Vegane Ernährung

[JanMove]

Ja, lassen wir das.Es bringt nichts, da Du unabsichtlich oder willentlich nicht sauber liest und Dir die Dinge so zusammeninterpretierst wie es Dir passt. Dafür ist mir dann die Zeit zu schade.

[Javaguru]

Stimmt, Du verteidigst ja eh nur weiter das Töten von Tieren.

[BlinderBarmer]

Zitat von Javaguru

Der Tod ist schöner, wenn das Tier vorher 3x gestreichelt wurde?

Du hast wirklich eine ungesunde Einstellung zum einzigen Ereignis, das ausnahmslos jedes höhere Lebewesen ereilt.
Aber die Antwort ist natürlich ja, der Tod ist mit vorher gestreichelt werden weniger schlimm als ohne, ich hoffe, dass bei meinem Ableben das jemand mit mir macht.
Oder dass es mich im Schlaf erwischt, oder ich das auf andere Weise nicht mitbekomme.

Ist wirklich faszinierend, dass man mit angeblich über 50 Lebensjahren die Endlichkeit jedes Lebens nicht auf dem Schirm hat.

[Stanglnator]

Zitat von Javaguru

Man redet sich etwas Schlimmes schön, indem man es in hübsches Geschenkpapier verpackt. Der Tod ist schöner, wenn das Tier vorher 3x gestreichelt wurde?

Selten Kinder treten, selten Frauen schlagen, aber nicht vorzeitig töten.

Klingt komisch, scheint ein Deal zu sein

[Javaguru]

Zitat von BlinderBarmer

Du hast wirklich eine ungesunde Einstellung zum einzigen Ereignis, das ausnahmslos jedes höhere Lebewesen ereilt.

Das unterscheidet uns beide massiv: Ich verstehe, während Du nicht verstehst bzw. verdrehst. Es geht doch seit Beitrag 1 nicht um das unausweichliche natürliche Ableben, sondern um vorzeitig gewaltvoll herbeigeführten Tod ohne Grund.

Zitat von BlinderBarmer

Aber die Antwort ist natürlich ja, der Tod ist mit vorher gestreichelt werden weniger schlimm als ohne, ich hoffe, dass bei meinem Ableben das jemand mit mir macht.
Oder dass es mich im Schlaf erwischt, oder ich das auf andere Weise nicht mitbekomme.

Würde es Dir auch gefallen, wenn das schon im Alter von 12-15 Jahren passiert wäre, wenn Dich jemand einfach so ohne Not tötet, nur aus Spaß oder weil Du angeblich mit Currysauce besonders lecker schmeckst?

Zitat von BlinderBarmer

Ist wirklich faszinierend, dass man mit angeblich über 50 Lebensjahren die Endlichkeit jedes Lebens nicht auf dem Schirm hat.

Faszinierend ist, wie Du weiter unfassbar daneben liegst beim Thema. Aber ich erwarte gar nichts anderes mehr von Dir. Gut gemacht!

Zitat von Stanglnator

...

Hahaha, voll lustich!

[Lousy Defence]

Ich wollte hier eigentlich gar nichts schreiben (weil ich - zugegeben - leicht genervt bin [meine Schuld!] vom Threadverlauf). Zudem bin ich etwas spät dran, weil der Thread schon wieder viel weiter fortgeschritten ist, als man manchmal mit dem Lesen hinterherkommt. xD

Zitat von Glücksball

Interessanter Artikel (...)
https://psyche.co/ideas/you-want-peo...the-guilt-trip (...)

Die Grundidee kann man, denke ich, gut nachvollziehen. Das einzige, was ich etwas dünn finde:

"Obtaining these findings in two studies and two different countries suggests that these effects can be generalised."

Naja.
Trotzdem lesenswert, leider ist der Artikel vermutlich nicht von allen richtig verstanden (Bsp. s.u.!) und von Javaguru, der den Artikel verstanden haben dürfte, (wohl aus Trotz) nicht positiv aufgegriffen worden. Aber es war immerhin eine Chance.



Bsp. Textmissverständnis:

"Save them the guilt trip"

Ein paar schwache und labile Menschen kann man mit der Strategie sicher immer für seine Sache mit ins Boot holen. Im Normalfall führt das aber eher zu Links rein, Rechts raus oder trotzigem Widerstand.

Das Wort "Save" ist hier evtl. nicht ganz leicht zu übersetzen. Die Überschrift ist [wie mMn aus dem Artikel hervorgeht] zu lesen als "Du willst, dass die Leute das Richtige tun? - Erspar(e) ihnen das Schuldgefühl". Und eben nicht als "...Bewahre ihnen das Schuldgefühl" bzw. "...Lass sie im Schuldgefühl verbleiben" bzw. "...Sichere (save) ihnen das Schuldgefühl". Insofern wird dort keine Strategie angegeben, vermeintlich schwache Leute einzusammeln für eine Sache, sondern im Gegenteil: Man will die Menschen bestärken in dem, was sie von sich aus schon (im Sinne der Sache) richtig machen und damit Motivation für weiteres (weiterführendes) Handeln wecken.

Das wäre - im Sinne der Vegan-Bewegung - ein gesundes Vorgehen, um z.B. mehr Leute (zumindest) vom (regelmäßigen) Fleischkonsum wegzuführen. Aber sowas dauert leider (lange!). Man wird nicht einfach einen Schalter umdrehen können (schon gar nicht im Vorwurfskarussell) und dann hören alle - zack! - für immer auf, Produkte aus Tierhaltung zu nutzen etc. Okay, wurde hier alles bereits erwähnt.

Javaguru, du läufst gemeinsam mit anderen einen (Ultra-)Marathon, den du auch gar nicht selbst wirst beenden können. Du wirst einen Staffelstab übergeben müssen, damit andere (und wieder andere und noch viele weitere andere) folgen und ihn zu Ende laufen können. Und es geht ja eigentlich darum, möglichst viele Läufer, nicht nur aus deiner Mannschaft, mit ins Ziel zu bringen.
Es ist aber kein Sprint und du hast (auf die Gesellschaft übertragen) aktuell noch keinen sehr großen Vorsprung auf (die fleischfressenden Bestien wie z.B. auch) mich. Auf Dauer bleiben aber immer mehr von meiner Sorte auf der Strecke.

[Javaguru]

Zitat von Lousy Defence

Das einzige, was ich etwas dünn finde:

"Obtaining these findings in two studies and two different countries suggests that these effects can be generalised."

Naja.

Das ist nicht nur dünn, sondern falsch und im besten Fall gewagt.

Zitat von Lousy Defence

Trotzdem lesenswert, leider ist der Artikel vermutlich nicht von allen richtig verstanden (Bsp. s.u.!) und von Javaguru, der den Artikel verstanden haben dürfte, (wohl aus Trotz) nicht positiv aufgegriffen worden. Aber es war immerhin eine Chance.

Hatte ich glaube ich schon geschrieben: Natürlich finde ich den Ansatz richtig und das beschriebene Phänomen der Trotzreaktion kann man ja hier als Bestätigung finden.
Ich sehe nur das Risiko darin, und die Beiträge hier bestätigen die Berechtigung, dass die Menschen dann auf halbem Wege stehen bleiben, weil sie sich mit dem Erreichten schon wieder gut fühlen und die damit erreichte Situation als zufriedenstellend betrachten. Siehe JanMove oder der blinde Barmer. Da ist der Wert des Lebens nicht im Kopf angekommen und kein "ich fange mal an und schaue, wohin mich der Weg führt" erkennbar, sondern "mir reicht, wenn die Tiere 3x gestreichelt aber trotzdem getötet werden". Und das ist eben zu wenig.

Zitat von Lousy Defence

Bsp. Textmissverständnis:

Das Wort "Save" ist hier evtl. nicht ganz leicht zu übersetzen. Die Überschrift ist [wie mMn aus dem Artikel hervorgeht] zu lesen als "Du willst, dass die Leute das Richtige tun? - Erspar(e) ihnen das Schuldgefühl".

So habe ich es auch verstanden.

Zitat von Lousy Defence

Das wäre - im Sinne der Vegan-Bewegung - ein gesundes Vorgehen, um z.B. mehr Leute (zumindest) vom (regelmäßigen) Fleischkonsum wegzuführen. Aber sowas dauert leider (lange!). Man wird nicht einfach einen Schalter umdrehen können (schon gar nicht im Vorwurfskarussell) und dann hören alle - zack! - für immer auf, Produkte aus Tierhaltung zu nutzen etc. Okay, wurde hier alles bereits erwähnt.

Weiß ich doch und weise gerne darauf hin, dass kaum ein Veganer seit Geburt an Veganer ist, sondern auch jahre- oder jahrzehntelang Fleischesser war. Der übliche Weg ist auch zunächst über eine vegetarische Ernährung (wie bei mir), weil man denkt, damit das Leid und das Töten der Tiere abzuschaffen. Es ging aber ganz schnell, bis ich den Schalter komplett umgelegt habe, nachdem ich mitbekam, was in der Eier- und Milchindustrie abgeht.

Cowspiracy
Das System Milch

Heutzutage wird man jedoch viel offener und präsenter darüber informiert.
"ich kann aber nicht ohne Käse" ist der Satz neben dem Metzger des Vertrauens und dem Bio-Bauern der meist vorgebrachte Grund, nicht komplett auf vegan umzustellen. Was ich z.T. sogar verstehe, so hatte ich anfangs auch erst gedacht. Ich habe Käse quasi kiloweise inhalliert und wurde mehr oder weniger liebevoll sogar "der Käsemajor" genannt. Hierfür ist es wichtig, Alternativen aufzuzeigen, die natürlich zunächst einmal skeptisch und sehr kritisch betrachtet werden. Wenn dann die Grundablehnung vorhanden ist und das Produkt nicht genau so schmeckt wie "das Original", landen viele aus Bequemlichkeit (statt sich vielleicht einmal durch die verschiedenen Produkte zu probieren) wieder beim Tierprodukt. Da geht letztlich Geschmack über Leben, was dann von den Betroffenen nur noch mit einem Schulterzucken kommentiert wird. Dabei hat ja niemand von den Käseessern sofort den leckersten Käse gefunden und sich auch durchprobiert - warum macht man das nicht auch bei den Ersatzprodukten und gibt nach dem ersten oder zweiten Versuch gleich auf?

Ob deren geschmackliche Einschätzung der eigenen entspricht, muss jeder selbst heraus finden, zumindest werden hier einige Produkte genannt, die man nicht unbedingt kennt und in jedem Supermarkt findet:





Mir persönlich gefällt als Aufschnitt z.B. von bedda British Style, von SimplyV würzig. Und wenn man sich etwas außergewöhnliches gönnen möchte und dann auch mal tief ins Portemonnaie greift, kann ich von Happy Cheese den Bärlauchkäse empfehlen, fünf weitere werde ich in den kommenden Tagen probieren. Der ist allerdings sündhaft teuer, muss man aber auch nicht jeden Tag essen. Ich finde eh, dass die Käsesucht sukzessive verschwindet, wenn man stattdessen andere Produkte (wieder-)entdeckt (Obst, Gemüse).

Zitat von Lousy Defence

Javaguru, du läufst gemeinsam mit anderen einen (Ultra-)Marathon, den du auch gar nicht selbst wirst beenden können. Du wirst einen Staffelstab übergeben müssen, damit andere (und wieder andere und noch viele weitere andere) folgen und ihn zu Ende laufen können. Und es geht ja eigentlich darum, möglichst viele Läufer, nicht nur aus deiner Mannschaft, mit ins Ziel zu bringen.

Natürlich. Momentan ist die Grundablehnung aber noch immer sehr hoch, sieht man ja beispielhaft hier im Thread. Man scheint sich darauf zu beschränken, damit zufrieden zu sein, wenn es weniger Massentierhaltung gibt und weniger Fleischkonsum. Vorausgesetzt, diesen Lippenbekenntnissen folgen wirklich Taten (die Zahlen sprechen wie gesagt deutlich dagegen, 98% der verkauften Produkte stammen aus der Massentierhaltung), wäre damit jedoch nur der Umwelt geholfen und auch nur ein bisschen.
Prove me wrong und strafe mich mit meiner Prognose Lüge, aber ich bin davon überzeugt, dass wir das Ruder nicht mehr herum reißen können. Die Welt wird uns um die Ohren fliegen, weil wir dermaßen dämlich egoistisch und von Gier zerfressen mit ihr umgehen, dass erst dann richtig gehandelt wird, wenn es längst zu spät ist. Ich bin hier völlig bei Stephen Hawking, die Realität bestätigt das ja auch, wenn man sich die Temperaturentwicklungen anschaut oder die Eisschmelze, Gletscherrückgänge etc. Flora und Fauna fliegen uns bereits jetzt um die Ohren, Menschen töten und rotten aus, wo sie nur können, egal ob absichtlich oder als Kollateralschäden (Regenwald, Meere, Monokulturen z.B.). Wir vernichten unseren eigenen Lebensraum, unsere Lebensgrundlage. Wofür? Geld und Steak auf dem Teller, Freiheit, Stärke- und Machtdemonstration, eigene Entscheidung blabla. Yeah. Wie gesagt, Stephen Hawking.

Abstand.jpg

Zitat von Lousy Defence

Es ist aber kein Sprint und du hast (auf die Gesellschaft übertragen) aktuell noch keinen sehr großen Vorsprung auf (die fleischfressenden Bestien wie z.B. auch) mich. Auf Dauer bleiben aber immer mehr von meiner Sorte auf der Strecke.

Diese einzige Hoffnung habe ich aufgrund der jüngeren Generation, die auf das Thema deutlich sensibler reagiert.

[JanMove]

@ Javaguru

Es ist schon unglaublich (eher unsäglich), was Du da so von Dir gibst.

Aber am besten finde ich dann wieder so einen Hinweis auf die tollen veganen Produkte wie Simply V würzig mit den
ZUTATEN: 52% Mandelerzeugnis (Wasser, davon 2% Mandeln), Kokosnussöl, Stärke, modifizierte Stärke, Aroma, Salz, färbendes Lebensmittel (Konzentrat aus Karotte und Apfel), Antioxidationsmittel: Natriumascorbat
oder
Bedda Scheiben mit folgender toller Mixtur:
ZUTATEN: Wasser, raffiniertes Kokosöl (21%), modifizierte Stärke (Kartoffelstärke, Tapioka Stärke), Meersalz, Olivenextrakt, Aroma, Farbstoff: Beta Carotin (E160a), Farbstoff: Capsantin (E160c).

Na dann wünsche ich guten Appetit und bleib gesund!

P.S.: Und drei mal darfst du raten, warum der Happy Cheeze deutlich teurer ist!? Der ist Bio und hat folgende Zutaten: Cashew* (58%), Wasser, Salz, Bärlauch* (0,3%), vegane Fermentationskulturen. Letzteres sagt mir zwar nichts, aber ich denke den kann man wohl bedenkenlos essen. Der Preis ist also nicht sündhaft teuer sondern wohl eher angemessen. Aber das ist die Konsequenz eines Veganers, egal was da drin ist Hauptsache vegan (und möglichst billig)! (Die Firma heisst wohl auch Happy Cheeze und nicht Happy Cheese aus rechtlichen Gründen, nehme ich mal an.)

[Javaguru]

So ist das bei Produkten, die nicht direkt vom Baum, Strauch oder aus dem Boden kommen - die sind verarbeitet, egal ob vegan oder nicht. Wenn man also die Wahl hat zwischen "klassischem" Schnitzel mit zwangsläufigem Tiertod oder veganem "Schnitzel" ohne Tiertod, die beide nicht besonders gesund, aber auch nicht hochgiftig sind, waurm zum Henker soll man dann zum Tiertod-Schnitzel greifen? Warum? Nenne mir nur einen guten Grund.

Träum ruhig weiter von einer schwarz-weißen Welt, die nur besteht aus gesunden Tierprodukten und ungesunden veganen Produkten, die Realität sieht anders aus.
Rate mal, wer gesünder ist und wer die besseren Blutwerte hat. Oh Schreck, die blöden Veganer, obwohl sie all das giftige ungesunde Zeug essen. Mist aber auch.

[JanMove]

Falscher Vergleich. Es ist klar, dass der durchschnittliche Nicht-Veganer sich extrem ungesund ernährt. Du solltest als Vergleichsgruppe vielleicht eher die Gruppe der Pescarier oder der sich gesund ernährenden Flexitarier (oh ja, das sind ja die besonders Scheinheiligen mit der Doppelmoral) heranziehen, dann kommt man auf ziemlich ähnliche Ergebnisse.

Mal abgesehen davon werden in Vergleichsstudien Langzeitfolgen auf einer Vergleichsskala von sagen wir mal 20 Jahren kaum gemacht. Spätfolgen von so Stoffen wie Natriumascorbat, Glutamat, ... kann man da gar nicht herausfiltern.
Insofern gebe ich da auch nicht so viel auf die Ergebnisse von irgendwelchen Studien. Nirgends wird mehr gelogen als wenn es um Ernährung und Gesundheit geht. Ist mir aber auch eigentlich scheiss egal. Ich schaue auf meine Blutwerte und nicht die eines durchschnittlichen Wer-auch-immer.