Chinas Übermacht im Tischtennis und ähnliche Kräfteverhältnisse in anderen Sportarten

[Fastest115]

Zitat von Vladitimo

Dein Beitrag zeigt recht gut, dass das vor einigen Jahren noch nicht unbedingt so war. Allerdings sind die Ergebnisse seit Olympia 2008 schon sehr eindeutig...

Dankeschön, dass dieses Thema schon innerhalb kurzer Zeit so viel Zuspruch gefunden hat. Interessant, dass einige Sportarten gefunden wurden, wo das Verhältnis ähnlich ist wie im Tischtennis.

Der Bob- und Rodelsport wird augenscheinlich sehr von Deutschen beherrscht.

Das Beispiel Basketball finde ich persönlich aber nicht überzeugend, da die Amerikaner bei Großevents oft unvorhergesehen verlieren. Die Chinesen sind da im Tischtennis schon deutlich konstanter. Außerdem sind die beiden Sportarten wegen ihrer gewaltigen Unterschiede dann doch schwierig vergleichbar...

Deswegen sagte ich ja es kommt drauf an welchen zeitraum man betrachtet.

Wenn man nur seit 2008 nimmt stimmt es natürlich aber das ist eben eine sehr kurze Zeit. wenn man das gleiche Thema 1992 eröffet hätte, hätte da Schweden statt China gestanden wenn man nur 3 Jahre betrachtet...

Denke da sollte man schonmal 10-20 Jahre betrachten.

Das Beispiel Basketball/USA ist schon so dominierend, aber da schicken die Amis einfach nicht (mehr) ihre besten 12 Spieler sondern oft die 2. oder 3. Garde. Denke wenn China beim TT zur Mannschafts WM ihre Nummer 11-15 schickt gewinnen die wahrscheinlich immer noch ne Medaille aber werden eben evtl auch mal "überraschend" gegen Deutschland Korea, Japan oder Hongkong und evtl das eine oder andere Land verlieren können...

Als die amis mit ihren echten Dremteams aufgelaufen sind da gab es keine Chance für andere. (zb 1992). Von 1992-2002 in 50 Pflichtspielen (WM+Olympia) ugeschlagen

Und wenn man auch da nur seit 2008 sieht wo sie wieder sehr gute (wenn auch nicht die besten 12) NBA Profis kontinueirlich aufbieten da haben sie auch alles gewonnen

[Peter Igel]

Zitat von Fastest115

Denke wenn China beim TT zur Mannschafts WM ihre Nummer 11-15 schickt gewinnen die wahrscheinlich immer noch ne Medaille aber werden eben evtl auch mal "überraschend" gegen Deutschland ....

aber auch nur, weil Boll zu gut ist

ansonsten würde das immer noch reichen für die "zweite bis dritte Garde" Chinas

traurig, aber wahr

[Fastest115]

Ja aber dann würden sie immer noch gegen Korea Japan usw verlieren (können)

Aber der Bolleffekt ist bei anderen Ländern oft auch der Fall. die sind ohne den Spitzenmann einfach nur noch die Hälfte wert oder noch weniger (Japan, Österreich, Dänemark, Weißrussland..)

Wenn du eigentlich nur gewinnen kannst wenn dein Topmann 2 Punkte macht und die anderen sich nor irgendwo einen "zusammenspielen" ist das eben so...ohne den Topmann oder wenn derschlechte Form hat biste nicht mehr viel wert.

[Noppenzar]

Snooker und Darts!

Fast alles Briten, die zwar alle unter der Flagge ihrer Region antreten, aber nichtsdestotrotz gehen 95-98% aller Siege an grossbritannien...

Randsportarten sind dies, zumindest medial nicht, die tv-Zeiten sind um Potenzen höher als im Tischtennis.

Dressurreiten!

Glaube, fast alle Titel an Deutschland in den letzten 50 Jahren...

Schach!

Bis auf Ausnahmen immer Russen oder Russen mit anderem Pass!

[Fastest115]

Oh Makus

Weltmeister im Snooker ist nen Australier
Die 3 letzten Olympia Goldmedaillen im Einzel beim Dressurreiten gingen an Holland. Bei den letzten Weltreiterspielen 2010 hat Deutschland im Einzel keine Medaille geholt (mannschaft dritte)
Im darts waren in den letzten 5 Finals der PDC 4 Nichtbriten. sie haben 2 mal gewonnen und 2 mal wurden sie 2.
Schachweltmeister seit 2007 ist ein Inder (davor gab es 2 "Verbände" von einem war der WM Bulgare)

[topfspin]

Im Badminton ist die Dominanz der Chinesen aktuell ähnlich:
Bei den Grand Prix Turnieren gewinnt zwar immer mal ein SpielerIn aus einer anderen Nation (Indien, Dänemark bei den Damen), (Malaysia, Korea, Japan bei den Herren), aber wenn es um die Wurst geht (Olympia, WM) gewinnen halt praktisch nur die Chinesen (zumindest im Einzel).

Das ganze hat ja auch einen Sportpolitischen Hintergrund:
Mit Hinblick auf Olympia in Peking hat man in China genau geschaut, wo es viele Medaillen zu holen gibt und in diesen Sportarten die Anstrengungen frühzeitig (Jahre zuvor) schon verstärkt, solche Medaillen "abzussichern".
Im Badminton z.B. hat China alle 5 Goldmedaillen geholt.

Bezüglich anderer Sportarten:
- Norwegen ist im Langlauf aktuell auch sehr dominant
- Österreich ist im Skispringen sehr dominant, wobei man hier berücksichtigen muss, dass dies eine extrem Material- und witterunsgsabhängige Sportart ist (d.h. die pure Leistung des Portlers kann am Ergebnis nicht immer zu 100%) abgelesen werden.

[Tackiness]

Eine ähnliche Dominanz gibt es derzeit im Langstreckenlauf mit den Ostafrikanern, egal ob auf der Bahn, der Straße, oder querfeldein. Allerdings handelt es sich hier nicht um 1 "Nation" sondern 2 (Kenia und Äthiopien), aber aus einem zusammenhängenden geografischen Gebiet (Great Rift Valley). Ein Sieg für einen "weißen" Läufer ist ähnlich selten wie ein Sieg für einen Europäer im Tischtennis, und zwar sowohl bei den Männern als bei den Frauen - daher die Bewunderung für Ausnahmefälle wie Dieter Baumann und Timo Boll. Die Marokkaner mischen auch noch mit, vergleichbar mit den Koreanern im Tischtennis. Am drastischsten ist das gar nicht so sehr bei Olympia, sondern eher bei Veranstaltungen, wo es viel Geld zu gewinnen gibt... Auch andere Aspekte sind mit der Situation im Tischtennis vergleichbar: unzählige Export/Exil-Afrikaner, die für andere Länder laufen (von Dänemark bis Türkei und Bahrain); Trainingslager in Ostafrika als Nonplusultra für Läufer aus der ganzen Welt; Debatten, warum diese Region so dominiert und wie andere aufschließen können.

Hier ein Artikel, allerdings nicht ganz aktuell:
http://www.la-coaching-academy.de/20...weltspitze.php

[Pascal3001]

Die einzigste Sportart, die mir auf anhieb einfällt, ist Rodeln bei den Frauen. Eigentlich sind immer die Deutschen oben.

[Glenzi26]

Und das ist eigentlich noch höher zu bewerten als das TT mit den Chinesen. Über 13 Jahre und 100 Weltcuprennen plus Olympia und WM-Rennen gab es keine andere Siegerin als eine Deutsche.
Das andere sind alles nur realtiv kurzfristige Serien, denn bei den Skispringern hat noch ein Sven Hannawald alles in Grund und Boden gesprungen. Ebenso waren unsere Biathleten(innen) jahrelang zumindest immer auf dem Treppchen und stehen zur Zeit weniger erfolgreich da.

[Pascal3001]

Und nun ist diese schöne Serie gerissen.