Jugendförderung in der Spitze

[Rudi Endres]

Niemand will Talenten den Sprung nach oben verbauen. Wenn dann wenigsten die Spieler aus dem "2. Glied" bleiben würden. Ich habe schon drei Mal erlebt, dass der Weggang des "Stars" eine Kettenreaktion nach unten in Gang gesetzt hat. Wegen der Spielstärke hätten höchstens zwei Spieler wechseln dürfen und nicht zehn. Die Folge war jedes Mal der freie Fall von der Verbandsliga in die Kreisklassen. Derzeit ist es wieder soweit. Irgendwann hat man keine Lust mehr auf ein nervenaufreibendes, teures Jugendtraining.

[Ino]

Hi Rudolf,

stimmt, das man es dann leid werden kann. Wir kommen erst gar nicht hoch, weil uns die Jungs schneller abgeworben werden, als wir sie groß kriegen (vor dem Wechsel zu den Herren).

Aber so ist das. Wir haben nicht das Geld, Ausländer einzukaufen und somit eine Perspektive zu bieten und wenn nur einer geht, ist die Perspektive für die anderen auch nicht mehr soi gut, die Lawine rollt los.

Aber deswegen ist der andere Weg nicht unbedingt der einzig richtige. Da muss man drüber diskutieren. Aber in den bisherigen Masse darfs Meiner Meinung nach nicht weitergehen.

[mh]

Ein Patentrezept um so etwas zu lösen habe ich leider auch nicht.

Ich hatte einmal die Idee über Stärkeziffern eine globale Rangliste aufzustellen und über die Position in dieser Rangliste eine "Ausbildungsbeihilfe" festzulegen.

Bei der Diskussion dieses Modells mit einem Spieler, der Mitarbeiter bei dem "Geschwader Eichel" (Finanzamt) ist lernte ich dann, dass ein gemeinnütziger Verein keine Ablöse oder ähnliche Gebühren kassieren darf. Dafür erhält er von Vater Staat Zuschüsse in Form von Steuervergünstigungen. (Kein weiterer Kommentar hierzu)

So bleibt uns nichts anderes übrig als uns über die Abwerbungen von Jugendlichen zu ärgern. Aber das geschieht mit und ohne den Vorschlag, den ich oben gemacht habe, hat also mit dem ursprünglichen Thema nichts zu tun obwohl es ein generelles Problem speziell der kleinen Vereine ist.

Ich persönlich ärgere mich nicht über Jugendliche, die es in hohen Klassen versuchen wollen, sondern eher über die , die wegen Geld von der Oberliga in die Bezirksoberliga wechseln (Vor kurzem im eigenen Verein passiert). Aber solche Abzocker bringen einen Verein eh nicht weiter.

[Chrisch]

Hallo zusammen,

wie erfolgt die Nachwuchsarbeit im TT eigentlich in anderen Ländern ? Kann man sich da vielleicht was abgucken ? Wie läuft das eigentlich in Schweden oder Frankreich ?

MfG,
Chrisch.

[mh]

Meines Wissens werden in Schweden alle Talente im Sportinternat Falkenberg zusammengezogen, wo sie zusammen mit aktuellen und ehemaligen Nationalspielern trainieren.

[Michael Frey]

Hallo mh,

nachdem ich in dem anderen Threas geantwortet habe, nun hier zu deinem Konzept. Ich konnte mir allerdings noch keine abschliessende Meinung bilden (muß noch ein bissle im Kopf rumgeistern), allerdings kurz ein paar Gedanken:
1. Dein System könnte man analog zum Wettkampfsystem bei den Ringern aufbauen (dort nach Gewichts, bei uns nach Altersklassen), dort funktionierts
2. Jugendliche und Schüler sind häufig immobil, das heißt sie sind nicht in der Lage zum nächsten Bundesligisten zu wechseln, wegen Schule, Elternhaus usw.
3. Von Ablösesummen würde ich Abstand nehmen, vielmehr würde ich Trainingsgruppen stärker fördern, zB bei Bundesligisten, die dann den entsprechenden Unterbau bieten. Die Spieler könnten dann zum Bundesligisten wechseln, würden Halle und Mitspieler schon kennen und könnten nebenher an der Basis in kleinen Verein als Trainer arbeiten. Scheint mit realisierbarer und steuerlich einfacher zu sein.

Soweit fürs erste

P.S.: Schade, dass das DTTZ in Heidelberg "regionalisiert" wurde, das war mE das richtige Konzept.

[mh]

@Michael Frey

Darf ich was verraten: Die Ringer standen bei dem Gedanken Pate. Allerdings sollte ein jugendliches Supertalent durchaus auch an Pos. 1 eingesetzt werden können, wenn die Spielstärke passt. Also nicht unbedingt Jugend - Jugend sondern Spielsystem wie gehabt.

Was das Steuerliche angeht: Diesen Gedanken, den ich oben erwähnte habe ich für mich eben aus Steuergründen verworfen.

Der Gedanke einer Trainingsgemeinschaft ist schon alt. Als Peter Franz als Schüler in der 2. Bundesliga spielte fuhr seine Bundesligamannschaft regelmässig in seinen Heimatort zum Training.

Aber dies sind organisatorische Fragen.

Die Grundidee ist:
Jeder Bundesligist muss einen Jugendlichen einsetzen und damit ist die Chancengleichheit innerhalb der Klasse gewahrt.