Aufschlag

[Wolfric]

Der Aufschlag ist Spielentscheidend. Egal in welcher Klasse.
Ich trainiere ihn allerdings fast nur in Testspielen. So wie Annahme. Ein Match wo immer einer Serviert. Ich serviere zu 99% mit der RH. Wechselnd in der Plazierung und dem Schnitt. Seitschnittservices, die in VH zurückkommen werden dann hart gekontert.

[ratzinho]

Zitat von Levinhero

Mit einem Aufschlag kann man nicht nur leichte direkte Punkte erzielen, sondern man gibt die Richtung des Ballwechsel vor. Mit der Spielklasse erhöht sich auch die Wichtigkeit.

Da stimme ich 100% zu! Das fehlt vielen Spielern gerade in unteren Ligen. Da wird ne Angabe gemacht und man weiß gar nicht, was sie damit bezwecken wollten außer "vielleicht macht der Gegner einen Returnfehler"

[Levinhero]

Zitat von Stefan2000

Danke für die Antworten ich hab heute das erste Mal Zuhause Aufschläge trainiert. Trainiert ihr Aufschläge mit so Trainings hilfsstangen oder wie die heißen wo man gleich eine Rückmeldung über die Höhe bekommt

ich bin "Aufschlagspieler", hole überdurchschnittlich viele direkte oder indirekte Punkte mit den Aufschlägen. Der Grund ist nicht nur die Qualität der Aufschläge sondern auch das ich verschiedene Versionen eines Aufschlagtyps spielen kann. Also egal Tomahawk oder Vorhand oder Rückhandaufschlag, immer unter/seiten oder überschnitt abwechselt spielen, nie zweimal hintereinander den gleichen Aufschlag machen. Man darf sich nicht darauf einstellen oder vorneweg wissen was jetzt kommt. Jeder Gegner stellt sich auf Aufschläge irgendwann ein, je Variantenreicher desto schwieriger für Gegner. Die Abwurfhöhe hilft bei der Schnitterzeugung, macht es aber auch schwieriger den richtigen Zeit- und Treffpunkt zu bestimmen. Als ersten Step würde ich versuchen eine Wohlfühlhöhe zu bestimmen und an deinem Handgelenkseinsatz und die Varianten zu arbeiten. Bin kein Trainer und kenne die Lehrbücher nicht, jedoch ist es bei der Handgelenkseinsatz/Winkel und die Geschwindkeit beim Balltreffpunkt der entscheidende Faktor, gar nicht so sehr die Wurfhöhe, der liegt beim mir etwas über Kopfhöhe, was für mich den Wurf kontrollierter macht und in scheinwerfer gucken mag ich auch nicht.

[Schrottkopf]

Zitat von Levinhero

Der Grund ist nicht nur die Qualität der Aufschläge sondern auch das ich verschiedene Versionen eines Aufschlagtyps spielen kann. Also egal Tomahawk oder Vorhand oder Rückhandaufschlag, immer unter/seiten oder überschnitt abwechselt spielen, nie zweimal hintereinander den gleichen Aufschlag machen. Man darf sich nicht darauf einstellen oder vorneweg wissen was jetzt kommt. Jeder Gegner stellt sich auf Aufschläge irgendwann ein, je Variantenreicher desto schwieriger für Gegner.

Ich behaupte mal, die hohe Kunst ist es, die Aufschlagbewegung für den Gegner gleich aussehen zu lassen, aber verschiedenen Spin drin zu haben. Funktioniert nicht mit Mörderschnitt, aber ist unheimlich nervig für den Gegner, wenn er erst nach seiner Annahme feststellt, was drin war - oder eben auch nicht

Dazu musst du sowohl Zeitpunkt als auch Stelle, an dem der Ball den Schläger trifft, recht genau unter Kontrolle haben.

Ich selber wiederhole dabei durchaus gelegentlich eine Aufschlagsvariation, immer abzuwechseln ist ja irgendwie auch ein Muster, auf das sich der Gegner einstellen kann.

Wir haben bei uns im Verein einmal die Woche einen Trainer, mit dem wir jetzt vereinbart haben, gezielt eine Std Aufschlag/Rückschlag zu üben, das zeigt schon, dass er als Profi dem Thema auch in niedrigeren Klassen eine hohe Wichtigkeit einräumt

[Wolfric]

Genau. Bei mir ist die Bewegung annähernd gleich. Der Winkel in dem ich den Ball treffe aber nicht. Wer nicht sehr genau schaut sieht nicht ob da jetzt viel US oder Seitschnitt drinn ist. Oder ich mach den Aufschlag quasi im letzen Moment zum schnellen OS Ball. Die Zahl der über den Tisch Bälle ist, selbst beim Trainigspartner der mich kennt, sehr hoch.

[Kellox]

Erst letzte Woche habe ich mir ein Punktspiel in der BK angesehen.
Selbst die beiden Noppenspieler aus unserem Verein sind die ersten 2 Sätze an den Aufschlägen eines Gegners (ca. 1800 TTR) verzweifelt und am Ende hieß es auch "der lebt nur von seinen Aufschlägen).

Ich übe diese ebenfalls regelmäßig und hatte gestern mein letztes Punktspiel in der KK- meine Aufschläge haben auch hier Wunder bewirkt und hätte ich diese durchgezogen und nicht zwischendurch anderes probiert (schnellster Aufschlag der Welt ^^) hätten die Gegner noch weniger zurück bekommen.

Ist der einizige Schlag, der nicht vom Gegner beeinflußt wird und bereitet auch den 3. Ball vor- insbesondere gegen Noppenspieler nicht zu unterschätzen...

[D. Bahr]

Zitat Schrottkopf:" Ich selber wiederhole dabei durchaus gelegentlich eine Aufschlagsvariation, immer abzuwechseln ist ja irgendwie auch ein Muster, auf das sich der Gegner einstellen kann."
Genau. Wenn die Aufschlagbewegung der Schlägerhand für den Gegner gleich aussieht, kann die Verwirrung bei der Annahme möglicherweise noch größer sein...

[Levinhero]

Mit Variantenreicher meine ich ja genau das. Ein Aufschlagtyp so spielen dass für den Gegner schwierig einzuschätzen ist was drin ist. Bringt ja nix wenn du mörderseitenschnitt drin hast, bei dem der Gegner genau weiss was drinn ist

[Bautzemann]

75% aller Ballwechsel werden innerhalb der ersten vier Kontakte entschieden.

[maninblack]

Der Aufschlag ist der elementar - und am leichtesten zu üben!

Wir führen Aufschlagtraining (Jugend) ca. 10 min an 2 Tischen in mehreren Phasen (je nach Spielstärke) durch:

a) Ballwurf (Höhe und Handteller) - Anfänger
b) Platzierung (eigene Hälfte - Hälfte Rückschläger)
c) Schnittvariationen
d) Kombi aus b und c bei "identischer Ausholbewegung" VH und RH
e) mit Rückschlag

Wie geschrieben ist der Aufschlag neben eines "direkten Punkts" auch zur Vorbereitung des ersten Schlags, des Aufschlägers (Spieleröffnung), elementar.

Man sollte wissen, wie der Rückschläger "im Normalfall" unseren Aufschlag returniert:

Unterschnitt - Konter - Topspin und wohin mit hoher Wahrscheinlichkeit der Return kommt VH - RH- Seite (was liegt uns als Aufschläger besser um einen Vorteil daraus zu ziehen).


Da einmal "das scharze Hemd" getragen, somit die andere Seite kennengelernt, worauf "zu achten ist".


aus der Praxis - Jugendtraining (kann 1:1 für Aktive übernommen werden)

zu a)
Der Ballwurf - Höhe > 16cm und nahezu senkrecht ist in den Kreisklassen und auch höher der Aktiven bzw. Jugend leider oft "wunschdenken".

Im Jugendbereich (komplette Anfänger) fangen wir damit an den Ball - hochzuwerfen und wieder zu fangen (Höhe Balltreffpunkt) oder in der "Nerdversion" in einem über der Ballwurfhand (Ballwurf senkrecht) befestigten Becher zu werfen (Ziel - Rückmeldung) Hilfsmittel - Hürdenfuß mit Gymnastikstab 160cm - Becher befestigt), klappt meist ganz gut, wobei Handteller und Übergang Finger "fließend" ist.



zu b)
mind. 2 Tische im Training - Rotationsverfahren ca. 10min b) bzw. c - e)

das Feld des Aufschlägers unterteilen wir im Jugendtraining in 3 Sektionen ca. 1/3 Länge des Tisches (Grundline Vanille - Mittelteil Schoko - Netz Erdbeer)

(Grund - für jeden Aufschlagfehler im Spiel bekommen die Trainer in unserem Verein eine Kugel Eis - Vertrag mit Langnese - jedoch für unser Schwimmbad).

Das Feld des Rückschlägers wird vom Großen zum Kleineren - Halbes Feld - bzw. Ringe 40cm - 30 cm - 20 cm oder DIN A4 - DIN A5 - DIN A6 - Bierdeckel verkleinert, kann auch mit Seilen abgegrenzt werden (4 Seile mit Mittellinie 12 Felder) die gezielt angespielt werden müssen - die auf unterschiedliche Position kurz - halblang - lang varriert werden.

Es werden auch defekte Bälle auf der Grundline platziert, die zu treffen sind (Königsklasse - Alternative Pappbecher).

Kurzer Aufschlag - Ball muss 2x besser 3x auf der anderen Tischhälfte aufspringen oder liegenbleiben - Rückwärtsrotation.

Um die Höhe zu simulieren (flach über das Netz) nehmen wir am Anfang Hürdenfüße und Trainingsstangen 2x 100cm seitlich und 1x 160cm Stange mit Halterungen verbunden als Hilfsmittel, die wir von 6 - 10 cm über dem Netz platzieren (je nach Spielstärke). bzw. Hürdenfuß mit Ring 20cm - Ziel

Ballwurf und Höhe über dem Netz sind relativ einfach zu trainieren.


zu c.), d.) bzw e.) ist Ausdauer (mehrere Wochen/Monate) gefragt:
Bei den Schnittvariationen ist die Schlägerhaltung beim Aufschlag eine andere die "normale Grundschlägerhaltung") um die Rotation des Handgelenks - und damit Schlägergriff bzw. die Hebelwirkung des Unterarms ideal einzusetzen (u.a. Pistolengriff Daumen - Zeigefinger).

Hier muss das "Umgreifen" Aufschlag - "normale Schlägerhaltung" - wieder in Grundstellung intensiv geübt werden, da die "Zeitspanne" hier ein entscheidener Faktor ist.

Idealer Weise ist der Ballwurf und die Aushohlbewegung bei allen Variationen nahezu gleich, nur der Treffpunkt eigene Hälfte und Rotation (Winkel) sowie die Platzierung unterscheidet sich und dies ist nur mit "ÜBEN" - Wiederholungen zu erreichen.

Wir machen es in Intervallen von 26 (so viele passen in unsere Ballsammelröhren 1m), meist mit 3 Spielern (Aufschläger - Rückschläger - Ballsammler).

Meist 2 Aufschlagvarianten (mit unterschiedlicher Platzierung) - je 2 Durchgänge - wobei 1 Aufschlag in der nächsten Trainingseinheit erneut intensiv geübt wird.

Variation ist das "Zauberwort" und das in knappen Spielsituationen auch die Aufschläge sicher umgesetzt werden können (sicherer Aufschlag jedoch mit entsprechendem "Schwierigkeitsgrad").

Was auch vermittelt werden soll ist zu erkennen welche Aufschläge dem Rückschläger am meisten "Probleme" machen.

- wie steht der Rückschläger bei der Ballannahme (Vorhandlastig - Rückhandlastig)
- welche Schlagtechnik beherrscht er/sie besser

um daraus einen Vorteil (Aufschläger) zu ziehen.



Mindestens genauso wichtig wie das Aufschlag- ist das Rückschlagtraining.

Man muss erkennen welche Rotation durch den Aufschläger erzeugt wird - beobachten der Hand - bzw. des Schlägerblattwinkels in Kombination mit Geschwindigkeit und Platzierung.

Hier ist Auge und Reaktion gefragt - je besser man selbst die Aufschlagsvarianten ausführen kann, desto einfacher fällt der Rückschlag, da die benutzte "Technik" (Ausholbewegung - Winkel - Platzierung) bekannt ist.