Empfehlung für KN ?

[pibach]

Zitat von Stefan77

Balsahölzer sind doch weiche Hölzer. Viele KN Spieler bevorzugen doch eher harte Hölzer (oft Carbon oder andere Kunstfaser). Für die Halbdistanz würde ich ganz stark von KN, egal ob klassische oder neuere, abraten.

Da die Balsa Hölzer meist sehr dick sind und um das Balsa dann harte Sperrfurniere haben, sind die auch sehr biegefest. Und katapultig, weil das Sperrfurnier wie ein "Trampolin" wirken kann, das gibt für Noppen im Block-/Schuss bei Bedarf mehr Druck. Je nach Deckfurnier können die Balsa Hölzer auch weichen Anschlag haben (z.B. das Kara Holz soll gut für Topspin sein), sind normalerweise aber eher "knackig".

[Stefan77]

Das Karas spielt sich durch die vielen Carbonschichten nicht wirklich wie ein reines Balsaholz. Ich kam aber mit einer KN darauf gar nicht klar. Ein T-6, ALC oder ein ZhangJike sind da schon deutlich besser (für mich). Ein knackiger Anschlag (durch die Kunstfasern) und direkteres Spielgefühl als Balsakatapultmonster. Aber hier geht es ja eigentlich um KN.

[pibach]

Ja. Balsa oder Carbon ist auch nicht so meins, wobei ich auch noch nicht so viel probiert habe.

Jedenfalls Tang Peng spielt Stiga Clipper bzw. neuerdings wohl Stiga Roosewood und Tan Ruiwu spielt ein Avalox P700. Beides recht steife Vollhölzer ohne Carbon mit einigermaßen "weichem" Anschlag, kein großer Katapult, aber recht schnell. Das erscheint mir schon mal klarer Hinweis, das sowas gut mit Noppen zu gehen scheint für ein Spielsystem, dass vorhandlastig mit Topspin agiert.

[why]

Zitat von Stefan77

Ein knackiger Anschlag (durch die Kunstfasern) und direkteres Spielgefühl als Balsakatapultmonster. Aber hier geht es ja eigentlich um KN.

Das richtige, passende Holz zu finden ist gar nicht so einfach. Jeder Spieler hat ja auch individuelle Vorlieben und ausserdem muss sich das Holz für beide Belagseiten eignen.
Im übrigen spiele ich auch ein Balsaholz und dies ist überhaupt kein *Katapultmonster*, trotz einer Gesamtdicke von ca. 11,2. Würde es auch nicht als weich bezeichen.
Habe selber nur ein Carbonholz gespielt, dass kam mir recht *gefühllos* vor.
Wer leichte Schläger möchte wird aber an Balsa nicht vorbeikommen ....

[AlexM]

Eine besonders wichtige Eigenschaft für mich als KN-Spieler auf RH ist neben einem ausreichenden Katapult und Speed vor allem ein recht hoher Ballabsprung. Wer mit der KN offensiv variabel spielen möchte, muss m.E. ab einer bestimmten Klasse in der Lage sein, einen vernünftigen Eröffnungsball (meist TS oder Banana-Flip) spielen zu können. Reine Konter- und Blockstrategien sind oft zu harmlos, auch in niedrigeren Klassen wird man damit zu berechenbar. Den "Störfaktor flacher Ballabsprung" nutze ich daher nur wenns passt als "Überraschungsmoment", somit nicht andauernd. Die meisten Kunstfaserhölzer haben einen recht niedrigen Ballabsprung und eher weniger Katapult, das Ganze spielt sich dann u.U. auch noch recht synthetisch - also nicht unbedingt die beste Kombi. Die von mir aktuell getesteten 5-Schichter wie Bloodwood 5 und ONCT funktionierten auf Anhieb recht gut und der erste wirklich KN geeignete 7-Schichter ist ausgerechnet ein (nicht zu steifes) Samsonov Force (ein P 700 ging nicht so gut). Die Balsas gehen auch, wenn der Katapult und die Steifigkeit nicht so extrem ist (z.B. Rendler Eugen Memo) - war mir auf Dauer bloß zu indirekt und langsam. Neben meinem recht anspruchvollen Maze OFF (ALC) komme ich mit der KN sehr gut mit dem Adidas Avenger Carbon klar (kein Wunder, ist auch recht elastisch (ein schnelleres WSC)).
Der Ballabsprung eines Ebenholz V (auch wenn das Feeling gut war) und eines T-6 (hatte auch zu wenig Katapult, der Speed stimmte aber) war mir für mein Spielsystem (und meiner Spielstärke) z.B. leider zu flach.
Wer mit der KN "nur" auf Konter, Block, Aufschlagsannahme und Störfaktor setzt, ist mit einem steifen Holz i.d.R. aber gut beraten.

[pibach]

Zitat von AlexM

Eine besonders wichtige Eigenschaft für mich als KN-Spieler auf RH ist neben einem ausreichenden Katapult und Speed vor allem ein recht hoher Ballabsprung.

Hi Alex, danke, guter Beitrag!
Was mich etwas wundert ist, dass in der Weltspitze praktisch nur harte Noppe gespielt wird, a la Spectol. Keine spinnige. Die Noppenspieler sind auch eher kleiner und sehr beweglich (Tan Ruiwu zum beispiel). Ihre Hölzer (z.B. Clipper, P700) haben nicht unbedingt hohen Ballabsprung oder Katapult.

Hier fand ich auch die interessanten Ausführung:
"Deswegen werden in höheren Spielklassen ausschließlich harte Beläge mit wenig oder ohne Katapult-Effekt gespielt. Bei den chinesischen Weltklasse-Spielern ist das noch viel auffälliger als bei den Europäern. Die haben einen ausgeprägten und langen Armzug und sind deswegen nicht auf Katapult-Effekt angewiesen. Vor allem in niedrigeren Spielklassen bis zur Verbands-Ebene werden Beläge mit Katapult-Effekt gespielt, da diese Mankos in der Technik gut überdecken."
Könnte auch auf spinnige Noppen zutreffen?

[Stefan77]

Ich sehe das ein wenig anders als in dem Beitrag, In den höheren Klassen, vor allem auch bei den Chinesen, werden die Beläge getunt bis zum Umfallen und unter Spannung aufgeklebt.. Dadurch haben diese einen Katapulteffekt, der viel höher ist als bei "normalen" FKE-Belägen. Die benutzen die Beläge, die sich am besten tunen lassen. Sonst würden die ja alle Sriver spielen und keine offenporigen Schwämme haben, die einfach mehr Tuner aufnehmen.

[rebiator]

Dem stimme ich zu. Spiel mal nen spectol geklebt. Dann weisste warum..

[AlexM]

Zitat von pibach

... fand ich auch die interessanten Ausführung:
"Deswegen werden in höheren Spielklassen ausschließlich harte Beläge mit wenig oder ohne Katapult-Effekt gespielt. Bei den chinesischen Weltklasse-Spielern ist das noch viel auffälliger als bei den Europäern. Die haben einen ausgeprägten und langen Armzug und sind deswegen nicht auf Katapult-Effekt angewiesen. Vor allem in niedrigeren Spielklassen bis zur Verbands-Ebene werden Beläge mit Katapult-Effekt gespielt, da diese Mankos in der Technik gut überdecken."
Könnte auch auf spinnige Noppen zutreffen?

An für sich ist die Aussage richtig, nur bezieht sie sich in erster Linie auf die NI-Beläge, da von den chinesischen Weltklasse-Spielern kaum einer mit KN spielt. Weiterhin bin ich der Ansicht, dass die Chinesen kurze Armzüge bevorzugen, da sie lieber Tischnah spielen (erst recht mit KN). Das liegt den klebrigen recht harten undynamischen Gummis auch am besten. Erst wenn sie vom Tisch gedrängt werden, setzen sie zwangsläufig den ausgeprägten langen Armzug ein - sehr schön ist das z.B. in einer Trainingsfrequenz auf YouTube bei Ma Lin zu sehen. Wenn man sich ZJ oder Ma Long anschaut, muss einem jedoch mit Ihren Chinesengummis auf der VH klar werden, dass da ein deutlicher FKE drinne ist (wie der da wohl reingekommen ist ). Da sich vor allem die härteren Schwämme glänzend tunen lassen (der Katapult ist da linearer und kontrollierter, die Präzision leidet nicht so stark wie bei weicheren Schwämmen), sind die Hurricanes, Haifu's & Co. bei den Spitzenspielern sehr beliebt. Wer noch zusätzlich ein sehr elastisches OG braucht, der spielt dann halt (meist auf der RH) einen getunten Tenergy (z.B. ZJ einen T64). Die KN's werden natürlich auch getuned aber das wurde ja bereits schon erwähnt.

Allerdings kann man als Amateur mit den o.g. Erkenntnissen kaum Rückschlüsse auf das eigene bescheidene TT-Spiel ziehen. Wir als Europäer sind halt i.d.R. nicht unter 170cm groß, wiegen als Männer selten 60kg und haben nicht die Beweglichkeit hinter dem Tisch wie ein asiatischer Speedy Gonzales. Den Chinesen wird der VH-Schuß "in die Wiege gelegt", während wir uns noch mit sicherem Schupfen (meist RH) und TS (meist auf VH) mit langen Armbewegungen in einem "höheren Spieleralter" rumschlagen.