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  #11  
Alt 28.02.2004, 21:35
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Re: Handgelenkeinsatz als rotationsverstärkendes Element der TT-Technik

Wenn's denn nur so einfach wäre den Kopf abzuschalten! Damit kämpfe ich schon seit 25 jahren, wobei es bei mir in den letzten 5 Jahren schon deutlich besser geworden ist.
Ich sage mir immer wieder, beim nächsten Match spielst du ganz locker, da es ja nichts zu verlieren gibt. Naja, wahrscheinlich löst dies gerade die Blockierung aus. In Wirklichkeit gibt's eben schon was zu verlieren, nämlich Klassierungspunkte. Darum tritt dieser Effekt insbesondere beim Spiel gegen Tieferklassierte auf. Daran muss ich eben arbeiten.

JanMove
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  #12  
Alt 28.02.2004, 22:10
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Re: Handgelenkeinsatz als rotationsverstärkendes Element der TT-Technik

@JanMove
Alles klar von wegen Blockierungen per Kopf. Nur...
Einerseits verlierst du ja nur hin und wieder gegen tiefer Klassierte - Andererseits ist das auch nicht so schlimm. Denn hast du einen schlechten Tag und der andere einen Guten, ist das schon möglich.
Andererseits kannst du bei einem guten Tag auch gegen höher Klassierte gewinnen und das ist ja auch möglich.
Eigentlich sind die Verkrampfungen bei näherer Betrachung echt überflüssig.
Am Züri-Open zwang ich mit lockerer Spielweise als D3 in der O40-Gruppe einen C8 zu einem 5-Satz-Spiel, dass dieser dann doch noch gewonnen hatte. Der gleiche Typ hat dann gegen einen anderen D3, den ich 3:0 besiegt habe in 2:3 Sätzen verloren und ich bin in den Gruppenspielen weiter gekommen. Das ist doch einfach ein gutes Beispiel für Verkrampfung von höher Klassierten.
Also immer schön locker bleiben und mit den "Worst Case" Niederlage gegen "Schwächere" leben lernen.
Die gleichen Probleme wie wir haben auch die Profis. Eigentlich konnte Timo bei lockeren Verhältnissen an der WM gar nicht gegen den jungen Chinesen ausscheiden.
Gruss
martinspin
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  #13  
Alt 29.02.2004, 00:14
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Re: Handgelenkeinsatz als rotationsverstärkendes Element der TT-Technik

Vielleicht eine halbwegs interessante Erfahrung zum Thema Lockerheit:
Im gestrigen Meisterschaftsspiel habe ich "unstandesgemäss" gegen einen Penholder verloren, war etwas verkrampft und habe mich vermehrt auf die Defensive verlassen, v.a. im 5. Satz. In der Partie danach war ich irgendwie sehr locker und habe erstaunlich problemlos einen eigentlich noch stärkeren Gegner geschlagen, und das vor allem auch mit vermehrter Offensive, wie ich es eigentlich häufig trainiere. Irgendwie habe ich mir im ersten Spiel nicht so recht zugetraut, das antrainierte auch wirklich umsetzen zu können, und so kam es dann auch raus. Im 2. Spiel habe ich mir gleich anfänglich gesagt, na was soll's, Service und dann VH-Top, keine lange Krökelei. Das ist dann auch in dieser Lockerheit recht gut gelungen. Das Problem ist, dass das leider die seltenere Erfahrung ist, meist spiele ich besser, wenn ich um jeden Ball kämpfe, also ein bischen "verkrampft" bin.

Ich denke, dass für mich am ehesten gilt: trainiertes Spiel mit einer gewissen Lockerheit durchziehen, aber nicht zu stereotyp, immer etwas variabel, mental dabei sein, z.B. überlegen warum gerade eine Punktserie verlorenging ohne sich zu verkrampfen oder ärgern (häufig steckt ein taktisches Problemchen dahinter, ausserdem verkrampft man sich weniger wenn man sich gedanklich immer wieder mit dem Geschehen beschäftigt i.S. taktischer Ueberlegungen).

Grüsse
Taugenichts

Geändert von Taugenichts (29.02.2004 um 01:15 Uhr)
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  #14  
Alt 29.02.2004, 10:34
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Re: Handgelenkeinsatz als rotationsverstärkendes Element der TT-Technik

@Taugenichts
Ja genau so läuft's bei mir auch mit der Konzentration. Sobald ich mich im Match auf einen Punkt konzentriere, spiele ich auch lockerer. Letzten Freitag habe ich mich bei den Matches der MM einfach auf meine Beinarbeit konzentriert. d.h. Ich versuchte im Match besonders bei Schupfsituationen besser zum Ball zu stehen. Alles andere lief dann entspannter ab. So habe doch recht locker und ohne spektakuläre Ballwechsel meine Spiele gewonnen, selbst gegen einen Höherklassierten. Wenn ich locker spiele, mache ich einfach weniger Fehler, was auf meinem Spielniveau meistens für einen Sieg reicht.
Die Sache mit der Konzentration beginnt schon im Training: Auch hier sollten wir uns auf unser aktuelles Thema, wo wir uns verbessern wollen, konzentrieren. Diese Konzentration weiten wir dann auch auf die Matches aus und das war's dann.
Bei uns im Club gibt es Spieler, die echt Fortschritte machen wollen und es einfach nicht packen. Sie analysieren ihre Schwächen und arbeiten daran, aber leider immer an zu vielen Punkten. Es gibt doch während den Matches so viele Spieler die sich über ihre eigene mangelnde Laufarbeit beklagen und diese sagen immer wieder zu sich: "Mensch, lauf doch besser ". In Wirklichkeit wird deren Laufarbeit nie besser, denn sie trainieren das ja auch nicht. Und im Match soll es dann mit reiner Willensenergie klappen?
Also wenn dein Schwergewicht im Training ist, "schnell die Initiative zu ergreifen", muss das natürlich auch im Match angewandt werden. Ansonsten blockierst du mental. Wenn deine Konzentration im Training die Taktik ist, so konzentrierst du dich in den Spielen auch auf die Taktik. Schlechter ist, du trainierst im Training die schnelle Initiative und im Match konzentrierst du dich auf die Taktik. Angenommen du merkst im Match, dass du einen Gegner mit deinen LN besiegen kannst, konzentrierst du dich auf vermehrten Einsatz mit dem Material und stehst dabei eher in der Tischmitte. Nun hast du aber im Training das Umlaufen der RH geübt, um mit der VH zu punkten. Konzentrierst du dich im Match auf beide Punkte, bist du mental schon ein bisschen blockiert. Was ist jetzt wichtiger? Ziehst du das mit dem VH-TS durch, obwohl du den Gegner mit dem Material besiegen kannst? Oder ziehst du die ganze Sache taktisch durch, obwohl du durchaus in der Lage wärst, mehr mit der VH zu punkten?
Finde das ein gutes Beispiel, an dem wir sehen, dass es absolut wichtig ist uns für eine Sache zu entscheiden. Ich denke, dass die Konzentration auf ein aktuelles Thema, bis dieses ausreichend verarbeitet ist, der Schlüssel zum langfristigen Erfolg ist. Natürlich heisst das auch, die restlichen Punkte "loszulassen" und nur passiv über die Selbswahrnehmung zu schulen.
Gruss
martinspin
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  #15  
Alt 29.02.2004, 18:13
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Re: Handgelenkeinsatz als rotationsverstärkendes Element der TT-Technik

Hallo martinspin

Gute Reaktion auf meine Ausführungen zur Verkrampferei...

Zuerst zum konkreten Detail bezüglich Spielpräferenzen, was Du auch noch angesprochen hast:
Ob ich in der Tischmitte mehr mit der LN abwehre oder VH-TS spiele hängt von der Spielstärke, Spielcharakteristik und Spielintelligenz des Gegners sowie von meiner Tagesform ab, das kann also ganz kompliziert werden, ergibt sich aber häufig einfach mal. Gegen schwächere bis gleichstarke Gegner versuche ich meistens aktiv zu spielen, d.h. im Zweifelsfall die VH zu suchen, auch wenn ich mit der Noppenfräse gut aussehe. Die Krux des Defensivspiels ist nämlich, dass der Gegner sich dran gewöhnen kann und plötzlich viel weniger Fehler macht, so dass ich dann doch gezwungen bin, die Punkte irgendwie aktiv zu machen und eventuell sogar das "Auseinandergenommenwerden" vermeiden muss (ist mir an einem Turnier schon mal passiert, stand im 3. Satz kurz vor dem Matchball und der Gegner hat plötzlich viel sicherer aktiv agiert, konnte dann nicht mehr reagieren bis zum Schluss!). Wenn ein Gegner sehr spinreiche Bälle in die Mitte zieht, bin ich geneigt, ihm mit der Noppe Extremalunterschnitt zurückzuhacken (das wollte er ja offensichtlich... ), wenn er eher rasch mit weniger Spin spielt versuche ich eher mit der VH dagegenzugehen und das Tempo irgendwie in Spin plus Tempo umzuwandeln (sehr idealistisch, klappt natürlich immer sehr gut... ). Wenn mich jemand mit Drucktopspins freiwillig häufig in die RH-Diagonale schickt, versuche ich erstmal rauszufinden, wie gut sein TS ist (d.h. "wer hält das länger durch"), er soll den riskanten Ball auf US aus der RH-Ecke Longline spielen wenn er meine VH haben will. Wenn ich in solchen Rallys unterlegen bin (was in der Regel doch einige Klassierungspunkte mehr braucht beim Gegner als bei mir), versuche ich irgendwie zu stören (Fake-Unterschnittbälle, Blocks, doch andere Platzierung, was auch immer...). Beim eigenen Service ist sowieso klar, dass der Gegner meine LN-Seite eigentlich gar nie zu Gesicht bekommen sollte (was ja auch immer klappt... ). Habe aber auch schon statt anzuziehen mit der VH geschupft, das liegt aber daran, dass ich als Konterspieler (d.h. mit der Energie des Gegners etwas anfangen) immer noch besser bin, als wenn ich selber die ganze Musik (z.b. auf eher kurz zurückgelegte Bälle) machen muss. Daran wird aber gearbeitet.

Was Du bezüglich Lernwege und Konzentration auf ein Thema sagst, ist sehr gut. Bin der Meinung, dass TT eine sehr schwierig zu erlernende Spielsportart ist, so in etwa vielleicht mit Klavierspielen vergleichbar. Ich könnte mich auch immer wieder über diverse Schwächen aufregen, aber gewisse Dinge lernt man (v.a. noch im fortgeschrittenen Alter) nicht so schnell. Z.B. ist für mich jetzt auf der RH Sicherheit das wichtigste Thema, d.h. Sägen, Sägen, Sägen auf verschiedenste Bälle, Sägen-Schupfen-Sägen-Schupfen, alles möglichst mi reduziertester Fehlerquote. Auf nächste Saison kommt dann der Noppenheber/"Topspin"/Konterball dazu, der in gewissen Situationen Vorteile bietet. Das kann ich mir aber nur über Monate so aneignen, dass eine genügende Schlagsicherheit bei geschickter Platzierung resultiert (mit richtigem Laufen, Einschätzen der neuen Situationen, die sich daraus ergeben, etc...). Jetzt muss ich damit leben, dass ich in gewissen Situationen keine richtig giftigen aktiven Bälle spielen kann (höchstens mal den Schläger drehen beim Schupfen, ist manchmal auch schon eklig, aber halt kein richtiger Druckschlag der den Gegner zum aktiven Spiel quasi zwingt). So gibt's bei jeden Teilaspekt dieses Spiels irgendetwas, das gerade aktuell in Bearbeitung ist, und einiges, dass auf die Zukunft vertagt werden muss, weil man eben nicht alles gleichzeitig verbessern kann (gewisse Dinge sind auch Grundlagen/Grundelemente eines Spielsystems, z.B wie soll ich zum Wechsel RH-Abwehr - VH-Topspin kommen wenn ich weder a) sicher abwehren noch b) einigermassen gegenziehen kann).

Grüsse
Taugenichts
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  #16  
Alt 08.03.2004, 13:15
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Re: Handgelenkeinsatz als rotationsverstärkendes Element der TT-Technik

@Taugenichts
Was mir sehr gut an dir gefällt ist, dass du sehr differenziert denkst und agierst. Nur würde ich die Unterscheidung in eine Taktik gegen schwächere und gleichgute Spieler und eine Taktik für stärkere Spieler, wie schon einmal erwähnt, nicht anwenden. Selbst bin ich auch versucht, erst einmal passiv zu agieren und zu schauen, was der Gegener so macht. Wenn er mit seinem Angriff öfters punktet muss ich dann halt mehr tun. Auf der anderen Seite habe ich auch das Bedürfnis, mein offensives Spielsystem zu entwickeln. Für mich wäre es nicht gut, einmal passiv und das das andere Mal aktiv zu agieren. Habe mir vorgenommen, schon ab dem ersten Ball die Initiative beidseitig zu übernehmen: Entweder Flip bei kurzen Bällen oder TS bei längeren Bällen.
Aus meiner Sicht müsstest du auf der RH mit der Noppe nicht einmal aggressiv Schupfen können. Dafür mit der VH schneller in die Offensive gehen. Du könntest jeden Ball in die VH und in die Tischmitte mit der VH angreifen (Flip oder TS). Alle Bälle in die RH könntest du mit Schupf und US-Verteidigung beantworten. Das wären dann eigentlich nur vier verschiedene Schläge zum Beherrschen und dafür kannst du die dann in allen Variationen.
Für meinen Teil werden ich das frühe Angreifen durchziehen oder hoffe, dass mir das auch gelingt.
Gruss
martinspin
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  #17  
Alt 09.03.2004, 00:44
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Re: Handgelenkeinsatz als rotationsverstärkendes Element der TT-Technik

@martinspin
Für Dich als grundsätzlich offensiv orientierten Spieler ist es klar, dass Du gegen alle Gegner im Grunde von der Philosophie her gleich agieren wirst. D.h. die Initiative haben oder zurückgewinnen. Für mich war es früher als reiner Abwehrer auch klar: keine Fehler machen. Beim Verteidiger führt das in der 4., 3. und auch teilweise 2. Liga dazu, dass er sehr viele stundenlange Schupfspiele durchstehen muss, da auf diesem Niveau die sicheren Angreifer ja doch noch eher dünn gesäht sind. Die Abwehr ist grundsätzlich eine Art "Metaspiel" und braucht eigentlich einen Angreifer, um sich als solche überhaupt manifestieren zu können. Wenn der nicht vorhanden ist, mutiert man zum reinen Schupfer und Gelegenheitsknaller, und teils müssen Siege gegen unterklassige Gegner mühsam erzittert werden. Unter anderem aus diesem Grund habe ich mein Spiel ja mal umgestellt. D.h. es ist für mich durchaus sinnvoll, einen deutlich schwächeren Gegner "von der Platte zu fegen" (was in der Meisterschaft und in Turnieren häufig tatsächlich so passiert, d.h. Resultate wie 11:3 o.Ae. wenn die VH in solchen Spielen läuft; zudem dauert das Spiel nicht fünf mal zehn Minuten sondern drei mal drei). Stärkere Gegner lassen das gar nicht zu, respektive dort mutiere ich aufgrund deren Aktivitäten automatisch mindestens teilweise zum Abwehrer.

Die Beschränkung der Schlagvarianten ist tatsächlich für verschiedenste Spielstile keine schlechte Strategie, allerdings steht mein Spiel auch dem etwas im Wege. Häufig fahre ich mit einem gut unterschnittenen Schupfreturn auf kurze bis halblange Service besser als mit einem Flip (den ich zudem noch von Grund auf mal richtig lernen müsste). Es ist dann Schnitt im Spiel, was schon mal nicht schlecht ist. Ausserdem ist der VH-Schupf wohl einer meiner Paradeschläge. Wenn ich mich mit der RH auf Schupf und Abwehr beschränke, komme ich in verschiedensten Situationen nicht aus der Passivität heraus (habe ja nicht die Beine von z.B. Wang Liqin oder so ), was mir besonders deutlich immer wieder mein Haupttrainingspartner zeigt. Alle anderen Lösungen wie Schlägerdrehen zum Schupf, Rückhandtopspin, oder einfach weiter mit den Noppen löffeln, etc. sind entweder schwieriger oder führen auch nicht raus aus der Passivität (evtl. gäb's so kreative Lösungen wie Schlägerdrehen und Seitschnittschupfen? - Werde ich gleich im nächsten Trainingsmatch mal ausprobieren ).
Das mit dem aggressiven Schupf auf der Noppenseite lässt sich wohl kaum umgehen, da die Bälle sonst für stärkere Gegner einfach nur gefundenes Fressen sind, besonders beim Servicereturn. Den brauche ich also wohl oder übel auf der RH-Seite.

So resultieren für die RH: Unterschnittabwehr, Schupfball, Noppendruckschupf, Noppenheber/"Topspin"-Konter/Schuss (ist eine Art "Schlagkontinuum"), Block; mit Schlägerdrehen zudem: Normalschupf, ev. Topspin und Schuss. Für die VH: Topspin, Schupf, Block, Schuss, Flip (v.a. halblang-kurze Service in der weiten VH), Unterschnittabwehr (jawohl, brauche ich doch ganz selten noch mal). Eine ganze Menge, wahrscheinlich habe ich sogar noch einiges vergessen.

Grüsse
Taugenichts
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  #18  
Alt 09.03.2004, 08:49
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Re: Handgelenkeinsatz als rotationsverstärkendes Element der TT-Technik

@Taugenichts
Mit deinen Schlagvariationen der Noppenseite bin ich soweit einverstanden. Ich würde den Konter und den Schuss nur in Ausnahmefällen brauchen und vorher die RH umlaufen. Auf der VH würde ich ein zeitgemässes TS-Spiel mit Vorwärtsrotation aufziehen oder mit kurzen Noppen Block, Konter und Schuss praktizieren . Ich finde es nach wir vor problematisch, alle Technik zu trainieren und zu spielen. Die Stärke der langen Noppe ist doch ehe das Variieren von Stellung, Plazierung und Tempo. Mit der VH würde ich mich dann auf das TS-Spiel mit direkten Winnerabsichten begrenzen.
Die andere Variante mit kurzer und agressiver Noppe auf der VH wäre doch auch eine Alternative?
Je einfacher ein Spielsystem, umso effizienter ist es. Habe am Finale der Mannschaft-WM nicht begriffen, warum Timo nicht konsequenter Gegengezogen hat. Das machte er doch noch locker vor ein bis zwei Jahren. Ich finde Christian Süss hat umgekehrt sehr konsequent gespielt. Alle sind mit seinem Auftritt zufrieden gewesen. Ich denke alle waren auch irgendwie unzufrieden, dass sich Timo von Wang Hao so hat dominieren lassen.
Ich für meinen Teil bin mit einer konsequenten Leistung meinerseits zufrieden, egal ob ich gewinne oder verliere. Wenn ich mit einer unkonsequenten Haltung gewinne, freue ich mich über den Sieg. Sollte ich aber mit einer unkonsequenten Haltung verlieren, bin ich gar nicht gut drauf und ich ärgere mich über mein "beschissenes" Spiel.
Wie auch immer... Gestern habe ich gegen ein höherklassierten Allrounder (VH Noppen innen und RH mit LN=Palio) erst im 5. Satz verloren. Habe zum ersten Mal richtig geschnallt, dass Schupf auf die Noppe direkt mit harten RH-Schüssen beantwortet werden kann. Ausserdem war die LN auf meinen ersten Angriff nicht gerade gefährlich. Erst der zweite TS hatte dann schon mehr US. Habe offensiv gespielt und knapp verloren. War aber mit den erkämpften Punkten zufrieden.
Gruss
martinspin
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  #19  
Alt 09.03.2004, 12:42
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Re: Handgelenkeinsatz als rotationsverstärkendes Element der TT-Technik

@martinspin
Den Noppenkonter und Schuss brauche ich tatsächlich seltener, ist aber nicht nur eine Frage des Spielsystems, sondern auch der Schwierigkeiten mit diesen Schlägen. Das braucht schon ein gutes Timing, und man kann die Bälle nur erfolgversprechend spielen wenn man sie früh am oder sogar über dem Tisch nehmen kann. Vor allem, wenn das Material eher für die US-Abwehr optimiert wurde (0.5 mm Schwamm statt ca. 1.5 mm...). Ich würde mich mit der Noppe gerne auf Abwehr und Schupfvarianten beschränken wie z.B ein Joo Se Hyuk, nur spielen leider meine Gegner nicht so konsequent offensiv, so dass ich irgendeine Methode haben muss, um schwache Bälle auf der RH zu vermeiden. Eine Kurznoppe auf der VH kommt nicht in Frage, da ich damit meinen besten Schlag vergessen könnte (extrem rotationsreicher TS). Bin auf der VH schon in gewissem Sinne eindimensionaler, d.h. wie Du sagst, TS-Spiel mit Winnerabsichten (lässt sich natürlich auch aufgrund der häufig vom Gegner ausgehenden Initiative nicht konsequent durchziehen).
Bin übrigens am Sonntag leider nicht Zürcher Kantonsmeister D geworden, weil in Halbfinale ein Gegner recht clever gespielt hat und gerade von meiner RH-Seite auf tote Bälle häufig etwas zu hohe, schwache Rückschläge kamen. Zudem hat die VH-Maschine etwas gestottert, so dass pro Satz etwa ein bis zwei Bälle zuwenig auf dem Tisch landeten (waren im Trefferfall zu etwa 80% direkte Punkte). Das bestärkt mich in meinem Programm: VH-Top weiter verbessern, RH-Schupfkontrolle verbessern. Zudem offensive Noppenschläge auf nächste Saison einbauen.

Zum Spiel von Boll könnte man einiges sagen. Erst mal ist es insgesamt gewissermassen die Spielweise des 21. Jahrhunderts, d.h. Bälle relativ früh nehmen, möglichst nie passiv, immer Gegenspinversuch. Das sieht natürlich sehr gut aus wenn's läuft (wie gegen Ryu), aber ist halt auch sehr schwierig und riskant, d.h. es sieht schnell sehr schlecht aus wenn der Motor nur irgendwie ein bisschen stottert. Ein Samsonov z.B. geht kaum je so unter wie Timo im dritten Satz, auch wenn er schlecht spielt, da die "technischen Prozessfenster" für seine Schläge doch etwas grösser sind. Ich bin mir sicher, dass Boll gerne etwas mehr gegengezogen hätte, aber es ging halt einfach nicht. Uebrigens hat ja Wang Hao in etwa dasselbe im neuen Penholderstil gemacht. Ich fand die invertierten RH-Topspins schon sehenswert, er ist mit dieser Variante nicht gezwungen, die RH immer zu umlaufen fürs aktive Spiel (vgl. Ryu). Wang hat auch einfach unwiderstehlich gespielt und offenbar an diesem Turnier sowieso den stärksten Eindruck von allen Spielern hinterlassen.

Ich bin schon eher ein "Siegspieler" als ein "Aesthet", d.h. wenn ich gewinne, ist es eigentlich egal wie, auch wenn's dreiunddreissigmal derselbe langweilige Ballwechsel war. Wäre ich am Sonntag gecoacht worden, hätte man mir wahrscheinlich gesagt, ich soll mit der VH weniger draufdonnern (weiche Vorzieher, Ballwechsel zulassen) und mit der RH mehr stören, also gewissermassen inkonsequentes Spiel. Darauf wäre ich sicher eingegangen, auch wenn's optisch nicht mehr so viel hergegeben hätte wie die aggressive Vorhand und die RH-Abwehr. Leider habe ich da allein in meinem Saft geschmort und regte mich nur über die lausige VH auf. Mein Spiel führt übrigens in fast jedem taktischen Fall zu wenigstens einigen einigermassen schönen Ballwechseln.

Zum Spiel gegen LN könnte ich Dir sicher ein paar Tips geben, das kannst Du aber auch mit der Suchfunktion im Material- oder Technikforum mal abchecken.
Aus Deiner Schilderung entnehme ich, dass es sich um einen LN-Störer am Tisch gehandelt hat (Palio whs. glatt, nicht griffig). Du hast whs. Unterschnittblocks und Druckschupfer gekriegt von der Noppenseite, und dass er mit der Noppe auf Schupf Druck machen kann ist physikalisch-elementar eigentlich klar (Schnittumkehr bei glatten Noppen). Viele "Nöppeler" können das nicht so gut, aber wenn's einer kann, ist Schupf in die RH mehr oder weniger verboten.
Eine Variante ist, mit leicht gelifteten Bällen in die RH zu spielen und dann irgendeinen der leicht unterschnittenen, eher drucklosen Returns mal zum Drucktopspin oder Schuss auszunützen. Wenn Du sicherer bist, kannst Du auch Tempospins in die RH ziehen, die segeln dem Gegner dann beim Block geradeaus an die Hallenwand, wenn er das Tempo nicht rauskriegt, was recht schwierig ist. Verboten sind langsame rotationsreiche Topspins in die Noppe, die kommen als Stopblock mit extrem viel Unterschnitt zurück und häufig nicht mehr über die Tischkante hinaus (was damit machen? - Selber ein Ei gelegt...). Ist der Gegner nicht so laufstark oder hat eine ungefährliche VH, kannst Du sogar höhere leicht angeleierte Bälle lang in die RH spielen, die sind nicht leicht mit einer glatten Noppe zu schiessen und kommen häufig genauso hoch zurück. Beim Service ist ein langer toter oder nur leicht über- oder unterschnittener Ball (schnell oder langsamer) in die RH eine gute Variante, Du bekommst dann einen berechenbaren Ball zurück und kannst vielleicht gerade den Drucktopspin spielen. Keinesfalls halblange Extremschnittaufschläge in die Tischmitte oder RH!

So, das wär's erst mal wieder. Grüsse nach St. Gallen
Taugenichts
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Re: Handgelenkeinsatz als rotationsverstärkendes Element der TT-Technik

@ Martinspin

Ich bin voll einverstanden mit dem konsequent Spielen, allerdings bedeutet dies für mich was anderes. Konsequent heisst für mich, bei jedem Gegner individuell die Schwächen herausfinden und ihn dann konsequent daraufhin anspielen, d. h. die Schwäche ausgiebigst massieren. Gegen den einen Gegner können es spezielle (objektiv vielleicht sogar schlechte) Aufschläge sein, beim anderen Ballonbälle, beim dritten Rotationstopspins, beim vierten Schupfbälle, ....

Was nützt es Dir, wenn Du konsequent Aufschlag mit anschliessendem Rohr spielst und Dein Gegner Dir den Ball schneller zurück blockt als Du schauen kannst. Die Spielidee, die mir so vorschwebt erfordert allerdings, dass man selbst alle Schläge spielen kann und diese auch variabel einsetzt. Das zeichnet einen kompletten Spieler aus, und für mich verkörpert Samsonov diesen Spielertypus am perfektesten. Samsonov ist technisch vollkommen und meines Erachtens sogar kompletter als Waldner zu seinen besten Zeiten. Vom Potenzial ist Samsonov auch den Chinesen überlegen und hätte mindestens schon ein- oder zweimal Weltmeister sein müssen. Das Problem in seinem Spiel ist einfach, dass er fast schon zu perfekt ist, wodurch er verleitet wird, manchmal etwas zu passiv zu spielen. Hätte er in Paris den Offensivgeist von Courmayeur gehabt, hiesse der Weltmeister Samsonov. Da bin ich mir absolut sicher!

@ Taugenichts

Auch wenn man gemeinhin sagt, dass Boll das modernste Shakehand-Tischtennis spielt, so ist dieser Spielertypus einem Samsonov generell unterlegen. Wie Du richtig schreibst ist Bolls Spiel extrem sensitiv auf kleinste Nuancen und wenn es nicht so läuft, dann ist es sofort aus. Im Gegnsatz dazu ist es prinzipiell völlig unmöglich gegen Samsonov haushoch zu gewinnen (wenn überhaupt)! Deswegen bin ich auch ein absolutuer Fan der Samsonovschen Spielanlage und der von einem früheren Waldner.
Deiner Analyse gegen das Spiel auf lange Rückhandnoppen stimme ich übrigens voll zu. Hatte gestern mal wieder das Vergnügen gegen Horst Iffland Sen. zu spielen, der kurze Neubauer-Noppen auf der Vorhand und lange Neubauer-Noppenauf der Rückhand spielt. Halbhohe Bälle auf der Vorhandseite schiesst er ziemlich gut, und mit der Rückhand stört er ziemlich effektiv. Im ersten Satz hatte ich viel Mühe, da ich mit Unterschnitt schupfte und auf die Rückhand mit Rotationstopspins zog. Da kam der ganze Scheiss an Schnitt zurück und ich verlor (okay, er hatte auch zwei Netz- und einen Kantenball). Danach hab ich umgestellt und nur halbhoch, völlig leer in seine Rückhand geschupft. Der Ball kam halbhoch zurück, worauf es dann mit einem Powerspin bzw. Schuss bei ihm einschlug. Die nächsten drei Sätze gingen alle ganz klar an mich. Das schöne bei diesem Spiel ist nämlich, dass er mit seinen langen Noppen gar nichts dagegen machen kann. Im Prinzip müsste er die Rückhand umlaufen und versuchen, mit der Vorhand zu schiessen , wozu er vermutlich einfach schon zu alt bzw. zu langsam ist.

JanMove
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