Dauerbrenner: Falsche Aufschläge - verdeckt, aus der Hand usw. ...

[User 765]

Besonders sympathisch finde ich die Sorte von Spieler, die bis zu 9:9 im Entscheidungssatz nur richtige Aufschläge macht und danach dann seit Jahren absichtlich falsche.

[Eriko Hashimoto]

Das Thema gab es schonmal glaube ich...
Wenn man auf diesen Gegner öfters trifft auch Aufschlagvarianten unter den Arm üben und gegen ihn einsetzen, sobald er dies auch tut, damit ist der Vorteil wieder aufgehoben.
Besonders wenn er bekannt ist und man öfters mit dem Verein auf ihn trifft, sollten alle Spieler neben den normalen Aufschlägen diese auch üben. Man braucht so oder mehrere Variationen von Aufschlägen, da macht es nichts auch welche unter den Arm für den Übeltäter zuüben. Anstonsten kann ich nur sagen keine schöne Sache sowas.

Aber dann nicht natürlich nur gegen diesen Spieler und bei allen anderen fair bleiben und nach den Regeln spielen.

[Fastest115]

könnte man machen aber hat auch 2 Haken, die ich schonmal erlebt habe.
1. Derjenige ist ärgert sich unterbewußt über die falschen des Gegners und konzentriert sich dann so sehr darauf selbst falsche zu machen, dass er auf alles andere im Spiel nicht richtig konzentriert ist.
2. Es kann dir passieren, dass dir der Bruder( aus dem Ausgangsfall) dann die falschen abzählt , seinem Bruder aber durchgehen läßt.
Wie gesagt beides schon erlebt.

Dazu kommt das Verdecken ja nicht das einitieg ist was man beim Aufschlag falsch machen kann. Viel häufiger ist das Problem, dass der Ballwurf nicht hoch genug oder nach hinten ist. Da habe ich schon oft erlebt, dass die Spieler koordinative Probleme mit dem Ballwurf haben und beim gleichen Aufschlag mit richtigem Ballwurf den Bll nicht genau genug treffen und dann Länge Platzierung und Spin nicht mehr passen und der Aufschlag dadurch viel ungefährlicher wird

[Codex Hammurapi]

So habe ich das noch nie wahr genommen:

Zitat von tsb

Wodurch sich Fegerls Aufschlagbewegung (siehe Youtube-Video) besonders auszeichnet, ist für mich die Reihenfolge seiner Wurfarmbewegungen. Direkt nach Ballwurf bewegt er den Wurfarm in eine fast senkrechte Orientierung und damit aus dem Blickfeld des Rückschlägers. Aber unmittelbar vor dem Ballkontakt bewegt er seinen Arm wieder in waagrechte Position, um die Sicht auf den Ball im letzten Moment wieder zu erschweren.

Das ist ja genau umgekehrt zu der Abfolge bei vielen anderen Topspielern; bei denen sieht man, wie der Wurfarm sehr lange waagrecht stehen gelassen wird und erst im letzten Moment entfernt wird. Fegerl macht es dagegen andersherum (und meines Erachtens noch dreister): Er nimmt den Arm erst aus dem Weg und bewegt ihn dann im letzten Moment nochmal zurück ins Blickfeld.

Aber wenn man sich das Video anschaut, dann hat "tsb" schon Recht.

Ob Stefan Fegerl das bewußt macht?

[Fischbrötchen]

Selbstverständlich macht er das ganz bewußt; er testet wie viele andere Profis auch, die Grenzen, besonders beim Aufschlag aus und überschreitet sie teilweise auch, um es seinem Gegenüber so schwer wie möglich beim Rückschlag zu machen.

Hier geht es in erster Linie um seine Weltranglistenpunkte, sein Preisgeld, seine Sponsorenverträge, sein Prestige, die Wertschätzung im Nationalverband, in seiner Mannschaft etc.

Die nutzen doch heute alle die vorhandenen technischen Möglichkeiten aus, um z.B per Videoanalyse herauszufinden, ob die eigenen Aufschläge gut sind bzw. auch, was kann ich noch tun, um es dem Rückschläger so schwer wie möglich zu machen, meine Aufschläge zu "lesen". Ist ja nicht so, als ob das Aufschlag- und Rückschlagspiel unwichtig wären.

Da wird doch nichts mehr dem Zufall überlassen - wer das macht, outet sich ja fast schon als Amateur.
Wenn du in dieser medialen Randsportart als Profi "überleben" willst, dann bist du quasi dazu gezwungen auch an dieser Stellschraube zu drehen - leider.

Und im Amateurbereich ist das alles noch viel stärker ausgeprägt, weil der TT-Amateursport ein Sport ohne wirkliche Schiedsrichter ist. Kaum einer der Aktiven, obwohl sie im Laufe der vielen Jahre hunderte Male dazu angehalten sind, das Amt des Schiedsrichters am Tisch wahrzunehmen.

Aber da fängt es ja schon an: "Wer zählt mal? Na, gut dann zähle ich halt..."
Das man z.B. im Rahmen eines Mannschaftswettkampfes von der Rolle eines aktiven Spielers in die (neutrale) Rolle des Schiedsrichters am Tisch wechselt, haben doch die allerwenigsten verinnerlicht. Man ist eben nicht nur ein Zähler, sondern Schiedsrichter am Tisch - und dazu sollte man zumindest über ein fundiertes Grundwissen der Regeln verfügen.

[Snape]

[Fastest115]

Kann man nur zustimmen und ergänzen...

Selbst wenn die zu SRaT gewordenen Mitspieler die Aufschlagregeln kennen achtet da keine Sau drauf...weil:

Kaum einer Bock auf Diskussionen darüber hat incl der folgenden schlechten Stimmung beim Spiel
Man selber oder der Mannschaftskollege im nächsten Einzel auch falsche Aufschläge machen wird/will und der wird dann logischerweise auch drauf hin gewiesen usw

[Fischbrötchen]

Ja, so ist es leider weitgehend und das verdirbt mir immer mal wieder nachhaltig den Spaß am Wettkampf, nicht an der Sportart selbst wohlgemerkt.

Für mich ist das so frustrierend zu erleben, dass die unfairen Spieler (zum Messerkampf kommen die immer mit der Knarre) damit so gut wie immer durchkommen aus oben genannten Gründen und da ließen sich noch viele andere anfügen.
Da muss meiner Meinung nach ein deutlicher Paradigmenwechsel stattfinden und stark an die Verantwortung der Spieler, an den Respekt gegenüber dem sportlichen Gegner appelliert werden und dies kann nur vom DTTB angestoßen werden.

Ja, der Tischtennissport schmückt sich gerne in der Öffentlichkeit und gegenüber den Sponsoren als Sportart mit besonders fairen Sportlern und verkauft das mitunter als Alleinstellungsmerkmal. Da fallen dann gerne solche Begriffe wie Gentlemen-Sport und ähnliches. Ich habe mehr und mehr den Eindruck, dass das nur eine Marketing-Strategie ist, zumindest dann, wenn mir dieser Eindruck von hoher Funktionärsseite vermittelt wird.

Aber solange diese Regelverstöße von nahezu allen Amateurspielern geduldet werden, diese nicht klar angesprochen werden im Punktspiel - auch weil man nicht willens ist, sich selbst in weitestgehender Konsequenz an die Regeln zu halten, wird sich kaum etwas ändern.

Es gibt so viele Spieler, die - auch mit unlauteren Mitteln- diese Erfolgserlebnisse in ihrem kleinen Mikrokosmos brauchen am Punktspieltag, damit sie in der kommenden Arbeitswoche davon zehren können - einfach nur armselig.

[tt-gambler]

Huch, wo ist denn da der Ball? Ah, unterm Arm kommt er hervor

Der Aufschlag ist korrekt... naja zumindest nach der alten Aufschlagregel

Also wenn die Schiedrichter solche Aufschlage nicht abzählen, dann braucht einen das gar nicht mehr zu wundern...

Spiel von Timo Boll gegen Tregler.

https://www.youtube.com/watch?v=p9ooTlcqUvI

[Snape]

Es gibt nicht viele Schiedsrichter, die solche Aufschläge wegzählen und auch nicht viele die solche Aufschläge aufgrund der Perspektive überhaupt als falsch erkennen.