Kritik der WAZ an TT-Bundesliga

[Pinguin]

Ich kann die Kritik der Zeitung auch gut verstehen. Die Bundesliga ist die Profiliga. Das heißt, es spielen Profis, deren Arbeit das Tischtennis ist.

Und somit dürfte es doch wohl kein Problem sein, wenn ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern die Termine anordnet.

Ebenso darf es kein Thema sein, wenn die Bundesliga-Leitung vor dem ersten Spieltag die Spieltage festlegt, ein Verein kann dann nur noch sagen "ja, an diesem Spieltag haben wir die Halle" oder "nein, wir müssen an diesem Tag auswärts spielen" - andere Antworten werden nicht zugelassen.

Dafür ist es doch die Profi-Liga. Keiner der Spieler der Bundesliga muss seinen Arbeitgeber um einen freien Freitagnachmittag anbetteln, wenn sie Freitag abends ein Spiel haben - die Arbeitgeber sind nunmal die Vereine für die sie spielen (davon geh ich mal aus - würde mich wundern, wenn die Spieler noch zig Nebenjobs hätten).

Im Fußball klappt das doch auch mit den festgesetzten Spieltagen - warum nicht auch in unserer Profiliga?

[Rudi Endres]

Wir hatten diese Diskussion schon mal. Es ging um den chaotischen Terminplan der Damenbundesliga.
Die Frage ist: Wer muss auf wen Rücksicht nehmen? Ist die Bundesliga wirklich die Haupteinnahmequelle der Spieler oder sind es, zumindest für die Stars, ihre persönlichen Sponsoren und damit indirekt die großen Turniere. Wäre die Liga knallhart, so müssten die Vereine bei Terminüberschneidungen eben mit Ersatz antreten. Das will man nicht und nimmt lieber die schlechte Außenwirkung in Kauf. Ich glaube, dass sich auf Dauer die Turnierserien durchsetzen werden.

[Dragonspin]

10er Klasse. Weg mit Play-Offs.
Geordnete Spielpläne.

Europaliga noch mehr nur junge Spieler einsetzen.

[chris]

Original von ausmzoo:
Schön und nun musst Du aber auch berücksichtigen, daß die Tischtennisspieler noch Turniere haben:
div. Pro-Tour
Nationale und internationale Meisterschaften
usw.
Haben das die Fußballer auch?

Rechne doch einmal bitte hoch, auf wieviele Einsätze ein TT-Profi kommt!
Aber ich gebe Dir schon recht, daß ein Fußballer kaum eine Einzelmeisterschaft spielen wird, weder national noch international.
Früher gab es noch die Hallenmasters, die durchaus Turniercharakter, mit mehreren Spielen am Tag, hatten! Und wenn Du in der Halle auf dem Feld bist, dann bist Du die ganze Zeit volle Pulle am rennen.

Original von ausmzoo:
Das wäre erstmal zu klären. Bei einem engen TT-Bundesligaspiel kommen schnell mal 60 Minuten Spielzeit pro Spieler zusammen, das ist mehr als die Nettospielzeit eines Fußballbundesligaspiels (wohlgemerkt nicht die Ballkontaktzeit eines Spielers !!!).

Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wie oft hat ein TT Spieler drei Spiele hintereinander, die 20 Minuten dauern? Woher hast Du die Info, daß die Nettospielzeit eines Fußballbundesligaspiels unter 60 Minuten liegt? Das wage ich zu bezweifeln!
Ich will nur mal darauf hinweisen, daß im heutigen Fußball, außer dem Torwart, jeder dauerhaft in Bewegung ist und nicht irgendwo rumsteht. Im TV fällt es nicht so auf, wie eng das Spiel gemacht wird, aber im Stadion ist das sehr gut sichtbar!

@Rudolf
Ich glaube nicht, daß sich in Europa die Turnierserien durchsetzen werden, da hier kein TV und nicht genügend Geld von Sponsoren dabei ist, so daß nicht-Spitzen-Profis wohl kaum davon leben können. In Asien sieht es ja anders aus.
Sonst bin ich genau Deiner Meinung!

@all
Könnt Ihr Euch Gründe vorstellen, warum der DTTB nicht an festen Spieltagen der BuLi interessiert ist?

[Flachschupfer]

Original von chris:

Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wie oft hat ein TT Spieler drei Spiele hintereinander, die 20 Minuten dauern? Woher hast Du die Info, daß die Nettospielzeit eines Fußballbundesligaspiels unter 60 Minuten liegt? Das wage ich zu bezweifeln!
Ich will nur mal darauf hinweisen, daß im heutigen Fußball, außer dem Torwart, jeder dauerhaft in Bewegung ist und nicht irgendwo rumsteht. Im TV fällt es nicht so auf, wie eng das Spiel gemacht wird, aber im Stadion ist das sehr gut sichtbar!

Das mit der Nettospielzeit beim Fußball ist allgemein bekannt. Ich meine bei der WM 1998 lag sie ungefähr bei 47/48 Minuten, so die FIFA damals. Bezweifel weiter, ändert nix am Fakt. Auch im heutigen Fußball sind die Spieler nicht dauerhaft in Bewegung; Pausen gibt's immer wieder. Belastend sind sicher die ständigen plötzlichen Wechsel von Belastung/Pause.

Im übrigen ist diese Zersplitterung des TT-Spielplans sicher unschön. Aber zunehmend kann das auch in anderen Sportarten beobachtet werden, z.B. auch im Fußball. Wenn demnächst der UEFA-Cup nach CL-Vorblid kommt, wird's da auch noch lustiger. Demnächst ist aus irgendwelchen Gründen das Spiel H96-Rostock in die Woche verlegt - auch Käse.
Die Fußball-BL hat aber den Vorteil, dass sie besser ins internationale Geschäft eingebettet ist. Außerdem müssen die TT-Spieler auch ihre Einzelinteressen pflegen (Turniere), das kommt sicher oben drauf (zusätzlich auch Reisestrapazen).
Trotzdem sollte darauf weniger Rücksicht genommen werden - wenn ein Verein einen rum. Nationalspieler verpflichtet, dann fehlt der halt mal am Spieltag oder unter der Woche - und das ist sicher zu verkraften und zu organisieren, und gleicht sich sicher auch wieder aus.

[Walker]

Das mit der Nettospielzeit stimmt, mit 60 Minuten ist die eher noch zu hoch angesetzt.

Meiner Meinung nach kann man die Belastung beim TT einfach nicht mit der beim Fussball vergleichen, beim TT ist die Belastung intensiver aber dafür auch kürzer.
Neben der physischen Belastung gibt es ja auch noch so etwas wie eine psychische Belastung, nämlich, dass man irgendwann einfach "überspielt" ist.

[Rudi Endres]

Wir landen wie üblich bei internen Problemen des TT - Sports. Doch genau dies interessiert Außenstehende und Medien nicht im geringsten. Für diese sind die Bundesligen aufgrund des Terminchaos weitgehend uninteressant.

[Dieterkuhn]

die diskussion verläuft sich hier m.e. ein bisschen im sand, zum einen weil das ursprüngliche diskussionsthema nicht mehr im zentrum der diskussion steht, zum anderen, weil die vergleiche hier nicht richtig adequat sind.

als erstes zu den punkt fussballer leisten so viel mehr als tt-spieler:
-fussballer sind wahrlich nicht die herausragenden athleten, deren "leistung" im sport einzigartig sind. ist gibt auf jeden fall sportarten, wo die körperlichen belastungen höher sind, und wo die spieler nicht wie beim fussball dauernd darüber jammern, das das nicht schaffbar ist. man denke z.b. an die nba, alle zwei tage ein spiel, kombiniert mit weiten flugreisen. fussballer jammern schon, wenn sie drei mal die woche ran müssen. oder schaut euch mal die tour de france an. bei den königsetappen verbraucht ein radfahrer an die 6000 kcal, werte an die ein fussballer nie im leben rankommt.
-ein duschnittlicher buli-profi läuft in einem spiel ca 5-7 km innerhalb 90 minuten, mit ner viertelstunde pause. das laufe ich in einer stunde, ohne gross ausgepowert zu sein. das dabei einige sprinteinlage sind, macht es natürlich schwerer, aber sicherlich nicht übermenschlich.
- grundsätzlich finde ich es nicht richtig, verscheidene sportarten anhand der "leistung" die ein sportler in ihr erbringt, zu vergleichen. jede sportart hat ihre eigenheiten, und die sollte man berücksichtigen. das "besondere" am fussball ist doch nicht, das die spieler so eine "grosse" laufleistung erbringen, sonder der umgang mit dem ball.
-man sollte wie bereits erwähnt, die beanspruchung beim tt nicht unterschätzen. tt ist im gegensatz zum fussball ein weitesgehend anaerober sport, bei dem die belastungen ganz anders geartet sind. kurze explosive bewegungen und reaktionen, die kernelemente eines tt-spiels, stellen an den körper sicherlich andere herausforderungen , als z.b ein 10-km lauf. was "anstrengender" ist, oder wer mehr "leistet" ist imho kaum zu beantworten, zumal ich solche vergleiche einfach schwachsinnig finde.


doch zurück zu der eigentlichen diskussion:
ich finde die waz bringt es auf den punkt. die aussendarstellung, und hierzu finde ich gehört nun mal auch der spielplan und die tabelle der tt bundesliga ist wahrlich unprofessionell. und damit meine ich weder die spieler noch die funktionäre (die zwar das eine oder andere mal übers ziel hinausschiessen, aber generell doch sehr engagiert sind, unseren sport nach vorne zu bringen), sondern diese flickschusterei, die einfach in einer profiliga nichts zu suchen hat.

[Günter]

Original von HeWa:

…...Eine sonderbare Planung. Undenkbar in der Fußballwelt: Bayern spielt später als Dortmund, und Schalke läuft erst irgendwann danach mal auf. Doch der Deutsche Tischtennis-Bund gab den über 50 Sonderwünschen der Vereine bei der Gestaltung des Spielplans nach und nimmt billigend in Kauf, dass die Tabelle ihre Aussagekraft einbüßt, Medien nur häppchenweise berichten und das Erscheinungsbild schlichtweg desolat ist. ……..

Über 50 Sonderwünsche der Vereine wurden bei der Spielplangestaltung berücksichtigt. Ja ist den der Spielplan ein Wunschkonzert? Wenn wundert da die Zuschauerdesinteresse. Vielleicht sollten die Vereinsoberen mal die Bundesliga als Gesamtes und nicht nur ihren Verein sehen. Oder soll TT den gleichen Weg gehen, den Tennis gegangen ist. Wer spielt den da noch in der Bundesliga, die „Gnadenbrotempfänger“. Und wer interessiert sich dafür, …..keine alte Sau.

[Harnisch]

Dem Bericht ist nichts hinzu zufügen!
Er zeigt ganz klar auf an welchen Punkten es im TT-Sport mangelt!

Danke an den Autor!top: