Kontrolle: weich vs. hart

[theseventhson]

Na, da bin ich ja froh, dass ich den Vega X spiele
*Ironie aus*

[RH-Topsin]

Wie ist das eigentlich mit harten Schwämmen und weichen Obergummis und umgekehrt?

[Todesschupf]

Ich komme mit den "normal" harten Belägen am besten klar. Sind die Beläge härter und das Obergummi sehr griffig, verliere ich das Gefühl für die Ballrückmeldung.

Bei medium-soft Belägen gibt es Beläge die den Ball gefühlt von selbst auf die andere Plattenseite spielen (aktiv gespielt) dafür aber mit viel Streuung, trotz kontolliertem Holz mit Kunststofffasern. Solche Beläge entfalten einfach ein gewisses Grundtempo, aber irgendwie muss man unmenschlich dafür arbeiten um das Tempo effektiv zu erhöhen (also merkwürdigerweise kein lineares Verhältnis von Armzug zum Gewinn an Ballgeschwindigkeit).

Meiner Meinung nach lohnt sich die Umstellung auf hartes Material, weil man von 2 Seiten profitiert: bessere Technik (auf Dauer gesehen) und mehr Variablität im tischnahen Spiel.

[Wolfric]

Ich bin vom Mark V auf MX-S umgestiegen und das war sehr gut. Ich hab mal vor langem einen Vari Spin auf Empfehlung probiert und meine Erinnerung ist furchtbar. Meine Kontrolle mit einem MX-S ist weit besser als irgendwas weichem. Grad in der Annahme, Aufschlag und am Tisch vorne. Weiter hinten einen Topspin spielen ist hald anstrengender. Also da brauchts schon nen guten Armzug. Aber schön sind die dann schon ;-).

[jcd]

Wir sollten hier die persönlichen Vorlieben rauslassen. Da kommt nichts objetives raus.
Objektiv gesehen ist die Kontrolle von Tempo und Spin einfacher wenn der Belag langsamer ist, weniger schnittanfällig und möglichst linear (10% mehr Schlaghärte = 10% mhr Speed).

Allgemein kann wohl 2 Dinge unterscheiden:
1. Kontrolle bezügl. Tempo
2. Kontrolle bezügl. Spin => Schnittanfälligkeit

und die spielen in Kombination eine Rolle. Ein sehr langsamer aber schnittempfindlicher Belag kann durchaus ganz gute Kontrolle beim Block haben. Der Ball wird evtl. etwas höher ist aber so langsam, dass er sich auf den Tisch senkt.

Am wichtigsten finde ich die Kontrolle im Bereich Rückschlag, passives Spiel, Eröffnung also generell langsamere Bälle.
Beläge die hier schnell und spinanfällig (hoher Flugkurve) sind sind dabei schwer zu kontrollieren.

Um den Kreis zu härter weicher zu schließen:

Weiche Beläge sind meistens weniger schnittanfällig aber machen aber auch mehr Tempo bei leichten Schlägen (Annahme).
Annahme: Weniger Probleme bezüglich Spin aber kurzlegen oft schwieriger
Block: Mit weichen Belägen definitv leichter
Eröffnung: Leichter mit weichen Belägen

Wer zB. keine Probleme mit Spin hat kann durchaus mit einem härteren Belag glücklich werden weill hier die Tempokontrolle einfacher ist. Das funktioniert sogar in niedrigeren Klassen wenn man kein Topspinspiel hat.

[Power-Seven]

Zitat von jcd

Wir sollten hier die persönlichen Vorlieben rauslassen. Da kommt nichts objetives raus.

Das ist m.E. aber genau der Punkt: Kontrolle ist extrem subjektiv.

Ich finde deine Ausführungen deswegen nicht falsch, aber ein Beispiel:

Zitat von jcd

Eröffnung: Leichter mit weichen Belägen

Ja, keine Frage. Aber wer aufgrund seiner Technik auch mit harten Belägen keine Probleme bei der Eröffnung hat, hat mit denen auch mehr "Kontrolle".

Deswegen finde ich: Ein Schläger der das was ich will - und kann - bestmöglich unterstützt, ist kontrolliert, oder besser ermöglicht mir die "Kontrolle" über meine Schläge und mein Spiel.

Man müsste eigentlich auch bei Empfehlungen sagen "Nimm erstmal einen Schläger, den du kontrollieren kannst bzw. leichter zu kontrollieren lernst" statt "nimm erstmal einen kontrollierten Schläger".

Aber da wird es dann philosophisch.

[Alisko]

Ich denke man könnte mal ein ganz extremes Beispiel machen. Alle legen mal den Schläger für ein Jahr weg. Mit welchen Belägen werden wir bei unserem ersten Training wohl weniger Fehler machen?
Vermutlich mit weicheren. Deshalb würde ich schon sagen dass weichere generell mehr Kontrolle bieten. Weich kann hier aber auch 45 grad für einen Regionalliga spielen bedeuten oder halt 37 grad für einen Kreisliga Spieler.
Je mehr Spiellevel und vielleicht auch Training mit verbundener Sicherheit da ist umso mehr kann sich die Kontrolle in was härteres verschieben. Prinzipiell aber zu sagen härtere Beläge sind kontrollierter, der Aussage würde ich widersprechen. Wer anderes behauptet kann gerne mal auf einer Seite einen Aibiss oder Rasanter R53 und auf die andere einen FX-P machen.

[Zod]

Für einen R53 stimmt das wahrscheinlich, aber mit einem Vega Intro würden recht viele wahrscheinlich weniger Fehler machen, als mit einem Vega Europe, weil weniger Katapult kommt.

Vielleicht nicht beim Topspin, aber bei Schupf und Konter etc. denke ich schon.

Ist also auch noch Schlagabhängig.

[Power-Seven]

Zitat von Alisko

Vermutlich mit weicheren.

Mit weicheren als den vor dem Jahr gespielten. Du sagst es ja selbst.

Zitat von Alisko

Weich kann hier aber auch 45 grad für einen Regionalliga spielen bedeuten oder halt 37 grad für einen Kreisliga Spieler.

Zitat von Alisko

Je mehr Spiellevel und vielleicht auch Training mit verbundener Sicherheit da ist umso mehr kann sich die Kontrolle in was härteres verschieben.

Und abhängig vom Spielsystem. Wer überwiegend schupft oder sogar Abwehr spielt, dürfte sich generell auch mit etwas härteren Belägen wohl fühlen, unabhängig vom Niveau.

Es bleibt - für mich - ein vollkommen individuelles Ding.

[M4rc0H]

Zitat von Power-Seven

Es bleibt - für mich - ein vollkommen individuelles Ding.

Würde ich auch sagen. Jeder Belag ist anders. Es gibt auch harte Beläge (50°+), die die Eigenschaften für ein "kontrolliertes" Spielen mit sich bringen, d. h. hohe Linearität und spinunanfällig.

Ich z.B. kann mit weichen Belägen nichts anfangen. Fühlt sich für mich alles schwammig an bzw. nicht konstant.