Tischtennisspieler hören wegen der neuen Bälle auf

[masl83]

Also wenn ein Spieler mit 2000 Punkte gegen einen Anti-Spieler mit 1750 Punkte taktisch so schlecht in der Hinrunde aussah, da frage ich mich schon wie er die 2000 Punkte erreicht hat. Vielleicht liegt ihm das Spiel auch einfach nicht, aber ich denke mit der Klasse sollte man sich darauf einstellen können.

So wie du das beschreibst, lebt der Antispieler nur vom Spin des Gegners. Wenn der Gegner es also mit Zelluloid verstanden hätte, mit weniger Spin und mehr Tempo zu ziehen, hätte er schon in der Hiunrunde ohne Probleme gewonnen. Ist jetzt deswegen der Ball Schuld, dass er in der Rückrunde verloren hat oder nicht etwa seine Spielanlage, die nur funktioniert, wenn der Gegner ihm ins Messer läuft? Er ist nach deiner Beschreibung ja nicht in der Lage, den Punkt selbst zu erzielen.

Das die Raffinesse weg ist, kann ich auch nicht unterschreiben, aber klar, ich habe nicht das Niveau der beiden Spieler, die du da beschreibst. Es kommt nicht mehr so auf das Spinlesen an, da gebe ich dir vollkommen Recht, das ist einfach geworden. Aber es kommt viel mehr auf Platzierung drauf an, und das macht das spiel für mich genauso raffiniert.

Das der Aufschlag keinen Spin annimmt, kann ich auch nicht unterschreiben. Er tut es nur anderst und das muss trainiert werden, um davon zu profitieren.

[Claus]

naja ist schon schwierig einen C Ball ohne Rotation und Spin zu spielen wenn man den Angreifer mit extrem viel Unterschnitt auf der VH anspielt.

In meinem Leistungsbereich kommt da meistens ein mittelschneller Top mit viel Rotation.

Mit dem P (ABS) Ball ist es per se schon nicht möglich jemanden lang mit extrem Unterschnitt anzuspielen.

Und ein Anti Spieler hat seine Spielanlage einfach dem Ball angepasst und das beste mit seinen Möglichkeiten gemacht. Diese Grundlage wird ihm jetzt einfach entzogen. Angenommen man würde den Spinspielern die Sandwich Beläge nehmen und man kommt zum Ursprung zurück des TT mit Noppenaußen ....dann funktioniert die Spielanlage beim Top Spin Spieler auch nicht mehr.

Es ist einfach frustrierend dass man als Glanti Spieler jetzt gegen Spieler verliert die mit dem C Ball keine Chance hatten, und es ist einfach Fakt dass es jetzt ein anderes Spiel ist.

Man muss sich als Glanti Spieler entweder damit abfinden, aufhören oder etwas ändern.

Da ist jeder in seiner Entscheidung frei.

[Noppenzar]

Auch mit dem Anti kann man noch dagegenhalten, es wird aber viel Training und eine völlig andere Strategie erfordern.

Ich habe ein bisschen rumprobiert und man kann über schnelleres Material und geänderte Technik, Konterbälle, durchaus den "Schwinger" unterbinden.

Nur ist die Frage, ob das mit einem FL 2 nicht besser geht...

Passives Materialspiel wird aber keine Chancen mehr haben und die Frage ist auch, ob Spieler überhaupt gewillt und motiviert sind Einen erheblichen Aufwand zu betreiben, nur um den Schaden gering zu halten.

[Kriegela]

@masl83 Du darfst dir sicher sein, dass der Antispieler auch eigene Punkte erzielen kann. In diesem Spielstärkenbereich (1750-1800) in dem ich mich auch mit beidseitig Material bewege, kann ich mir nicht vorstellen wie man da auch beim Z-Ball durch rein passives Spiel mithalten soll.

Bei diesem Spiel ist mir der Unterschied in der Spinentwicklung zwischen Nittaku-Z und Nittaku-P halt sehr extrem aufgefallen.

Der Ball ist sicher nicht an der Niederlage der Rückrunde Schuld, allerdings auch nicht der andere Ball an dem Sieg in der Hinrunde.

Wirklich schade finde ich tatsächlich, dass ein taktisch nicht so kluges Spiel durch diesen Ball generell begünstigt wird.

Zumindest in dem Spielstärkenbereich den ich hier beschreibe muss man auch mit Z-Ball bereits gut platzieren können, wenn man da mit Material unterwegs ist und vorne am Tisch spielt. Die meisten Gegner in dem Bereich wissen schon was so ein Anti bewirkt und welche Schwächen er hat die sie für sich zu nutzen versuchen. Bessere Platzierung ja aber die ist halt auch noch viel effektiver wenn man auch noch mit dem Spin variieren kann.

Noppenzar bringt die einzige Möglichkeit die man hat gut auf den Punkt. Schnelleres *Material* und damit viel mehr kontern. Und ja, dafür ist was anderes als ein Glattanti besser geeignet. Im Grunde geht dann jeder in die gleiche Richtung und kontert + kloppt sich die Bälle nur noch um die Ohren. Ob es das ist und Spaß macht darf ja gerne jeder für sich selbst entscheiden.

[Matthias1234]

Zitat von Kriegela

Wirklich schade finde ich tatsächlich, dass ein taktisch nicht so kluges Spiel durch diesen Ball generell begünstigt wird.

Man sollte sagen, er begünstigt ein Spiel, welches vorher mit dem Z-Ball eventuell nicht so klug war.
Wobei ich persönlich eher sagen würde, er vereinfacht nur das taktisch richtige Spiel.

Zitat von Kriegela

Zumindest in dem Spielstärkenbereich den ich hier beschreibe muss man auch mit Z-Ball bereits gut platzieren können, wenn man da mit Material unterwegs ist und vorne am Tisch spielt. Die meisten Gegner in dem Bereich wissen schon was so ein Anti bewirkt und welche Schwächen er hat die sie für sich zu nutzen versuchen. Bessere Platzierung ja aber die ist halt auch noch viel effektiver wenn man auch noch mit dem Spin variieren kann.

Finde es witzig, dass du im Zusammenhang mit einem Glattanti von Spinvariation sprichst. Man kann mit einem Glanti selbst keinen Spin erzeugen, also kann man damit auch nicht variieren. Man kann damit nur den Spin zurückgeben. Allerdings ist es ja wohl das unvariabelste, wenn ich immer meinen Spin exakt zurückbekomme. Da kommt auf ein und denselben Ball auch ein und dieselbe Rotation zurück.
Variabel wäre es, wenn ich zum Beispiel auf meinen Topspin von einem Abwehrer mal viel Unterschnitt und beim nächsten Mal kaum Unterschnitt bekomme oder wenn ich auf meinen langen Schupfball mal einen Topspin mit viel Rotation und einmal mit wenig bekomme.

Natürlich ist es aber richtig, dass eine gute Platzierung mit einem Glanti noch effektiver ist, wenn man noch die Möglichkeit hat viel Spin zurückzugeben.

[radeberger]

Also ich habe von heute 3,5 Sunden Training folgendes mitgenommen, daneben noch 2 Kreisliga spiele ....

Training heute mit Tibhar 40+ SL nathlos, also ich mochte den Ball, hab ihn auch die ganze Zeit gespielt. Hat sich deutlich nahe am Zelluloid Ball gespielt ... denke mal so 10-15% weniger Speed und Spin, aber gegen über unseren Donic p40+ ABS Ball war der Gold. Hat mal wieder richtig fun gemacht zu spielen, letzte Woche nur Donic P40+ ABS war ich total gefrustet.

Ich denke mal so vom Spielverhalten ist er ein CA Ball, überlebt hat er die 3,5 Stunden auch, auch wenn ich am Ende den Eindruck hatte das nicht mehr so dynamisch Hoch sprang beim Bounce Test.

Unsere Gäste hatten ein schwereres Los 2KL 0:8 die hat unser Ball kaputt gemacht, was die Luftlöcher geschlagen oder tote Bälle umhergeeimert haben. Unsere Mannschaft hat zwar icht besser gespielt, aber von der Spielweise besser angepasst, aber gutes Tischtennis sieht anders aus, die Ballwechsel, grauenvoll. In der 1 Kl hat unsere trotz Heimvorteil verloren, zwar nicht eindeutig, aber die trainieren auch nicht so regelmässig wie wir, sind also an die Bestie nicht so gewöhnt.

Durch den ABS Ball entsteht ne ganz andere Generation von TT Spielern, Rotation egal, Ballgefühl egal ... man darf das Ding halt nicht aus den Augen lassen und meistens reicht es ihn einfach nur irgendwie rüber zu dillern, die Fehler machen die Anderen.

[radeberger]

Zitat von Noppenzar

Passives Materialspiel wird aber keine Chancen mehr haben und die Frage ist auch, ob Spieler überhaupt gewillt und motiviert sind Einen erheblichen Aufwand zu betreiben, nur um den Schaden gering zu halten.

Sehe ich nicht so, ich denke sogar, daß man als "Power Lamer" mit den ABS Bällen ganz erfolgreich sein kann, wenn man lang und dünn genug ist ... einfach nur rüber hullern langsamer Ball & Schläger, Noppe ... damit machste jeden Angreifer kaputt.

[radeberger]

Zitat von Matthias1234

Finde es witzig, dass du im Zusammenhang mit einem Glattanti von Spinvariation sprichst.

Also ich kenne einen Glattanti bei uns und in der Zelluloid Ära war es so, das man halt immer obacht auf die Spinwechsel haben musste ... ist halt zum einen ne psychologische Sache, wann man halt drauf hauen sollte, für jden Spieler der sich nur noch am Ball Absprung orientiert ist das denke ich dann kein Problem mehr, da wechselt man sowieso automatisch zwischen Topspin und Slice hin und her. Der Vorteil lässt also mit der Erfahrung des Gegners nach.

Unser Glantispieler wurde letzte Woche mit unserem ABS Ball hingerichtet, nur Druchschläge, da hats gehämmert, das Spiel war chancenlos.

[radeberger]

Zitat von masl83

Das die Raffinesse weg ist, kann ich auch nicht unterschreiben, aber klar, ich habe nicht das Niveau der beiden Spieler, die du da beschreibst. Es kommt nicht mehr so auf das Spinlesen an, da gebe ich dir vollkommen Recht, das ist einfach geworden. Aber es kommt viel mehr auf Platzierung drauf an, und das macht das spiel für mich genauso raffiniert.

Das Spin lesen wird mit dem ABS zum Glücksspiel .... sagen wirs mal so TT wird durch das unberechenbare Verhalten zum Glücksspiel, die Virtuosität des Ballspiels geht durch den Verlust des Spins verloren. Es wird einfach nur öde und unberechenbar dadurch, das führt dann mittelfristig auch zu Fähigkeitsverlust, da ja nur noch schnelle Reaktion auf einen unberechenbaren Ball gefragt ist. Man muss ja davon ausgehen, daß wir noch vom Zelluloidball kommen, aber was wird mit den Neueinsteigern.

[fuxi]

Der Ball ist doch nicht weniger oder mehr berechenbar als der Zelluloidball (Selektion von runden Bällen vorausgesetzt, gerade bei den nahtlosen). Es ist nur so, dass ihr euch noch nicht vollständig darauf eingestellt habt und er euch deshalb unberechenbar vorkommt.
Dazu kommen noch die Unterschiede zwischen den verschiedenen Bällen. Dagegen gibt es ein einfaches Mittel. Wenn ich weiß, dass der nächste Gegner ABS spielt, trainiere ich in der Woche davor damit, spielt er einen nahtlosen, trainiere ich mit diesem, das selbe gilt für Zelluloid, Nittaku, CA Ball.