundungen Gänsehaut bekomme. Nicht umsonst sind "Der Club der toten Dichter" oder "Brubaker" zwei meiner Lieblingsfilme.

Ich wüßte auch nicht, was dagegen einzuwenden sein soll, wenn das Publikum emphatisch auf einen solchen Vorfall regiert. Mein Sohn war zufällig zugegen und man war unter den Dortmundern wohl recht angetan, dass auch die Mainzer recht schnell den Support eingestellt haben.

Es kommt ja nun mal nicht jedes Wochenende vor, dass Leute im Stadion tot umfallen oder um ihr Leben kämpfen. Ich persönlich finde lobenswert, wenn man dann im Stadion nicht einfach weiterfeiert, als wäre nix gewesen. Was niemanden davon abhalten muss, das Spiel zu genießen.

[Wohlfühlbacher]

Finde auch nix Verwerfliches an der Reaktion der Zuschauer im Stadion. In dem Moment ist einer von ihnen gestorben. Einer, der Fußball guckt und das offensichtlich gerne, sonst wär er nicht im Stadion. Ob der nun 79 oder 19 Jahre alt ist, spielt doch keine Rolle.

Und ja, wär er 300 Meter entfernt vor´m Aldi umgekippt, hätte es im Stadion niemanden interessiert. Aber das ist er nicht. Er ist im Stadion gestorben, also ist einer von ihnen gestorben. Ist das so schwer zu verstehen? Zumal ich glaube, dass die Medien mal wieder mehr draus machen, als die 80.000 im Stadion. Die waren bedröppelt, haben, wie ich finde, angemessen reagiert, und auf´m Nachhauseweg sicher über die Tore gesprochen. Spätestens am Tresen in Dortmund sind dann die üblichen Sprüche gefallen. Geh´ ich von aus.

[User 17544]

Ich selbst bin da hin- und hergerissen.

Empathie finde ich grundsätzlich begrüßenswert, bin aber auch Wolles Sichtweise recht nahe.

Irgendwie fiel mir, als ich davon was mitkriegte, ein recht alter Schalke/Dortmund-Witz ein.

Ein im Sterben liegender Borussenopi gesteht seinen Angehörigen, dass er gestern zu den Schalkern konvertiert ist und deren Mitgliedschaft erlangte. Die Empörung war trotz das der Borussenopi im Sterben liegt in der Familie recht groß. Als er sich dann alle Beschimpfungen angehört hatte und es wieder ruhiger im Sterbezimmer wurde, entgegnete er seinen Angehörigen nur: Liebe Leute, überlegt doch mal genauer, bevor ihr euch so aufregt! Ist doch besser, wenn einer von den Königsblauen verreckt als einer von uns

[Wiesinger]

Zitat von Wohlfühlbacher

Und ja, wär er 300 Meter entfernt vor´m Aldi umgekippt, hätte es im Stadion niemanden interessiert. Aber das ist er nicht. Er ist im Stadion gestorben, also ist einer von ihnen gestorben. Ist das so schwer zu verstehen?

Nein, ist es nicht. Allerdings hatte ich es anders gemeint. Nämlich, dass die gleichen Personen den Mann negiert hätten, wären sie beim Aldi in der Nähe gestanden. Allenfalls hätten da einige Gaffer mit dem Smartphone draufgehalten.

Tut mir leid, aber für mich ist das zu abstrakt, wenn ein gänzlich fremder Mensch irgendwo in einem großen Stadion solch ein Schicksal erfährt, es sei denn, ich stünde in unmittelbarer Nachbarschaft. Ich mache ich mir eher Sorgen, wenn ein Freund gesundheitliche Probleme - welcher Art auch immer - hat. Ist einfach so.

Dass man im Stadion nicht mehr ausgelassen feiert, ist in meinen Augen selbstverständlich. Aber heutzutage muss das wohl explizit erwähnt (und von den Medien ausgeschlachtet) werden.