Schlägergriffhaltung ändern

[bewa93]

ach noch en tipp: warte bis zur sommerpause
entweder trainierst du, und kannst schön üben, oder aber du trainierst nicht, und nach ner längeren pause ist eh immer alles etwas anders

[HSV]

Ach ja, noch ein Tipp, wenn es darum geht, das Gefühl, das ja vorhanden ist, "auf den Schlägerfläche" zu bekommen...

Bei der Rückhand: der Daumen spielt 'ne große Rolle. Denn der ist sozusagen der Druckpunkt der Hand. Mit dem Daumen fühlst und führst Du sozusagen den Schläger. Denn dieser legt sich (aufgrund der Erdanziehungskraft) automatisch auf den Daumen. Aber NUR, wenn Du Rückhand spielst. Ob Du den Daumen jetzt auf's Ende des Griffes legst oder sogar auf den Vorhandbelag, hängt davon ab, wie weit oben bzw. unten Du den Griff anfässt. Ist 'ne individuelle Geschichte. Klar ist nur, dass beim Rückhand-Griff der Zeigefinder weniger wichtig als der Daumen ist. Das Gefühl kommt sozusagen aus dem Daumen. Käme das Gefühl bei der Rückhand mehr aus dem Zeigefinder bzw. der ganzen Hand, würde man den Schläger recht verkrampft halten. Und Verkrampfung frisst Gefühl. Anders sieht das aus, wenn Du mit der Rückhand übern' Ball gehst (wie z.B. beim Rückhand-Top Spin. Da drehst Du ja den Schläger und der Rückhand-Belag zeigt Richtung Boden. Der Schläger legt sich dann mehr auf den Zeigefinger und den Daumen benötigt Du dann mehr als Gegen-Druckpunkt, denn ansonsten fliegt der Schläger sonstwohin...

Bei der Vorhand ist es anders herum. Da kommt das Gefühl z.B. beim Vorhand-US-Return fast ausschließlich aus dem Zeigefinger. Man legt den Schläger förmlich ab und verfügt dann über ein enormes Gefühl für den Ball. Zumindest verstärkt man das individuell unterschiedlich vorhandene Gefühl. Den Daumen braucht man für diesen Schlag kaum bis überhaupt nicht und reiht in am Griff mit ein... Beim Vorhand Top Spin ist es wieder ein wenig anders. Da braucht man wieder zwingend Zeigefinder und Daumen, da der Vorhand-Belag in Richtung Boden zeigt. Der Schläger legt sich also nicht automatisch auf den Zeigefinger. Er braucht also einen Gegendruck, den man dann mit dem Daumen erreicht.

Klingt kompliziert, ist es aber nicht...

Vergangenen Freitag beim Training ist mir MAL WIEDER (zum 976.658 x ... aufgefallen, dass ich beim Rückhand Schupfball nicht wirklich über Gefühl verfüge. Zumindest nicht so, dass ich kontrolliert UND mit viel Effet 49 von 50 Schupfbällen entspr. setzen konnte. Dann hab' ich einfach mal das mit den Druckpunkten ausprobiert UND den Schlägergriff weiter unten angefasst (ähnlich wie Dr. Neubauer). Das Ergebnis machte mich fast sprachlos. Ich verfügte auf einmal über ein Schlaggefühl wie noch nie zuvor. Und dadurch, dass ich den Griff weiter unten angefasst habe, konnte ich mein Handgelenk viel effektiver einsetzen. Gerade beim Schupfball war mein Zeigefinger nur leicht verkrümmt am re. unteren Ende des Rückhand-Belages. Als Gegendruckpunkt. Als würde ich ein Tortenstück vom Papier entfernen wollen. Die Quote bei meinem Rückhand Top Spin stieg von gefühlten 20% auf tatsächliche 70 - 80%. Selbst im Trainings-Match. Also nicht nur bei Übungen. Ich dachte, ich wäre im falschen Film. Ich war auf einmal Herr über den Schlag. Und gerade beim Rückhand Top Spin war ich das noch nie.

Das gleiche Prinzip bezog ich dann auf die Vorhand. US-Vorhand-Return NUR mit Zeigefinger auf dem Belag (UND Griff weiter unten angefasst, wie nunmehr bei JEDEM Schlag) und Vorhand Top Spin mit Daumen als Gegendruckpunkt. Ich dachte echt, ich spinne, war aber so.

Sorry, ich hab' nun doch ausführlich über MEINE Erfahrung bezügl. einer veränderten Griffhaltung geschrieben. Das ließ sich bei mir auch nur so schnell umsetzen, da ich nur bei wenigen Schlägen unmittelbar am Tisch stehe. Wenn der Gegner Tempo ins Spiel brachte, musste ich ohnehin meinen Arsch nach hinten bewegen. Ich hatte also Zeit, bewusst die Schlägergriffhaltung-Anpassung vorzunehmen. Irgendwann werde ich das sicherlich auch intuitiv hinbekommen, dafür bedarf es aber 'ner Menge Trainingseinheiten.

Ich betone, dass es sich NUR um meine persönlichen Erfahrungen hierbei handelt. Die können auf Andere so gar nicht zutreffen. Vielleicht aber eben doch. Ist vielleicht einen Versuch wert. Eines ist aber klar. Je stärker ich den Schlägergriff umfasse, desto mehr Gefühl bleibt auf der Strecke. Bei einem Top Spin oder Schuss, der nur auf Tempo aus ist, ist das ggf. sinnvoll. Jeder von uns hat schon Spieler gesehen, die einfach ein unglaubliches Händchen haben. Ich könnte mir vorstellen, dass die über unglaublich viel Gefühl verfügen UND es eben auch hinbekommen, dieses Gefühl auf die Schlägerfläche zu transportieren. Denn ich kenne KEINEN Gefühlsspieler, der seinen Schläger extrem weit oben anfässt und dabei den Griff so umgreift, als würde der Schläger 5 Kilo wiegen...

Ist vergleichbar mit Pool bzw. Snooker. Ich weiß nicht, wer von Euch da über Erfahrung verfügt. Die Jungs bringen das Gefühl ins Queue, in dem sie dieses regelrecht in ihre Hand fallen lassen. Denn jeder Muskel, der angespannt wird, ohne dabei wirklich angespannt werden zu müssen, sorgt für Ungenauigkeit. Und so genau wie möglich zu spielen, ist ja das Geheimnis. Sowohl beim Snooker als auch beim TT. Natürlich gibt es gewaltige Unterschiede zwischen diesen Sportarten. Es gibt aber auch Parallelen.

Ich merke gerade, dass das doch mehr als nur ein Tipp geworden ist...

[DarkNight]

Zitat von crycorner

LOL

501 Beiträge + 882 Beiträge + X?
Das ist mal eine multiple Persönlichkeit...

Noppenkasper ist der Acc von meinem Zwillingsbruder und wenn der gerade in TT-News ist und ich kurz was schreiben möchte, kann es vorkommen, dass ich unter seinem Acc etwas schreibe

[Cheftrainer]

Ich würde es lassen!

Der Aufwand ist groß, du bist in jedem Fall erstmal schlechter. Gerade wenn man in der folgenden Saison höher spielen will also nicht ratsam. Und ob du langfristig ein besseres Niveau als vorher haben würdest ist zumindest fraglich.

Natürlich wirst Du besser und schneller beim VH/RH Wechsel werden, aber du erkaufst Dir das mit einem schlechteren VH Spin. Auch wenn du eine Weile mit Neutralgriff trainierst hat der VH Griff eben Vorteile die du nicht mit Training ausgleichen kannst. Insofern sollte man es bei dem Aufwand eher lassen.

Wenn jemand neu anfängt, dann achte ich auf einen Neutralgriff. Spielt er damit bereits einige Jahre, dann ist eine Änderung schwierig.

Ich würde eher verstärkt die problematischen Situationen trainieren. Also einfache Übungen wie:

- VH Topspin aus VH parallel im Wechsel mit RH-Topspin (oder Konter) aus RH diagonal. Oder als Variante VH aus Mitte und RH aus RH im Wechsel

danach den Wechsel mal unregelmäßig wie beispielsweise:

- 1-3 VH aus VH im Wechsel mit 2 RH aus RH
- 2 VH aus VH im Wechsel mit 1-3 RH aus RH
- 1-2 VH aus VH im Wechsel mit 1-2 RH aus RH
- VH Topspin aus Mitte im Wechsel mit VH od. RH Topspin aus einer Ecke usw.

In einem Wettkampf kannst du durch geschickte Platzierung und Erfahrung sowieso oft vor dem Schlag wissen, welche Seite du danach verwendet musst. Insofern halten sich die negativen Folgen des ständigen Wechsels in Grenzen!

[StrappingYoungLad]

Ich habe auch einen etwas ungewöhnlichen Vorhand-Griff, nehme den Griff recht weit hinten und der Zeigefinger steht ziemlich weit in den Rückhandbelag rein. Macht natürlich auch etwas Probleme beim Umgreifen auf die RH. Habs mal ein paar Wochen lang versucht umzulernen, aber fand es furchtbar deprimierend... ich hab mich damit abgefunden

[mil]

An DarkNight:

Ich würde jetzt nicht so sehr mit Neutralgriff experimentieren, da es dein ganzes Spiel beeinflüssen würde, sondern würde eher das Umgreifen trainieren. V.a. der Wechsel von RH zu VH, damit du v.a. beim gegnerischen Aufschlag nicht gleich auf der RH festgenagelt wirdst.

MfG, Milan

[HSV]

Zitat von mil

An DarkNight:

Ich würde jetzt nicht so sehr mit Neutralgriff experimentieren, da es dein ganzes Spiel beeinflüssen würde, sondern würde eher das Umgreifen trainieren.

So sehe ich das auch.

Erst sehen, was gut, vielleicht sogar sehr gut ist und das dann trainieren. Und nicht nur das weniger Gute oder das vielleicht nicht ganz Schlechte irgendwie neutral verwalten. Dann verbessert man sich nicht. Und das will man doch, oder?

[900Km/h - Topspin]

ich war 22 jahre alt, hatte ein niveau, was so ca verbandsliga vorne tauglich war. extremer vorhandgriff, gleichzeitig extremer rückhandgriff, jenachdem, wie der ball kam. WUNDERBARES ballgefühl, richtig händchen...

ich habe die bilderbuchtechnik erlernt. habe weihnachten 2008 die technik umgelernt und nun ist februar 2010 und ich spiele bezirksliga 50-50 vorne.

es macht mich WAAAAAAAAAAAAHNSINNIG, denn das, was du weggibst, was du dir in ca 3jahren hartem training und ca 10 jahren rumalbern antrainiert hast, ist kaum mehr aufzuholen.

[Cheftrainer]

klingt dämlich ^^

Wieso spielst Du nicht wie früher?

[900Km/h - Topspin]

es ist echt ein disaster! mittlerweile kann ich nicht mehr anders spielen. - das, was ich tue, sieht aus wie vom erstligisten. nur treffe ich die bälle nicht mehr. das bringt also alles nichts. und ich bekomm langsam n kollaps. es sieht mittlerweile wieder nach tischtennis aus, wenn mal 1-4 ballwechsel zustandekommen, aber die bälle sind unsicher, langsamer, schnittloser, unpräziser als früher. und es wird wohl noch 2-3 jahre dauern, bis ich wieder auf dem alten level anknüpfen kann. in 3 jahren bin ich 26. dann bin ich vielleicht zu alt um nochmal bis zur regionalliga zu kommen denk ich.