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Fitness - Ernährung - Psyche - Gesundheit - Verletzungen Keine Ausdauer? Unbeweglich? Übergewicht? Verletzt? Der Körper muss nun mal mitspielen (auch mental), daher geht es hier um Training (abseits des Tisches), Krafttraining, Workouts, Mindset, Rezepte, Tipps für Body & Seele, usw.

Umfrageergebnis anzeigen: Wie steht es um euren "Flow" im Match? (Mehrfachauswahl möglich!)
Bei mir stehen Ehrgeiz und Können in einem gesunden Verhältnis und ich bin im Match oft im Flow-Zustand. 31 44,93%
Mein Ehrgeiz ist oft grösser wie mein Können und das drückt sich im Match häufig durch Angst oder Wut aus. 39 56,52%
Mein Ehrgeiz liegt deutlich unter meinem Können und ich bin im Match oft etwas zu locker bis gelangweilt. 8 11,59%
Ich könnte mehr und mein Ehrgeiz hält sich auch in Grenzen. Ich bin im Match oft teilnahmslos und gleichgültig. 6 8,70%
Multiple-Choice-Umfrage. Teilnehmer: 69. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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  #11  
Alt 09.07.2004, 15:20
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AW: "Flow im TT" - Balance zwischen Herausforderung und Können

Bei mir ist es doch sehr von der "Tafesform" abhängig, womit ich allerdings nicht mein Können meine, sondern meine allgemeine mentale Verfassung. Es gibt Zeiten oder Tage, da hat man anderes im Kopf, der Ehrgeiz im TT sinkt dadurch deutlich und man ist eher zu wenig konzentriert bzw leicht gelangweilt.
Allerdings ist es bei mir häufiger so, dass mein Ehrgeiz recht stark ist und Punkt zwei ziemlich genau passt. Natürlich hat man auch "ideale" Tage bei denen der Flow-Zustand eintritt, aber am häufigsten ist bei mir wohl Punkt zwei, wobei auffällig ist, dass der Ehrgeiz bei mir mit zunehmenden Alter doch ein wenig nachgelassen hat, früher wäre Punkt drei bei mir niemals eingetroffen.
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  #12  
Alt 10.07.2004, 12:45
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AW: "Flow im TT" - Balance zwischen Herausforderung und Können

Hallo zusammen

Da langsam klar wird, das für viele Forumsmitglieder der Punkt 2 (Wut-Angst wegen unverhältnismässigem Ehrgeiz ) ein Thema ist, könnten wir ja darüber diskutieren, was dagegen unternommen werden kann.

Das Problem ist erkannt! Was tut ihr dagegen? Wie passt ihr euren Ehrgeiz an euer Können an?

Gruss
martinspin
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  #13  
Alt 10.07.2004, 12:55
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AW: "Flow im TT" - Balance zwischen Herausforderung und Können

Zitat:
Zitat von martinspin
Der Begründer dieser Theorie (Mihalyi Csikszentmihalyi) zählt verschiedene Faktoren auf, die den Flow-Zustand begünstigen. Ich möchte die Diskussion auf die Balance zwischen Herausforderung und Können eingrenzen. Die Theorie besagt:

1. "Flow" entsteht, wenn sich der Ehrgeiz mit dem eigenen Können in einem Gleichgewicht befindet.

2. "Angst-Wut" entsteht, wenn der Ehrgeiz deutlich grösser ist als das Können.

3. "Entspannung-Langeweile" entstehen, wenn der Ehrgeiz deutlich unter dem eigenen Können liegt.

4. "Teilnahmslosigkeit-Gleichgültigkeit" entsteht, wenn der Ehrgeiz und das Können tief gehalten wird.
Kein Kommentar. Da aber Literatur bis jetzt noch nicht explizit benannt wurde empfehle ich dann auch das Buch von Mihaly Csikszentmihalyi und Susan A. Jackson- "Flow im Sport".
Sollte jeder, der sich mit dem Thema auseinandersetzen möchte mal rein gucken! Viel Spaß!
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  #14  
Alt 10.07.2004, 14:28
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AW: "Flow im TT" - Balance zwischen Herausforderung und Können

Hallo Trainercoach

Zitat:
Zitat von Trainercoach
Kein Kommentar.
"Kein Kommentar" tönt verdächtig nach Punkt 3 (Entspannung-Langeweile) bezüglich deinem Engagement beim posten. Wenn du schon das Buch gelesenen hast, lass uns doch an deinem Erfahrungen mit dem Thema teilhaben.

Gruss
martinspin

PS
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  #15  
Alt 10.07.2004, 18:15
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AW: "Flow im TT" - Balance zwischen Herausforderung und Können

@ martinspin
Ich glaube schon, gute Lektüre tut not!

"Flow" als Begriff kenne ich nicht, trotzdem scheint mir die Vereinfachung auf die genannten Abstimmmhmmöglichkeiten eher schmerzhaft. Tischtennis spiele ich einfach zu schlecht, aber im Badminton bin ich talentierter und spielerisch in der Lage weit öfters "Flow"-Zustände zu erleben als im TT.
Es ist ganz sicher erst mal abhängig von den Fertigkeiten in den Grundtechniken.
Es gibt Tage da gelingt alles einfach schlechter. Es ist völlig wurscht ob das mentale oder physische Gründe hat, es wird sich kein Flow einstellen.
Wenn ich technisch deutlich unter meinen sowieso schon bescheidenen Möglichkeiten spiele, kann ich schon ziemlich sauer werden! Trotzdem kann ich deswegen nicht für 2.) abstimmen.
Mentale Beeinträchtigungen wie Stress, Sorgen, Trauer, ... sind besonders geeignet das Abrufen normaler Leistungen zu verhindern. "Flow" wird nicht möglich sein.
Es ist durchaus öfters so, dass mein Ehrgeiz meinem momentanen Können entspricht, trotzdem würde ich das nicht als Flow-Zustand bezeichnen. Nach knappen 30 Jahren TT gehe ich trotz vorhandenen Ehrgeizes lediglich nachdenklich mit meinen Ressourcen um.

Oder würdest Du es als Flow-Zustand bezeichnen, wenn man sich mental zurücknimmt (sich halt nicht sehenden Auges die Hirnbüchse einrennt), weil man an einem Tag die Bälle einfach nicht dahin bekommt wo man sie sonst hinbekommt?

Ohne "Flow" zu kennen vermute ich mal, dass das nicht so schlicht wie geschildert ist. Eher auf meinen häufigen Erlebnissen im Badminton basierend, benötigt "Flow" ein paar Voraussetzungen und hat dann auch Wirkung. Voraussetzungen wären zB.
- mind. normale technische Fertigkeiten,
- keine mentale Beeinträchtigung, d.h alles was in Richtung ausgeprägte innere Ruhe geht ist günstiger,
- vorhandene Motivation und vor allem
- ein Gegner der einen an die eigenen Grenzen bringt.

BTW, Motivation halte ich als Begriff für passender, der Begriff Ehrgeiz lässt sich negativ belegen. Wenn das - und was ich vereinfachend an Faktoren nicht erwähnt habe (z.B. Publikum, Taktik, ...) - gut zusammenspielt, dann kann ein persönlich optimales Spielvermögen erreicht werden. Üblicherweise ist man davon eher mehr denn weniger entfernt. Einen "Lauf haben" kennt jeder, nur dass der häufig vorbeigeht wie die Sonne vor die die Wolke zieht. Irgendwas passt dann nicht mehr. Ich bin davon überzeugt, dass man sich das bewusst machen kann.

Ich habe in einem Badmintonturnier im Halbfinale gegen den Vorjahresgewinner gespielt. Im Entscheidungssatz bei etwa 180 Puls (160 konnte ich aerob), trotzdessen innere Ruhe, den Ball und den Gegner im Tunnelblick, der Feldmaße sicher, das Publikum gefühlt, konzentriert und nachdenkend! Sonst war nichts! Selbst Motivation spielte dann keine Rolle mehr, es ging nur noch um optimales Spielen. Ob das dann zum Gewinnen reicht wird nebensächlich. Dieser Zustand ist frei von Widerständen, mit Fließen wäre das passend beschrieben.

Im Finale war ich körperlich zu platt, es ging nicht mehr. Trotzdem, so am Limit wie in dem Halbfinale habe ich nicht wieder gespielt (im TT spielt die athletische Komponente eine geringere Rolle). Es geht immer in die Richtung, aber der Tunnelblick war schon außerordentlich. Das ließe sich noch drastischer schildern, aber einige halten mich schon jetzt für abgedreht. Es ist meine intensivste sportliche Erinnerung.
Im TT kann ich gegen Matchende gegen gute Leute manchmal so spielen. Mich lenkt dann auch nichts mehr um mich herum ab und ich spiele mein bestes TT. Der Ausgang spielt keine Rolle, ich wäre sehr zufrieden, auch wenn ich das Spiel verlöre, aber in diesen Fällen verliere ich selten. Ist halt so.
Seit dem großen Ball kann ich mich auf meine RH immer noch nicht ausreichend verlassen, das ist ein diesen Zustand weitgehend verhindernder Runterzieher! Die muss erst wieder, ...

Was ich als Blödmannsgehilfenanwärter für mich recht eindeutig erfahren habe, werden die i.d.R. wirklich guten Sporttheoretiker ganz sicher berücksichtigt haben.
Ich kann übrigens nicht abstimmen, es fehlt der Punkt

- nicht möglich, da Können zu niedrig.

Gruß, Nik
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Gruß von der Ostsee

Geändert von Spinshot (10.07.2004 um 18:20 Uhr)
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  #16  
Alt 10.07.2004, 22:12
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martinspin martinspin ist offline
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AW: "Flow im TT" - Balance zwischen Herausforderung und Können

Hallo Spinshot

Erst mal danke für dein umfangreiches Posting.

Zitat:
Zitat von Spinshot
"Flow" als Begriff kenne ich nicht, trotzdem scheint mir die Vereinfachung auf die genannten Abstimmmhmmöglichkeiten eher schmerzhaft.
Ich habe im eröffnenden Post klar ausgesagt, dass ich mich auf den Aspekt "Können und Herausforderung" begrenze. Somit ist klar, dass nicht alles damit erklärt werden kann. Trotzdem scheint mir dieser Aspekt sehr wichtig zu sein, was ich auch aus diversen Publikationen über das Thema entnehmen konnte. Weiter Faktoren zum Thema "Flow" sind: Verschmelzung von Handlung und Bewusstsein, klare Zielsetzung, eindeutiges Feedback zur Handlung, Konzentration, Kontrolle über die Handlung, ungeteilte Aufmerksamkeit, Ausbleden des Zeitfaktors.

Zitat:
Zitat von Spinshot
Es ist ganz sicher erst mal abhängig von den Fertigkeiten in den Grundtechniken.
Dem muss ich ganz klar wiedersprechen. Wenn der Flow absolut in direktem Zusammenhang mit den Fertigkeiten stehen würden, wären wir Amateure im Vergleich zu den Profis sehr wenig im Flow-Zustand. Umgekehrt passiert es auch den Profis, dass dieser Zustand durch irgendwelche Ereignisse unterbrochen wird. Die Flow-Theorie beschreibt es meiner Meinung nach richtig, indem das Können in Relation zu den Anforderungen gesetzt wird.

Zitat:
Zitat von Spinshot
Es gibt Tage da gelingt alles einfach schlechter. Es ist völlig wurscht ob das mentale oder physische Gründe hat, es wird sich kein Flow einstellen. Wenn ich technisch deutlich unter meinen sowieso schon bescheidenen Möglichkeiten spiele, kann ich schon ziemlich sauer werden! Trotzdem kann ich deswegen nicht für 2.) abstimmen.
Da kann ich dir z.T. recht geben. Das betrifft dann auch eher die Konzentration. Andererseits ist zu sagen, dass an Tagen, wo scheinbar nichts läuft, das auch eine Angelegenheit der Forderungen an sich selbst ist. Bin ich mir bewusst, dass solche Tage einfach normal sind, habe ich auch die Möglichkeit, den eigenen Ehrgeiz dementsprechend zu drosseln.

Zitat:
Zitat von Spinshot
Es ist durchaus öfters so, dass mein Ehrgeiz meinem momentanen Können entspricht, trotzdem würde ich das nicht als Flow-Zustand bezeichnen. Nach knappen 30 Jahren TT gehe ich trotz vorhandenen Ehrgeizes lediglich nachdenklich mit meinen Ressourcen um.
Oder würdest Du es als Flow-Zustand bezeichnen, wenn man sich mental zurücknimmt (sich halt nicht sehenden Auges die Hirnbüchse einrennt), weil man an einem Tag die Bälle einfach nicht dahin bekommt wo man sie sonst hinbekommt?
Ich weiss nicht genau, was du unter "mental zurücknehmen" verstehst. Bist du in der Situation, dass dir bestimmte Schläge, Platzierungen, usw. nicht gelingen, hast du immer noch die Möglichkeit, darauf zu reagieren. Mir hilft es ungemein, mich auf meine Stärken zu konzentrieren. z.B. Ich weiss genau, dass mein RH-TS im Match noch sehr unsicher ist. Probier ich das ein paar Mal und gelingt es mir nicht, ist das kein Grund aus dem Flow-Zustand verbannt zu werden. Ich setze dann lieber auf meine Stärke, den VH-Topspin, bei dem ich viel sicherer bin.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei fehlendem Flow, ein Ungleichgewicht zwischen Anforderung und Können besteht. Man muss das einfach in einem grösseren Zusammenhang sehen. Flow oder nicht Flow kommen im ganzen Leben vor.

Zitat:
Zitat von Spinshot
BTW, Motivation halte ich als Begriff für passender, der Begriff Ehrgeiz lässt sich negativ belegen. Wenn das - und was ich vereinfachend an Faktoren nicht erwähnt habe (z.B. Publikum, Taktik, ...) - gut zusammenspielt, dann kann ein persönlich optimales Spielvermögen erreicht werden. Üblicherweise ist man davon eher mehr denn weniger entfernt. Einen "Lauf haben" kennt jeder, nur dass der häufig vorbeigeht wie die Sonne vor die die Wolke zieht. Irgendwas passt dann nicht mehr. Ich bin davon überzeugt, dass man sich das bewusst machen kann.
Wie man dem letztlich sagt ist doch egal: Ehrgeiz, Anforderung, Herausforderung, Motivation usw.
Ich würde "einen Lauf haben" nicht mit Flow verwechseln. Gerade weil keiner immer nur "einen Lauf haben" kann, ist es wichtig zu erkennen, dass innerhalb der eigenen aktuellen Möglichkeiten gespielt werden soll.

Zitat:
Zitat von Spinshot
Ich habe in einem Badmintonturnier im Halbfinale gegen den Vorjahresgewinner gespielt. Im Entscheidungssatz bei etwa 180 Puls (160 konnte ich aerob), trotzdessen innere Ruhe, den Ball und den Gegner im Tunnelblick, der Feldmaße sicher, das Publikum gefühlt, konzentriert und nachdenkend! Sonst war nichts! Selbst Motivation spielte dann keine Rolle mehr, es ging nur noch um optimales Spielen. Ob das dann zum Gewinnen reicht wird nebensächlich. Dieser Zustand ist frei von Widerständen, mit Fließen wäre das passend beschrieben. Im Finale war ich körperlich zu platt, es ging nicht mehr. Trotzdem, so am Limit wie in dem Halbfinale habe ich nicht wieder gespielt (im TT spielt die athletische Komponente eine geringere Rolle). Es geht immer in die Richtung, aber der Tunnelblick war schon außerordentlich. Das ließe sich noch drastischer schildern, aber einige halten mich schon jetzt für abgedreht. Es ist meine intensivste sportliche Erinnerung.
Was du da schilderst halt ich für ein sehr intensives Flow-Erlebnis, so eine Art Höhepunkt. Flow hat eben ganz verschiedene Intensitäten. (Wie die Liebe auch ) Das kann entspannt sein oder sehr intensive sein. Intensiv heisst nicht zwingen mehr Flow und entspannt heisst auch nicht weniger Flow.

Zitat:
Zitat von Spinshot
Im TT kann ich gegen Matchende gegen gute Leute manchmal so spielen. Mich lenkt dann auch nichts mehr um mich herum ab und ich spiele mein bestes TT. Der Ausgang spielt keine Rolle, ich wäre sehr zufrieden, auch wenn ich das Spiel verlöre, aber in diesen Fällen verliere ich selten. Ist halt so
Du beschreibst das typischste aller Beispiel. Dieser Tatsache beschreiben wirklich die meisten. Ohne Druck selbsicher und voll Selbstvertrauen gegen "Bessere" aufspielen und unsicher und mit wenig Selbstvertrauen gegen "Schlechtere" spielen.

Die Forderung gegen vermeintlich "Schlechtere" gewinnen zu müssen kann je nach Tagesform einfach zu hoch sein. Gegen wirklich "Schlechtere" gewinnst du auch bei schlechter Tagesform. Ist der Gegner nur ein bisschen schlechter und hat er aber einen guten Tag, kann er schon gegen dich gewinnen. Räumst du solche Möglichkeiten nicht ein, wäre das ein Überforderung, also wieder zuviel Anforderung bei entsprechendem Können.

Zitat:
Zitat von Spinshot
Seit dem großen Ball kann ich mich auf meine RH immer noch nicht ausreichend verlassen, das ist ein diesen Zustand weitgehend verhindernder Runterzieher! Die muss erst wieder, ...
Pass doch deine Anforderungen an deinen aktuellen Stand deines Könnens an und spiele mehr mit der VH. Das machen auch die Besten

Zitat:
Zitat von Spinshot
Ich kann übrigens nicht abstimmen, es fehlt der Punkt - Nicht möglich, da Können zu niedrig.
Nicht das Können ist zu niedrig, sondern die Forderungen sind zu hoch!

Schau, der Witz an dem Thema ist doch der, herauszufinden, mit welchen Mitteln wir mehr Flow erleben können. Das kann jeder schaffen, unabhängig von seinem Können. Stell dir mal die Kinder vor, die selbstversunken im Spiel drin sind. Ich staune immer wieder über die Kids, wie gelassen die spielen können. Ich denke, wir sollten einen Weg finden, wie wir wieder zu diesem wertfreien und ins Spiel versunkenen Zustand zurückfinden können. Für solche Gedanken ist dieser Threat gedacht.

Schlecht für Flow ist... Ich bin meistens nicht im Flow-Zustand, weil...
Gut für Flow ist... Flow ist geil, wie komme ich überhaupt dahin?

Gruss
Martin
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Geändert von martinspin (10.07.2004 um 22:14 Uhr)
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  #17  
Alt 11.07.2004, 09:05
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AW: "Flow im TT" - Balance zwischen Herausforderung und Können

@ martinspin
Zitat:
Zitat von martinspin
Hallo Spinshot
Ich habe im eröffnenden Post klar ausgesagt, dass ich mich auf den Aspekt "Können und Herausforderung" begrenze.
Nachdem ich feststellen konnte, dass wir überhaupt vom Gleichen reden, möchte ich deutlich machen, dass ich diese Begrenzung für zu stark halte. Mehr nicht.
Zitat:
Dem muss ich ganz klar wiedersprechen. Wenn der Flow absolut in direktem Zusammenhang mit den Fertigkeiten stehen würden, wären wir Amateure im Vergleich zu den Profis sehr wenig im Flow-Zustand. Umgekehrt passiert es auch den Profis, dass dieser Zustand durch irgendwelche Ereignisse unterbrochen wird. Die Flow-Theorie beschreibt es meiner Meinung nach richtig, indem das Können in Relation zu den Anforderungen gesetzt wird.
Es ging um ein Mindestmaß an technischen Fertigkeiten, sodass man seine Absichten spielerisch überhaupt umsetzen kann. Ein bisschen googlen ergab, dass Anfänger und Fortgeschrittene häufiger Flow-Erlebnisse als Profis haben.

Zitat:
Ich weiss nicht genau, was du unter "mental zurücknehmen" verstehst. Bist du in der Situation, dass dir bestimmte Schläge, Platzierungen, usw. nicht gelingen, hast du immer noch die Möglichkeit, darauf zu reagieren. Mir hilft es ungemein, mich auf meine Stärken zu konzentrieren. z.B. Ich weiss genau, dass mein RH-TS im Match noch sehr unsicher ist. Probier ich das ein paar Mal und gelingt es mir nicht, ist das kein Grund aus dem Flow-Zustand verbannt zu werden. Ich setze dann lieber auf meine Stärke, den VH-Topspin, bei dem ich viel sicherer bin.
BTW, ich bin der Überzeugung, dass man seine Schwächen trainieren muss. Habe ich eine unsichere aber grundsätzlich funktionierende RH, dann weiß ich im Flow ziemlich sicher was geht und was nicht. Derzeit kann ich mich nicht mal dann auf meine RH verlassen. Das ist ein gravierender Unterschied.

Zitat:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass bei fehlendem Flow, ein Ungleichgewicht zwischen Anforderung und Können besteht. Man muss das einfach in einem grösseren Zusammenhang sehen.
Es können auch andere Dinge sein! Es reicht einfach nicht nur diese Komponente in Einklang zu bringen und der Flow ist da. Fehlende innere Ruhe hat damit nicht zwingend etwas zu tun und ohne die, kannst Du es gleich knicken. Die ist wichtiger.
Zitat:
Du beschreibst das typischste aller Beispiel. Dieser Tatsache beschreiben wirklich die meisten. Ohne Druck selbsicher und voll Selbstvertrauen gegen "Bessere" aufspielen und unsicher und mit wenig Selbstvertrauen gegen "Schlechtere" spielen.
Bitte, das ist eine andere Kiste! Flow hat für mich ein besseres Spielvermögen zur Folge. Dazu braucht es unbedingt die Forderung durch den Gegner. Wenn ich bei ordentlicher Tagesform nur die VH nutze oder mein Gegner meine Aufschläge nicht bekommt, brauch ich keinen Flow.
Zitat:
Die Forderung gegen vermeintlich "Schlechtere" gewinnen zu müssen kann je nach Tagesform einfach zu hoch sein. Gegen wirklich "Schlechtere" gewinnst du auch bei schlechter Tagesform. Ist der Gegner nur ein bisschen schlechter und hat er aber einen guten Tag, kann er schon gegen dich gewinnen. Räumst du solche Möglichkeiten nicht ein, wäre das ein Überforderung, also wieder zuviel Anforderung bei entsprechendem Können.
Ich räume solche Möglichkeiten ein. Ich kann meine Tagesform gut einschätzen und verliere allermeistens zu recht.
Zitat:
Pass doch deine Anforderungen an deinen aktuellen Stand deines Könnens an und spiele mehr mit der VH. Das machen auch die Besten
Das mache ich, doch du gestattest mich zu erinnern, dass RH meine ausgesprochene Stärke war und ich sie soweit haben will, dass ich sie nicht als tot empfinde. Es ist kein Ersatz, dass meine VH besser geworden ist.
Zitat:
Nicht das Können ist zu niedrig, sondern die Forderungen sind zu hoch!
Damit hast Du immer Recht. Vielleicht kann ich es so erklären. Wie soll das mit Flow funktionieren, wenn ich realistischerweise meine Forderungen an die RH gegen Null reduziere. Das wird unrund. Da ist eine Seite wo es einschlägt(übertragen) und Du kannst nichts tun. Da ist leistungssteigernder Flow mir nicht möglich.

Eine Selbstverständlichkeit wie Übereinstimmung von Anspruch und Können als zentralen Punkt des Flows darzustellen halte ich für ungenügend. Mehr nicht.

Bye, Nik
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Gruß von der Ostsee
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  #18  
Alt 11.07.2004, 09:18
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AW: "Flow im TT" - Balance zwischen Herausforderung und Können

Hallo Spinshot

Wenn das Thema grössere Resonaz auslösen sollte, können wir ja das Thema noch breiter diskutieren.

Das mit der RH habe ich verstanden. Wieso musst du realistischerweise deinen Anspruch an die RH gegen Null reduzieren?

Gruss
Martin
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  #19  
Alt 12.07.2004, 11:15
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Zitat:
Zitat von martinspin
Hallo Spinshot

Wenn das Thema grössere Resonaz auslösen sollte, können wir ja das Thema noch breiter diskutieren.

Das mit der RH habe ich verstanden. Wieso musst du realistischerweise deinen Anspruch an die RH gegen Null reduzieren?

Gruss
Martin
Hi,
Flow empfinde ich als Gratwanderung, nicht im negativen Sinn. Es ermöglicht am persönlichen Limit zu spielen. Die Schwankungsbreite darum (um den Grat) ist gering und trotzdem funktioniert es. Meine RH sieht schon so aus als ginge da halbwegs was. Aber wenn ich mal Flow erreiche und spiele einen RH-Ball und es wird ein Fehler, dann ist nicht der Fehler das Problem, sondern dass ich bei manchen Bällen absolut keine Peilung habe wieso der Ball völlig aus meinem Erwartungskorridor gelaufen ist. Es ist ein latentes Kontrollproblem, das sich nicht mit meinem risikofreudigen Spiel erklären lässt. Ich kann es einfach nur sagen. Nur ein einziger solcher Ball, unerklärlich weit aus meinem Erwartungskorridor, ist inzwischen ob des sofort präsenten grundsätzlichen Problems für den Flow der Killer. Für mich ist es eindeutig, dass ich zuerst meine RH diesbezüglich wieder in den Griff bekommen muss, das löst sofort das Problem.
Vielleicht war das missverständlich, wenn ich vorher geschrieben habe, dass geringe technische Fertigkeiten Flow be"un"günstigen.
Mit so einem Problem kann ich keine Ansprüche an meine RH stellen, die "Enttäuschung" ist zu groß. Gelungene offensive Bälle, wobei schon da meine Ansprüche nicht hoch sind, sind lediglich Bonbons. Ich kann das durch Material auf der RH beeinflussen, mit einem Belag kann ich wenigstens den Ball ausreichend verlässlich halten, aber für meine psychische Gesundheit brauche ich den *kontrollierbaren* (agressiven) Punkteschlag. Das ist auch etwas, Flow muss selbstverständlich mit der Psyche laufen, nicht dagegen. Es ist einfach so, ich bin überdurchschnittlich agressiv. Wenn man damit umgehen kann, ist es eine positive Eigenschaft. Deswegen kann ich keine Abwehr spielen, obwohl die durchaus zu meinen besseren technischen Fertigkeiten gehört. Da verrotte ich hinten und kann nichts tun. Flow-Erlebnisse hatte ich erst, als ich anfing tischnah ziemlich offensiv zu spielen. Im Block kommen dann unglaubliche Bälle zustande und mit der RH konnte ich erstaunlich aufspielen.

Die Folgen sind erheblich. Ich spiele KL vorne, habe aber jetzt mitte - hoch positiv - spielen müssen. Vorher hatte ich in meiner starken Mannschaft (einsamer Tabellenzweiter hinter einer unüblich starken Mannschaft) vorne nur ausgeglichen gespielt. Die verlorenen Spiele (bis auf ein Punktspiel in dem ich wegen einer vortägigen Feier peinlicherweise völlig unbrauchbar war ) im 5.Satz in der Verlängerung verloren. Mit Flow habe ich die Saison ein einziges Mal gegen einen Spieler der Meistermannschaft gespielt, d.h. in einem 5. Satz auf Biegen und Brechen in der Verlängerung die entscheidenden Bälle gemacht. Flow stellte sich erst nach der Mitte des Entscheidungssatzes ein, obwohl es vorher schon ein gutes Spiel war.
Das andere verlor ich wie üblich im 5. Satz.

Flow gibt tagelangen Kick. An manche kann ich mich 10 Jahre später erinnern, das meine ich mit intensiv. Im Badminton war mir das ein geläufigeres Phänomen. Im TT zu Zeiten des 38er Balles hatte ich ein rundes, verlässliches Spiel und habe Flow so um die vier mal die Saison erlebt (heute spiele ich stärker und habe leider kein rundes Spiel). Man braucht allerdings unbedingt den entsprechenden Gegner! Ich hatte sogar mal einen Trainingspartner (mit dem ich auch Doppel spielte) mit dem war das sogar im Training möglich. Die extreme Forderung ist Voraussetzung. Mit jenem habe ich auch Badminton (-Doppel) gespielt. Er war von Haus aus Triathlet und konditionell nicht kaputt zu kriegen, während mein Spiel das taktische und präzise Spiel auf die Kondition des Gegners ist. Da lernt man Körper an den verschiedenen Limitierungen fühlen (Spitzenpuls, max. aerober Puls - meine Stärke, Schnellkraft). Das ist vermutlich schon günstig für Flow-Erfahrungen.

Mit den Erwartungen ist das eh so eine Sache, eigentlich sind meine grundsätzlich nicht mehr hoch. Es braucht IMHO keine hohen Erwartungen. Meine VH ist so, dass ich die laufen lassen kann. Ich erwarte nicht, dass die immer läuft, die ist halt eher extrem und damit kann ich umgehen. Die VH ist praktisch ein tischnahes Schmalspurspiel aus harten Spins mit eingestreuten Varianten, Block/Konter/Schuss. Schupfen kann ich kaum mehr außer einem kurzen Ablegen über der Platte. Mein eigentlich immer gutes Blockspiel ist der Anker und sorgt für ausreichende mentale Sicherheit. BTW, Blocken ist zwar wichtig, aber ich trainiere es nicht! Ist irgendwie eine Stärke, die mir sogar wegen meiner früheren Abwehrspielerei erst relativ spät aufgefallen ist. Blocken wurde irgendwann zum Selbstläufer, ich muss es nur noch bei der Belagswahl berücksichtigen.
Meine RH ist dagegen ausgesprochen variabel, aber was ich im Vergleich zum 38er Ball spiele, ist schlicht unterirdisch.

Mehr als meine möglicherweise nicht mal repräsentativen und subjektiven Eindrücke kann ich zum Thema nicht beitragen.

Gruß, Nik
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  #20  
Alt 12.07.2004, 11:29
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Hallo Spinshot

Zitat:
Zitat von Spinshot
Meine RH sieht schon so aus als ginge da halbwegs was. Aber wenn ich mal Flow erreiche und spiele einen RH-Ball und es wird ein Fehler, dann ist nicht der Fehler das Problem, sondern dass ich bei manchen Bällen absolut keine Peilung habe wieso der Ball völlig aus meinem Erwartungskorridor gelaufen ist. Es ist ein latentes Kontrollproblem, das sich nicht mit meinem risikofreudigen Spiel erklären lässt. Ich kann es einfach nur sagen. Nur ein einziger solcher Ball, unerklärlich weit aus meinem Erwartungskorridor, ist inzwischen ob des sofort präsenten grundsätzlichen Problems für den Flow der Killer. Für mich ist es eindeutig, dass ich zuerst meine RH diesbezüglich wieder in den Griff bekommen muss, das löst sofort das Problem.
Was meinst du mit Erwartungskorridor? Ist das der ankommende Ball oder ist es deine Platzierung?

Gruss
Martin
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