Dopingverdacht bei Dima Ovtcharov

[Fozzi]

Zitat von Setz-It

... Naja, dafür ist das Thema jetzt wohl erledigt...

Und das, ohne einen Namen in der Öffentlichkeit schwer zu beschädigen. Wirklich schade, das ganze!

[Setz-It]

Verstehe ich nicht. Was ist daran schade?

[sinnethcsiT]

Zitat von Setz-It

Verstehe ich nicht. Was ist daran schade?

"Sarkasmus-Schild-hochhalt"

(an alle die "The Big Bang Theory" kennen)

[Setz-It]

Zitat von mithardemb

Ich denke der Freispruch auf Ovtcharov kommt daher zustande, dass es sehr unwahrscheinlich erscheint, dass er absichtlich Clenbuterol zu sich genommen hat. Der Zeitpunkt und das Mittel sprechen dagegen.

beim Radsport erscheint der gezielte Einsatz von Clenbuterol wesentlich wahrscheinlicher.

Grundsätzlich sieht es so aus, als gilt anch dem Nachweis einer verbotenen Substanz eine Beweislastumkehr. Der Athlet muss also beweisen (oder zumindest stichhaltig begründen), dass er das verbotene Mittel nicht zu sich genommen hat. Diese Nachweis ist natürlich in den verschiedenen Sportarten unterschiedlich schwer zu erbringen. Wenn z.B. bei einem Schachspieler ein Anabolikum gefunden wird, dann wird man wohl eher von einem versehen ausgehen, als bei einem Leichtathleten.

Langer Rede kurzer Sinn: Die Sportart macht wirklich einen Unterschied.

Es sind in der Vergangenheit schon öfter TT-Spieler, die mit Clenbuterol gedopt haben, aufgefallen, so dass ein positiver Befund eigentlich nicht gegen eine absichtliche Einnahme sprechen sollte, wenn er schon nicht eigentlich dafür spricht. Ovtcharov hat gar nichts bewiesen und auch nichts stichhaltig begründet, außer dass das Mittel zu einem bestimmten Zeitpunkt in seinen Körper gelangt ist (soweit war man nach der Urinprobe auch schon). Er hat lediglich darstellen können, dass er das Mittel nicht regelmäßig eingenommen hat. Daraus zwingend eine unabsichtliche Einnahme abzuleiten, finde ich erstmal nicht nachvollziehbar, den gleichen Befund hätte man bei einer einmaligen absichtlichen Einnahme auch. Dann kommt noch die Unschuldsbeteuerung dazu, die man auch noch nie von einem Athleten mit positivem Befund gehört hat.

Clenbuterol (bereits vorher im TT missbrauchte Substanz) im Urin + Clenbuterol im Haar + "Ich bin unschuldig!" = Freispruch

Weiß nicht recht, ob ein neutraler Gutachter, auch so entscheiden würde oder nicht pro forma erstmal das von der NADA geforderte Verfahren einleiten würde...

[mithardemb]

Zitat von Setz-It

Es sind in der Vergangenheit schon öfter TT-Spieler, die mit Clenbuterol gedopt haben, aufgefallen, so dass ein positiver Befund eigentlich nicht gegen eine absichtliche Einnahme sprechen sollte, wenn er schon nicht eigentlich dafür spricht. Ovtcharov hat gar nichts bewiesen und auch nichts stichhaltig begründet, außer dass das Mittel zu einem bestimmten Zeitpunkt in seinen Körper gelangt ist (soweit war man nach der Urinprobe auch schon).

Durch die Haarprobe wird ersichtlich, dass er Clenbuterol nicht in der Trainingsphase, sondern in der Wettkampfphase zu sich genomment hat. Muskelaufbau in der Wettkampfphase in einem Sport bei dem es stark auf Koordination ankommt mit einem Mittel das einen Muskeltremor hervorrufen kann? Das ist schon ein sehr starkes Indiz dass diese Einnahme nicht beabsichtigt war.

Welche TT-Spieler wurden denn in der Vergangenheit mit Clenbuterol positiv getested?

[User 765]

Was man jedoch schnell an der Diskussion hier festellen kann, ist, dass selbst in der Tischtennisszene, in der man sich monatelang mit den Details des Falls beschäftigt hat, große Unklarheit existiert, warum der eine freigesprochen werden sollte, der andere jedoch nicht.

Ich habe die Befürchtung, dass es in der Berichterstattung nach einer Verurteilung von Contador heißen wird: Ovtcharov hatte mehr Clenbuterol im Blut als Contador und wurde trotzdem freigesprochen. De facto ist das sogar sachlich korrekt und je nachdem was man in der Öffentlichkeit darstellen will, wird man sich auch bewusst nicht die Mühe machen, die Unterschiede alle darzustellen - zumal diese Unterschiede auch nicht gerade so groß sind, dass 99% der Bevölkerung sie wird nachvollziehen können.

Wie gesagt hoffe ich, dass wir der Sportart Tischtennis damit kein Eigentor geschossen haben.

Die Argumentation, dass es in einer Wettkampfphase war, muss doch auch Contador ebenfalls zutreffen. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es doch so, dass Clenbuterol nur wenige Tage nachweisbar ist.

[Tackiness]

Spanische Zeitungen: Contador vom eigenen Verband freigesprochen

[Setz-It]

Zitat von mithardemb

Durch die Haarprobe wird ersichtlich, dass er Clenbuterol nicht in der Trainingsphase, sondern in der Wettkampfphase zu sich genomment hat. Muskelaufbau in der Wettkampfphase in einem Sport bei dem es stark auf Koordination ankommt mit einem Mittel das einen Muskeltremor hervorrufen kann? Das ist schon ein sehr starkes Indiz dass diese Einnahme nicht beabsichtigt war.

Welche TT-Spieler wurden denn in der Vergangenheit mit Clenbuterol positiv getested?

Gegen die Indizien sage ich ja gar nichts. Mir geht es darum, dass der Beweis, der von den Richtlinien gefordert ist, wahrscheinlich nicht erbracht werden kann. "Glaubhaft erklärt"/"Unschuld beteuert" usw. reicht hier leider nicht aus.
Oder anders gesagt - warum kann es nicht eine versehentliche Einnahme, eine einmalige Einnahme, nach der man es sich anders überlegt hat oder ähnliches gewesen sein - das sind nach der Sportgeschichte überhaupt keine unwahrscheinlichen Szenarios, diese wurden hier einfach als undenkbar abgetan und nie als mögliche Ursache diskutiert worden, weil ein Gremium mit gegensätzlichen Interessen sich aktiv vor den Sportler gestellt und die Verfahrensregeln gebeugt oder gebrochen hat. Den Beweis zu erbringen, dass es nicht so war, ist wohl unmöglich und ich persönlich glaube, dass deshalb das Verfahren nicht eingeleitet worden ist.
Clenbuterol gehört zu den Substanzen, die nie eingenommen werden dürfen, daher ist der Zeitpunkt erst einmal unerheblich. Desweiteren steht in den Dopingrichtlinien, dass es unerheblich ist, ob eine Substanz erfolgversprechend ist oder bei der jeweiligen Sportart etwas nützen kann.
Habe ich weiter oben bereits zitiert...

Ich glaube, es war von TT-Spielern aus der belgischen oder französischen Liga die Rede, die in den 80ern oder 90ern positiv auf Clenbuterol getestet und auch gesperrt wurden, habe das Zitat in den Tiefen des Threads leider nicht wiedergefunden - vielleicht kann ja jemand aushelfen.

[Obachecka]

Frage mich, wie man bei dem ganzen Hick-Hack um Contador (und ja auch Ovtcharov) die Dopingagenturen überhaupt noch ernst nehmen kann...

[Hobbypilot]

Zitat von Setz-It

Es sind in der Vergangenheit schon öfter TT-Spieler, die mit Clenbuterol gedopt haben, aufgefallen, so dass ein positiver Befund eigentlich nicht gegen eine absichtliche Einnahme sprechen sollte, wenn er schon nicht eigentlich dafür spricht. Ovtcharov hat gar nichts bewiesen und auch nichts stichhaltig begründet, außer dass das Mittel zu einem bestimmten Zeitpunkt in seinen Körper gelangt ist (soweit war man nach der Urinprobe auch schon). Er hat lediglich darstellen können, dass er das Mittel nicht regelmäßig eingenommen hat. Daraus zwingend eine unabsichtliche Einnahme abzuleiten, finde ich erstmal nicht nachvollziehbar, den gleichen Befund hätte man bei einer einmaligen absichtlichen Einnahme auch. Dann kommt noch die Unschuldsbeteuerung dazu, die man auch noch nie von einem Athleten mit positivem Befund gehört hat.

Clenbuterol (bereits vorher im TT missbrauchte Substanz) im Urin + Clenbuterol im Haar + "Ich bin unschuldig!" = Freispruch

Weiß nicht recht, ob ein neutraler Gutachter, auch so entscheiden würde oder nicht pro forma erstmal das von der NADA geforderte Verfahren einleiten würde...

die sache lief doch ganz anderes ab... ovtcharov wurde freigesprochen weil die ganze nationalmannschaft positiv getest worden ist (später in den urinproben nachgewiesen mit genauerer testmethode). und es kann einfach mal bezweifelt werden das alle das gleich zeug gleichzeitig nehmen...
---> ergo kam das clenbuterol unabsichtlich in den blutkreislauf. hätte man wahrscheinlich boll oder süß anstatt dima getestet wären sie positiv getesten worden.

hätte man bei den anderen spielern nix gefunden dann würde die sache ganz anderes aussehen.