Table Tennis Review - "Videobeweis"

[Zigeuner]

Zitat von Lousy Defence

Aktuell soll ja vor allem zügig durchgespielt werden, Spieler(innen) bekommen deshalb Bälle zugeworfen und haben nur begrenzte Zeit, den Aufschlag auszuführen. Ein "Videobeweis" bewirkt hingegen eine Verzögerung des Geschehens. Die Frage sollte lauten: Wo will man denn hin? Zügiges Durchspielen oder unberechenbare Einwirkung der Spieler(innen) auf den Spielfluss?

Es geht darum unnötige Leerlaufphasen zu verkürzen.

Das Hawk-Eye sehe ich völlig anders. Im Tennis ist das mega beliebt bei den Zuschauern und beim TT wird das nicht anders sein. Es erhöht die Attraktivität des Spiels, anders als ewiges Ballholen etc.

[Snape]

Zitat von Lousy Defence

Ein "Videobeweis" bewirkt hingegen eine Verzögerung des Geschehens. Die Frage sollte lauten: Wo will man denn hin? Zügiges Durchspielen oder unberechenbare Einwirkung der Spieler(innen) auf den Spielfluss?

Fairer Sport vielleicht?

Zitat von Power-Seven

Man hört aus anderen Diskussionen schon den Tenor "Endlich machen sie was gegen falsche Aufschläge."

Aber man kann auch sagen "Endlich machen sie was gegen schlechte SR mit großem Ego, die richtige Aufschläge abzählen, weil niemand was dagegen tun kann."

Was das größere Problem auf der Tour ist, weiß ich nicht.

Wie oft hast Du schon mitbekommen, dass sich vermeintlich schlechte SR mit angeblich großem Ego so aufspielen?
Das größere Problem ist ganz klar und deutlich zu identifizieren.

Zitat von Zigeuner

Andererseits kann ja auch ein "let" zurückgenommen werden, insofern würde es dann wieder Sinn machen.

Wieso kann oder sollte ein Let zurück genommen werden? Es wird ausgesprochen bei Unsicherheit über die Korrektheit des Aufschlags.
Egal, was das Video zeigt, es ist kein Freifahrtschein für die weiteren Aufschläge. Wenn wie bei Timo die Wurfhöhe gerade einmal 17 cm betrug, kann der nächste Wurf eventuell doch nicht hoch genug sein. Ein Ritt auf der Rasierklinge in diesem Fall, für Timo und den SR.

[vossi39]

Wenn man schon Technik einsetzt, dann kann man auch gleich einen Schritt weiterdenken. Die Videoanalyse ist mittlerweile soweit, dass die Kriterien der Aufschlagregeln in Echtzeit ermittelt werden können.
Dann trifft die Entscheidung nicht mehr der Schiedsrichter anhand von Bildern, sondern das System direkt. Da gibt es dann auch keine Challenge mehr.
Richtig abgstimmt und aufgestellt kann ein Analysesystem zweifelsfrei entscheiden, ob ein Aufschlag die richtige Höhe hatte, der Winkel zu groß oder der Aufschlag in irgendeiner Phase evtl. verdeckt war oder nicht und das auch als Bild sofort dem Schiedsrichter anzeigen. Da erübrigt sich dann auch jegliche Diskussion bzgl. der Fähigkeiten des Schiedsrichters und seinem Blickwinkel.

[Rudi Endres]

Zitat von Snape

Wie oft hast Du schon mitbekommen, dass sich vermeintlich schlechte SR mit angeblich großem Ego so aufspielen?
Das größere Problem ist ganz klar und deutlich zu identifizieren.

Ohne Zweifel, das Problem sind nicht die SR mit dem zu großen Ego, eher die mit dem zu geringen Ego, weil sie sich nicht trauen, die Regeln durchzusetzen.
Wer will schon anschließend in TT-News zerrissen werden.

Selbst ein Videobeweis wird den echten Fan nicht von seiner Meinung abbringen. Schuld ist immer der SR.
Man braucht nur die Diskussionen in Fußballforen zu verfolgen.

[Lousy Defence]

Zitat von Zigeuner

Im Tennis ist das mega beliebt bei den Zuschauern und beim TT wird das nicht anders sein. Es erhöht die Attraktivität des Spiels, anders als ewiges Ballholen etc.

Vergleiche mit Tennis hinken fast immer gewaltig, auch wenn Tischtennis dem Tennis ja langsam ähnlicher wird und ich auf den Vergleich hier im Thread ohne zu zögern 'ne hohe Wette platziert hätte. Im Tennis kann ein Match bei den Herren auch in den fünften Satz gehen. Wenn davor vielleicht zwei Sätze im Tiebreak entschieden werden und das Match viereinhalb Stunden dauert, dann ist die körperliche Belastung mit TT längst nicht mehr zu vergleichen. Spieler sind oft kurz davor, auf den Platz zu sich auf dem Platz zu übergeben und nicht soo selten kommt das tatsächlich vor. Die benötigen und haben (zurecht) mehr Pausen als im PingPong, wo viereinhalb Stunden bereits für einen ganzen Mannschaftswettkampf extrem lang wären.

Übrigens kann eine Fußfehler-Entscheidung (vergleichbar mit abgezähltem Aufschlag, obwohl es im Tennis ja zwei Aufschläge gibt und man es nach einem im ersten Service erfolgten Foot fault nochmal probieren darf) per Videobeweis nicht angezweifelt werden. Man darf direkt aus der Hand, von oben oder von unten aufschlagen, sogar den Ball fangen, um den Aufschlag abzubrechen etc. pp.

Nachtrag: Im Tischtennis müsste man den Zuschauern zudem erstmal vermitteln, was genau beanstandet wurde und überprüft werden soll. Mangelnde Wurfhöhe beim Aufschlag, Verdecken des Balls, nach hinten geworfen, Finger-Spin? Werden viele Zuschauer einfach nicht kapieren und ohne einfache schnelle Nachvollziehbarkeit keine gesteigerte Attraktivität. Im Tennis dagegen: noch auf der Linie oder nicht? Klares Vorgehen, bildgebende Technik.

Zitat von Snape

Fairer Sport vielleicht?

Im Profi-TT könnte sich jemand z.B. gegen Timo Boll (der in aller Regel sehr fair aufschlägt) den Review aufsparen, um in entscheidenden Momenten ein/zwei[?] zusätzliche[s] Timeout[s] zu haben und beim Gegener einen Lauf/eine Serie zu verhindern. Selbst wenn die Möglichkeit der Überprüfung danach entfällt, wäre die damit verbundene Taktik, den Gegner "rauszubringen", ggf. erfolgreich. Das wäre für mich das Gegenteil von fairem Sport. Es würde nur allzu schnell deutlich, wie eine solche neue Regelung zum taktischen Vorteil auszunutzen ist.

[Zigeuner]

Zitat von Snape

Wieso kann oder sollte ein Let zurück genommen werden? Es wird ausgesprochen bei Unsicherheit über die Korrektheit des Aufschlags.

Ja weil es sonst unsinnig wäre eine Challenge bei nem Let zu nehmen .

In den Regeln ist ja festgelegt, dass es nur einmal ein "Let" geben kann und danach muss abgezählt werden.

Vielleicht weiß ja jemand wie das geregelt ist. Eventuell ist die ITTF da aber selbst noch nicht soweit^^.

[Power-Seven]

Zitat von Lousy Defence

Im Profi-TT könnte sich jemand z.B. gegen Timo Boll (der in aller Regel sehr fair aufschlägt) den Review aufsparen, um in entscheidenden Momenten ein/zwei[?] zusätzliche[s] Timeout[s] zu haben und beim Gegener einen Lauf/eine Serie zu verhindern.

Man kann aber nicht den Aufschlag des Gegners challengen.

[Power-Seven]

Zitat von Rudi Endres

Wer will schon anschließend in TT-News zerrissen werden.

Ich denke mal, die weitaus meisten internationalen SR haben von TT-News nie was gehört, und beim allgemeinen Interesse an unserem Sport müssen sie auch nicht viel Kritik fürchten, ist ja nicht gerade wie ein CL-Finale im Fußball

[Power-Seven]

Zitat von Snape

Wie oft hast Du schon mitbekommen, dass sich vermeintlich schlechte SR mit angeblich großem Ego so aufspielen?
Das größere Problem ist ganz klar und deutlich zu identifizieren.

Ungefähr so oft wie ich sehe, dass sich ein Spieler durch Aufschläge einen extremen Vorteil verschafft. Das tut sich alles nicht viel und wird aus meiner Sicht von der selbst falsch aufschlagenden Basis viel heißer gekocht als es bei den Profis gegessen wird.

Es war dennoch eine rhetorische Frage
(Selbst wenn ich es für richtig halte, den Spielern dieses Instrument an die Hand zu geben).

[Power-Seven]

Zitat von vossi39

Die Videoanalyse ist mittlerweile soweit, dass die Kriterien der Aufschlagregeln in Echtzeit ermittelt werden können.

Da bin ich jetzt nicht so sicher. Man müsste ja dann nur das entsprechende in Echtzeit mitgefilmte Bild dem SR zur Verfügung stellen, was aktuell recht lange dauert.

Oder meinst du technisch könnte man das, bräuchte aber eventuell dafür mehr Ressourcen als gerade eingesetzt werden?