Dünnere Schwämme

[Jens Makait]

Original erstellt von pingpongpapst
Was mich an der ganzen Diskussion stört, ist der Wunsch nach Verlangsamung des Spiels. ...

Die Verlangsamung wünscht sich ja niemand als Selbstzweck!

Was will man (was möchte ich gern haben):
- Man will den Sport attraktiver machen. (find' ich gut)
- Eine Möglichkeit ist, häufiger etwas längere Ballwechsel zu ermöglich. (find ich auch gut)
- Darum will man die Aufschläge etwas entschärfen. (ist doch ein wahrscheinlich richtiger Schritt, oder?)
- und darum möchte man das wirklich wenig ansehnliche Aufschlag-Schuss-Spiel 'abschaffen' (und das kann ich auch gut nachvollziehen!)

Ist da eine gewisse Verlangsamung des Spiels nicht genau das richtige?
Welchem meiner Punkte stimmst du nicht zu?

Da wo auch heute ansehnliche Ballwechsel mit Topspin und/oder Konter stattfinden, da will man sicher nicht verlangsamen.

Jens

[pingpongpapst]

o.k. der Reihe nach. Der Sport ist attraktiv genug! Die einzigen, die nicht attraktiv genug spielen, sind die asiatischen Penholderspieler! Wer mal ein Spiel Primorac - Kreanga oder Samsonov - jeden Europäer wird wohl kaum sagen können, das TT nicht attraktiv ist. Die Aufschläge zu entschärfen ist so, als wenn man zu Ivanisevic (früher!) sagen würde, schlag ab sofort nur von unten auf, damit der Andere auch mal an den Ball kommt. Bis auf wenige Ausnahmen in Europa (Waldner, Blacszyk, Legout) haben wir nur Spieler die auch mit "harmloseren" Aufschlägen zu Meisterehren gekommen sind. Man siehe nur den "Hausfrauenaufschlag" von Primorac aus Tischmitte mit RH, oder das Service von Persson. Der einzige Grund für die Regeländerung ist meiner Ansicht nach der Versuch, den Asiaten das Feld ein bißchen abzugraben. Die Ergebnisse der WM bis hierher sprechen eine eindeutige Sprache. Jetzt noch was in eigener Sache. Ich war die letzten zwei Jahre als Teamcoach in der Damenbundesliga aktiv. Es gibt kein attraktiveren TT-Sport als dort. Spiele von Steff oder der Klassiker Nemes-Batorfi haben hohen Unterhaltungswert und reißen die Zuschauer von den Sitzen. Vor allem die Athletik, neben der spielerischen Kunst ist es doch, was den Sport ausmacht. So auch bei den Herren.

[Rudi Endres]

Im Prinzip hast du zwar Recht. Doch was ein Bundesligatrainer oder ein Fan für attraktiv halten unterscheidet sich doch sehr von den Vorstellungen der Mehrheit. Sonst müssten die Hallen immer voll sein und die TV - Quoten hoch. Unsere Freizeitspieler finden Ballwechsel meist nur dann interessant, wenn der Ball mindestens 5 - 6 Mal spektakulär hin und her fliegt. Ich habe dies bei einem Länderspiel getestet. Ich war begeistert und meine Freunde eher gelangweilt.
Für die Zuschauer, die auch aktive Spieler sind braucht man Nichts zu ändern. Doch bleibt TT dann für immer eine Randsportart.

[Normi]

Hi,
die Belagstärke zu limitieren ist völliger Quatsch.
Man muß das Netz höher machen, damit wird das Spiel zwangsläufig etwas langsamer (längere Ballwechsel). Aber selbst wenn man das TT so langsam macht daß der letzte Hojo das Spiel versteht, wird TT (zumindest in Deutschland) immer eine Randsportart bleiben. Sorgen wir wenigstens dafür daß es für die Tischtennisspieler und Experten attraktiv bleibt. Wenn das TT zu stark reglementiert wird (Hölzer, Beläge, Zählweise, etc.) wird das TT so unaktraktiv daß keiner mehr Interesse daran hat (Tischtennisspieler). TT lebt vom Tempo, Spin, Schnitt, Platzierung, unterschiedliche Spielsysteme sowie Material, etc.
Gruß Norman
PS. Wenn es darum geht lange Ballwechsel zu haben kann man ja alle Techniken außer Schupf verbieten und nur den Einheitsschläger (langsames Holz mit 1,5mm Sriver) erlauben. Da schläft dann auch der letzte Zuschauer ein. :-)))))

[Jens Makait]

Original geschrieben von Normi
Hi,
TT lebt vom Tempo, Spin, Schnitt, Platzierung, unterschiedliche Spielsysteme sowie Material, etc.

Zuerst:
ich finde nicht, daß man die Schwammdicke auf 1,5mm beschränken sollte!!!

Aber:
Auch mit 1,5mm Schwam auf beiden Seiten hättest du
Tempo,
Spin (OK, weniger, als jetzt),
Schnitt,
Plazierung,
unterschiedliche Spielsysteme
Material,
etc.

Da würde sich wenig ändern (und deshalb braucht man 1,5mm auch gar nicht einführen)

Jens

[Bernd Maier]

Hallo Pingpongpapst,

ich bin des Öfteren in Betzingen und schau mir da die Bundesligaspiele der Damen an! Was mir extrem auffällt, ist die Tatsache, dass es bei den Damen eine Menge Abwehrspielerinnen gibt, und das sogar in der höchsten Klasse! Auf den Plätzen 1-3 in Betzingen spielen 3 Abwehrspielerinnen! Das ist auch der Grund, weshalb ich mir das öfters anschaue! Wenn da eine Nicole Struse aus Kroppach in die Halle kommt und sich ein heftiges Match mit der Hongi liefert, dann ist das einfach genial, für jeden TT-interessierten Zuschauer!
Schau ich allerdings zu den Herren, so gibt es da eigentlich nur noch den Ding Song! Matzushita ist ja glaub nach Frankreich und den Engländer lass ich auch gelten! Wow, ganze drei Abwehrspieler!
Da stellt sich doch die Frage, warum es bei den Damen so viele Abwehrspielerinnen gibt, bei den Herren aber nicht? Nun, die Antwort ist denkbar einfach: Die Damen spielen einfach ein bischen langsamer!
Und wenn ich den Wunsch äußere, dass man den TT-Sport langsamer machen sollte, dann deshalb, weil ich bei den Herren gern dasselbe sehen würde, wie bei den Damen!
Ich denke jeder stimmt mir zu, dass bei den Angriff-Angriff-Spielen zwar schon mal nette Topspinduelle vorkommen, aber ein solches Spiel nicht annnähernd so schön zum anschauen ist, wie beispielsweise ein Matzushita! Wer den schonmal live gesehen hat, weiß, wovon ich spreche!

Gruß, Bernd!

[The albatross]

Original geschrieben von Bernd Maier

Und wenn ich den Wunsch äußere, dass man den TT-Sport langsamer machen sollte, dann deshalb, weil ich bei den Herren gern dasselbe sehen würde, wie bei den Damen!

Und bei den Damen, bei den Schülern,... Rückkehr zu Schupfduellen, oder was ?

Natürlich ist das klassische Duell Agriff gegen Abwehr immer sehr attraktiv. Deshalb zu sagen, Damentischtennis wäre attraktiver als Herrentischtennis ist allerdings etwas ganz Neues und die Zuschauerzahlen sprechen eine andere Sprache.

Du hast diesen Eindruck, weil in Deutschland momentan einige Abwehrspielerinnen aktiv sind, die international halbwegs mithalten können (Gotsch, Tian-Zörner, Schöpp). Die Chinesische Damenmannschaft hat bei der letzten WM komplett auf Abwehrspielerinnen verzichtet.

Sämtliche Vorschläge zur Verlangsamung des Spiels würden die letzten 20 Jahre der Weiterentwicklung des Sports umkehren wollen. Wozu ? Tischtennis auf hohem Niveau hat nichts, aber auch gar nichts mit "blindem Herumgeballere" zu tun.

Es gibt immer weniger Abwehrspieler, weil in den Vereinen schon den Anfängern erzählt wird, Abwehrspieler hätten heutzutage keine Chance mehr.
Wenn von 100 Schülern nur 2 zu Abwehrspielern ausgebildet werden, darf man sich nicht beklagen, wenn sich unter den ersten 10 am Ende kein Abwehrspieler findet.

[Jens Makait]

Original geschrieben von The albatross
Rückkehr zu Schupfduellen, oder was ?

Herrje, wie oft wir das nun schon in diesen Threads gelesen haben!

• Niemand will mit 'Verlangsamung' Schupfduelle erreichen.
• Frischklebe-Verbote brächte keine Schupfduelle.
• Dünnere Beläge brächten keine Schupfduelle.
• Selbst wenn der BARNA verbindlich vorgeschrieben würde, würden wir normalerweise Angriffsduelle sehen!

Es würde in jedem Fall weiter munter angegriffen werden, nur eben nicht ganz so schnell!

Diese Angstruf 'Hilfe, dann kommen Schupfduelle' ist so schön plakativ, Schupfduelle sind aber überhaupt nicht zu befürchten, auch wenn uns noch einiges mehr zur Verlangsamung einfallen sollte.

Sicher haben wir alle schon Duelle von guten Verteidigern mit mäßigen Angriffqualitäten gesehen, die dann ein (übrigens auch sehr interessantes) Zeitspiel praktiziert haben. Daß würde aber auch dann eher die Ausnahme bleiben.

Jens

[Michi88]

Das Ergebnis der Umfrage ist relativ eindeutig...

[sVeNd]

so?? 22 zu 26 finde ich alles andere als eindeutig!! oder war das ironisch gemeint?