Tuning: ITTF testet neues Kontrollverfahren

[AndiHL]

Zitat von Haureinis Tango

Zuallererst könnte der Verband seine Sportler vor solchen leicht nachzuweisenden Emissionen schützen. Eine Möglichkeit der Umsetzung wäre ein Stichtag in der fernen Zukunft, ab dem keine VOC verströmenden Beläge mehr verwendet werden dürfen. Die Hersteller hätten bis dahin Zeit ihre Produkte auf VOC-free umzustellen (was bei gutem Willen vielleicht schon heute möglich wäre).

Nach diesem Stichtag wäre es dann egal, ob die Quelle von VOCs aus dem Belag oder seiner nachträglichen Behandlung stammt - eine Unterscheidung wäre nicht mehr nötig und beides würde gleichermaßen geahndet (ein ertappter Spieler dürfte sein Match dann z.B. nur noch mit einem VOC-free Ersatzschläger antreten oder ähnliche Sanktionen).

Das könnte man ja, je nach Verfügbarkeit der Technik, auch noch auf weitere Stoffe ausweiten.
Was ich aber wichtig finde: die Technik muss leicht verfügbar sein und breit eingesetzt werden. Zur Not lieber weniger Stoffe verbieten und testen.
Und die Prüfung muss wie gehabt vorm Spiel passieren, damit nicht nachträglich disqualifiziert werden muss.

Als Strafe für Schläger/Spieler die erwischt werden könnte man ja einfach ne "Wall of Shame" einrichten. Auf der dann der Spieler mit samt seinen Belägen genannt wird.

[Power-Seven]

Zitat von Haureinis Tango

Eine Möglichkeit der Umsetzung wäre ein Stichtag in der fernen Zukunft, ab dem keine VOC verströmenden Beläge mehr verwendet werden dürfen.

Ich bin nun kein Arzt oder Chemiker, aber wäre das nicht sehr übertrieben? Welche Gesundheitsgefahr geht denn ernsthaft von diesen VOC aus - ich meine nicht hoch-theoretisch sondern bei normaler Verwendung, also die "Ausgasungen" von TT-Belägen im Verhältnis zur Luftmenge in einer Sporthalle?

Da ist sicher kurzfristig bei der Montage frisch aus der Packung mehr, bei China-Belägen eventuell auch länger, aber man muss doch auch nicht durchdrehen, oder?

[Rudi Endres]

Das kommt darauf an, was aus neuen Belägen ausdünstet. Bei früheren Analysen fand sich meist Benzol (karzinogen und neurotoxisch) oder Toluol (neurotoxisch). Beide Substanzen sind seit 2007 EU-weit für die Öffentlichkeit verboten.
Sollten es mindergiftige VOC´s sein, so wird die kritische Arbeitsplatzbelastung sicher nicht erreicht. Es sei denn, man hat ständig damit zu tun.
Dessen ungeachtet sollte man VOC´s möglichst vermeiden. Toleriert man sie stillschweigend, so sinkt die Hemmschwelle. Das könnte angesichts der hohen Preise für werksgetunte Beläge manchen zum Frischkleben ermuntern. Und das ist allemal schädlicher als das Nachtunen. Denn Unbeteiligte müssen das Zeug einatmen.

Die ITTF fühlt sich zwar in erster Linie den Profis verpflichtet, sollte aber auch an die Amateure denken.

[MaikS]

Rudi, deine Aussage bezieht sich jetzt aber darauf, was in den früheren Klebern gemessen wurde, und nicht aus unbehandelten/ungeklebten Belägen ausdünstet, oder?

[Rudi Endres]

Auch nach dem Verbot der giftigsten VOC`s durch die EU (2007) dünsteten manche Beläge nach dem Öffnen der Verpackungen hohe Konzentrationen an Benzol aus.

Ich gehe davon aus, dass zumindest die großen Hersteller, so sie denn auf
VOC´s angewiesen sind, nur mindergiftige Substanzen verwenden.