Einführung Videobeweis im Tischtennis wie im Fußball und Tennis

[NicoZ]

Ich werf zum Thema SR-Assistent könne keinen Fehlaufschlag entscheiden einfach mal dezent A 6.6 in die Runde. Da steht nämlich ziemlich explizit, dass er entscheidet.

6.6 Es liegt in der Verantwortlichkeit des Spielers, so aufzuschlagen, dass der Schiedsrichter oder der Schiedsrichter-Assistent überzeugt sein kann,
dass er die Bedingungen der Regeln erfüllt, und jeder der beiden kann entscheiden, dass ein Aufschlag unzulässig ist.

[User 17544]

Wenn du meinst es besser zu wissen, dann ist das halt so.

Dass ich zwar ein paar Jährchen Schiedsrichter war, wird dich nicht beeindrucken. Muss auch nicht sein, denn darauf Ziele ich keineswegs ab.

Hilfreich für dich könnte allerdings das Lesen des Teil B der ITTR sein. Speziell der Teil der über die Zuständigkeiten von Oberschiedsrichter, Schiedsrichter und Schiedsrichterassistent Auskunft erteilt und zwar in Gänze. Findest du auf der DTTB Seite.

Dir die entsprechenden Passagen rauszusuchen habe ich keine Lust. Das schaffst du schon...

War ja nur nett gemeint, denn mehr als dich darüber zu informieren wie es wirklich ist wollte ich gar nicht

[pibach]

Danke an Euch 3, für die Erläuterungen.

[Trillian]

Zitat von NicoZ

Ich werf zum Thema SR-Assistent könne keinen Fehlaufschlag entscheiden einfach mal dezent A 6.6 in die Runde. Da steht nämlich ziemlich explizit, dass er entscheidet.

Da steht nicht drin, dass der Schiedsrichter den Assistent nicht überstimmen darf. Der Spieler kann sich aber nicht wehren, wenn der Assistent auf Fehler entschieden hat, denn dieser darf das.

[User 17544]

Zitat von Trillian

Da steht nicht drin, dass der Schiedsrichter den Assistent nicht überstimmen darf.

Na gut, dann halt doch mundgerecht vorgekaut für die Ungläubigen

3.2.5  Entweder  der  Schiedsrichter  oder  der  Schiedsrichter-Assistent dürfen

3.2.5.1  entscheiden, ob der Aufschlag eines Spielers falsch ist;

3.2.5.2 entscheiden, ob in einem sonst korrektenAufschlag der Ball bei seinem Weg über oder um  die Netzgarnitur diese berührt;

3.2.5.3  entscheiden, ob ein Spieler den Ball aufhält;

3.2.5.4 entscheiden, ob die Spielbedingungen auf eine Art gestört wurden, die das Ergebnis des Ballw echsels beeinflussen könnte;

3.2.5.5  die Dauer des Einschlagens, des Spiels und  der Pausen abstoppen.

3.2.6  Entweder der Schiedsrichter-Assistent oder  ein  zusätzlicher  Offizieller  kann als Schlagzähler fungieren, um bei Anwendung der Wechselmethode die Schläge des rückschlagenden  Spielers oder  Paares zu zählen.

3.2.7  Eine  nach  3.2.5–6  vom  Schiedsrichter-Assistenten  oder  Schlagzähler getroffene Entscheidung kann vom Schiedsrichter nicht umgestoßen  werden.

[Lrephcsak]

Zitat von mithardemb

1989 in Dortmund z.B. wurde einem der Chinesen der Aufschlag abgezählt. Der forderte den Austausch des Schiedsrichters beim Oberschiedsrichter und hat sich damit sogar durchsetzen können.

Nun, einen SR auszutauschen ist jederzeit das Privileg des OSR. Trotzdem dürfte die Entscheidung des SR, den Punkt dem Gegner zuzusprechen, nicht zurückgenommen worden sein, vermute ich (zumindest wenn die Regeln damals schon so formulliert waren wie heute, was ich jetzt nicht weiß), insofern hat sich der Chinese in der Sache selber nicht durchsetzen können.
Ansonsten haben ja Brett13 und NicoZ schon alles gesagt...

[mithardemb]

Zitat von Brett13

Na gut, dann halt doch mundgerecht vorgekaut für die Ungläubigen

3.2.7  Eine  nach  3.2.5–6  vom  Schiedsrichter-Assistenten  oder  Schlagzähler getroffene Entscheidung kann vom Schiedsrichter nicht umgestoßen  werden.

Okay da hast du Recht und das wusste ich nicht. Für den konkreten Fall (also hat der Ball die Kante berührt oder nicht) kommt das aber explizit nicht zur Anwendung. Da kann der Assistent zwar bei der ihm zugewandten Seite etwas entscheiden, aber das fällt eben nicht unter den Bereich den der Schiedsrichter nicht überstimmen dürfte.

 3.2.4.1 entscheidet darüber, ob der Ball im Spiel die Kante der Spielfläche an der ihm zugewandten Seite des Tisches berührt hat oder nicht;

[Pinguin]

Zitat von mithardemb

[...] aber das fällt eben nicht unter den Bereich den der Schiedsrichter nicht überstimmen dürfte.

 3.2.4.1 entscheidet darüber, ob der Ball im Spiel die Kante der Spielfläche an der ihm zugewandten Seite des Tisches berührt hat oder nicht;

Die zitierte Regel sagt doch eindeutig (* wenn man auch den einleitenden Satz zitiert), dass dies die (alleinige) Entscheidung des Schiedsrichter-Assistenten ist. Der Schiedsrichter darf diese Entscheidung gar nicht treffen und kann folglich auch die Entscheidung des Assistenten nicht überstimmen. (Oder hattest Du das gemeint und es kam nur durch die doppelte Verneinung nicht heraus?)

[mithardemb]

Zitat von Pinguin

Die zitierte Regel sagt doch eindeutig (* wenn man auch den einleitenden Satz zitiert), dass dies die (alleinige) Entscheidung des Schiedsrichter-Assistenten ist. Der Schiedsrichter darf diese Entscheidung gar nicht treffen und kann folglich auch die Entscheidung des Assistenten nicht überstimmen. (Oder hattest Du das gemeint und es kam nur durch die doppelte Verneinung nicht heraus?)

Grundsätzlich ist es der Schiedsrichter der über den Punkt entscheidet:

3.2.3  Der Schiedsrichter ist verantwortlich dafür,
3.2.3.6  jeden Ballwechsel entweder als Punkt oder Let (Wiederholung) zu entscheiden;

3.2.4 - 3.2.8 Fasst die Aufgaben des Assistenten zusammen.
3.2.5 und 3.2.6 kann vom Schiedsrichter nicht korrigiert werden

3.2.4.1 fällt nicht unter den Bereich, also kann sie vom Schiedsrichter korrigiert werden.

[User 17544]

Zitat von mithardemb

3.2.4.1 fällt nicht unter den Bereich, also kann sie vom Schiedsrichter korrigiert werden.

Der Meinung darfst du selbstverständlich sein, nur entspricht auch das weder den Tatsachen noch den Regeln

Es gibt halt ein paar Dinge in einem Spiel, für die nur der Schiedsrichter zuständigt ist, dann gibt es Dinge für die nur der Schiedsrichterassistent zuständig ist und wiederum gibt es Dinge die von beiden entschieden werden können. Bei den Dingen, die von beiden entschieden werden können, ist es so geregelt, dass die Entscheidungen des Schiedsrichterassistenen vom Schiedsrichter nicht aufgehoben werden können.

Dass es bei jeder getroffenen Entscheidung so ist, dass nun mal der Schiedsrichter derjenige ist, der auf Grund der getroffenen Entscheidung den Punktgewinn offiziell dem Punktgewinner (auch bei denjenigen, die durch eine nicht widerrufbare Entscheidung des Schiedsrichterassistenten z.b. nach ITTR B 3.2.4.1 zustande kam.) zuspricht, hat rein gar nichts damit zu tun, dass ihm deshalb das Recht zusteht eine Entscheidung, für die der Schiedsrichterassistent allein oder gleichberechtigt zuständig ist anders zu bewerten.

So einfach ist das.

Komm einfach mal vom hierachischen Denken weg. In dem Zusammenspiel des Trios Oberschiedsrichter, Schiedsrichter und Schiedsrichterassistent geht es nicht um höherrangig oder unterrangig. (Die kriegen auch alle das gleiche Geld dafür Da hat einfach jeder seine den Regeln entsprechenden Aufgaben. Die Regeln sind immer so angelegt, dass es - sofern alle beteiligten Schiedsrichter regeltreu agieren - nie zu einem Konflikt zwischen ihnen kommen kann. Deshalb würde auch nie über Entscheidungen - auch hier wieder sofern alle beteiligten Schiedsrichter regeltreu agieren - unter den Schiedsrichtern Diskussionsbedarf bestehen.

Glaub es einfach, oder suche meinetwegen noch ein paar Tage nach irgendwas um wenigstens teilweise Recht zu behalten

Das ist ganz allein Deine Entscheidung, auf die auch kein Oberschiedsrichter, Schiedsrichter oder Schiedsrichterassistent Einfluß ausüben könnte

...und was die dem Schiedsrichterassistenten zugewandte Seite betrifft, kann es zumindest theoretisch eher mal so kommen, dass der Schiedsrichterassistent den Schiedsrichter korrigiert