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Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw.

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  #11  
Alt 30.01.2006, 16:52
Vektor Vektor ist offline
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Zitat:
Zitat von Pinguin
Gegen diese Auslegung spricht allerdings
WO D4.5
[...]Jedes Doppel muss seine Spiele in der gleichen Aufstellung bestreiten, und kein Spieler darf in mehreren Paaren aufgestellt werden.

Dieser Satz legt in meinen Augen fest, dass das Doppel auch wirklich spielen muss - zum Glück .
Diese (gewagte) Interpretation des Regeltextes hat aus meiner Sicht einen fatalen Haken.
Wenn man hieraus folgert, dass ein Doppel seine Spiele bestreiten muss, so gilt dies gleichermaßen für die Eingangsdoppel wie auch für das Schlussdoppel.
Würde sich also ein Spieler im Eingangsdoppel oder Einzel verletzen und somit das Schlussdoppel nicht mehr bestreiten können, so wäre nach der von dir angewandten Logik der Mannschaftskampf 0:9 verloren. Das kann ja wohl nicht gemeint sein.

Bzgl. der Problematik eines nicht spielbereiten Eingangsdoppels haben wir zuletzt in einem anderen Thread schon kräftig diskutiert. Meiner Meinung nach gibt der Regeltext nicht zwingend eine eindeutige Interpretation her - von höchster Stelle im WTTV wurde mir jedoch die Interpretation mitgeteilt, dass nur ein spielbereites Doppel "gebildet" werden kann, ein erst zum Einzel eintreffender Spieler also nicht herangezogen werden darf.

In unserem Kreis gab es kürzlich den Fall, dass ein Spieler erst zum Schlussdoppel, für das er nominiert war, eintraf. Entsprechend der WTTV-Interpretation wurde der Mannschaftskampf verloren gewertet.
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  #12  
Alt 30.01.2006, 19:44
Pinguin Pinguin ist offline
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Pinguin kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
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Zitat:
Zitat von Vektor
Wenn man hieraus folgert, dass ein Doppel seine Spiele bestreiten muss, so gilt dies gleichermaßen für die Eingangsdoppel wie auch für das Schlussdoppel.
Würde sich also ein Spieler im Eingangsdoppel oder Einzel verletzen und somit das Schlussdoppel nicht mehr bestreiten können, so wäre nach der von dir angewandten Logik der Mannschaftskampf 0:9 verloren. Das kann ja wohl nicht gemeint sein.
Er kann ja zum Schlussdoppel an den Tisch gehen und es abschenken.

In der Tat ein interessanter Punkt, den Du ansprichst. Aber wenn man diesen Absatz nicht in dieser Art interpretiert, dann gibt es mit dem "Bilden" von Doppeln eben das andere beschriebene Problem.

Zitat:
Meiner Meinung nach gibt der Regeltext nicht zwingend eine eindeutige Interpretation her - von höchster Stelle im WTTV wurde mir jedoch die Interpretation mitgeteilt, dass nur ein spielbereites Doppel "gebildet" werden kann, ein erst zum Einzel eintreffender Spieler also nicht herangezogen werden darf.
Das Problem ist, dass es seitens des DTTB keine offizielle Interpretation hierzu gibt - und für die Bundesligen z.B. zählt ja die Interpretation des WTTV nicht.

In der Tat habe auch ich mir mit einer eindeutigen Interpretation schwer getan und ja nur über den Satz D4.5 das folgern können, was hoffentlich gemeint ist. Das andere Beispiel bezüglich Aufstellung wie ich es gebracht habe, kann bestimmt genausowenig gemeint sein (Strohmann aufstellen).
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  #13  
Alt 30.01.2006, 22:45
Vektor Vektor ist offline
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Zitat:
Zitat von Pinguin
Er kann ja zum Schlussdoppel an den Tisch gehen und es abschenken.
... falls er sich nicht schwerer verletzte und ins Krankenhaus musste.

Und wenn sich jemand beim Eingangdoppel verletzt, wäre es doch schizophren, wenn er bei den Einzeln nicht an den Tisch gehen müsste, beim Schlussdoppel dann aber doch wieder


Zitat:
In der Tat ein interessanter Punkt, den Du ansprichst. Aber wenn man diesen Absatz nicht in dieser Art interpretiert, dann gibt es mit dem "Bilden" von Doppeln eben das andere beschriebene Problem.
Das sehe ich ganz genauso. Meiner Meinung nach ist der WO-Text eben nicht eindeutig formuliert.
Ich hatte ihn auch stets anders verstanden/interpretiert, wohl auch weil ich eine Analogie von Einzel und Doppel unterstellt hatte (also: Wer auf dem Spielberichtsbogen steht, muss irgendwo im Mannschaftskampf mitgewirkt haben - egal ob Einzel oder Doppel), die aber auch nicht klar aus dem WO-Text hervorgeht.

Zitat:
Das Problem ist, dass es seitens des DTTB keine offizielle Interpretation hierzu gibt - und für die Bundesligen z.B. zählt ja die Interpretation des WTTV nicht.
Richtig. Aber wer weiß, ob die WTTV-Herren ihre Interpretation nicht vom DTTB her haben ...
Sie beziehen sich jedenfalls auf D4.3, der "verspätetes Eintreffen" als Grund der Nicht-Bildbarkeit des 3. Doppels aufführt.

Hieraus wird dann sozusagen rückwärts gefolgert, dass ein nicht anwesender Spieler keineswegs zur Bildung eines Doppels herangezogen werden kann.

Meiner Meinung nach aber eben auch keine zwingende Logik ...
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  #14  
Alt 31.01.2006, 15:59
ttt ttt ist offline
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Zitat:
Zitat von jocar
Thema: MANNSCHAFTSKAMPF – AUFGABE VON EINZELSPIELEN WEGEN VERLETZUNG

Eine Bayernliga-Herren-Mannschaft tritt als Heimmannschaft mit 6 Spielern an. Die Nummer 2 ist jedoch verletzt und schenkt sein erstes Doppel (Nr. 2 ist mit Nr. 3 als Doppel 2 aufgestellt)
Damit hat die Heimmannschaft das Spiel verloren, weil die Doppel falsch aufgestellt sind. Die spielbereiten Doppel sind an 1 und 2 aufzustellen, wenn ein Spieler des Doppels 2 sein Spiel "schenkt" war er auch nicht spielbereit.
Zitat:
Zitat von jocar
und sein erstes Einzel, ohne dabei aktiv ins Spiel einzugreifen. Er ist aber bei Aufruf dieser beiden Spiele in der Spielhalle anwesend.

Wie lange muss dieser Spieler dann noch in der Halle bleiben? Gar nicht mehr? Bis zu seinem 2. Einzel?

Bis zum Schluss des Mannschaftskampfes? Zu seinem 2. Einzel war er nämlich nicht mehr anwesend
Hat es der Oberschiedsrichter hier versäumt, korrigierend einzugreifen?
Auf den ersten Blick hätte ich "nein" gesagt; der OSR muss und kann auch nicht verhindern, dass ein Spieler ein Spiel abschenkt. Aber nach einigem Überlegen denke ich, dass der OSR hätte eingreifen sollen. Nach dem Grundsatz, dass alles mögliche getan werden muss, damit ein angesetztes Spiel auch stattfindet und das Spiel entschieden war (praktisch bevor das spiel überhaupt begonnen hat), nachdem der Spieler 2 das Doppel 2 "geschenkt" hat, hätte der OSR den Spieler 2 auf die Folgen seines "Schenkens" vor Beginn des Spiels hinweisen müssen. Sicherlich hätte der Spieler dann einen Aufschlag ausgeführt oder angenommen mit der Folge, dass er dann am Mannschaftskampf mitgewirkt hätte und alle weiteren Fragen sich nicht mehr stellen würden.
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  #15  
Alt 31.01.2006, 18:30
Umpire Umpire ist offline
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Nachfolgender Beitrag ist zwar derzeit nicht für die von Jocar gestellte Frage einschlägig (noch gehört die Bayernliga nicht zu Südbaden ), aber vielleicht für das Gesamtbild dennoch interessant:

§ 3.2 der Südbadischen Sportordnung (Auslegung des § 3.1 der WO des DTTB für Südbaden) regelt folgendes:

"Ein Spieler hat im Sinne von WO - D 3.1 auch dann an einem Mannschaftsspiel mitgewirkt, wenn er zwar so verspätet eintrifft, dass er sein erstes Spiel nicht mehr bestreiten kann, aber noch so rechtzeitig vor dem Ende des Mannschaftsspiels anwesend und spielbereit ist, dass er sein letztes Einzel bestreiten könnte, falls es noch zum Aufruf gelangen sollte."

Das ist eine realtiv weite Auslegung des "Mitwirkens". Es lässt andererseits aber auch den Schluss zu, dass er spielbereit sein muss. Das wiederum ist er dann nicht, wenn er sich gar nicht erst umzieht. Ob er allerdings um spielbereit zu sein einen Aufschlag machen muss kann zumindest nach obigem Wortlaut wohl eher verneint werden. Dann wäre er ja nicht nur spielbereit sondern würde darüber hinaus auch noch spielen.
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  #16  
Alt 01.02.2006, 19:14
jocar jocar ist offline
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AW: Knifflige Regelfrage - nur für Experten

Zitat:
Zitat von ttt
Aber nach einigem Überlegen denke ich, dass der OSR hätte eingreifen sollen. Nach dem Grundsatz, dass alles mögliche getan werden muss, damit ein angesetztes Spiel auch stattfindet und das Spiel entschieden war (praktisch bevor das spiel überhaupt begonnen hat), nachdem der Spieler 2 das Doppel 2 "geschenkt" hat, hätte der OSR den Spieler 2 auf die Folgen seines "Schenkens" vor Beginn des Spiels hinweisen müssen. Sicherlich hätte der Spieler dann einen Aufschlag ausgeführt oder angenommen mit der Folge, dass er dann am Mannschaftskampf mitgewirkt hätte und alle weiteren Fragen sich nicht mehr stellen würden.
Diese Antwort von TTT ist sehr gut und absolut zielführend. Ich denke wir kommen so der Leitungslösung ziemlich nahe.

MfG Joachim
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  #17  
Alt 01.02.2006, 19:25
Umpire Umpire ist offline
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Zitat:
Zitat von jocar
Diese Antwort von TTT ist sehr gut und absolut zielführend. Ich denke wir kommen so der Leitungslösung ziemlich nahe.

MfG Joachim
Dem ist sicherlich zuzustimmen. Ein OSR sollte nie jemanden "ins Messer laufen lassen", frei nach dem Motto: "selber schuld, wenn er sich nicht mit den Regeln und deren Auslegung befasst". Andererseits scheint es für den Sachverhalt auch nicht nur eine mögliche Lösung zu geben. Es wäre daher gefährlich, wenn der OSR nicht auch auf andere mögliche Lösungen hinweist, zumal die Spielwertung nicht durch ihn sondern durch die spielleitende Stelle erfolgt. Ich sehe daher eher eine beratende Funktion des OSR (Aufmerksammachen auf mögliche Gefahren), die Entscheidung treffen und deren Folgen tragen muss der Spieler bzw. Mannschaftskapitän.
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