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  #11  
Alt 26.07.2007, 23:08
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Carstens_Brüderchen Carstens_Brüderchen ist offline
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AW: Ferienarbeit und krank?

Zitat:
Zitat von Peter Igel Beitrag anzeigen
Gut, wär's billiger, würde in Deutschland jeder gegen alles und jeden klagen; das kann's ja auch nicht sein...
Aber Leute, die vergleichsweise "finanzschwach" sind, haben ja eigentlich keinerlei Chance, ihr legitimes Recht einzuklagen; "soziale Gerechtigkeit" sieht anders aus...
Das "Problem" sieht noch ein wenig krasser aus. Entweder hast Du die Taschen bis an den Stehkragen voller Kohle und kannst klagen, bis die Myrte grinst...oder Du hast gar nichts in der nichtmal vorhandenen Tasche und kannst dennoch machen, was Du willst:

"Ein als "Prozesse-Dieter" zu trauriger Berühmtheit gekommener ehemaliger Sportlehrer sorgt selbst ein knappes Jahr nach seiner Verurteilung weiterhin für Unmut bei der Justiz.
Der Sozialhilfeempfänger hatte die Gerichte mit mehr als 200 Verfahren jahrelang in Atem gehalten, so klagte er zum Beispiel eine neue Toilettenbürste und Unterwäsche ein. Da er aber stets ausfällig wurde, wurde er 2006 zu einem Jahr Haft verurteilt.
Damit war das Possenspiel aber nicht beendet: Zuerst erklärte der 71-Jährige sich für schuldunfähig, jetzt bezeichnet er sich selbst als haftunfähig. Einen Termin beim Gesundheitsamt zur Überprüfung dieser Behauptung trat er nicht an, da er ja krank sei." (Quelle: shortnews.de)

Weitere Zeitungsberichte zu diesem Mann sind mir relativ häufig gegenwärtig geworden. Ob er sich als Sprachrohr der Minderbemittelten sehen mag oder als Racheengel des Beamtentums, der Kollege sieht jedenfalls zu, dass er die Steuerkasse reichlich schröpft - für ziemlich dumme Nüsse, wie ich finde!

Zurück zum Kernproblem: Haste was, kannste klagen. Haste nix, kannste auch klagen. Tut Dir in beiden Fällen nicht weh. Haste 'n bisschen was und musst das auch noch verteidigen, weil Dir einer der vorgenannten Kategorien an's Bein pinkeln will, bist Du in über 80 Prozent der Fälle derjenige, der zahlen darf. Warum? Diejenigen, die richtig Kohle haben, können sich die besseren Anwälte leisten und haben ihre Lobby. Und diejenigen, die keine Kohle haben, bekommen Recht, weil sonst die Staatskasse löhnen müsste. Nur in krassen - und umso klareren - Ausnahmefällen bekommst Du als Mittelständler (und davon rede ich) in angemessenem Umfang Recht.

Da ich nicht zum Mittelstand, sondern zur gehobenen Oberschicht gehöre (), könnte mir das egal sein. Aber ich habe nunmal ein ausgeprägtes Rechtsempfinden und prangere diese Zustände daher an.

Gruß

Olaf
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"Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." George Orwell (1903-50), eigtl. Eric Arthur Blair, engl. Schriftsteller.
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  #12  
Alt 26.07.2007, 23:25
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AW: Ferienarbeit und krank?

Zitat:
Zitat von Carstens_Brüderchen Beitrag anzeigen

Da ich nicht zum Mittelstand, sondern zur gehobenen Oberschicht gehöre (), könnte mir das egal sein. Aber ich habe nunmal ein ausgeprägtes Rechtsempfinden und prangere diese Zustände daher an.
Aha, elitär also auch noch, unser (gehobener) Oberschichtler;-)
Aber Du hast recht, zumal mein* Rechtsempfinden (der ein' oder andere wird es nicht erwarten) ähnlich ausgeprägt zu sein scheint wie das Deinige...

*würde mich gefühlsmäßig der "gehobenen Mittelschicht" zugehörig fühlen (und fühlte mich dort auch bestens aufgehoben...) , allerdings klopfe ich (ungewollt...) an Eure Tür...;-)

PS: Scheinst als "gehobener Oberschichtler" ja auffallend viel Zeit zu haben...
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  #13  
Alt 26.07.2007, 23:32
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AW: Ferienarbeit und krank?

Zitat:
Zitat von Carstens_Brüderchen Beitrag anzeigen

Da ich nicht zum Mittelstand, sondern zur gehobenen Oberschicht gehöre (), könnte mir das egal sein. Aber ich habe nunmal ein ausgeprägtes Rechtsempfinden und prangere diese Zustände daher an.
Was wäre dein Lösungsvorschlag? Keine Prozesskostenbefreiung für Mittellose? Keine freihe Wahl des Rechtsbeistands?
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  #14  
Alt 26.07.2007, 23:46
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AW: Ferienarbeit und krank?

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Zitat von TT-Noob Beitrag anzeigen
So, mal gucken, ob sich hier im Forum ein Leser mit der Sachlage auskennt.
Mache gerade Ferienarbeit in einer großen Firma und fühle mich ein bisschen schwächlich heute.

Weiß jemand, wie das aussieht mit Krankengeld oder was passiert, falls ich nun wirklich krank werden sollte und nicht zur Arbeit gehen kann?
Es gibt da zwei Blickwinkel. Der juristisch korrekte und der vernünftige.

Für den juritischen Part solltest du wohl erst mal den Vertrag prüfen. Hast du überhaupt etwas schriftliches wo die Dauer hervorgeht? Bist du für einen gewissen Zeitraum eine feste Anzahl von Stunden pro Woche beschäftigt oder wirst du für eine festgeschriebene Tätigkeit pauschal entlohnt? Bei einem regulären Arbeitsvertrag dürfte sich der Krankheitsfall vermutlich nicht ausklammern lassen. Aber evtl. gibts die Möglichkeit für den Arbeitgeber ohne angabe von Gründen früher den Vertrag zu beenden.

Deben dem juristischen Aspekt solltest aber mal überlegen, ob es Sinn macht dein Recht zu bestehen. Evtl. willst du später noch mal dort Jobben. Gerade als kurzfristige Aushilfe kommen Fehlzeiten gar nicht gut an. Bei einer kurzzeitigen Erkrankung kannst du mal darüber nachdenken, ob du die Zeit vielleicht nachholen kannst. Vielleicht bist du bereit auf einen Teil des Entgeldes zu verzichten etc. Auf jeden Fall solltest du in die Offensive und nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Nichts ist schlimmer als ein schlechter Leumund beim späteren Berufseintritt.
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  #15  
Alt 26.07.2007, 23:53
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AW: Ferienarbeit und krank?

Zitat:
Zitat von mithardemb Beitrag anzeigen
Es gibt da (....)
beim späteren Berufseintritt.
Inhaltlich und formal ein ganz beschissener Beitrag.
Noch dazu von einem anonymen Poster...
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  #16  
Alt 26.07.2007, 23:58
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AW: Ferienarbeit und krank?

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Aha, elitär also auch noch, unser (gehobener) Oberschichtler;-)
Aber Du hast recht, zumal mein* Rechtsempfinden (der ein' oder andere wird es nicht erwarten) ähnlich ausgeprägt zu sein scheint wie das Deinige...

*würde mich gefühlsmäßig der "gehobenen Mittelschicht" zugehörig fühlen (und fühlte mich dort auch bestens aufgehoben...) , allerdings klopfe ich (ungewollt...) an Eure Tür...;-)

PS: Scheinst als "gehobener Oberschichtler" ja auffallend viel Zeit zu haben...
Hehe, bleib geschmeidig - ich zähle mich zu gar keinem "Stand". Daher auch der separat in Klammern gesetzte Smiley. Es gibt höchstens andere Leute, die mich in irgendeinen "Stand" hineinklassifizieren wollen.

Ich trage - kategorisch - kein Parteibuch bei mir, obwohl es mir "ob meines (angeblichen) Standes" angediehen wurde und wird.

In Kategorien lasse ich mich - kategorisch - nicht pressen. Das habe ich bereits seit frühester Jugend von mir gewiesen und werde es weiterhin so handhaben. Dennoch bin ich kein kategorischer Rebell.

Aber ich habe ein ausgeprägtes Rechtsempfinden! Und das sagt mir, dass der "gesunde" Mittelstand (wo der hin entschwindet, weiß auch keiner so recht zu erklären) IMMER der Leittragende war. Weil er die Masse repräsentierte. Allerdings hat diese "Masse" seit geraumer Zeit begonnen, sich in Arm und Reich aufzuscheren. Wenige davon sind reich, die meisten werden zunehmend arm - weil man sich dort bedient, weil dort die größte Angst des Verlustes herrscht, weil das dort so existenziell ist, weil dort am ehesten ein Rückzieher zu erwarten ist - ob in Lohnverhandlungen, in Rechtsstreitigkeiten oder bei Diskussionen mit Migranten oder Skinheads in der Schankwirtschaft Deines Vertrauens, die dem Mittelständler sagen "Alda, wills Du?! Hau' isch dia vo' de' Fresse und schlitz disch auf ey!" (Ist mir übrigens so passiert in einer Döneria in Olpe gegen 23.00 Uhr Abends als ich einen Döner bestellen wollte und mir ein freundlicher Mitbürger mit Migrantenhintergrund diese Zurechtweisung zukommen ließ, nachdem ich seine Bestellung abgewartet hatte - aber das nur am Rande....).

Doch zurück zum Kernthema: mithardemb fragt nicht zu Unrecht, was man machen soll. Wie wäre es mit Pauschalkosten für jeden verkackten Rechtsstreit? Nix mit "Streitwert"! Nee, 400 Euro (halte ich für angemessen) - egal, was man anfängt, meinetwegen pro Instanz. Das muss dann aber auch reichen. Und Prozesse-Dieter muss das auch investieren, wenn er 'ne neue Klobürste haben will. Prozesskostenhilfe bleibt meinetwegen unangetastet. Und freie Wahl des Rechtsbeistandes hast Du bei Preisgleichheit sowieso.

Gruß

Olaf
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  #17  
Alt 27.07.2007, 00:05
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Olaf hat mir in einem seiner obigen Beiträge sozusagen klar gemacht, dass ich klagen sollte. Da ich zu den Personen gehöre, die absolut nichts haben, steht meine Siegeschance vor Gericht ungefähr so gut, wie bei einem Spiel gegen Peter Igel (*hüstl* ). Sollte ich überraschenderweise doch kein Geld "erklagen" können, kann Olaf sich 'ne Überraschung für den September ausdenken ...
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  #18  
Alt 27.07.2007, 00:21
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AW: Ferienarbeit und krank?

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Inhaltlich und formal ein ganz beschissener Beitrag.
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Wie schön, daß es eine Ignorierliste gibt. Du bist mein erster "Gast".

Ich kann damit deine Zukünftigen "geistigen Ergüsse" leider nicht mehr beachten.

Machs gut mein alter Querulant.
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  #19  
Alt 27.07.2007, 00:24
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Olaf hat mir in einem seiner obigen Beiträge sozusagen klar gemacht, dass ich klagen sollte. Da ich zu den Personen gehöre, die absolut nichts haben, steht meine Siegeschance vor Gericht ungefähr so gut, wie bei einem Spiel gegen Peter Igel (*hüstl* ). Sollte ich überraschenderweise doch kein Geld "erklagen" können, kann Olaf sich 'ne Überraschung für den September ausdenken ...
Du solltest evtl. erst mal mit den Leuten reden bevor du klagst.
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  #20  
Alt 27.07.2007, 00:26
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Wie wäre es mit Pauschalkosten für jeden verkackten Rechtsstreit? Nix mit "Streitwert"! Nee, 400 Euro (halte ich für angemessen) - egal, was man anfängt, meinetwegen pro Instanz. Das muss dann aber auch reichen.
Schrecklich, wenn man sich selbst zitiert (muss ich mal gerade feststellen), ist aber nötig, um den passenden Zusatz zu formulieren:

Wie wäre es mit einer entsprechenden Kappungsgrenze? Oder einer relativen Einkommensgrenze? Wer mehr als zweimal im Jahr klagt, muss die Kosten im Falle der Niederlage vor Gericht so oder so selbst tragen. Wer mehr als "haste nie verdient" auf'm Konto hat, muss auch nach Streitwert abgerechnet werden - und jetzt kommt's... - und der Anteil über EUR 400,- geht im Rotationsverfahren an gemeinnützige Organisationen. Na? Wie wäre das?
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